Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Weiger Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMat: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,15 M. >ei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt kür die HrtsbMrde und den Kemeinderat zu Wretnig. Inserate, die 4gespal- tene Korpuszeile 12 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1b Pf., im amt- lichen Teile 20 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschätsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Lolral-Hnreiger für äie ürllchskten 8ret»ig, grHröbrzistt fta«5Mlär, scanirentbsl unä tlmgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 87. Mittwoch, den 31. Oktober 1917. 27. Jahrgang Verbot bezw. Beschränkung des Kuchenbackens. 1. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß in Bäckereien, Gast- und Schaukwirtschaften und ähnlichen Betrieben die Herstellung von Kucheugebäck jeder Art (einschließlich Kecks, Napf kuchen, Blätterteige, Königskuchen, Honig-, Pfeffer- und Lebkuchen) allgemein verboten ist, selbst dann, wenn zur Bereitung lediglich ausländisches Mehl oder sogenannte Ersatzmehle verwendet werden sollen. Vergl. Ministerialverordnung vom 6. April 1917, namentlich auch hinsichtlich der Backerlaubnis für die Konditoreien. 2. Auch in Haushaltungen ist die Herstellung von Kuchen au folgende Beschränkungen ge bunden : Es dürfen zur Bereitung des Kuchenteiges auf 500 gc Mehl oder mehlartige Stoffe nicht mehr als 100 gr Fett und 100 gc Zucker verwendet werden, Eier oder Eierkonseroen dürfen überhaupt nicht verwendet werden. Die Verwendung von Backpulver als Treibmittel ist gestattet, die Verwendung von Hefe dagegen verboten. (Bundesratsbekanntmachunz vom 16. Dezember 1915.) Auch die Verwen dung von Quark zum Kuchenbacken ist nicht gestattet. (Ministerialverordnung vom 28. Septem ber 1916.) Ferner ist die Verwendung von Vollmilchsund Saline verboten. (Verordnung vom 3. Oktober 1916). 3. Die Herstellung von Stollengebäck ist gänzlich, auch in Haushaltungen verboten (Mi nisterialverordnung vom 18. Dezember 1915). Diese für Haushaltungen vorgeschriebenen Beschränkungen und Verbote unter 2 und 3 gelten naturgemäß auch für Selbstversorger. 4. Zuwiderhandlungen werden nach den bestehenden Bestimmungen bestraft. Kamenz, am 25. Oktober 1917. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Der Stadtrat zu Kamenz. Ablieferung der KarLoffelernteliste an die Ortsbehörde. Nachprüfung der angezeigten Kartoffelerntemengen. i. Die Kartoffelerzeuger, welche dieses Jahr über 200 qm Kartoffeln angebaut haben, werden hiermit aufgeforderl, die Kartoffelernteliste, soweit dies noch nicht geschehen, bis spätestens Donnerstag, den 1. November 1917, vorschriftsmäßig ausgefüllt an ihre Ortsbehörde abuilicfern. Kartoffelerzeuger, die mit der Kartoffelernte bis dahin noch nicht fertig sein sollten, haben den Ertrag der noch nicht abge ernteten Fläche schätzungsweise zu ermitteln und den ermittelten Ertrag in die Kartoffelernteliste einzutragen. Auch die Rittergüter haben die Kartaffelernteliste an ihre Ortsbehörde abzuliefern. II. In der Zeit vom 2.—10. November 1917 findet eine allgemeine Nachprüfung der angezeigten Kartoffelerntemeugeu durch die von der Königlichen Amtshauptmannschaft bestellten Vertrauensmänner statt. Die Vertrauensmänner werden den Tag der Nächprüfung den einzelnen Ortsbehörden mit teilen. Diese haben bei der Nachprüfung zugegen zu sein und überdies einen Vertreter des Aartoffelausschusses der Gemeinde hinzuzuziehen. Ferner haben die Ortsbehörden ihren Kartoffelerzeugern bekanntzugeben, daß sie sich zur Zeit der Nachprüfung in ibrer Behausung ankzuhalten haben. Kartoffelerzeuger, die den Anordnungen unter Ziffer I und II letzter Absatz nicht oder nicht fristgemäß nachkommen, verfallen in eine Geldstrafe bis I50 Mk. oder in eine Haftstrafe bis zu 14 Tagen. Kamenz, am 27. Oktober 1917. Die Königliche Amtshauptmannschaft für den Kommunalverband Höchstpreise für Milch und Butter. Nach Gehör der Preisprüfungsstellen werden in Abänderung aller der früher erlassenen Verordnungen über Richt- und Höchstpreise für Milch und Butter für den Bezirk der Amts hauptmannschaft sowie der rev. Städte Kamenz und Pulsnitz mit Wirkung vom 29. Oktober 1917 an folgende Höchstpreise festgesetzt: 1 ., Milch: für 1 Liter 30 Pfg. ab Stall, „ 1 „ 32 „ „ „ im Kleinvcrkauf in Mengen bis zu 2 Liter an den Käufer oder bei der Zubringung ins Haus oder Verkauf ab Wagen, „1 „ 36 „ „ „ Ladenpreis. 2 ., B u t t e r: für 1 Pfund 2,60 Mk. Erzeugerpreis, „ I „ 2,70 „ für den Aufkäufer bei Zubringung zur Buttersammelstelle, „ 1 „ 2,78 „ für die Buttersammelstelle bei Abgabe an die Bedarfsgemeinde, „ I „ 2,96 „ Kleinverkaussladenpreis (^ Pfund 1,48 Mk., 1/4 Pfund 74 Pfg., V8 Pfund 37 Pfg.) In Ueberschußgemeinden, in denen lediglich im Orte gesammelte Landbutter zum Verkaufe gelangt, darf der Kleinverkaufspreis 2,88 Mk. nicht übersteigen, Ausnahmen werden nur mit Genehmigung der Amtshauptmannschaft zugelasseu. Die Gemeindebehörden können niedrigere Preise als die vorstehend festgesetzten Preise für den Kleinverkauf feststellen. Die Ueberschreitung vorstehender Höchstpreise wird gemäß § 6 des Gesetzes betr. Höchst preise vom 4. August 1914 mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder Geldstrafe bis zu 10000 Mk. bestraft. Kamenz, am 26. Oktober 1917. Die Königliche Amtshauptmannschast. Die Stadträte zu Kamenz und Pulsnitz. isurre llaLnebMi. 1 Görz und Monsalcone sind von österreichisch ungarischen, Cividale, die erste Stadt in dec Ebene, ist von deutschen Truppen genommen worden. Die Zahl der Gefangenen ist auf 100000, die der Geschütze auf mehr als 700 gestiegen. Die Front oer Italiener bis zum Adriatischen Meere ist ins PZankcn gekommen, auf der ganzen Linie drängen unsere Korps nach. Zahlreiche italienische Generäle, darunter der Generaladjutant des Königs, sind zur Dis position gestellt worden. Leutnant Schnieber, der Erstürmer des Monte Matajur, ist vom Kaiser mit dem Orden Pour le merite ausgezeichnet worden. In Flandern griff der Feind südwestlich des Houthoulster Waldes an, ohne größere Vor teile als am Vortage zu erzielen. Am Qise-Aisne-Kanal stießen starke französische Kräfte gegen unsere Linien vor; sie wurden überall blutig abgewiesen. In der Champagne führten unsere Stoßtrupps erfolgreiche Unternehmungen durch. Nördlich von Ostende wurden leichte Seestreit kräfte des Feindes angegriffen, beschädigt und in die Flucht geschlagen. Die ganze italienische Jsonzo-Front ist durch die Armee des Generals Otto v. Below zum Zusammmbruch gebracht worden. Die dritte italienische Armee ist in eiligem Rück züge längs der adriatischen Küste. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen stehen vor Udine, dem bisherigen Großen Hauptquartier der Italiener; Cormons ist von k. und k. Truppen genommen. In der italienischen Ebene werden von unseren Truppen weitere gute Fortschritte erzielt. Unsere Unterseeboote haben ai^ der englischen Westküste wieder sechs Dampfer versenkt An der Sinaifront wurden fünf feindliche Ka vallerie-Regimenter unter schwersten Verlusten für den Gegner zurückgeworfen. Als Nachfolger des Reichskanzlers Dr. Michaelis wird in erster Linie Graf Hertling genannt. Die italienische Niederlage Köln, 28. Oki. Der Kriegsberichterstatter der „Köln. Ztg." meldet vom Stande einer Division an der italienischen Front: Die Offensive der Mittelmächte stürmt mit einem Tempo vorwärts, das zumindest für die Ita liener viel Beängstigendes haben mug. Der Strom der /siegreichen Truppen hat dabei Schwierigkeiten m überwinden, wie sie in sol chem Maße nicht der galizische und auch nicht der serbische Vormarsch boten. Ohne jeden Zweifel war der Gegner über die kommenden Dinge unterrichtet, keinesfalls aber erwartete er, daß der stärkste Stoß gerade vom Flitscher Becken und vom Tolmeiner Raume heraussausen werde. Der Raum von Tolmein war immer der ruhigste im Kriege gewesen. Der erste Angriff stieß die vordersten italienischen Linien mit einerfurcht baren Gewalt ein. Die Gefangenen machten durchweg einen völlig verstörten Eindruck. Ver mutlich hat das Gasschießen schon die Demora lisation veranlaßt. Zwei Brigaden Übergaben sich als Gesamtkörper. Die Leute erholten sich erst, als sie gespeist worden waren. Dann frei lich wurden sie um so vergnügter. Die Offen sive schreitet im größten Maßstabe weiter. („Köln. Ztg.") Die Siegesfreude in Oesterreich AiWien, 28. Okt. Die Nachricht von der Wiederbesetzung von Görz wurde hier in den Vormittagsstunden bekannt und verbreitete sich :, emzu- öffentlichung bringen. Bretnig. Für die Reichstagsersatzwahl in Bautzen, die durch den Tod des antisemitisch konservativen Abg. Gräfe nötig geworden ist, ist nach der „Voss. Ztg." als deutsch völkischer Kandidat der Dresdner Stadtverordnete Lager- Tiefe des Eindrucks durch das Bekanntwerden Zer Besetzung von Cividale und Monsalcone und der Verfolgung der Italiener über den Jsonzo hinaus, sowie die übergroßen Ziffern an Gefangenen uns Kriegsbeute. Aus der ganzen Monarchie treffen Meldungen von der Freude dec Bevölkerung über die glänzenden Erfolge wie ein Lauffeuer durch die Stadt, Sie rief steigen, noch während der Zug in Bewegung in allen Schichten der Bevölkerung die freudigste war, eine hier wohnhafte ledige Arbeiterin töd- Genugtuung über den ungeheuer schnellen Er- lich überfabren. folg der Jsonzo Offensive hervor. Die öffent-: Kamenz. Im Alter von 89 Jahren ver- lichen Gebäude legten Flaggenschmuck an. Zahl- starb am Freitag der Senior der Lausitzer Buch reiche Prioatgebäude folgten diesem Beispiele. dcucker, der frühere Schriftleiter und Besitzer Namentlich die innere Stadt prankte um die des „Kamenzer Tageblattes", Privalus Karl Mittagsstunde im Festschmucke der verbündeten s Otto Kcausche, Ehrenbezirksvorsteher des hiesi- Farben, In den Abendstunden steigerte sich die.' gen Militärvereinöbezirks. — Doppelte Lebensmittelmarken für Neuvermählte hat der Magistrat von des Nebenhauses einem Unbekannten aui seine Bitte die Tür - geöffnet und ihn ins Freie ge lassen, so daß der Einbrecher entwischen konnte. Mr-brauchen Metall! HM UW sLinirielit MuimrMin, Kupfer MssiMFiEZmn der Verbündeten ein. In vielen Städten fan den spontan große Huldigungen für den Kaiser und die verbündeten Armeen statt. (WTB.) . ' ' . ' -— un Hause Marienstraße 5 ein Einbrecher über- .. Zascht. Es gelang ihm zunächst, durch ein Man- KRu > sardenfenster nach dem Dache zu entkommen. Die l Feuerwehr, die zur Hilfe gerufen wurde, und Halter Wetzlich in Aussicht genommen. Pulsnitz. Am Freitag früh wurde auf hiesigem Bahnhofe von dem 5,46 nach Dresden fahrenden Personenzuge beim Versuche, > Zeitz in Aussicht gestellt. Allen, die einen neuen s Hausstand gründen, sollen nach diesem Beschluß ! die ersten 14 Tage ihrer Flitterwochen dadurch ! besonders verschönt werden, daß die ihnen zuste- l hendcn Lcbensmittelrationen in doppelter Höhe gewährt werden. — Der Einbrecher aus dem Dache, Am Sonntag abend wurde in Dresden ^us ^laß der ...lnnahme der . suchten aber die dortigen Dächer Stadt Gorz hatte das hiesige Postamt am Mon- f das Innere der benachbarten Häuser, in tag Flaggenschmuck angelegt. , das der Einbrecher durch ein Oberlichtfenster dem 1. November tritt dec ^nbar wieder gelangt war, vergeblich ab. Wie neue Winterfahrplan in Kraft, den wir auf später herausstcllte/. hatte eine Bewohnerin Seite 4 unseres heutigen Blattes zur Ver- - °