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- Iahrg. 1917; Wenn Menschen brennen. Z Nr. 20 Wenn Menschen brennen, so unternehmen sie meist das Verkehrteste, was sie tun können: Sie rennen schreiend aus dem Zimmer, die Treppen hinab und ins Freie. Wenn auch ein solches Unternehmen durch die Ängst be gründet und daher menschlich erklärbar er scheint, so wird damit doch das Übel ver schlimmert: Durch den beim schnellen Lauf entstehenden Luftzug wird das Feuer erst recht on- gefacht. Wer das Unglück Hot, von Flammen ergriffen zu werden, sorge zunächst für den Schutz seines Ge sichtes. Die brennende Kleidung suche er dadurch zu löschen, daß er sich auf der Erde wälzt oder sich in etwa erreichbare Kleidungsstücke, Betten, Decken usw. einhüllt, wobei die Flammen durch Abschnitt der Luftzufuhr erstickt werden. Vorteil haft ist es, wenn dies Rettungswerk von einer zweiten Person, die herz haft zugreifen muß, vor genommen werden kann. Nicht zu vergessen ist, daß noch glimmende Klei dungsstücke mit reichlich viel kaltem Wasser ab gelöscht werden müssen, um ein Weiterbrennen in die damit bedccktenKörper- stellenhineinzuvermeiden. Es erscheint bei der Gefährlichkeit der Brand wunden einerseits, anderseits bei der allgemein zu beobachtenden Sorglosigkeit durchaus nicht unangebracht, immer wieder vor leichtfertigem Umgehen mit dem Feuer zu warnen. Vian gebe Kindern feuergefährliche Gegenstände: Petroleum, Benzin, Streichhölzer usw. nie in die Hände. Man unterlasse selbst und ver biete den Dienstboten strengstens dir Verwen dung von Petroleum zum Feueranmachen, sowie das Reinigen von Kleidern und Hand schuhen mit Benzin in der Nähe offener Flammen, ebenso das Betreten von Räumen, in denen sich Gasgeruch bemerkbar macht, mit offenen Lichtern oder Lampen. Für gewöhnlich unterscheidet man drei Grade der Verbrennung. Bei dem ersten Grade tritt lediglich eine leichte Rötung der Haut, hin und wieder auch eine geringe Schwellung mit nicht zu großer Schmerzhaftigkeit ein. Der zweite Grad kennzeichnet sich durch Blasen bildung, die sich auf der schmerzhaft geröteten Haut zeigt; die Blasen haben einen helleren oder dunkleren Inhalt (Serum). Durch leb haftes Hinströmen des Blutes zu der von der Flamme berührten Stelle fand ein Austritt des BlutwosserS unter der Oberhaut statt, tuest stellenweise abhebend. Der Inhalt der l Blasen kann später eitrig werden. Selbst' ' verständlich kommen beide Formen oft nicht rein vor, sondern treten nebeneinander aus. Ebenso zeigt sich oft nur der erste Grad der Verbrennung, um nach einigen Stunden noch zur Blasenbildung zu schreiten. Der dritte Grad besteht in einer vollstän digen Verbrennung der Haut und — je nach der Tjefe des Brand schadens — der darunter liegenden Körperteile bis aus Fleisch, Sehnen und Knochen. Dabei bildet sich ein trockener Brand schorf. Im Laufe der Heilung bildet sich um die verletzte Stelle herum, und zwar an der Über gangsstelle vom kranken zum gesunden Körper gewebe eine äußerst schmerzhafte Entzün- duugszonc. Unter Ent zündung und meist Eite rung wird neues Gewebe gebildet und das erkrankte allmählich abgestoßen. Während Verbren nungen des ersten und zweiten Grades immer glatt heilen, geschieht dies beim dritten Grade nur unter Narbenbildung, die se nach Lage der ver letzten Teile zu Entstel lungen und Bewegungs störungen führen können. Tie Aussichten auf einen guten Verlauf der Heilung sind nicht immer günstig. Im allgemeinen nimmt man an, daß Fülle, bei denen bis zu V- der Körpcr- obersläche von der Verbrennung betroffen ist, geheilt werden können; ist mehr als die Hä Irre verbrannt, so führt die Verletzung in den meisten Fällen zum Tode. Bei Kindern und Greifen ist die Genesung schwieriger als bei Personen im kräftigsten Mannesalter. Dabei ist auch die eigenartige Erscheinung zu bc- vom Sommerfest des Deutschen veichsausfchusses im Stadion Serlin-Srunewold am 1». stugust. Weltmeister Amel»»» (laieend)-»»« Sxori-Klur Leeper »o» Nio-'port-Lerein ,g. Koch", Berlin. Sieger: Amelong.