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Kriegs ereignis le. 22. September. Starker Feuerkampf an der flandri schen Front. Ein Jnfanterieangriff der Eng länder zwischen Langemarck und Hollebeke zu- rückgeschlagen. — Die russischen Stellungen auf dem Wesiufer der Düna durchbrochen. Jakobstadt in deutscher Hand. 23. September. Im August sind 808 000 Tonnen HandelsschiffSraum versenkt worden. — Starke Angriffe der Engländer bei St.'Julien zurückgeschlagen. —Die Düna von Liwenhof bis Stockmannshof überall erreicht. 24. September. In Flandern neuer heftiger Artilleriekampf. — An der Kathedrale von St. Quentin setzen die Franzosen ihr Zer störungswerk fort. — Lebhaiter Feuerkampf an der Aisne-Front, in der Champagne und vor Verdun. — 14 feindliche Flugzeuge werden abgeschossen. — In Jakobstadt fallen große Vorräte, auch an Brot und Mehl, in unsere Hand. 25. September. An der flandrischen Front be trächtliches Nachlassen des feindlichen Feuers. — Auf dem Ostuier der Maas örtliche Jn- Wnteriekämpfe. Südlich Beaumont werden den Franzosen Gräben in 400 Meter Breite entrissen. Bei Bezonvaux erfolgreicher Vor stoß in die feindlichen Linien. 350 Franzosen werden gefangengenommen. — Fliegerangriff auf England. Wirkungsvolle Bombenwürfe auf London, Dover, Southend, Chatham und Sheerneß. Auch Dünkirchen wird mit Bomben belegt. — 13 feindliche Flugzeuge abge schossen. ' 26. September. Starker Feuerkampf in Mandern. — An der Straße Menin-Dpern wurde am 20. September verlorenes Gelände den Engländern wieder abgeuommen. Auf der Front vom Houthoulster Wald bis zum Kanal Comines—Dpern ist die Jnfanterie- schlacht entbrannt. — Auch an den übrigen Teilen der Westfront, besonders vor Verdun, starker Feuerkampf. — London erneut von Fliegern angegriffen. Ebenso Ramsgate, Margate, Dover, Boulogne, Calais und Dünkirchen. — Auch deutsche Luftschiffe haben mit gutem Erfolg und ohne Verluste London angegriffen. — An der Ostfront lebt das Artillerieseuer der Russen auf. — Die Feinde verloren über Land 15 Flugzeuge. 27. September. Die Schlacht in Flandern bringt dem Feinde nur sehr geringen Geländegewinn. Die beiderseits von Langemarck anstürmenden Engländer werden zurückgeworfen. Besonders hartnäckig wird um Gheluvelt gerungen; das Dorf bleibt in unserem Besitz. Mindestens 12 englische Divisionen stürmen an, können aber unsere seste Abwehr nicht erschüttern. — Bei der Beschießung von Dstende werden 14 Belgier getötet, 25 schwer verletzt. — Nord östlich von Soifsons und auf dem Ostuser der Maas lebhafter Artilleriekampf. — An verschiedenen Stellen der Ostfront und in der rumänischen Ebene auilebendes Feuer. Volkswirllcbafllickes. Die Lage auf dem ArbcitSmarkt. Ober die Lage des deutschen Arbeitsmarkis im August be richtet dar .Reichs-Arbeitsblatü wie folgt: Der ' August 1917 erweist, bei nur geringfügiger Änderung des Gesamtbildes dem Juli gegenüber, eine deutliche Steigerung der Leistung im Vergleich zum August des Vorjahres. Im Bergbau und HüUenbctrieb gestaltete sich die Beschäftigung ebenso lebhaft wie im Vormonat. In der Eisen- und Metallindustrie machte sich stellenweise dem Juli d. I. gegenüber eine weitere Verbesserung der Tätigkeit bemerkbar. Hier wie im Maschinenbau trat teilweise ein Fort schritt dem Vorjahr gegenüber aufs deutlichste her vor. In der elektrischen Industrie lagen die Ver hältnisse im ganzen ebenso günstig wie im Vormonat > und vielfach noch günstiger als im Jahre zuvor. Die chemische Industrie zeigte auch dem August vorigen i Jahres gegenüber zum Teil eine Verbesserung, die , sich verschiedentlich auch schon im Vergleich zum Vormonat bemerkbar machte. In der Holzindustrie sind im allgemeinen keine wesentlichen Veränderungen dem Vormonat gegenüber sestznstellen. Das gleiche gilt vom Spinnstoff- und Bekleidungsgewerbe. Auch für den Baumarkt war die Lage unverändert. Die Statistik der Arbeitsnachweise läßt im BerichtSmonat für dar männliche Geschlecht ein allerdings nur i schwaches Steigen des Andranges der Arbeitsuchen ¬ den erkennen, während er für bas weibliche Ge schlecht etwas lebhafter anstieg. Im August kamen auf 100 offene Stellen bei den männlichen Person« 49 Arbeitsuchende (geacnüber 47 im Vormonat), beim weiblichen Geschlecht stieg die Andrangsziffcr im Juli von 83 auf 86. Zur Versorgung mit Seefischen. Der ständige Rückgang' ausländischer Zufuhren an See fischen läßt eS nötig erscheinen, di- einheimische Produktion so stark als irgend möglich zu steigern. Hierzu werden Fahrzeuge und Geräte aller Art herangezogen werden müssen. Der Staatssekretär deS Kriegsernährungsamts hat deshalb eine Ver ordnung erlassen, die es dem Neichskommiffar für Fischversorgung ermöglicht, die entsprechenden Be stimmungen über die Verwendung von Wasserfahr zeugen und Geraten, die dem Fischfang dienen, und über den Handel mit solchen Fahrzeugen und Ge räten zu erlassen. Von rmä Die Perlenspende des Königs von Bayern. Der König van Bayern hatte 809 Vereine vom Roten Kreuz, Abteilung für Ge fangene -fürsorge, Berlin, Abgeordnetenhaus, be reits jetzt vormerken zu lassen. Da voraussicht lich nur eine begrenzte Anzahl dieser Einheits pakete beschafft werden kann, ist eine schriftliche Voranmeldung nm so notwendiger. Liber 3 Millionen Zentner Obst für Brotaufstrich. Die Marmeladenfabriken, dje Mitte August nur über rund 360 000 Zentner Obst verfügten, haben, wie die Reichsstelle für Gemüie und Obst mitteilt, auf Grund der Be kanntmachung vom 20. August inzwischen rund 2 700 000 Zentner Obst erhalten. Es stehen also jetzt mehr als 3 Millionen Zentner Obst zur Herstellung von Brotausstrichmitteln zur Ver fügung. , Die widerrechtliche Benutzung höherer Wagenklnsseu. Die häufige Überfüllung der Schnell- und Personenzüge veranlaßt viele Reisende, eigenmächtig eine höhere Wagenklasse zu benutzen. Dies hat in letzter Zeit derartig überhand genommen, daß sich die Eisenbahn- Nus äen Xruppscken jVlumtionswei'kstLtten. Oben: Eine Gefchoßpresse. Unten: Zünderwerkstatt. Ganz gewaltig ist die Tätigkeit, die in allen Teilen der Kruppschen Riesenwerke entfaltet wird. Ist doch der Weltkrieg zum grössten Teil ein Kampf mit dem Material. Unerhörte Mengen von Kriegs werkzeugen aller Art ist an alle unsere Fronten ge führt worden, besonders an die Westfront, wo mit der deutschen Tapferkeit unserer Feldgrauen zugleich auch die deutsche Industrie mit den Industrien fast der ganzen Welt kämpft. Und was uns stolz und Perlen auS der königlichen Schatzkammer durch die Münchener Goldankaussstelle nach Berlin westergegeben. Münchener Juweliere haben diese Perlen insgesamt für 400 000 Mark ge schätzt. Jetzt ist aus Berlin in München die drahtliche Mitteilung eingetroffen, daß diese 899 Königsperlen für 411000 Mark verkauft worden sind. Weihnachtspakete für Gefangene im Ausland. Von zuständiger Stelle wird darauf hingewiesen, daß es ratsam erscheint, die jür die Weihnachtszeit bestimmten Bestellungen auf Einheitspakete für die deutschen Kriegsgefangenen im Auslande beim Zentralkomitee Ler Deutschen siegesgcwiß macht: mit Erfolg. Einen großen Teil des Kriegsmaterials aller Art bestreiten die Kruppschen Werke. Unaufhörlich werden hier in den Munitions- Werkstätten die todbringenden Geschosse hcrgcstellt, die di- feindliche Feuertätigkcit Niederhalten. Wir jchen auf unseren Bildern eine Geschoßpressr und eins Zündcrwerkstatt. Hier wird mit emsigem Fleiß und der Genauigkeit gearbeitet,, der die deutsche KriegZ- iudustiie ihre Erfolge verdankt. Verwaltung veranlaßt sieht, ihren Beamten An weisung zu geben, gegen Reisende, die eine ihrer Fahrkarte nicht entsprechende höhere Wagen- klasse benutzen, unnachsichllich einzuschreiten und die Nachzablting des Unterschieds- und gegebenen falls des Strafbetrages fordern zu sollen. Teichüruch. Infolge Sturmes ist der den Thielerkoog bei Erfde einschließsnde Eiderdeich gebrochen und hat zirka 200 Fuder Heu ver nichtet. Schon vor einigen Tagen hielt bei Sturm der Deich nicht, doch fiel das Wasser damals bald und richtete keinen großen Schaden an. Leute zum Ausbessern waren nicht zu haben und so konnte der Sturm die Ver ¬ heerungen sortsetzen. Der Thieler Deich ist vor zirka 20 Jahren gezogen. Der Schaden ist mit Rücksicht auf das knappe Futter und die hohen Preise recht bedeutend. Ein Bürgermeister auf der Flucht. In der Stadt Petershagen a. d. Weser hatten die Stadtverordneten Unregelmäßigkeiten im Stadtsäckel entdeckt. Der Bürgermeister wurde zu einer Aussprache in eine Sitzung der Stadt verordneten geladen, erschien aber nicht. Er hatte die Flucht ergriffen. Von einem Bären getötet. Im Zoolo gischen Garten iu Dresden wurde ein siebzehn jähriger Wegwärter, der einen Hund streicheln wollte, von dem Bären im Nebenkäfig an- gesaflen. Der Arm wurde ihm völlig zerfleischt. Der unglückliche junge Mann ist seinen Ver letzungen erlegen. Ein Verein der D. N. Einen eigen artigen Verein hat der Obergespau von Arad ins Leben gerufen: einen Verein der vom Kriegs dienst Enthobenen, dessen Mitglieder zur Mit arbeit im Staatsdienst angeleitet werden und einen freiwilligen Beitrag zur Linderung der Kriegsnot leisten sollen. Es wurde be schlossen, auch die Dienstuntauglichen in den Verein aufzunehmen. Holzmangel in Italien. Die Bäume der Villa d'Este in Tivoli, eine der berühmtesten Zypressengruppen der Welt, sollen abgehauen und zu Brennholz verarbeitet werden. — Die Villa d'Este ist bekanntlich Eigentum eines Mit gliedes des österreichischen Kaiserhauses. GerlMsdaUe. Beuthen. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Händler Nissonhosz aus Schwientochlowitz wegen HiMcrzielmng gemünzten Goldes zu diel Monaten Gefängnis und 900 Mark Geldstrafe. In der Wohnung des N- wurden bei einer Haussuchung 6000 Mark in gemünztem Golde vorgsfunden und festgestcllt, daß der Händler die Goldmünzen von Einwohnern gekauft haste. Der Siaaisanwatt haste gegen N. Anklage wegen Landesverrats erhoben, da angenommen wurde, daß er das Gold nach dem Auslands schaffen wollte oder bereits entsprechende Beziehungen unterhielt. DaS Gericht sah dies jedoch als nicht erwiesen an und erkannte aus die erwähnte Strafe. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Re vision des Matzfabrikcmten Kommerzienrat Johann Baptist Weyermann, der vom Landgericht Bamberg wegen Malzschicbungen zu vier Monaten Gefängnis und 716050 Mark Geldstrafe verurteilt worden war. Vermischtes. Ein Goldenes Buch für Hindenburg. Die Münchener Goldaukaufsstelle hat ein „Goldenes Buch" für Hindenburg zum 70. Ge burtstag aufgelegt, in dem jeder Münchener sich eiuzeichnen kann, der der Goldankaussstelle Gold und Gotdeswert sür das Vaterland über mittelt. Dieses Buch mit den Unterschriften soll zum 70. Geburtstag an Hindenburg als Ge schenk Münchens abgesandt werden. Der Charakter dieses Buches wird in dem Spruch ausgedrückt, den die erste Seite enthält : Gabe für unsere Freibsit in goldenem Kampf, Für unser Leben, unser Land! Unsern Helden zur Wehr, Ihrem Führer zur Ehr'! Eine hoffnungslose Angelegenheit. Als eine wahrhaft hoffnungslose Angelegenheit ist der Fall der beiden Poilus Dubois und Marlin zu bezeichnen, von dem der .Figaro' erzählt. Dubois wollte gerne einen anderen Posten haben, und endlich war es ihm auch gelungen, in der Person des Martin einen Ersatzmann zu finden, der gerne mit ihm tauschen wollte. Daraufhin wurde dem Gesuch des Dubois statt gegeben, und die offizielle Erlaubnis fchloß mit der Bemerkung: „Der Soldat Dubois wird seinen alten Posten verlassen, sowie der Soldat Martin zum Ersatz eingetroffen ist." Der Soldat Martin aber erhielt seinerseits das gleiche Schriftstück, So wartet Dubois auf die Ankunft feines Kameraden Marlin, und Martin wiederum wartet mit seiner Abreise nur auf den Augenblick, in welchem Dubois eingetroffen sein vom Schloß aus konnte man somit den Wirt- ! schaftshof nicht übersehen. Als Petersen über den Hof schritt, trat der Verwalter auf ihn zu. „Wir werden das Heu wieder nicht recht- s zeitig einbringen, Herr Inspektor," sagte er mürrisch. „ES ist'ne Schande; aber uns fehlen > die Pferde. I» der nächsten Woche soll die Heuernte beginnen, und wir haben keine Pferde." „Na, Hagen," lachte der Inspektor freundlich, s „dem kann ja abgeholfen werden. Sie können morgen nach Königsberg fahren und ein Ge spann von vier Pferden kaufen, müssen aber ! zugleich auch sür zwei Knechie sorgen." Der Verwalter sah seinen Vorgesetzten groß ! an. „Ich soll Pferde kaufen, Herr Inspektor?" „Ja — ans unseren Koppeln können wir doch die Zuchtstuten nicht herausnehmen, die i ßnd denn doch zu fein sür Feldarbeit." »Aber, Herr Inspektor, das Geld . . ." „DaS lassen Sie nur meine Sorge sein. ! Also morgen fahren Sie nach Königsberg und bringen die Pferde gleich mit. Ein Gespann s Ochsen müssen wir auch noch haben... na, ! wir sprechen noch darüber:" I Lächelnd ließ er den erstaunten Verwalter stehen, der nicht begreifen konnte, woher auf i einmal dar Geld zu solchen Anschaffungen kam. ! In den folgenden Wochen erstaunte er und die ! umwohnenden Gutsbesitzer noch mehr, als sie ! die Veränderungen wahrnahmen, welche auf ! Einödt stattfanden. Sämtliche Wirtfchaftsbaulich- keiten wurden instand gesetzt, Ackergerät an- ! geschafft, Pferde und Vieh gekauft, und was tzaS Erstaunlichste war, die rückständigen Hypo- thekenzinsen bezahlt und deS Kornhändlers Hypothek über 150 000 Mark abgelöst. Niemand wußte sich diese Wandlung der Dinge zu erklären. Auch der Inspektor Petersen nicht. „Durch eine Verlobung mit einer reichen Dame kann der Graf nicht zu Gelbe gekommen sein. Alte," sagte er nachdenklich zu seiner Frau, indem ec sich mit einer dichten Wolke aus seiner Pfeife umhüllte, „denn er erwähnt in seinen Briefen, die alle auS Berlin kommen, niemals eine solche Änderung in seinem Lehen, und dann, an daS Schloß wird nicht das geringste verwandt, obgleich eS der alte Kasten auch wohl nötig Hütte. An der Parkseite ast der halbe Verputz herabgesallen, und als ich ansragte, ob ich das machen lassen sollte, erhielt ich die. Antwort: nicht nötig. Wenn man aber 'ne junge reiche Frau in sein Haus jühren will, dann läßt man's doch ordentlich Herrichten." „Das ist wohl wahr, Karl. Aber kann der Herr Graf nicht 'ne reiche Erbschaft gemacht haben ?" „Woher denn?" „Na, ich denke es leben noch Angehörige der Familie in Österreich." „Ach die. — Das sind ja kaum noch Ver wandte zu nennen. Haben sich nie nm unseren Grafen gekümmert und er nicht um sie, daher ist nichts zu erwarten." „Oder von seiten seiner Muster her?" „Nee, die mütterlichen Verwandten sitzen alle hier in Ostpreußen, haben selbst ihre liebe Not um durchzukommen. Ich kenne sie alle, die haben auch nichts übrig. „Ja, denn weiß ich nicht — aber du wirst eS ja bald erfahren. Der Herr Graf kommt ja in den nächsten Tagen zurück." „Ja, er will telegraphieren. Und da bin ich neugierig, was er für einen Wagen bestellt. Wenn er 'ne junge Fran mitbringt, muß es doch wohl der Landauer sein, ich hab' ihn des halb auch auflackieren lassen." Als am solgenden Tage die erwartete Depesche kam, welche den Wagen sür den nächsten Tag nach dem Bahnhof bestellte, schüttelte Karl Petersen von neuem den Kopf. Erstens kam die Depesche aus Hamburg und zweitens wurde nur der hochrädrige Jagdwagen verlangt, in dem man unmöglich eine junge Frau in ihr neues Heim einholen konnte. Der Bahnhof war anderthalb Stunden entfernt, der Wrg dahin nicht gerade der beste und der alte Jagdwagen stieß hin und her, daß einem nach einer Stunde Fahrt alle Knochen weh taten. Da Karl Petersen den Grasen am Bahnbof erwarten sollte, so war dieser letzte Umstand sür ihn sehr wichtig und er überlegte, ob er nicht trotz des Befehles einen bequemeren Wagen nehmen sollte. Aber der Befehl lautete allzu bestimmt und Petersen fügte sich seufzend in daS Unvermeidliche. Halb gerädert kam er am solgenden Tage aus dem Bahnhofe an, erquickte sich durch ein saftiges Beefsteak und eine halbe Flasche Rot wein und ging dann langsam auf dem Bahn steige des kleinen einsamen Bahnhofs, seinen Herrn erwartend, auf und ab. Endlich brauste der Schnellzug heran. Nur ein Abteil zweiter Klasse wurde geöffnet und ein Herr in einfachem Reiseanzuge, den Sommer überzieher über dem Arm, eine Handtasche in der Hand, stieg aus. Es war Graf Alexander. Der Inspektor rill« ihm entgegen. „Willkommen, Herr Graf . . „Ach, da sind Sie ja, Petersen. Wie gehi's?" Er reichte Lem Alten srenndlich Lie Hand, die dieser mit beiden Händen warm umfaßte. „Oh, Herr Graf, uns geht es hier olle» gut — sehr gut — und auf Einödt steht alles vor trefflich . . ' „Freut mich zu hörend „Aber dem Herr» Grasen scheint cs nicht gut zu gehen. Herr Graf sehen blaß aus . - . „Ach, das kommt wohl von der langen Neye. Ist der Jagdwagen da?" „Ja — aber Herr Graf hätten doch einen re- quemeren Wagen nehmen sollen. > - t>ach der langen Fahrt..." . „Wozu? — der Jagdwaqen genugH „Ich habe den Landauer neu j<,ckstren lassen..." . „Das war nicht nölig, lieber Pet eigen. Ich werde den Landauer sehr wenig benutzen." „Ich glaubte ... ich dachte, Herr Graf kämen nicht allein . . Der Graf sah ihn flüchtig von Ler Seste an und lächelte ein seltsames Lächeln. „Sie haben sich wohl allerhand Gedanken gemacht, alter Freund," sagte, er, indem er dem allen Manns die Hand auf die Schulter legte, „weil ich einige Kapitalien gezeigt bat- Air« (Forlietzuna rowu;