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AUMemer AMjger AmtsbLertt für die Hrtsöeöörde und den Gemeinderat zu Aretnig Lollsl--I«reiger ün üir OrtsA-Men Sretniq. kjrohrSbrjäorf. fisszvsiae, frssüeulbsl uncl Umgegrna. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Ubr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Sonnabend, den 3. November 1917 Nr. 88 27. Jahrgang Städtische Sparkassen Bischofswerda Radeberg Zinssatz für Svarein- ^ril oi I Giroein- o i vi lagen: o >2 !o j ^gen: 02!« Tägliche Verzinsung. uns verhelfen, unser deutsches Volk, unser deutsches Vaterland zu erhalten. Das walte Gott! Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: vieriel- jährlich ab Schalter 1,15 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Inserate, die 4gespal- tene Korpuszeile 12 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pf., im amt lichen Teile 20 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschätsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. um die Existenz des deutschen Volkes! Damals wie jetzt ein Erschüttern bis in das Tiefste des Herzens hinein! Und doch welch Unterschied zwischen einst und jetzt! Damals ein Kampf zur Erhaltung des neu errungenen SeelenhortS, jetzt, die ganze Welt durchschüuernd, ein Kampf um materielle Güter! Im Vordergründe des Kampfes vor 400 Jahren stand ein Einzelner, ein Mann nur, aber ein ganzer Mann, treu und fest im Glauben, voll unerschütterlichen Mutes und unbeugsamer Kraft und siegreicher Hoffnung auf das Gelingen seines Werkes: Martin Luther. Heute, nach 400 Jahren, im Kampfe um die Erhaltung des deutschen Vaterlandes: Das ganze deutsche Volk gegen eine Macht von Feinden! Ein Weltkrieg, wie ihn die Geschichte nimmer sah und gewißlich auch nicht wieder sehen wird. So verschieden nun auch die Gründe dieser Kämpfe sind, etwas innerlich Gemeinsames um schlingt sie, bindet sie und verleiht ihnen Kraft, Mut und Ausdauer, die da Bewunderung aller hervorzwingt und in der Geschichte dereinst auch laut erklingen und leuchtend hervortreten lassen wird. Ein tiefes, festes Gottoertrauen an den endlich.,! Sieg der Sache! Gottvertrauen — das ist die nie versiegende Kraft des Ausharrens und Ertragens, auch der schwersten Prüfung, und dieses Gottvertrauen lauterster Art das danken wir unserm Martinus Luther! Vor 400 Jahren war es, als Luther die 95 Glau benssätze an die Tür der Wittenberger Schloß kirche schlug und damit eigentlich so recht den offenen Kampf gegen die finsteren Mächte des mittelalterlichen Katholizismus bekundete. Rings um ihn herum tobte der Kampf mit dem Endzwecke, ihn zu vernichten und damit zugleich die angebliche Lehre auszurotten, die 50000 Feldgranaten, 22 000 12-Zentimeter' Granaten, 150 000 Handgranaten, 20 000 Ge wehre, 6 Panzerautomobile, 11 Lastkraftwagen, 1500 000 Patronen, 140 Maschinengewehre. Bisher über 180000 Gefangene, über 1500 Geschütze! Berlin, 1. November. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser hat für den 1. ^November für Preußen und Elsaß-Lothringen § Flaggen und Viktoriaschießen befohlen. Bei der Verfolgung in der Frianlschen Ebene haben gestern hart östlich des unteren Tagliamento 60 000 Italiener mit mehreren Hundert Ge schützen die Waffen gestreckt. Der bisherige Ge winn der 12. Jsonzoschlacht ist damir auf über 180 000 Gegangene und mehr als 1500 Ge schütze gestiegen. Die italienische zweite und dritte Armee haben eine schwere Niederlage er litten. Mrr NsLncbien. In Italien fanden erfolgreiche Kämpfe in der Tagliamento-Niederung statt: die Gefangenen zahl hat sich auf über 120 000, die Geschütz beute auf über 1000 erhöht. Die Bewegungen der aus den Kärntner Bergen vordringenoen Truppen und der Jsonzo- Armeen nehmen den beabsichtigten Verlauf. Beiderseits der Straße Menin-Apern kamen in unserem Artilleriefeuer nur schwache englische Kräfte zum Angriff; sie wurden zurückge schlagen. Im Atlantischen Ozean und im Aermelkanal wurden neuerdings 32 000 Tonnen feind lichen Schiffsraum versenkt. Am unteren Tagliamento wurde der bei Pinzana und Larisana noch haltende Feinr geworfen bezw. gefangen. Die italienischen Brückenkopfstellungen am mitt leren Tagliamento wurden von preußischen, bayrischen und württembergischen Truppen genommen. Venedig ist nach einer englischen Meldung zur offenen Stadt erklärt worden. Unsere Unterseeboote haben im Aermelkanal wie der 17 000 Tonnen Schiffsraum versenkt. Versenkung eines Munitions dampfers. In der zweiten Oktoverwoche versenkte ein deutsches Unterseeboot im englischen Kanal einen aus Amerika kommenden bewaffneten englischen Dampfer mit folgender Ladung: 135 75-Milli- metec-Feldgeschütze, 30 12-Millimeter-Haubitzen, omiiStt ZäGMrr. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse er folgten im Monat Oktober 169 Einzahlungen im Betrage von 11 689,40 M. und 62 Rück zahlungen im Betrage von 8161,33 M., es wurden 2 neue Bücher ausgestellt und 4 Bücher kassiert. Bretnig. Am Reformationstage veran staltete Herr Kantor Schneider in hiesiger Kirche eine Reformations-Gedächtnis-Vesper mit einer gutgewählten Vortragsordnung. Wirkungsvoll wurde das Gebotene, das in Gesangs- und Instrumental-Vorträgen bestand, zu Gehör ge bracht. Das Konzert war leidlich besucht. Bretnig. Von einem Freunde unserer Volksbücherei wurde derselben am Reformations jubeltage ein Betrag von 20 Mk. zur An schaffung von Lutherschriften überwiesen. — Brot- und Alehlpreise. In einer Bekanntmachung des Kommunalverbandes der Kgl. Amtshauptmannschaft Kamenz vom 1. Noo. 1917 wird u. a. folgendes bestimmt: Zur Be reitung des Roggenbrotes sind künftig auf 90 Teile Roggenmehl 5 Teile Trockenpräparate und 15 Teile gequetschte oder geriebene Kartoffeln zu verwenden. Zur Bereitung des Weizenge bäcks (Semmel) find auf 90 Teile Weizenmehl 30 Teile gequetschte oder geriebene Kartoffeln zu verwenden. Für die Bereitung des Zwiebacks wird von einer Streckung abgesehen, dagegen wird die Menge Zwieback, die aus 1 Abschnitt einer Brotmarke gegeben wird, auf 70 Gramm festgesetzt. Bei der Abgabe von Mehl auf Brot marken ist zu beachten, daß künftig auf 1 ganze Brotmarke nur noch 330 Gramm Mehl, 1 Abschnitt einer Brotmarke nur noch 65 Gramm Raggen- oder Weizenmehl abgegeben werden dürfen. — Der Preis für 4 Psund Roggen brot wird dis auf weiteres mit 76 Pfg. beibe- halten. Der Preis für das Mehl, oas un Kleinhandel abgegeben wird, darf nicht über schreiten bei Weizenmehl 28 Pfg. für das Pfund, Roggenmehl 24 Pfg. für das Pfuno. — Die oben vorgeschriebene Streckung von 10 vom Hundert gilt auch für die Selbstversorger. Da für die Selbstversorger jedoch keine Tcocken- pcäparate zur Verfügung stehen, ist die Streckung wie folgt voczunehmen: Auf 90 Teile Roggen- bezw. Weizenmehl sind künftig 30 Teile ge quetschte oder geriebene Kartoffeln zu verwenden. ösen Bestrebungen, aber mutig und kühn, ihrer Sache felsenficher, schauten sie Allem hoff nungsvoll entgegen, aber auch gewillt, alles auf sich zu nehmen, was das Schicksal ihnen bringen könnte, getreu des alten Lutherwortes: „Ein feste Burg ist unser Gott!" Luthers Werk ist nicht unterge gangen. Aus einem kleinen Stamm ist ein starker Stamm geworden, dessen Aeste und Zweige die Welt umschlingen, auch jetzt noch, obschon feindliche Kräfte uns all das ent reißen wollen, was deutscher Fleiß, deutsche Energie und deutsche Glaubensstärke zu schaffen vermochten. Der deutsche Glaube ist ebenso lebendig geblieben wie sich die deutsche Kraft in ihrer Unverwüstlichkeit erhalten hat — ein Geschenk Gottes, für das wir alle dauernd dankbar sein müssen. ! 529 entstand das Gottes- iied: „Ein feste Burg ist unser Gott", und wie entstand es? Luther, mit einigen seiner Getreuesten zu ernsten Studien versammelt, wartete des Urteils über sein Glaubenswerk, das ihm vom Reichstag zu Speyer gesprochen werden sollte. Als dieses in einem versiegelten Briefe eintras und das Schreiben im Beisein der Freunde eröffnet wurde, verkündete es das Todesurteil Luthers, ec wurde für vogelfrei er klärt, der Willkür eines Jeden überantwortet! Luther verlor weder Herz noch Sinn. Sein Glaube war felsenfest und was ihn damals bewegte, was er damals empfand, das spricht sich aus in seinem unvergleichlich schönen Schutz- und Trutzlied: „Ein feste Burg ist unser Gott". So ist dieses Lied zu einem wahren Gottes liede geworden, zu einem Geschenk, zu einem Vermächtnis Luthers an das deutsche Volk! Jahrhunderte hat das alte treue Lied seine Kraft behalten. Es ist zu einem wahren Gute un ¬ letzten vier Wochen erfüllt haben. Auch die Belieferung der weiteren Bezugsabschnitte wird von der jeweiligen Ablieferung von Milch an eine Molkerei oder Butter an die Gemeindesam melstelle bez. den Ortsaufkäufer abhängig gemacht. Die Königliche Amtshauptmannschaft behält sich vor, den übrigen Gemeinden die Zucker- lieferung für diejenigen Milchviehbesitzer zu sperren, welche ihrer Ablieferungspflicht künftig nicht annähernd nachkommen. Kamenz, am 27. Oktober 1917. Der Kommunaloerband der Königliche» Amtshauptmannschaft. 8 Spareinlagen und Einzahlungen auf Girokonten U sind nach Matzgabe der Gesetze mündelsicher. Hypothekendarlehen in barem Geldc auf Hausgrundftücke und landwirtschaftlichen Besitz. — Beleihung von Wertpapieren. — Aufbewahrung und Verwaltung von Kriegsanleihe scheinen und allen sonstigen sicheren Wertpapieren. — Einlösung von Zinsscheinen — Auskünfte üereitwilligst. Zuckerkarten — Butterablieserung. Die neuen, für den Zuckerbezug ab 1. November geltenden Zuckerkarte» werden zu nächst in ca. 30 Gemeinden einschl. der Gutsbezirke, die ihre Ablieferungspflicht an Milch oder Butter bisher in auffälliger Weise nicht genügt haben, nur für die versorzungsberechtigren Fett karteninhaber zugeteilt werden. Die Zuckerkarten für die Milchselbstversorger dieser Gemeinden werden von der Königlichen Amtshauptmannschaft zurückbehalten und vom 15. November ds. Js. an nur für diejenigen Milchviehbesttzer auf die erste Bezugszeit (1.—20. November) belie fert, die durch die Gemeindebehörde nachweisen, daß sie ihre Ablieferungspflicht in den Zinssatz für Sparein-oil 01 I Giroein-«ri> o, lagen: 0,2 ^gen: O ,0 Tägliche Verzinsung. ResorMatwusfeier 1917. Vor 400 Jahren! Damals ein Kampf gegen i 9^pll^vzt hatte. . . die Glaubensfreiheit, — heut ein Kampf s damals^ die Zahl der Träger jener religi- 400 Jahren, in dem furchtbarsten aller Kriege „sein verirrter Geist" in die Herzen des Volkes seres Denkens und Fühlens geworden un^ ' ' Klein und unbedeutend war dieses Gotteslied wird auch jetzt wieder, nach