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Allgemeiner Weiger Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel- jöhrlich ab Schalter 1,15 Mk. tri freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 3b Pfennige, Vurch die Post 1,1b Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Grtsbekörde und den Hemeinderat zu Dretnig. Inserate, die gespal tene Korpuszeile 12 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1b Pf., im amt lichen Telle 20 Pf., und im Reklametell 40 Pf., nehmen außer unserer Geschätsstclle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Lolul--I»relger kiir Sie SnsLsNr» Sretnig, grsprShrrilörf. kstimaiar, srsntrentbal «»ä tlmgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 91. Mittwoch, den 14. November 1917. 27. Jahrgang Neueste Nachrichten. Kaiser Wilhelm und Kaiser Karl, sowie Zar Ferdinand trafen bei Triest zu einer längeren Besprechung zusammen. Im oberen Piavetale wurde dem zurückweichen den Feinde bei Longarone der Weg verlegt; 10000 Italiener mußten sich mit zahlreichem Material ergeben. Die von Belluno die Piave abwärts vorge drungenen deutschen Truppen stehen vor Feltre; im Cordevola-Tale wurden weitere 4000 Italiener gefangen. Im Suganaer Tal wurden die Italiener über Castel-Tesino und über Grigno zurückgedrängt. Die feindlichen Fliegerverluste betrugen iin Ok tober S Fesselballone und 244 Flugzeuge; wir verloren im ganzen 67 Flugzeuge und einen Fesselballon. Die Zahl der in Deutschland befindlichen Ge fangenen hat jetzt 2 Millionen überschritten. Eins unserer Unterseeboote hat im englischen Kanal neuerdings über 13000 To. versenkt. Die Militärattachees der Ententemächte haben das russische Hauptquartier verlassen. Die Ernennung v. Payers zum Stellvertreter des Reichskanzlers wird jetzt amtlich bekannt gegeben. Unsere Erfolge im Westen und in Italien. Berlin, II. Nov. Die Engländer haben am 10. November in Flandern, wo sie nach ihrem prahlerischen Funkspruch von Carnavon vom >. d. M. innerhalb dreier Monate 90 deutsche Divisionen vernichtend geschlagen haben wollten, wiederum eine schwere blutige Nieder lage erlitten. Dort reiht sich seit Monaten ein englischer Mißrsolg an den anderen. Der fland rische Blutsumpf verschlang englische Division auf englische Division. Vergeblich versuchen die britischen Berichte, Triumphe und Siege ihrer Waffen zu verkünden und die Welt über die schweren Schläge zu täuschen, die die En tente-Einheitsfront im Westen, Osten und § Italien erlitten hat. Den prahlerischen Worten stehen unverrückbar die ehernen Tatsachen gegen über, die für alle Zeiten die unvergleichlichen Ruhmestaten des fast gegen die ganze Welt kämpfenden Vierbundes verkünden. Das zertrommelte Trichtergelände zwischen Poelcapelle und Paschendaelc/das in monate langen Großkämpfen von den Engländern nicht überwunden werden konnte, soh am 10. Nov. unter außerordentlich blutigen Verlusten fünf malige ticfgeglieocrte Angriffe frischer englischer Divisionen restlos zusammenbrechen. Nach ge waltigem Trommelfeuer konnten die Engländer nördlich von Paschendarle vorübergehend vor dringen, bis der Gegenstoß pommerscher und westpreußischer Bataillone die Angriffswellen des Feindes mit ungestümer Wucht zurückwarf. Zersetzt und zerrissen flutete der Gegner zurück Und erlitt in unserem vernichtenden Verfolgungs feuer schwerste Verluste. Die später noch vier mal mit frischen Kräften wiederholten Angriffe hämmerte der Eisenhagel unserer Batterien schon vor unseren Linien in den morastigen Sumpfl während an einzelnen Stellen Kolben und Bajonett den Angreifer niederschlug. Brandenburgische Truppen stießen dem fliehenden Feinde nach, entrissen ihm Teile seiner Aus gangsstellung, schoben die eigene Linie vor und brachten Gefangene ein. Erst beim Einbruch der Dunkelheit ließ das starke Feuer nach. Wie in Flandern, so bewiesen nach wie vor auch auf dem übrigen Teile der Westfront die erfolgreichen Unternehmungen unserer Truppen, -aß die immer wiederholten britischen Lügen meldungen über den sinkenden Kampfwert und die Moral der deutschen Truppen ein leeres Gerede sind. Seit dem glänzenden Vorstoß im Chaumewal.de hat sich die Zahl der dort ge fangenen Franzosen auf 8 Offiziere und über 280 Mann erhöht. Am Hartmannswciler Kopf brachen eigene Sturmtruppen in die feindlichen Gräben ein und brachten 37 französische Jäger zurück. An mehreren Stellen der Front wurden feindliche Patrouillenvorstöße restlos und blutig abze- wiesen. Im Bewegungskrieg in Italien schreiten die siegreichen Verbündeten von einem Erfolge zum! anderen. Unter schwierigen Verhältnissen und dauernden Kämpfen haben sie innerhalb von 18 Tagen durch zerklüfftetes Gebirge und über breite, sumpfige Flußabschnitte hinweg über 100 Kilometer zurückgekegt und die Piava in der Ebene vom Susegana bis zur Adria, im Ge birge bis Bellu.w erreicht. Während an der unteren Piava stch der Feind zum Kampf ge stellt hat, hastet er im Gebirge unaufhaltsam dem Ausgange der Ebene zu. In die dichten Rückzugskolonnen des Feindes schlägt vermchtend das Feuer sder Verfolger. Dauernd vermehren sich die Gesangenenzahl und die Beute. Un übersehbar ist das Material, das der Feind zu rückließ, unübersehbar ist der Zuwachs an Vor räten aller Art, die die Sieger in dem reichen Lande finden. (W.TB.) Kaiser Karl in schwerer Gefahr b. Kaiser Karl hatte am Sonnabend mit dem König von Bulgarien m Görz und Pal manova geweilt. Bei der Rückfahrt blieb das Auto bei dem Versuch, einen de: dem Jsonzo begleitenden Torrenten zu übersetzen, stecken. Das Auto konnte nicht aus dem Flußbett herausgebracht werden Der Leibjäger des Kaisers Reisenbichler und der Gardewachtmeister Bomez trachteten daher, den Kaiser an das Ufer zu tragen. Hierbei brach die Wehr, auf der der Leibjäger stand, ein, und der Leibjäger wurde weggeschwemmt. Der Kaiser ließ den Leibjägec in dieser Lebensgefahr nicht los und wurde hierbei gleichfalls von den hochgehenden Fluten abgetrieben, mit ihm der schon erwähnte Garde- wachtmeister Bometz. Der Kaiser wurde mit den beiden eine längere Strecke fortgetrieben. Dank der aufopfernden beispiellos treuen Hal tung seiner Begleitung, allen voran des Prinzen Felix von Parma, der sich sofort in den Fluß warf, wurde der Kaiser nach längeren Bemüh ungen wieder ans Land gebracht. Der Kaiser befindet sich wohl. VrrMAer unä SäÄMrz. Bretnig. Die Reichstagsersatzwahl im 3. sächsischen Wahlkreise Bautzen-Kamenz für den verstorbenen Abgeordneten Gräfe findet Freitag den 11. Januar statt. Der Amts hauptmann Geh. Rcgierungscar Dc. o. Pflugk in Bautzen ist als Wahlkvmmissar bestellt. Die Listen sind vom 10. Dezember ab auszu legen. — Die sozialdemokratische Partei will den Landtagsabgeordneten Otto Uhlig als Kan didat aufstellen. Bretnig. (M. I.) Die Landcsfcttstelle schreibt uns: Die schlechte diesjährige Rauhfutter ernte sowie das fast gänzliche Fehlen von Kleie (infolge der starken Ausmahlung des Getreides) und anderen Kraftfuttermitteln sowie der starke Rückgang der Einfuhr aus dem neutralen Aus lande haben bewirkt, daß jetzt überall ein außer ordentlich starker Rückgang der Milcherzeugung eingetreten ist. Infolgedessen ist nicht nur die Butteraufbringung in Sachsen selbst beträchtlich geringer geworden, sondern es hat sich auch die Neichsstelle für Speisefette genötigt gesehen, die Butterzuweisungen ganz erheblich zu verringern und durch Margarinelielerungen zu ersetzen. Da auch das Königreich Sachsen von dieser Redu zierung der Butteczuweisungen betroffen wird, so wird es der Landesfettstelle in den Winter monaten leider nicht möglich sein, die auf den Kopf der Bevölkerung entfallende Fettmenge in dem bisherigen Verhältnis von Butter und Mar garine zu gewähren, vielmehr wird sich eine Verminderung der Buttcrabgabe gegen entspre chende Erhöhung der Margarinezutcilung erfor derlich machen. Eine Herabsetzung der Gesamt fettmenge wird sich dagegen voraussichtlich ver meiden lassen; auch wird dafür Sorge getragen werden, daß die Margarine in frischer und gu ter Beschaffenheit an die Bevölkerung gelaugt. Es sei bemerkt, daß die Verschiebung auch in anderen Bedarfsgebieten des Reichs stattfindet, so wird in Berlin jetzt die Wochenfettmenge zu 5/g in Margarine und in Butter gewährt. — Vorübergehende Einziehung von Schnellzügen. Der Güterverkehr, dessen pünktliche Abwickelung für die Kriegswirtschaft und die Lebensmittelversorgung von größter Wichtigkeit ist, stellt derzeit besonders hohe An forderungen an die deutschen Eisenbahnen. Deshalb wird es, um Lokomotiven für den Güterverkehr zu gewinnen, auch in Sachsen nötig, vorübergehend einige Schnellzüge auöfallen zu lassen, deren Benutzung infolge der Einfüh rung der Ergänzungsgebühr erheblich znrückge- gangen ist. Vom 13. November werden daher bis auf weiteres nicht mehr verkehren die Schnellzüge: iLinie Leipzig — Riesa- Dresden: D 13 ab Leipzig Hbf. nachm. 8. 30, an Dresden Hbf. 10. 17, D 144 ab Dresden Hbf. vorm. 8. 10, an Leipzig Hbf. 10. 06, 157 a ab Leipzig Hbf. vorm. 9. 22. an Dresden Hbf,. 11. 30, Linie Dresden— Bodenbach: D 157 ab Dresden Hbf. vorm. 11. 55, an Bodenbach 12. 55 nachm., D 182 ab Bodenbach nachm, 5. 50, an Dresden Hbf. 6. 48, Linie Dresden—Reichenbach (Vogtl.) — Plauen (Vogtl.): D 103 ab Reichenbach (Vogtl.) ob. Bf. vorm. 6. 40, an Chemnitz Hbf, 8. 05, D 106 ab Chemnitz Hbf. vorm. 9, 02, an Plauen (Vogtl.) ob. Bf. 11. 01 und D 107 ab Plauen (Vogtl.) ob. Bi. abends 7.27, an Reichenbach (Vogtl.) ob. Bs. 7. 55. —. Der Personenzug 1005 ab Plauen (Vogtl.) ob. Bf. früh 5. 10, an Reichenbach (Vogtl.) ob. Bf. 6. 02, an Chemnitz Hbf. bis her 8. 26, krkehrt künftig auf der ganzen Strecke täglich und wird von Hohenstein-Ernst thal bis Chemnitz Hbf. wie folgt geändert: ab Hohenstein-Ernstthal vorm. 7. 38, ab Wüsten brand 7. 46, ab Siegmar.7. 55, an Chemnitz Hbf. 8. 05 (zum Anschluß an D 103 ab Chemnitz Hbf. 8. 10 nach Dresden Hbf.) Der Zug 1005 hält nicht mehr in Grüna, Chem nitz Nicolaivorstadl und Chemnitz Süd. — Bahnreisen— ÄusweisP«?iere. Auf dem Bahnhof in Burgstädt wurden zwei Personen durch die Militärbehörde der Stadt- pvlizei überliefert. Beide waren ohne jeden Ausweis im Zuge angetroffen worden. Die er ste Person war ein militärpflichtiger Mann österreichischer Staatsangehörigkeit, der auf dem Bahnhofe der Behörde noch entwich, jedoch in einem Lokale wieder festgenommen werden konnte. Die andere Person war eine junge Dame aus Leipzig, die einen unfreiwilligen und unange nehmen Aufenthalt nehmen mußte. — Die Ziehung der 1. Klasse der nächsten Königlich Sächsischen Lan- deslotterie findet am 5. und 6. Dezember d. I. statt. Schandau. (Zum F r a u e n IN o r d.) Das Geständnis des am Sonntag ins Dresdner Untersuchungsgefängnis eiugelieferten Maurers May lautet folgendermaßen: Der Plan, seine Frau zu ermorden, sei schon vor einigen Tagen gefaßt worden. Er habe sich aber immer gegen die Ausführung gesträubt, doch seine Geliebte Martha Seibt sei unablässig in ihn gedrungen, die Tat zu begehen. Als am Mittwoch abend Frau May von einem Besuch in Dresden nach Königstein zurückgekehrt sei, habe er sie begleitet. Die Seibt sei auch mitgefahren und habe sich in dasselbe Abteil gesetzt. Doch hätten beide so getan, als ob sie sich nicht kennten. In Königstein seien alle drei ausgestiegen. Er und seine Frau seien den Weg nach Schandau ge gangen, die Geliebte sei in einiger Entfernung gefolgt. Sie sei in der Nähe geblieben, „damit ihn der Mut nicht verlasse und er die Tat auch sicher vollbringe". Hinter den letzten Häu sern von Königstein, wo der Weg in den dunk len Wald einbiegt, sei die Seibt an das Paar herangegangen, habe der Frau die Hände fest gehalten und May habe mit einem Dolche zu- geflochen. Die Seibt dagegen behauptet, am Waldcsrand zurückgeblieben zu sein und dort gewartet zu haben, bis May nach vollbrachter Tat aus dem Walde zurückgekehrt sei. Klingenthal. (Erfroren.) Auf dem Asch- berg fanden Fußgänger einen Mann in den fünfziger Jahren auf, der erfroren war. Man stellte in ihm den unverheirateten Gelegenheits arbeiter Wilhelm Frank fest. Treten Lie »otort bei oller verlangen Lie ?ro 5,pekt der« ?rodeketi del Ikrer kurdksnlllung oller ller Oerlliöktsrtell« ller Kosmos. Ltuttgart Veleirrenri VnterksIteaÄ irrir lSkrllrd 12 rtsrice, relcd illustrierte I4onotskekte // unll S gute kücder erster Lllirlttrteller // Vskrenll lles Kriege» erkSlt jelle» klitgliell bei «kein Nsldlskrespreir von bietet kür jellermonn einen dWgen -mt Mten