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Europa. Nscy am rsten. Juni Igi2 besuchte § r e d r L ck W i l h e l m IN. mit ferne rn Kro n- prinzeir diese Stube, wo wahrscheinlich einst ihr Ahnherr den ersten. Gedanken zur Secularisation faßte, oder wenigstens darin bestärkt wurde; nur Napoleon, ob er gleich mehrmals in Witten berg war, sah diese heilige Stätte niän,. In der Universitätsbibliothek,, die, bis zu Napoleons En t- fernungsbesehle, im. Vordergebäude des Augusteums stand,, ward noch manches schal-bare Denkmal, mancher interessante Ueberrest aus der Zeil der Ne* formation vorgezeigt. Eben so steht noch das Haus, in welchem Me l a nch th o n lebte, obgleich sein ehe maliges Auditorium in der Folge der Zeit eine an dere Bestimmung erhielt. Nur die S chl o s; - oder Universitätskirche, wo Luther und Me lanchthon, und in ihrer Nahe Friedrich der Weise und sein Bruder Johann der Be ständige, die Stifter der Universität und die thätigen Beförderer der guten Sache der Kir chenverbesserung, von der Arbeit eines heißen Ta ges ruhen, wo die Denkmäler dieser beiden Chur fürsten und die Gemälde der Reformatoren an eine Zeit erinnerten, in welcher Deutschlands damalige Wiedergeburt begamr, nur diese Kirche, die Mut' terkirche des Protestantismus, sank durch das Bom bardement im Jahre 1760 — und zum zweiten« male durch Vas Bombardement vom 27. September ,Zr 3 in Trümmer. Doch ward sie durch das letz tere nicht ganz zerstört; allein ihr Thurm, von einer Brandrakete gett offen- stürzte zusammen, und, nachdem eine Rauberhand die Melallpiatte von Lu thers Grabe gerissen und das zugemauerte Arei iv (das selbst dem Bombardement von 1760 wider stand) erbrochen und geplündert hatte, wurden zwei Noßmühlen auf. den Gräbern der beiden Chur- fürst^n und der Reformatoren im Innern das erst im Jahre >770 neneingerichteten einfach, schönen Tempels angelegt. Wenn im Mittelalter durch die Befestigung eitler Stadt, die Sicherheit derselben befördert ward, s» stieH in neuern Zeiten die Gefahr derselben durch 3-o dieses zweideutig» Geschenk nur um so höher. Wit tenberg war schon im vierzehnten Jahrhunderte mit Mauee und' Wall umgeben, welche, nach alten Nach richten, in der Folge mehrma's verbessert wuv en, bis der Churfürft Johann Friedrich der Großmüthige, bei der Perspective unfeinen Krieg mit dem Kaiser und den katholischen Fürsten in Deutschland,, die Festungswerke seiner damaligen Hauptstadt nicht nur erneuerte, sondern auch be trächtlich erweiterte. Mehrere Gebäude in- und- außerhalb der Stadt wurden deshalb abgebrochen. Als nun in der S ch l a ch r bei M ü hlberg am 24. April 1547 die Gefangenuehmung des Chuv- fürsten das Schicksal dieses Fürsten und seiner Län der entschied, so mußte die Festung Wittenberg dem siegreichen Carl V. ihre Thore, auf eigenen Befehl des gefangenen Chursürsten, öffnen, weil der Kaiser die über denselben ausgesprochene Todesstrafe nur durch die Bedingungen der am 19. Mai » 547 unter zeichneten Capitulation der Festung Wit tenberg milderte. Die Stadt litt nicht bei die ser Belagerung, und Earl, so wie sein Bruder, der römische König Ferdinand, besuchten dieselbe nach der Capitulation. Der Herzog Moritz von der Albertinischen Linie, auf welchen damals die Chur würde und der größte Theil der Lander seines ge fangenen Vetters übergiengen . st e l l t e s o gleich Vie zersprengte Universität wieder her, ob er gleich iw seinen Erblanden die früher gestiftete Universität Leipzig besaß.. Nur wenige Professoren unter diesen B u penhagen, Pastor an der Stadtkirche, Creuziger, der Probst an der Schloßkirche und M. P. Eberus hatten die Be lagerung in. der Stadt ausgehalten.. Due Ausge wanderten wurden, auf die Bitte der Landstande und der Stadt bei dem Churfürsten, zurückgerufen; Moritz cheilre Korn unter die Bedürftigen, und Holz unter die aus, welche in der Vorstadt ihre Hauser verlohren halten, und vermehrte die E i n- künfte der Universität. So gewann dieses Institut am Ende einer Catastrophe, dis ihr Vernichtung zu drohen schien! Schon vorher war