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Der Dia m a n t. as wichtigste Bcrgprodukt in Brasilien ist ohnstreing der Diamant. Sein Feuer ist unvergleichlich; er spielt alle Farben in höchster Vollkommenheit/ Hal die reinste Durchsichtigkeit und ist der härteste, unzerstörbarste Kör per, den wir kennen. Der völlig ungefärbte Diamant ist der schönste; geschliffen spielt er mit dem reinsten Lichte. Gefärbte Diamante sind eine Seltenheit, sie werden deshalb geschätzt. Hiehcr gehören besonders die Steine von einem, dem Smaragd ähnlichen Grün. Unter den gefärbten Diamanten behaupten diese den er sten Rang. ES aiebt rosenfarbige, blaue, citronengelbe, dunkel gefärbte, trübe. Durch Reiben wird der Dia mant elektrisch. Die Diamanten verbrennen unter dem Brennqlase, und cs bleibt nichts von ihnen zurück. Man findet sie entweder kristallisirt, oder rundlich. So wie ihn uns die Natur liefert, ist er ohne allen Glanz und mit einer bräunlichen Kruste überzogen. Erst dann, wenn er polirt wird, zeigt sich sein Strahlenglanz. Er wird gegen einen andern Diamant gerieben, damit so die dunkle Oberfläche weggenommcn wird, und dieses nennt man das Beschneiden des Diamants. Der Dia mant besteht auS innigst mit einander verbundenen Schich ten; die Lage derselben muß man beim Anschleifen oder PUircn wohl kennen. Dieser lagen- oder schichrenarnge Bau dcö DiamantS macht eö möglich, daß sich einige dieser Steine spalten lassen; andere indessen, wo die Schichten nicht so rein, vielm-hr knotig, wie bei den Aest.n dcS Holzes, sind, zerstückeln. Der N'edcrländer Ludw'.q von Berguen aus Brügge schnitt zuerst im Jahre -456. diesen härtesten Stein, und gab ihm Facetten vermittelst des Diamantpulvers (Da- nant Port); nicht die Feile, noch die stärkten Säuren, nicht der Schmirgel, nicht der Späht, der alle andere Steine anützt, vermögen etwas über den Diamant, der hingegen alle Steine angreist. Von Berguen erfand bald eine Schleifmaschine, auf der er, durch Hülfe deS Diamantpulvers, dieses Facet- tircn zu einer großen Vollkommenheit brachte. Zwan zig Jahre später schliff er den großen Diamant des Her zogs CarlS dcS Kühnen von Burgund darauf. Diese- war damals der größte Edelstein in Europa, und wog Karat. In einem Treffen zu Moral in der Schweiz ging er verloren. Ein Soldat kaufte ihn für Einen Tha ler. Gegen eine große Summe erhielt ibn der Groß herzog von Florenz. Sein Werth wurde auf 800,000 Thaler geschätzt. Berühmt ist der Diamant des großen Mogul-. Er rührt aus der Mine Colone von Golvonde her, wiegt 279 Karat, bat fast die Größe eines halben Hühnereies, und sein Werth wurde von Tavernier zu 6 Millionen Gulden angegeben. Der Fürst von Orlow schenkte der Kaiserin von Rußland, Catharina II., an ihrem NamcnSrage einen Diamant, der 193 Karat wiegt und von einem Armenier für 2^ Millionen Livres ge kauft wurde. Frankreich besitzt einen der größten Steine, der un ter dem Namen: Pitt oder der Reaent, bekannt ist. Er wiegt Karat und wird auf 5 Millionen Livres geschätzt. Er kommt auS den Minen von Porleal in Ostindien. Die in kiesen Minen arbeitenden Sklaven sind obne alle Klciduna, damit sie keinen Stein, den sie finden, verbergen kennen. Der listige Sklave, der den