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5Z5 vnd 2 Loth arabisches Gummi auflöset, und zuletzt eine Auflösung von i Leth Indig in ) Loth kvnzcnttirter Schwefelsäure zusetzt. Herr Boße errheilt folgende auch zweckmäßige Vor,' schrift: Man koche 2 Lorh Blauhol; in 24 Loth Wasser bis auf 16 Lolh ein, setze unter dem Kochen i Loth Alaun hinzu, und vermische damit endlich 2 Lord sehr fein geschlemmtes Maanesiumopyd (Braunstein), das vlit i Loth arab. Gummi gut gemischt ist- Herr Assessor MlchaeliS bereitet auf felgende Art eine unverlöschliche Dinte: Man löset eine Drachma Indig in i Loch der stärksten Schwefelsäure auf, ver dünnt solche mit 8 Un,cn Wasser, und setzt nun so viel Eiscnfcile hinzu, als zur Sättigung nörhig ist. Man gießt die Flüssigkeit von dem unaufgelöseten Eisen ab, lind setzt ße einem Dekokt von 4 Unzen Galläpfeln und 2 Unzen Campecheholz mit 2 Maß Wasser bis cuf Maß eingekocht hinzu, und setzt nun noch so viel schwcfelsau- res Eisen hinzu, bis die gehörige Schwärze da ist; dann löset man noch r Unze arabisches Gummi und eine halbe Unze Zucker darin auf. Sitten und Gebrauche. Die Römerinnen pflegten, zu Erhaltung des Teints, im Hause eine Art von Masken zu tragen, welche aus einem Teige bestanden, und die sie nur dann ablegten, trenn sie ouSgingen. Die römischen Ehemänner beka men daher das wahre Gesicht ihrer Hausfrauen nur sel ten zu sehen, sondern fast immer die Maske desselben. Unsere Damen machen es (zum größten Theile wenig stens) umgekehrt. Ihr wahres Gesicht zeiaen sie nur in ihren vr>r Pfählen, und dem Ehemanne gegenüber. So bald sie aber sich außer dem Hause zeigen, oder in Ge genwart Fremder, nehmen sie stets eine Maske vor, und übertreffen die Römerinnen hierin so weit, daß sie gar 5Z6 viel aber weiß ich, daß unter Zehen gewiß Reune für die Wiedereinführung der römischen Mode stimmen würden. Sonderbare Belohnung. In Konstantinopel gerieth das Haus eines griechi schen DollmckscherS in Brand. Mit Hülfe eines IaniL- scharen rettete er d<n größten Theil seiner Schätze und Effekten Ein Kind in der Wiege aber wurde vergessen; man konnte nicht mehr hineingehcn, denn alles st^nd in Fla-.nmcn. Der unglückliche Vater glaubte es schon ver loren, als sein großer Haushund auS dem Hause stürzte, das K'.nd an den Windeln im Rachen haltend, und weit davon legte er cs auf die Thürschwclle eines Freundes semcS Herrn nieder. Würde man wohl errathcn, welche Belohnung dre- ssm aroßmülbigen Tbicre zu Theil ward? Der Dolmet scher tödtete eS mit eigner Hand, und verzehrte es MN seiner Familie bei einem großen Gastmah'e, daS er ihm zu Ehren gab, indem er sagte: „ Er ist zu edel, als daß er einst Speise der Würmer werde; er soll sich mit dem Blute der Menschen vermischen, die dadurch großmüthi- ger, gefühlvoller und tugendhafter werden müssen." B u t t e r b r l e f e. Ehedem ertheilten die Päpste sogenannte Butter briefe, d. h. Erlaubnisscheine, in der Fasten Butter, Käse, Milch und Eier genießen zu dürfen. Dergl. erteil ten sie auch zu Erbauung der Brücke in Torgau, und den Ertrag derselben (ein Groschen von Jedem, der nach Torgau handelte oder dort sich aufhielt) sammelte mau bei den Kirchen in sogenannte Butterkast«». Bemerkung. Das menschliche Geschlecht wäre äußerst unglück- leinen Teig, noch sonst Etwas brauchen, sondern die Fertigkeit besitzen, zwei Gesichter zu zeigen, wie Janus. Hb die Ehemänner dabei gewinnen, weiß ich nicht; so lich, wenn eben so viele Bubenstücke begangen, als ge glaubt würden. Was uns gewöhnlich hmdcrt, unsere Freunde auf den Grund unsers Herzens blicken zu lassen, ist nicht sowohl Mißtrauen gegen sie, als in unS selbst.