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4- ; rolal-AWiger für die Ortschaften Bretnig Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Schalt l Mark exkl. Bestellgeld. so Pfennige, j^rch dM s 7-r bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag i/,I1 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/»H Uhr «inzusenden. Lckrislleitung, Druck unö Verlag von N. Lchurig, Drelnig. inkl. de«? Jnserate, die 4 gespaltene Korpu»zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den «I gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» sämtliche Zeitung«bot«n jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Austrägen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uedereinkunst. meine Anzei^k erscheint swöKeutltU zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. SLentlich keigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblatteö" an> M fmer Zusendung durch Boten ins Hau« 1 Mark Amtsblatt für die Krtsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig > bo iier Nr. 94. Sonnabend, den 25. November 1911. 2t. Jahrgang. Alt« Totenfeste. Psalm 3b, 16: Herr, wenoe dich zu mir und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und elend. Herr, wende dich zu mir; wenn ich dich habe, bin ich nicht mehr einsam; du bist bet mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Wo Menschenhände mich losgelassen Haven, will ich deine Gotteshand um so fester greifen! U« die Erde so tränenvoll für mich geworden ist? will ich um so sehnsüchtiger nach dem Himmel schauen. Wo du so manchen mir von der Sette gerufen hast, wiLM^wzch^uch von dir rufen lasten. ^Hüre doch/llieber Herr, wende dich zu mir; Win ich tun einsam. O, wie die Wunden brennen im Gewissen! O, wie die Anklagen heut so laut werden im Herzen! Herr, sei mir HNäota, Venn ich bin elend! Wo soll ich Ruhe finden für meine Seele, als da, wo ste allein, ganz allein zu finden ist, rlti.HsiMm Kreuze. So wende doch dein Antlitz zu mir, vergib, vergib mir meine Schuld. Sprich e» in meine Seele und mach mich besten gewiß: Deine Sünden sino dir vergeben, gehe hin in Frieden! Dann will ich auch in Frieden meine Straße ziehen, will nicht mehr hadern mit deinen Gedanken und mit meinem Geschick. Wenn ich auch gleich nicht« fühle- von Verner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht. Und iin Frieden will ich fernerhin wandeln mit den Meinen, die Heimgegangene» sollen mich tchren, wa« ich den Lebenden schuldig bin. Unö wenn einst meine letzte Stunde kommt, Herr, wende dich zu mir und sei mir gnädig; wenn ich einmal soll scheiden, so schciyF nicht von mir! Nur nicht einsam und elend dort oben! Amen. Wenn meine Kräftr brechen, mein Atem geht schwer aus, Und kann kein WÄrt mehr sprechen, Herr, nimm mein Srufzen auf. An dir laß gleich den Reben mich bleiben alle Zeit ' ' , > Und ewig bei dir leben in HimmelSwonn und Freud. -7 OertlicheS und LächstsA-S. Bretnig. Gemcinsecatsberichl »om 21. d. M. 1. Der Gemeinderat ist versammelt, um darüber zu beraten, ob man sich am Elek, trizitäiswerk in Großröhrsdorf mit Kapital beteiligen soll oder nicht. Nach längerer Debatte kommt man zu dem Beschlusse, daß die Gemeinde zuMit nicht in der Lage ist, sich mit Kapital am genannten Werke zu be teiligen, da die Semeiu.tzL -urch dle Anleihen, die sich durch Kirchs- und Pfarrbau nölig machten, derartig belastet ist, daß sie eine weitere Kapitals-Anleihe jetzt nicht ertragen kann. liegt eine Bauzeichnung de« Be sitze» N^ 115 nochmal« vor, die bedingungs- weise^ Mehmizt wird. 3. wird noch eine »rmensache erledigt. Bretnig. Die fortschrittliche Volk»- Partei hatte am Dontzerttag im Deutschen Hause eine politzH« Versammlung veran staltet, die von reichlich hundert^Personen be sucht war. Der Refexeut. HA» Kaufmann Pudor au« Kl.-^orkwitz, sprach über: ,Die Bedeutung der kömmendei^Riich«tag»wahl«n". -Eine Debatte fand nicht statt. — Ein Mittel gegen die Maul- und Klauenseuche ? Prof. Hoffmann an der tier ärztlichen Hochschule in Stuttgart hat ein sichere« Mittel gegen die Maul- und Klauen seuche entdeckt. Die Versuche ergaben über raschende Erfolge. Die erkrankten Tiere werden in wenigen Tagen vollständig geheilt. Prof. Hoffmann wird in den nächsten Tagen weitere Versuche auf den Gütern de« Prinzen von Sachsen-Altenburg unternehmen und Vor träge mit Lichtbildern in verschiedenen Städten Deutschland» halten. — Hoffentlich entsprich: diese Meldung, die bei vielen Landwirten Freude erwecken wird, den Tatsachen. Großröh«dorf. Dec L»rtrag«-Abend, den der Verband sächs. Bandfabrik^nten und der htes. Gewerbcoerein am Dienstag im Hotel Hauie veranstaltet hatten, «ar sehr zahlreich besonder« auch von Ohorn und Puls nitz besucht. E« sprach Herr Pfarrer Stier- Alten über „Die neue Türkei". Der Herr Vortragende verstand e«, in seinem ersten Teile de« Vortrage« die Zuhörer zu fesseln durch seine klaren, verständlichen Lurführungen über da» Regime in der alten und neu-n Türkei. Der zweite Teil brachte eine lange Rühe von klaren Lichtbildern nach eigenen R-ifeerfahrungen. Türkische Städte, Plätze, Moscheen, Gebirgszüge, auch der Brunnen, den unser Kaiser in Konstantinopel hat erbauen lassen, wurden gezeigt. Der Vortrag war höchst lehrreich. Großröhrsdorf. Am Donner»tag nacht« in der 12. Stunde wurde da« Dach des Mafchinenhause» de» Herrn Schnallenfabnlan- ten Haufe surch Feuer zerstört. Ueber die Ursache de« Brande» konnte man noch nicht« Bestimm tes erfahren. Großröhrsdorf, 24. Nov. Wir machen auf die beute Freitag Abend im „Grünen Baum" stattfindende Wiederholung der vor acht Tagen so schön gefallenen Operette „Polnische Wirtschaft" mit dem Be merken aufmerksam, daß zur heutigen Auf führung die Preise ermäßigt worden sind. Pirna. „Französisch-Kongo al« Kompen- sationsobj-kt" — dieses im vollsten Sinne des Wortes aktuell zu nennende Thema behandelte am Montag abend im Saale des Adler-Hotel» Herr Major a. D. W. Langheld, der bekannte und bewährte alte Afrikaner, am Vortrags pulte der Abteilung Pirna »er Deutschen Kolonialgesellschast vor einem zahlreichen und aufmerksam lauschenden Auditorium, zu welchem die hiesigen Offizierskceise ein besonders starkes Kontingent gestellt hatten. Der Vorstand der Abteilung, Herr Oberstabsarzt Dr. Otto, eröffnete den Abend nach Worten der Be grüßung mit dem Hinweise auf die am Sonn tag in Dresden erfolgte Begründung des „Gauoerbande» der Deutschen Kolonialgesell- schast", zu dem auch die Abteilung Pirna ge hört und der eine weitere erfreultcheKonzentration ver im Dienste der deutschen Kolonialsache stehenden Bestrebungen darstellt. An das Rednerpult trat sodann Herr Major a. D. Langheld, der ohne politische Leidenschaftlichkeit in ruhiger und nüchterner Abwägung dec ob waltenden Verhältnisse da« infolge de« Marokko- Abkommen« neugeschaffene Bild in Afrika be trachtete und dabei auf Grund seiner eigenen Anschauung der Fülle von Behauptungen be treff« der absoluten Wertlosigkeit des an Deutschland abgetretenen Konzogebiete« eine wohltuende Beruhigung gegenüberstellte. Ihre Einleitung fanden die umfangreichen Lang« heldschen Ausführungen mit einer Darstellung oer zur Marokkokcise führenden Vorgänge, worauf später oie Lösung dieser Krist» und Vie damit verbundenen Abmachungen ihre orientierenoe Würdigung fanden. Der Geoanks, die zu gewährende Kompensation am Kongo zu suchen, Hut nun wohl auch Sen Vortragenden nicht gerade überglücklich gemacht, da ihm nach seiner Erklärung eine rvergrößerung der so schön aufgeblähten Logvkolonie durch einen Erwerb de« zukunft«retchen französischen Dahomcy-Lande» »eit sympathischer gewesen wäre; nachdem aber nun einmal diese und ander« Wünsche nicht zu erfüllen waren, könne man mit den neuen Erwerdnngeu noch ganz zu frieden sein. E« liege jetzt an un«, etwa» au» dem neue« Land« zu machen, dem der Redner unter Zuhilfnahme einer Reihe guter Lichtbilder nach den verschiedensten Seiten noch ein« eingehende und sehr gute Ausblicke gewährende Schilderung zuteil werden ließ. Aa» derselben im Gegensätze zu so mancher in der letzten Zeit ausgetretenen Kritik ihren besonderen Wert verlieh, war die genaue Kenntni« de» Redner» von Land und Leuten; al» sehr wirkungsvoll erwie» sich zugleich aber au» die Betonung der hochernsten Tatsache, daß die Regierung eben vor der Wahl stand, entweder zum Schwerte zu griifen oder nach- tugeben. Ihren Ausklan- fanden die Ling- heldschen Darlegungen schließlich mit einem kräftigen Appell für die Anteilnahme an dem Wilken der Deutschen Kolontalgesellschast, die zur Erreichung ihrer Ziele immer noch weiterer Unterstützung und Förderung bedürfe. — Wa« ein gewissenloser Mensch an schwerem Unheil anrichten kann, zeigt wieder einmal die Meldung von d«m Mord- und Selbstmordversuch au« Blasewitz. Dort hat sich eine stellenlose Köchin mit ihrem drei- visrtel Jahre alten Kinde zu vergisten ver sucht. In Verzweiflung über ihre Lage, ohne Wohnung und Barmittel, hat sie ihrem Kinde Salzsäure zu trinken gegeben und den Rest selbst genommen. Mutter und Kind leben noch, doch ist die Wiederherstellung bei der Schwere der inneren Verletzungen fraglich. Der Vater des Kinde» hat da» Mädchen nicht nur um Ehre und Gesundheit gebracht, sondern ihm auch noch dis Ersparnisse auf niedrige Weise abzuschwinreln gewußt und keine Ali mente gezahlt. Ec ist von seiner ersten Ehe frau geschieden und lebt von seiner zweite» Frau getrennt. Chemnitz, 21. Nov. Ueber Betreiben der Lrüxer StaalSanwaltschast wurde in Augsburg der Mörder de« am 27. August bei Sedastiansberg im Erzgebirge erschossenen unk beraubten Inspektors Tucha der Aussig— Tsplitzec Eisenbahn, der Zimmern,annsgehilfe Köhler au» Chemnitz, verhastet. Köhler hatte sich einige Tage nach Verübung der Tat nach Pont a Mouffon in Frankreich begeben. Dort hin folgte ihm der telegraphische Hastb«fehl der Brüxer Staat»anwaltschaft nach, auf welchen aber bi« heute noch keine Antwort eingelangt ist. Köhler hatte sich inzwischen wieder nach Deutschland zurückgew«ndet und richtete von München au» an seine Geliebte in Chemnitz einen Brief, worin er, da er völlig mittellos sei, um Geld bat. Diese» sollte da» Mädchen nach Augtburg senden, wohin ec sich zu Fuß begeben wollte. Dort er folgt« nun gestern sein« Festnahme. Zwickau, SO. Roo. (Eine Arbeiter bewegung im Kohlenrevier?) Die „Zwickauer Neuesten Nachr." schreiben: Im Laufe der litzten Tag« wurden die Arveiterau-schüffe verschiedener Steinkohlenwerke bei den Gruven- vsrwaltungen vorstellig, um di« Wünsche der einzelnen Belegschaften in Lohnsragen — wie solche von den letztenBergarbeiterversammlungen beschlossen waren, — vorzubringtn. Doch wurde eine jede Lohnerhöhung abgelehnt mit oer Begründung, daß der Kohlenmarkt gegen, wärtig keine solche ertrage. Lus da» weit«« Verhalten der Bergarbeiter darf man gespannt sein, zumal diese ,hre Forderungen durch die gestiegenen Lebensmittelb-dürfnisse begründen. Im ganzen Revier dürften gegen 10000 Arbeiter in Frage kommen. In der nächsten Zett wird sich die Leitung de« Deutschen Versarbeiter-Verbande« mit der Regelung der Angelegenheit befassen. — Durch einen Radfahrer tödlich verun glückt. Zu einem schweren Unglück»fall kam e« am Sonnabend nachmittag an der Ecke der See- und Trockentalstraße in Plauen t. B. Im Begriffe» die Trockentalstraße zu über schreiten, wurde die 54 Jahre alte Bultersran Marie Hoyer au» Tobertitz von einem über- mäßig schnell daherkommenden Radfahrer an» gefahren und so heftig auf do» Pflaster der Straße geschleudert, daß sie außer einem Dchädelbruch noch eine schwere Gehirner schütterung und einen Rippenbruch davovtrug. In bewußtlosem Zustande wurde die bsdauern»- wert« Frau von hilf»bereiten Leuten aufge hoben und nach d«r nächstgelegenen Bezirks» Polizeiwache gebracht. Ein Arzt nahm sich dort der Verletzten an. woran» sie von Mit gliedern der Sanitätskolonnen nach dem Stabt» krankenhau» gebracht würbe. Dort ist sie in» folge der schweren Verletzungen gestorben. Der Radfahrer» drr gleichfall» zu Fall ge kommen und auf da» Gesicht gestürzt war, ist unerkannt entkommen. Ec hatte augenscheinlich nur leichte Verletzuagen im Gesicht davonge tragen und ist davongtfahren, ohne sich weiter um die Verunglückte zu kümmern. Kirchennachrichte« von Bretnig. 24. Sonntag n. Trinitati»: Totensestsonu- tag: 8^z Uhr: Beichte. 9 Uhr: Gedächt- n,»gotte»dienst für die im letzten Jshre im Herrn Entschlafener, verbunden mit Feier oe» heiligen Abendmahle». Pcedigtthema: „Gibt es ein Wiedersehen nach dem Tode?" Festgesang de» Kirchenchore» ! Nachmittag« S Uhr: Abendmahlsgottesdienst. Anmerkung: Die Namen der Verstorbenen werden im VormittagSgottr-dienste verlesen. In beiden Gottesdiensten: Kollekte für die ev. Deutschen im Auslande. Geboren: d. Fleischermsister Friedrich Wilhelm Wilke eine Tochter. Gelaust: Mariha Linda, Tochter d. Färber» Karl Emil Förster; Arthur Erich, Sohn d. ledigen Fabrikarbeiterin Anna Mela Zschiedrich; Emil Alfred, Sohn d. Fabrikar beiter« O»kar Emil Bung. Gestorben: Will, Erich, Sohn d. ledigen Arbeiterin Johanna Elsa Mager, 3 M. L T. alt. Ev.-luth. Jüngling-vereim Sonntag abend: die Veriammlung fällt au«. Ev. lutv. Jungfrauenverein: Mitt woch den 29. November avend» 8 Uhr: Versammlung in der Rose: Verteilung der Rollen zur Weihnachttaufführung. Bitte, alle kommen! Marktpreise zu Käme«! am 2 S. November 1911. üchsterlniedngftrr > Preis. Preis. 50 Kilo k- > ?> Korn 8 7» 8 501 Heu SO KU, 5 — Weizen 9 5» 9 20i Stroh 1200 Pjd. z, - Steifte 10 50 , ^qo.yttcr 3 20 Laser neuer 9 60 9 t «otler * iniedriz. 2 — Heidekorn 11 - j Lrbsen SO kil. 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