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UlMemer Metzer. Amtsblatt »für die Ortsbehörde unö den Gememöerat ?u Bretnig. losalAnzeiger für die Ortschattei Lretnig, Hauswalde. Grotzrübrsdors, j?rankenth,l und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. bonnementSpreiS inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung-blatteS" vierteljährlich ab Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau» 1 Mark SN Pfennige, durch di« Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung»bot« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren mir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag V,11 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag >/»11 Uhr einzusenden. LLristleilung, Druck unL Verlag von N. Schurig, Bretnig. Nr. 82. Sonnabend, den 14. Oktober 1911. 21. Aahrgai». Alle fälligen Staats- und Gemeindesteuern sind spätesten» bi« zum 18. ds- M. pünktlich zu entrichten. Petzald, Gem.-Vorst. Oertttche» und «Liystk»-» Bretnig. Am Mittwoch nachmittag» l/,5 Uhr »eranstaltete der hiesige Kirchenchor ein geistliche» Konzert in der Kirche, dem außer anderen auch die Truppe Radeberg de» sächsischen Kantoren- und Organikenverein« beiwohnte. An dem Konzerte wirkten auch fremde Kräfte mit: Herr Kantor Sandmann nebst Tochter und Herr Otto Senf au« Acoß- röhr»dorf, Herr Kantor Reumuth und Frl. Horn au» Haurwalde, Herr Kantor Wrrm au» Radeberg und Herr Kantor Wolf aus Bühlau. Die Darbietungen bestanden in Gesängen geistlicher Lieder und in Orgel- Vorträgen, die samt und sonder» höchst ein drucksvoll zu Gehör gebracht wurden, so daß wohl niemand unbefriedigt da« GotteShau« verlassen haben dürfte. — Genauigkeit bei Abfassung von Ge- schäst»annonc«n. Der Fabrikant Max Sommer in Bautzen veröffentlichte in der „Deutschen Sattlerzeitung" Annoncen, nach denen 38 000 Stück Schultornister abzugeben seien und forderte zu Bestellungen auf. Daraufhin wurde Strafantrag «egen Sommer zunächst »om Oberlausiger Sattlerverein und, falls dieser Antrag nicht gültig sein sollte, von zwei Vorstand«mitgliedern persönlich beim Landge richt Bautzen wegen unlauteren Wettbewerbs gestellt. Das Gericht stellte fest, daß Sommer die Tornister nicht in der angegebenen Zahl fertig auf Lager gehabt habe. Damit habe er aber da» Publikum, in der Absicht, den Anschein «ine» besonder» günstigen Angebots hrrvorzurufen, über die Menge der Vorräte getäuscht. Da« Urteil lautete auf eine Geld strafe von SvO Mark. — S. legte gegen diese Entscheidung Revision beim Reichsgericht ein, in der er Verletzung de« formellen wie de» materiellen Rechts rügte. Sein Verteidiger führte aus, der Strafantrag sei nicht formge- recht gestellt. Auch sei § 4 de» neuen Ge setze» gegen den unlauteren Wettbewerb zu Unrecht angewendet. Irgendwelche Angaben über einen etwa vorhandenen Lagerbestand enthielten die Annoncen nicht. Sie bezweckten lediglich, die Leistungsfähigkeit des Fabrikanten darzutun. Der höchste Gericht»hof verwarf indessen va» Rechtsmittel in Uebereinstimmung mit dem Antrag, de» RrichSanwaltS als un begründet. Durch den Inhalt der Annonce sei der Anschein erweckt worden, daß die ange kündigten Waren vorrätig seien. Damit sei schon der Tatbestand de» tz 4 gegeben. Nicht darauf komme e» an, wa» der Inserent unter seinem Inserat verstanoen wissen wolle, sondern wa« da» Lurchschnittspublikum darau« ent nehmen müsse. S» se» daher Sache de« Inserenten, die Annoncen so abzufassen, daß kein Zweifel über den Inhalt der Ankündigung entstehen könne. — Dieser Standpunkt ist im Interesse der gesicherten Nichtanwendung de« Gesetze» gegen ven unlauteren Wettbewerb nur zu billigen. Lediglich auf diese Weise kann man den Zweck de« Gesetze«, den reellen Geschäftsmann gegen unlautere Machinationen der Konkurrenz zu schützen, gerecht werden. (Urteil de» Reich«gericht» vom 10. Oktbr. 1911.) Hau «Walde. Am Mittwoch avend in der 10. Stunde ist in Hartmann« Gisthsi uu« der Fleischladenkaffe von einem bi» jetzl noch Unbekannten ein Betrag von ca. 70 Mk. gestohlen worden. Dre«d«n, 11. Oktober. Die Nach grabungen im Grundstücke de« Mörder» Göh lert, der den Rentner Todt ermordete und den Rest de« erbeuteten Gelbe« in Höhe von 1100 Mk. in seinem Garten verscharrt haben wollte, sind bisher ohne Erfolg grdlieden. Man nimmt in maßgebenden Stellen an, daß Göhlert da« Geld dort überhiupt nicht ver graben hat. Dresden, 11. Oki. Da« Landgericht verurteilte den Tischler Wilhelm Karl Breuer au» Gittersee, den mutmaßlichen Mörder de» Droschkenkutscher« Winkler, wegen mehrerer in Dresden begangener Einbruch»diebstähle zu 1 Jah: 6 Monaten Gefänqni«. D r e « d e n. (Voraussichtlicher Ueberschuß der Internationalen Hygiene-Ausstellung.) Di« am 81. d. M. zu Ende gehende Internationale Hyziene-Ausstellung wird mit einem ganz er heblichen Ueberschuffe abschlteßen, der sich nach, den vorläufigen Ermittelungen auf mindestens 400 000 Mark belaufen wird. Dl« Zahl der Besucher wird voraussichtlich noch in dieser Woche die fünfte Million erreichen. Ein der artig günstige« Resultat Haden selbst die größten Optimisten nicht erwartet. Dresden. Ja der Dreikönigskirche wurde beim Umbau der Turmhalle eine Gruft mit 73 Särgen aufgebeckt, die aus dem Jahre 1709 bi« 1799 stammen. Der Fund nst be reit» vom Köniql. Sächs. Altectum-oerein und von Herrn Prof. Dr. Bruck, dem Leiter de« Sächsischen Denkmalsarchios, besichtigt worden. — „Um die Erdachse zu sehen", wanderten zwei etwa 12 Jrhre alte Schulknaben von Plauen nach Pausa, da« scherzweise der „Mittelpunkt der Welt" genannt wird. Einer der beiden Jungen halte gehört, daß die Turner beim letzten Turnfest in Pausa im Rathause die — Erdachse geölt hätten. In Pausa begaben sich die Bürschchen ins Rai- Hau» und baten, man möge ihnen die Erd achse zeigen. Sie bestanden darauf, da« Werk näher zu besichtigen. Um sie nicht ganz zu enttäuschen, mußte man ihnen bedeuten, daß umständehalber eine Besichtigung des Werkes zurzeit nicht möglich sei, und sie auf die Osterferien vertrösten. Ob die kleinen Forscher bi» dahin „Helle" werden? — Dem Amtsrichter in Rauschau i. E. ist au« seiner Wohnstube ein Sparkassenbuch der Schwarzenberger Sparkasse mit einer Ein lage von über 2000 Mark und fünf darin liegendenHundertmarkscheinen gestohlen worden. Ehemnitz. (Giftmord, begangen am eigenen Kinde.) Unter kolossale« Andrange begann am Montag vormittag vor dem Schwurgericht die Verhandlung gegen die 1874 geborene Logi«vermieterin Magdalene Marth» verw. Voigt geb. Seifert, gegen die sich die schwer, Anklage de« Giftmorde«, be gangen am eigenen Kinde, richtete; außerdem hat sie sich wegen Inbrandsetzung versicherter Sachen, vollendeten und versuchten Betiug« za verantworten. Sieben Sachverständige sind zur Stelle, mehr al« 60 Zeugen sind für die nächsten Tage geladen. Da ein Sachoer- ständiger noch nicht zugegen war, beschloß da« I Gericht, zunächst nicht in der Mordsache zu I verhandeln, sondern die andern Verbrechen vorweg zu nehmen. Ueber ihre persönlichen Verhältnisse befragt, gab die Angeklagte an, daß sie Witwe ist, zwei Kinder hatte, von denen da« eine am 19. Januar 1911 ge storben ist, daß sie ein Vermögen von gegen 7000 Mark besitzt und noch unbestraft ist. Der Anklagebeschluß beschuldigt sie, daß sie am 28. Juni 1910 in betrügerischer Absicht im Hause Andröstraße 45Wäsche undKleidungs- stücke in Brano gesetzt, daß sie am 28. Juni 1910 dem Vertreter der Verstcherung«-GeseÜschaft dec Wahrheit zuwider angeged,n habe, daß durch Unachtsamkeit ihrer Tochter ei» Brand «nistanden und ihr für 2300 M. Wäsche verbrannt sei, obwohl sie selbst den Brand angelegt hatte, daß sie sich 990 M. Velfi- cherungriumme habe auszahlen taffen, daß sie ihre 13 jährig« Tochter Hertha mit Bitlerkle«. salz getötet und von den VersicherungSgesell- fchaften die durch den Tod des Kinde» fälli gen Versicherungtsummen von 10 000 M. und 20 000 M. beansprucht habe mit der Behauptung, da« Kind sei durch Unfall zu Tode gekommen. Wegen Verdacht« de« Morde» find die Summen nicht zur Auszah lung gekommen. -Die Angeklagte behauptet, in keinem Falle schuldig zu sein. Der Pro zeß wird erst noch mehreren Tagen zu Ende geführt werden können. Oschatz, 11. Okt. Die Angehörigen de« vermißten LmtSgerichtsrat« Gruhle au» Oschatz haben eine Belohnung von 300 Maik für dessen Auffindung ausgesetzt. Gruhle ist 1869 in Oschatz geboren und wird seit dem 3. Oktober vermißt. Man vermutet, daß ihm ein Unfall zugestoben sei, oder daß er planlos umherirrt. — Arg vom Unglück verfolgt wird die Familie ve» Husaren Psstsr aus Frohburg, der durch den Husschlag eines Pferde» getötet worden ist und in Grimma unter militärischen Ehren zu Grade getragen wurde. Ein Bruder von ihm ist ebenfalls während der Militärzeit gestorben, und zwar ist dieser einer Lungenentzündung erlegen. Weiter ist -ine Schwester im zehnten Jahre von einer Krankheit dahingerafft worden. Der Vater, dem Beruf nach Maschinist, ist kürzlich von einem Neroenschlag gerührt worden, der eine Lähmung hinterlassen hat, die dem bedauerns werten Manne da» Gehen erschwert. Ein Sohn trifft in den nächsten Tagen »um Mili tär ein. Mit Sorge sehen ihn die Eltern ziehen, nachdem ihre beiden anderen Söhne in dec Kaserne gestorben sind. — Ein 15 Jahre alter Schreiber in Leip zig hatte den Auftrag, 3000 Mk. bei der Post etnzuzahlen. Bei seiner Rückkehr erzählte der Bursche, daß^ihm ein Unbekannter Pfeffer in die Augen gestreut und mit einem Revolver bedroht hätte. Der Unbekannte hätte ihm dann den Geldbetrag entrissen. Natürlich stellte sich aber herau», daß der Bursch- da« Märchen erdichtet hatte, denn da« Geld — 3 Tausenümarknolen — wurden im Futter oe» Westenrücken» vorgesunden. Groitzsch bei Leipzig. (Im Streit er stochen.) Anläßlich eine« Tanzvergnügen» von Landarbeitern im Gasthof „Zur grünen Aue" entspann sich nacht» gegen 1 Uhr zwischen dem Bergmann Krämer und dem Schlosser Paul Tresselt ein Streit, in dessen Verlauf Krämer mit einem Taschenmesser auf den T-ffelt «tnstach und ihn an der rechten Schläfe verwundete. Die Verletzung war so schwer, daß der Tod al«bald eintrat. Die Leiche wurde beschlagnahmt, der Täter verhaftet. Krämer ist sonst al» ruhiger Mann bekannt, er ist »erheiratet und Vater von 7 Kinsern. Kirchennachttchleu voi^Br elntg. 18. Sonntag n. Trinilari«: 8l/, Uhr: Beichte und Abendmahl. 9 Uhr: Predigt» gott-sdi-nst, Text- Apostelgeschichte 19,23—40. Thema: Revolutionärer Geist und heiliger Geist. Kollekte für hen Allgemeinen Kirchrnfond«. 11 Uhr: VorbereitungSgotttSdienft für die diesjährigen Konfirmanden. Dazu sind vor allem die Eltern, Paten und Angehörigen der selben herzlichst eingeladen. Freitag, den 20. Oktober nach«. 5 Uhr: Geboren: v. led. Dienstmädchen Anna Rosa Dosch ein Sohn; d. Wutschast-besitzer und Viehhändler Karl Max Böhmer ein Sohn. Getauft: Kurt Heinrich Karl, Sohn d. Fleischer» und Viehhändler» Alfred Kurt Böhmer. Getraut: Geschirrführer Ernst Paul Kretschel mit Emma Martha Mütze. Ev.-l«th. Jüngling-Verein: Sonntag abend« 8 Uhr: Versammlung im Anker: Verteilung der Rollen für den nächsten Faai» lienabend. Bitte, vollzählig erscheinen. Ev.-luth. Jungfrimerwereta' woch ven 18. Oklooec abends 8 Uhr: Ver sammlung in der Rose. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Albrecht Otto, d. Station«arb. Paul Otto Steinbach Nr. 134 d. — Willi Fritz, S. d. Fabrikarb. Eo-vin Max Heinrich Nr. 125 c?. — Mela Marianne, T. d. Fabrikarb. Ernst Max Schöne Nr. 57k. Aufgebote: Zimmerer Ernst Emil König Nr. 142 c mit Olga Hulda Schäfer Nr. 134 n. — Bauarbeiter Max Bruno Paul Nr. 337 mit Anna Lina Diebel Nr. 19d.— Böttcher Max Georg .Äolf, Dresden-Lotta, mit Erna Helene Schurig Nr. 270 k. Sterbesälle: Clara Hulda Israel geb. Guhr Nr. 1ö6b, 39 I. 1 M. 9 T. alt. — Johanne Slugust- Hübler g,b. Wätzlich Nr. 302 p, «S I. 1 M. 29 T. Al. — Emilie August- Hans geb. Philipp Nr. 2S8, 79 I. 6 M. 4 T. alt. — Friedrich Bernhard Nitsche Nc. 19, 45 I. 11 W 14 T. alt. — Außerdem ein uneheliche» Marktpr-is?H^H^-«^ °m 12. Okt.'„ V911. f Piets. Preis. 50 Kilo k. Korn s — 880 Weizen « 90 9 6V Gerste 10 — 9 SO Hafer neuer s 50 9 20 Heidekorn 11 50 Hirse IS - Eier 9 I Heu 50 Kit, 5 — Ltioh 1200 Psd. SS — Butt« 1 jauchst« 3 40 ^mednz. 3 20 Erdien 5» «il. — ^ariogeln 5,) 4 20 i, Pf»-