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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger säe die Ortschaften Bretnig, Gcohr-drsoorf, Hanswalde, HranteMa! and Umgegend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dim«t»g vormittag >/,1I Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >„11 Uhr einrusenden. -ebriftleitung, Vruck unö Verlag von N. Lchuvig, Bretnig. Rr. 87 Mittwoch de» 3V. Oktober 1912 22. Jahrgang wiff-nschaitlichsn Hochfahrt. Ler von Stabs arzt Dc. Flemming oom Kcaftfahr-Bataillon, Berlin, geführte K eiballon erreichte üoer Ci)em-^ nitz die Höge von 9100 Metern —der Höhen- G Oel entzündet wurde und im ganze Automobil in Flamme«, gelang e», rechtzeitig noch ad« wodurch da« Nu stand das Den Insassen zusprmgen. Oertttche» unv «Lchstiche«. Bretnig. Luch an dieser Stelle sei auf den Familienabend, de« unser ev.-lulher. Jünglingdvercin in Bretnig am Nefsrmations- leiie abends 7 Uhr im „Deutschen Hause" abh alten wird, empfehlend hingewiesen. Da» Lolksstück „Luther", welche» an diesem Äbende zur Aufführung kommt, ist so recht geeignet, in einfacher und leichtverständlicher Form un serem deutsch-evangelischen Bölke die urwüch sige Gestalt unseres Reformator» auf der Bühne vor Äugen zu führen. Gerade in der Form einer Bilderreihe wird diese- Stück der Anschauung weitester Kreise genehm sein. Und so wird jeder Besucher dieses Äbende» einen vollbesriedigten Eindruck mit nach Hause nehmen. Hoffentlich wird auch diesem Äsende von allen Kreisen der hiesigen Einwohnerschaft ein recht zahlreicher Besuch zuteil. — Das grobe Lo» wurde in Zehnteln ge spielt, drei davon in Leipzig, ore anderen au»wärtö. So ist ein Zehntel nach Puls nitz an zwei Gewinner, ein Zehntel nach Geringswalde an drei Gewinner gefc-llen, die da» Geld sehr gut gebrauchen können. Auch in der Pirnaer Gegend wurde, wie wir be reit» berichtet haben, rin Zehntel gespielt. Dresden, 26. Oktober. Bon Taschen dieben wurde am Freitag abend auf der Seestratze und der Ecke der Wilsdruffer Straße eine Pcioata au» Schlesien um 100 Mir?, eine Wirtschafterin au» Kleinzschachwitz um 65 Ma-k und eine Pastocenwilws Schönknecht au« Meitzen um 40 Mack bestohlen. Von den Tätern fehlt jede Spur. — Ein steckbrieflich Verfolgter ermittelt. D-r 28 Jahre alte gewesene Stallschweizer Ernst Bruno Erler au» Marbach i. S. wurde von der Staatsanwaltschaft Dresden wegen Betruges steckbrieflich vsrkolgt. Am 24. Okl. wurde Ecler von der Bodenbacher Polizei er mittelt und dem Königl. Sachs. Gcenzpolizei- kommiffariate behufs Einlieferung an die Staatsanwaltschaft Dresden übergeben. Ebersbach. (Ein sächsischer Pilot nach Bulgarien berufen.) Bruno Büchner, der von hier stammende, bekannte Pilot, ist für da» bulgarische Hauptquartier engagiert; er befin det sich bereit« mit drei Albatros-Doppeldeckern auf der Reise nach Sofia, um al» Flieger- Kundschafter nebenher auch al» Piloten-Lshrer für das bulgarische Hauptq aartier tätig zu sein, für welchen Zweck auch der Wiener Pilot Seidl verpflichtet worden ist. — Der Fabrikant Ouaa» au» Meerane stand dieser Tage vor dem Landgericht in Altenburg unter der Anklage, den Too. der Witwe Seidel aus Seifhennersdorf verschuldet zu haben, die er bei einer Autofahrt von Leip zig mit nach Meerane hatte nehmen wollen. Der Staatsanwalt beantragte 6 Wochen Ge fängnis. Das Gericht gelangte jedoch zu einer Freisprechung des Beklagten, weil ihm die nötige Vorsicht nicht abgesprochen werden konnte. — Verhaftet. Der Handlung-gehilfe Weib flog au« Lauter, der in der Nacht zum Montag auf seine Geliebte, die Wirtschaftsge hilfin Stoll aus Bernrbach geschossen hat und Klcchennachrichten von Bretnig. Donnerstag den 31. Oktober: Reforma tio n» fest. Vod Uhr: Beichte und Abend mahl. 9 Uhr: Festgotte-dienst. Text: Röm. 1. 16. Thema : Martin Luther, ein Held durch die Gotteskcaft des Evangeliums. Gesang des Kirchenchore»: „Türmen sich Wogen" von Stein. Kollekte zum Besten der Gustav-Adolf-Sache. Mittwoch ren 30. Okiober fällt die Bibel stunde au». kV. I«th. ZSngliNgrvrreiNr Heute Dienstag den 29. Okc. aoenos ^/z9 Uhr im deutschen Hause: Hauplprobe. Bill-, alle pü-cksiich kommen. Weltrekord bet agt bekanntlich 10 800 Meter. Infolge der außerordentlichen Kälte, di« — 43,5 Grad betrug, brach plötzlich die Sauer stoffmaske eine» dec Ballon-Insassen. Natür- ltch mußte dec Ballon durch Ventilziehen so fort in niedrigere und sauerstoffrelchcre Regi onen gebracht werden. Der außerordentlich starke GaS»srlust ließ den Ballon so schnell sinken, daß er, in der Richtung aus das Dorf Harthau niedergehend, nur durch ÄuSwersen von zwei Sauerstoff-Flaschen kurz vor dem ge nannten Dorfe in Höhe von 300 und 200 Metern noch abgefangen werden konnte. Die Flaschen haben sich bi« jetzt nicht wievergc- funden. — Fleischnot. Der von den städtischen Kollegien m Plauen eingesetzte Ausschuß für Maßregeln gegen die Fleischleuerung hat den Versuch der Einführung dänischen Fletsche» nicht wiederholen können, weil die Preise zu sehr anzogen. Da auch aus Schweden, Holland und Belgien günstigere Angebote nicht zu erreichen waren, hat man sich jetzt nach Neueste Nachrichten. Der ägyptische Prinz General Aziz Pascha, der beim Rückzüge von Kirkilisse die türkische Kavallerie befehligte, sowie der Gouverneur von Kirkilisse und einige Offiziere sind nach Konstantinopel gebracht worden unter der Be schuldigung, die Flucht des Heeres verschuldet zu haben. Auf Anordnung des Kriegsministers sind am 28. Oktober 200 Soldaten aus demselben Grunde erschossen worden. Professor Bier, der langjährige Leibarzt deS früheren Sultans Abdul Hamid, hat am Sonntag abend Berlin verlassen, um sich nach dem türkischen Kriegsschauplätze zu begeben. Er wurde dazu berufen, die Führung der Kranken- und Verwundetenpflege des Roten Halbmondes zu übernehmen. Rußland gewandt, um von dort Rmo- uoa Schweinefl lsch zu beziehen. — Flüchtig geworden ist ein Schreiber de« Konsumverein» in Plauen i. V., der am 21. o. M. mrttag» Mtl 565,75 Mack nach dem Postamt geschtckt woroen war; er hat da» Geld dort mcht «ungezählt. Der lörtchte junge Bursche ist erst 15 Jahre alt. Leipztg, 27. Okl. Die Veteranra- lürsorge al» Deckmantel für Erwerb»geschältt. In letzter Zeit Hasen sich Vereine gebildet, ore die Fürsorge für die Veteranen au»nutzc«. Lo ist »n Lnp.ig wreoec ein Verein unter oem NEN„H amanilas L.-tecanenspende" eM- stanoen. De- Vorstand ist ein Versicherungs agent. Dieser Verern wirbt weldUchs Personell an, die Postkarten verkaufen, und zwar zum Preise von 20 Pfg. Davon erhalten 5 Pfg. die Veteranen, 5 Pfg. dre Verkäufertnnen al« Verdlenst, 3^/, Pfg. der Druckereibesttzsr, der zugleich Vorstand-Mtlglieb ist, 6'/, Pfg. werde« ,üc Vereinsunkosten gerechnet. Drese VeceinS- unkosten weroen oann glerchmäßig unter die Vorstandsmitglieder de» VsremS verteilt. Dreses angevuche WohltätigkertSunlernehme« ist natürlich ein ausgesprochene» Ecwsrv»ge- schäfl uns bezweckt nur, den Unternehmer» die Taschen zu füllen. Vor der Unterstützung eines solchen Unternehmen» durch Ankauf der Karten wird daher von den Polizeibehörden gewarnt. Aue. Ern brennende» Automobil verur sachte auf dem Marktplätze hier ernen Schrecken. Vermutlich hatte sich dre Achse heiß gerufen, Inserate, die 4 gespaltene korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Lä gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeltungsbote« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren w, Rabatt «ach Uebrreinkunft. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend '' konnementsprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen .Illustrierten Unterhalt«ng«blottes" lierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Bote» in« Hau» 1 Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. daraus fliHltg wurde, ist in der Nacht zum Donnerstag zurückaekshlt und in orr Wohnung seiner Eltern verhaftet worden. Ec wurde in da» ÄerichtSgesängni» Schwarzenberg ein geliefert. W. Hal die Lat eingestandrn. — „Tanzstunde" in Geiicht»saale. Der fak überall velbotene Schiebelanz beschäftigte am letzten Donnerstag da» Gericht in Dip poldiswalde. Ern Lrchldrucker sollte diesen Lanz getanzt Haven, er war dieserhalv unter Anklage gestellt. Er und seine damalige Tän zerin tanzten in dem zum Teil auSgeräumlen Sitzungssaale den damals auSgrfühcten Tanz, den der Beschuldigte „Duseplanz", seine Tän zerin aber „Trippeltanz" nannte. Äuch ein al» Sachverständiger geladener Tanjtehcer tanzte, hierbei die Merkmale de» SchiedelanzeL zeigend. Beim Schiebelanz wirke anstößig un> gemein da» regelmäßige Vorbeugen der Unterleibes. Dle» habe aber der Beschuldigte nrchc ausgeführl und deshalb erfolgte kosten lose Freisprechung. Der Verhandlung wohnten u. a. eine Anzahl TanzaussichlSfühcenoe verschie dener Gemeinden bei. Bärenstein. Der Balkankcieg übt in der Posamenlenbranche im hrssig-n Industrie- vezick schon eine stark schädigende Wirkung au», da viele Aufträge annulliert wurden, wo durch schon viele Arbeiter arbeitslos geworden sind. Auch in der Gegend von Weipert wurden schon Arbeiter wegen Mangel an Aufträgen entlassen. Die Arbeitslosigkeit dürfte in der nächsten Zeit nsq fühlbarer werden. Chemnitz. Eine große Enttäuschung brachte da» am Mittwoch adgehallene Au»- stschen de« Schloßteiches. Anstalt der er warteten 70 bi« 80 Z.-ntner Frsche (der durchschnittliche Ertrag der früheren Äus- stschunge») wurden nur etwa sieben Zentner gefangen. Chemnitz. Ein Abenteuer in den Lüsten hatten kürzlich einige Berliner Herren am einer krkormalionsselt. Der Herr Zebaoth ist mrt uns; der Gott Jakob« ist unser Schutz! (Psalm 46, 12.) Nach dem 46. Psalm HU Martin Luther gedichtet: „Ein' feste Burg ist unser Gott". Das ist der Schlachtgesang unserer Kirche ge worden; viele Dinge hat e» erfochten, un zählige Menschenherzen hat e» gewonnen für da« Evangelium. Noch heule kann sich niemand der wunderbaren Macht dieses Liede» ganz entziehen. Au« jeder Zeile spricht Luther« Riesengeist, au» jedem Worte Luther» Rresen- glaube. Text und Melodie sind eine meister hafte Wiedergabe de» Siegesjubel»: „Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Iakobs ist unser Schutz." Luther war nur ein Bauernsohn und doch ist er gegen eine ganze Welt, gegen Papst und Kaiser in die Schranken getreten. Wo liegt da» Geheimnis seiner Kraft? Worin bestand seine Heldengröß«? Unser obige« Bibelwort gibt die Antwort: Gott selber war sein gewaltiger Bundesgenosse. Von Gott strömten ihm immer neue Kräfte zu. Und täglich machte er sein Herz stark und seine Seele fröhlich in der Gewißheit: „Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakob» ist unser Schutz". Ernste und schwere Zeiten sind für unsere Kirche gekommen. Viele ihrer Feinde jubeln: Am Ende ist'« mit ihrer Kraft. Woraus gründen denn wir heute unsere Zuversicht? Wieder aus rarselbe Wort: Der Herr Zebaoth ist mit un», der Gott Iakob» ist unser Schutz. In vielen Städten erheben sich Lutherdsnk- mäler, so manches evangelische Hau« ist mit einem Lutherbilde geschmückt. Das ist gut und schön, daß wir unsere großen Männer ehren. Aber viel wichtiger ist e», daß wir dem Gotteemanne ein Denkmal aufrichten in unserem Herzen und seinem Glauben nachfol- gev, daß wir die Bibel, die er uns deutsch gab, innig an« Herz und tief ins Herz drücken, daß wir immer mehr treue evangelische Chri sten werden, die da wissen, wa« sie an ihrem Heilande haben und die da kämpfen für die evangelische Sache in der Gewißheit: das Reich muß ur» doch bleiben, denn der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Amen! von zwei Wochen, da- ist bis mit dem 23. November d. I., unter Angabe der Gründe und mit der Bestätigung der Gemeindebehörde, eventuell der Gutsbehörde, beim Genossenschafts vorstand (Dresdcn-A., Wicnerplatz 1 II) anzubringen. Der ausgeworfene Beitrag ist trotzdem vom Unternehmer ungeachtet des Einspruchs in voller Summe zu zahlen. Die Beiträge werden in einer Rate bis zum 20. November d. I. durch den Schutzmann eingeholt. Nach Beschluß der Genossenschaftsversammlung vom 7. Mai 1912 ist auf das Jahr 1911 für jede beitragspflichtige Steuereinheit ein Beitrag von 6,25 Pf. einzuheben. Bretnig, am 25. Oktober 1912. Der Gemeinde- und Gutsvorstand Petzold. VOII< Bekanntmachung. Es wird hiermit bekanntgegeben und zur Kenntnis der Beteiligten gebracht, daß von der land- und forstwirtschaftliche« Berufsgenoffenschaft für das Königreich Sachsen zu Dresden der Auszug aus dem Unternehmerverzeichniffe nebst Heberolle n«d Aendernngsliste auf das Jahr 1911 bei der unterzeichneten Behörde einge gangen sind, und daß diese vom 26. Oktober d. I. ab während zweier Wochen, das ist bis mit dem 9. November d. I., im Gemeindeamtc während der Geschäftsstunden zur Einsicht der Beteiligten ausliegen. Einsprüche der Unternehmer gegen die Beitragsberechnung sind binnen einer weiteren Frist die imcrksnnl vvrrüölirkcr: «ter