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Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Amgegend. Der Allgemeine Anzeiger Erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. ÄbonnementSprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus 1 Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All* gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser, sämtliche Zeitung»boten jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach llebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag i/»11 Uhr einzusenden. Schifllritung, Druck unö Verlag von A. Lchurig, Vrelnig. Rr. 39, Mittwoch, de« 17. Mai 1Stt.2l. Jahrgang. Oertliches «ad SLchMches — Für den Postscheckverkehr im Reichs postgebiet hat der Monat April das erfreuliche Ergebnis gezeitigt, daß auf ven Postscheckkonten zum ersten Male an Gut- und Lastschriften je über eine Milliarde Mark gebucht worden sind, nämlich 1023 Millionen Mark Gut schriften und 1006 Millionen Mark Last schriften. Auch die Zahl der Kontoinhaber hat im Monat Apru allein um über 1000 zuge nommen, sodaß sie jetzt auf über 55 000 ge stiegen ist. — Die Krankenoersicherungskaffen in Sachsen. Zu brr jetzt im Reichstage er örterten Frage der Krankenversicherung wird mitgeteilt, daß im Königreich Sachsen insge samt 2344 KrankenversicherungSkafsen bestehen. Davon sind 616 Gemetnaekcankenkaffen, 656 Ortskrankenkassen, 673 Bstriebskrantenkaff.-n, 112 Jnnungskranksnkasse» und 87 einge schriebene Hilfskaffen. Versichert sind in ganzen 1 499619 Personen. Davon enl- ^llen auf die Bemeindekcankenkassen 138210, ie Ortskrankenkassen 914 835, auf die VetriedSkrankenkassen 316584, ausdieJnnung«- k ranken kaffen 41409 und auf die eingeschriebenen Hittskaffen 88 581. — Der Bsrband der mittleren Regierung«- beamten hielt am 7. Mai seinen diesjährigen VerbandStag ab, der sehr zahlreich besucht war und zu dem alle Ortsgruppen Sachsen- Vertreter entsendet hatten. Die Tagesordnung enthielt 10 Punkte. In längerer, anregender Aussprache wurde namentlich die Forderung des Sächsischen Lehreroerelns scharf vekämpst, mit der dieser Verein erstrebt, daß die Volks schullehcer eingereiht werden zwischen oie Lehrer mit akademischer Vorbildung und die Beamten mit Realschulbiloung. Die versucht« Begründung dieser Forderung in der Leipziger Lehrerzeitung wurde al» unzutreffend zurückge- wiesen. Dai »Kartell der Sächsischen Mitt leren Staatsbeamten" wird ersucht werden, Adwehrmaßregeln zu ergreife«. Die Aussprache über da» reichhaltige, für die Lerwaltung-re- form gesammelte Material führte zu ein stimmiger Annahme de» Beschlusse»: Es ist unbedingt notwendig, daß der Kommission zur Vereinfachung der Staatsverwaltung auch mittlere Staatsbeamte angehören. Der Ver band ersucht da» »Kartell der Sächsischen Mittleren Staatsbeamten", für die Erfüllung dieses dringlichen Wunsche» energisch emzuire- trn. Weiler wurden die Wünsche für ein neue» Staatibeamtengesetz beraten. Der Ver band erhofft die Einführung eine» neuzeitlichen StaatSbeamlengesetzr» uns erbittet oabei Berücksichtigung der von den sächsischen mitt leren Staatsbeamten durch da» Kartell dieser Beamten vocgetragenen Wünsche. Zum Schlüsse wurde dem »Kartell der Sächsischen Mittle ren Staatsbeamten" für seine fleißige und tatkräftige Arbeit herzlichst gedankt. Zum Vorsitzenden de« Verbandes wurde Herr Ministerialsekretär Bernhardt-Dresden gewählt. — Der Landesverband der Saalinhader im Köni,reich Sachsen richtete angesichts dec beoorstey-nden Reichstagswahlen an seine Mit glieder die Aufforderung, die Säle allen poli tischen Parteien offen zu Hilten, dabei aber die dafür geltenden Bestimmungen des Sachs. ÄciegsmlNisterium« aus da» peinlichste zu befol gen. Wie der geschästSführende Vorstand meint, würden sich «ts Saalwirte auf diese Welse Aerger uns Verdruß ersparen, in ge schäftlicher B:ziehunz am besten fahren und stch nicht der Uaaitnehmuchksit einer Boy!oit' erklärung durch irgendeine politische Partei au»setzsn. ArnSdork. (Auto verbrannt.) Am Freitag mittag» ^,1 Uhr geriet auf dem Wege von KlemröhrSDorf nach hier kurz vor Arns dorf oa» einem Bischofswerdaer Herrn gehörige Automobil in Brand und wurde total ver nichtet. Der im Automobil sitzende Herr konnte sich rechtzeitig retten und blieb unver letzt. Die Trümmer des betreffenden Automobil« wurden dann aus einem Wagen nach dem Dorfe gebracht. Bautzen, >5. Mai. Beim Bau seiner neuen Hause- an der Sleinstraße machte der Sattlermeister Pietsch einen Fund merkwür diger und seltner mittelalterlicher Gesäße. E« sind drei einander sehr verschiedne Stücke. Diese drei guterhaltenen Gesäße zeigen recht deutlich die Verschmelzung dec alten slavischen Formen und Technik mit der deutschen mit- t-laltsrlichen, sovaß sie wohl dem 13. bis 14. Zahchunoect entstammen. Ferner wurde bei einer Ausgrabung auf dem Schneiderschen Felde rn Eaßlau in mehreren aufgede-kten, vorgeschichtlichen Gräbern zahlreiche, meist zer brochene Gefäße gefunden. Bemerkenswert ist ein durch eine Zwischenwand geteiltes Ge fäß, das von den gewöhnlichen Zwillingsgs- fäßen in der Form abweicht, Von Bronze- deigaben fanden sich in den Gräbern eins Nadel und eine Pfeilspitze mit Widerhaken. — Wegen Uilaudrübecschreitung wurde am Montag in Neusalza dec Rekrut Kurl Kuoou von der I. Batterie de» Feld-Arr.-Reg. Nc. 64-Pirna verhaftet. Derselbe war augeorrch nach Wilthen oeurlaudt gewesen, hatte aber den Urlaub überschritte« uns sich nach Reu salza degeden, wo er früher r« Äcderr statt». Da» Kommando halte sich üoer von Ausent- halt des Rekruten sofort eckundrgt uns einen Haftbefehl nach dort an oie zusiänoige B.hacde e. lassen. S eis he n n e r s d o r f. (Blutvergiftung.) An den Folgen einer Blulvecgiftunz ist yrec ern 26 jähriger Faorrkschuhmacher Bruno Zäh rig verstorben. Jäynz, ocr erne Wrtwe mrt zwei unversorgten Kindern hutterläßt, hatte sich vor einiger Zerr eine geringfüzrgs V:c- letzaug im Gesicht zuzezogen, der er leroer kerne Beachtung schenkte. Balo schwoll die Wunde an und al» er ärztliche Hilfe m An spruch nahm, kam diese zu spät. Am Diens tag trat erst völlige Erblindung uns am Äsend desselben Tage» oer Too ein. Lödau. (Strflung.) Der verstorbene Fabrrkoesitzer Gustav Beneke hat letztwillig eine Stntung ru Höhe von 10 000 Mark er richtet, die oen verschämten Armen unserer Stadt zugute komme« soll. Auch sollen noch mehrere kleinere Legate süc wohltätige Zwecke «usgesetzt sein. Schandau. (Absturz.) Am Sonntag vormittag verunglückte in der Nähe des Pcevischtors» ein junger Bursche au« Stimmer-Dorf, der mit zwei anderen Dorfge- noss.m in inn Südwänden de» Jägerhaus ohne jede sachgemäße Ausrüstung hsrumkletterte. Ec stürzte au» der Felswand etwa 15 Meter hoch aus eine der veoaloeteu Tennen hsrad uno blies bewußtlos liegen. Die Mitglieder oes Akademischen AlpenosceinS, Sektion Dres den, die ru dec Nähe kletterten, leisteten ihm die erste Hilse uns brachte» den Verunglückten aus einer au» Baumzweigen und Kletterseilen zusam nengeounoen:» Tragbahre über die stellen Berghängs in den Pcebischgrund hinab uns vsn ou nach seinem Wohnort weiter. Der Verunglückte schien schwere innere Ver- tetzuugen erlitten zu haben. — Mit allem traditionellen Pomp wendischer Hochzeiten wurde vergangener Woche die Hoch zeit des Mühlsndefitzer» Kober aus der Kup fermühle bei Kloster Marienstern mit der Tochter re» Gutsbesitzers Serbin ia Katten bei Wittichenau begangen. Zu den Feierlich keiten, an denen 532 geladns Gäste und etwa 80 Personen des Dienstpersonal« teilnahmen, wurden zwei Rinder, acht Kälber uno neun Schweine geschlachtet und 4 bi« 5 Scheffel Weizenmehl zum Kuchsnbackea zubereltet. Die sen Zahlen der vertilgten Speisen entspricht natürlich auch die der verkonsumierten Getränke. Dre Festgelage dauerten mehrere Tage. Dresden, 12. Mai. Zur Frage der Reichstagswahl in Dresden.Aitstc.at erläßt dec Nationalliberale deutsche Reichsvsrein in Dresden folgende Erklärung: „Die Wisder- aufstellung des Herrn LandgerichtSdirektorS Dr. Heinze, unsere« bewährten und im Reichstage hoch angesehmen Vertreter», ist bereits im Herbste 1910 von UN» beschlossen worden. Herr Landg-richtralrektor Dc. Heinze hat die Kandidatur angenommen und mit der Bildung aeS Wahlausschusses für seine Wiederwahl ist bereit» begonnen. Daß die Parteien der Rechten, seien es die Ksnseroatioen oder Re former, Herrn Dc. Heinze einen Gegenkan didaten snlgegc«stellen würden, haben wir von Anfang an oorauSgesehen. Wir werden den Wahlkampf durchaus entschieden, aber, wie immer, in einer Form führen, daß die An hänger de« Gegenkandidaten von der Rechten daraus keinen Anlaß nehmen können, Herrn Dc. Heinze in dec Stichwahl ihre Stimmen zu versagen. Die iideralen Parteien werden ui Dresden»Altstadt und ui Dressen-Neustadt vocaussichllich gemeinsam vorgehen. Dresden, 14. Mai. Der große Mai- prei», oer heule auf oer Dresdner Radrenn bahn zun Austcaz gelangte, halte eine große Anjlchanzskraft auf das Dresdner Sport- paslrkum auSgeüdt, trotzdem auch in der Hygiene-Üutstellaag große sportliche Kämpfe stallfanven. Dec Preis kam rn einem Dauer- rennrn über eine Stunde »um Austrag. Es starteten Viktor Linarl-Lüttich, Kurt Roscn- töcher-Dressen, Richard Scheuermann Bres lau und Artur Steildrink-Berlin, denen Preise in Höhe von 1600, 1400, 1200 und 1000 Mark winkten. Linarl üdernaym von Anfang an dre Iüycung und siegte glatt, indem er i« einer Stunde 173 Runden zurücklegte. Das sino 86 Kilometer 500 Meter. Da der Zeit- Weltrekord gegenwärtig 86 Kilometer 510 Meter beträgt, so ist er von Linart um 10 Meter gedrückt worden. Als Zweiter folgte Stelldrink (172 Randcu),al« Dritter Scheuer mann (162 Runden) uno als Vierter Rosen löcher (145 Runsen). Im Hauptfahren ü-er 1000 Meter si gte Paul Petzolb-Dresven in 1 Mm. 27 zwsifünstel Sek., im Kleine Mai- PceiS über 10 und 20 Kilometer Walter Eberl-Leipzig in 7 Min. 37 zwelfünstel Sek. und 14 Min. 18 zweisünstel Sek., und im Vocgade-Fahren über 2000 Meter Paul Petzold-Dressen (— Vorgabe) in 1 Min. 31 Sek. Dresden. (Internationale Hygiene-Aus stellung.) In vergangener Woche betrug die Besucherzahl auf der Jnternauonalen Hygiene- Ausstellung 336 000 Personen. Am letzten Sonnabend Haven bei! Sportplatz allein etwa 8000 Menschen besucht. Dresden, 15. Mai. Das finanzielle Ergebnis de» Margeritentag«» ist »och nicht genau festgestellt, da im Laufe de» heutigen Vormittag» »och von verschiedenen Seiten Sammlungen eingingen. E» find aber bi» Mittag bereit» über 200 000 Mark gezählt worden. Au» den Sammelbüchsen find etwa 160 000 Maik eingegangen, während die ver schiedenen Veranstaltungen ungefähr 50 OOS Mark ergeben haben. — Sächsische Glaswerke L.-v. in Konkur», Deuben. Wie aus Dresden berichtet wird, bezeichnete in der Gläubiger-Versammlung der Sächsischen Glaswerke der Konkursverwal ter die Aussichten für die nicht bevorrechtig» len Gläubiger, die rund 600 000 Mark zu fordern haben, al» sehr trübe. Stärker betei ligt ist die Mitteldeutsche Privatbank. Oederan, 15. Mai. (Zwei Knaben er- tru>.ken.) Im benachbarten Thlemensocf sind gestern vormittag zwei Schulknaden im Aller von 13 di« 14 Jahren, dre mit einem selbst» gezimmerten Flog auf einem Teiche fuhren, ertrunken. — Dem Mittelpreise der Zuschlag I Die sen gesunden Grundsatz im SubmifftonSwege hat du Stadt Falkenstein neuerlich wieder in einem Falle zum Ausdruck gevrachl. Es han delte sich um Maler» und Au-pntzardeiten in einem Teile de» Rathauses; die eingereichten Offerten dazu verlangten von 450 Mark bi» 877 Mark. In der sehr richtigen Ertenntni», daß bei dec minimalsten Forderung der Aus» führende wie der vergebende Teil schließlich doch Schaden hat, beschloß nun oer Sladtral, sein Mittelanzebot von 628,25 Mack den Zuschlag zu erteilen. — Der Soldat Neef, gebürtig au« Wilden» sel«, von der 8. Kompagnie de« Infanterie» Regiment» Nr. 139, -er am 1. Weihnacht»- feiertags im Stadtwald bei Frauenstein dl» Frau L. au» Gersdorf erschoß und sich oann selbst durch einen Schuß in den Unterleiß schwer verletzte, ist jetzt soweit wieder hrcge» stellt, daß er in Den nächsten Tagen au- dem Gacntsonlazarett Zwickau entlasse« uns dr« Militär-Untersuchungsgefängnis Leipzig zuge» führt wird, wo er oann seiner Verurteilung eatgegensieht. Dir im Unterleioe des Nees befindliche Kagel konnte trotz zweimaligen operativen Eingriffs nicht entfernt «erden. — Der 18 jährige Koncocgehilse Schwarz in Zwickau schoß am Donnerstag adend in fahrlässiger Weise vom Kontor seine» Prinzi pal« au« mit einem Jagdgewehr nach der nur 15 Meter entfernten Werkstätte. Ungrückli» checwsise traf ec den dort befindlichen ^jäh rigen «lempnerlehrling Holländer, der, m den Hniterkoof getroffen, zusammenvrach. Der junge Mann wurde in da» Krankenstift ge schafft, wo er am Freitag vormittag noch ohne Bewußtsein lag. Es scagl sich, ob er Mit dem Leben davonkommen wird. DroSd««* SchlaHtviehm«rtt vom 15. Mai 1911. Zum Auftrieb kamen 4473 Schlachttiere und zwar 948 Rinder, 794 Schafe, 2334 Schweine und 397 Kälber. Dre Preise stellten sich für 50 Kito in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 44—47, Schlachtge» wicht 84—87; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 40—44, Schlachtgewicht 72—77; Bub'«: Lebendgewicht43—46, Schlachtgewicht 76—80; Kälber: Lebendgewicht 55—53, Schlachtgewicht 85—88; Schafe; 87—39 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 42—43, Schlachtgewicht 58—59. Es sind nur die Preise sür die besten Biehiorten verzeichnet.