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Amtsblatt für dir Ortsbehörde und den Gemeinderatzu Bretnig. Lekal-rinMgcr «m die Ortschakten Bretnig Hansmalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Amgegen». Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwer Mal: Mittwoch und Sonnabend. >! bonnnnentSprei« inkl. des allwöchentlich beigegrbenen „Illustrierten UmerhaltungSblotteS" riertkljähriich ab Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark W Pfennige, durch die Post I Work exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mmwoch-Rumnur bis Dienstag vormittag >,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/»1I Uhr einzusenden. Schriflleilung, Druck unö Verlag von N. Lchurip, Drelnig. Nr. 23.Mittwoch, den 22. März Ml. 2l. Jahrgang. Wegen peinig»« 1er SezASMrLime werden Freitag und Sonnabend, am 24. und 25. März 1911, bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche Geschäfte erledigt. Pulsnitz, am 17. März 1911. OerilicheS «nd Sächsisches — E.ne vollständige Sonnenfinsternis wird wieder einmal am 28. April einlrelen, aber unter recht ungünstigen Umständen, da ihre Sichtbarkeit auf eine verhältniSmäßrg kleine Zone in der fernen Südsee beschränkt sein wird. Der Gürtel der Verfinsterung trifft keinen der fünf Erdteile, und nur einige Inselgruppen werden den Vorzug haben, vom Mondschatten voll betroffen zu werden, näm lich die Tonga-Inseln, die Samoa-Jnseln und die Tokelau- oder Union-Inseln. — Am 26. März d. I. findet der Früh- jrhrS'Gautag d:s Gaues 21b des Deutschen Radfahrerbunte» in Freiberg statt. Die sportliche Ausgestaltung desselben wurde dem Bicyclisten-Kl. Freiberg von 1886 über tragen. Deifelbe verbindet damit die Feier seines 25 Stiftungsfeste» und veranstaltet von 5 Ubr im Etablissement „Tivoli" in Freiberg ein großes Gala-Saalsportsfest. Die Beratungen der Gauversammlung beginnen mit der Voc- standssitzung vormittag 9 Uhr, der dann die Gaudelegiertensitzung um 11 Uhr im „Brau- hof" folgt. Er sind eine ganze Anzahl wich tiger Anträge eingegangen und erhallen da durch diese Beratungen ein besonderes In teresse für alle Sportrleute. Nach dem ge- meinichastlichen Diner folgt gegen Abend (5 Uhr) der Besuch des Äala-Saalsporlsfestes. Der B.-Kl. Freiberg 1886 hat analog seines ausgezeichneten Rufe» weder Kosten noch Mühen gescheut, ein Fest zu arrangieren, wie e» ähnlich wohl wenigs Feststädte des Gaue» gehabt Haden. Die Nennungen zu den einzelnen Konkurrenzen sind ausgezeich nete und die besten Mannschaften werden gegeneinander starten. Besonders erwähnens wert ist e« gewiß, daß dem siegenden Vereine im Sechser-Niederrad-Kunstreigen der Bundes- Ehren-Pokal de» Deutschen Radfahrer-Bundes winkt. Wie alljährlich zum Frühjahrs-Gau- tage werden frohe Radler zur Feststadt au- allen Teilen des Baue» eilen, um an den Beratungen teilzunehmen zum Wohle des Gaues und dadurch ve» großen D. R.-B. Kamenz, 20. März. Im Vordergründe des LageSintereffeS in hi.'siger Stadt und Umgebung stehen gegenwärtig die für kommenden Sonntag und Montag hier bevor stehenden Flugvorführungen des Herrn Avia tiker» Oswald Kahnt aus Leipzig. Wo man geht und steht, in der Familie, in der Werk statt, am Stammtisch, überall beherrscht da» in Aussicht gestellte luftsportliche Ereignis den Meinung»au»tausch und überall sieht man mit großer Erwartung und Spannung der Veranstaltung entgegen. Diese Angelegenheit bildete auch den einzigen Taaeror'nnngsqeaen- stand einer am Sonnabend abend nailge- fundenen außerordentlichen öffeouich-n Sitzung der Stadtverordneten. Herr 'Vorsteher Rentsch, Lessen Bemühungen im Verein mit denen der Herren Slavtrat Hermann Müller und Architekt Ernst Eger jan. das Zustandekommen der Flugvorführungen am hiesigen Orte zu danken ist, gab einleitend einen Ueberblick über den Stand des Unternehmens. Ursprüng lich war der große Exerzierplatz bei Zschorna» für die Veranstaltung in Aussicht genommen, infolge mehrfacher Schwierigkeiten hat man jedoch von diesem Plötze abgesehen und Den Kasernenhof gewählt, wozu das Königliche Kriegsministerium auf Gesuch des Slaslrale« und persönliches Vorstclligwrrden de« Herrn Rentsch in entgegenkommender Weise Ge nehmigung erteilte. Nach den bis jetzt ge troffenen Dispositionen sollen Flüge staufinden: am 26. März nachmittag« von ^4 di« 6 Uhr allgemein, am 27 März vormittags l/zl2 Uhr in Verbindung mit einem DemonstrationSoortrag lüc die städtischen Körperschaften und das Offijierkorps 178. Rr- giment« (auch an die Ostigerkorps zu Boutzm, Zittau, Königsbrück uno Pirna wird Einladung hierzu ergehen), mittags 12 Uhr tür die Schuljugend dec Stadl und Umgebung, uns nachmittags von ^4—6 Uhr wieder allge mein. An Eintrittsgeln wird erhoben: 2 M., 1 M. und 50 Pf. für Plätze rin Kasecnen- hose, 20 Pi. außerhalb desselben in einem ring« um da» Kascrnement durch Militär ab gesperrten Rayon. Kamenz. (Zkelettsund.) Ja Höflein wurde beim Gcundausschachten zu einem Scheunenbau «in gut erhaltenes, menschliches Skelett gesunden. Dasselbe ist ungefähr 1,80 m groß und lag 1,50 m tief unter der Erdoberfläche. Auf welche Art und Weise es an die Fundstelle gekommen ist, ist schwer sestiusttlle». Bautzen. Wegen betrügerischen Banke rott« wurde hier der Drozist Arno Käppel, Inhaber der Kronen-Drogerie auf der Seminarstraße, in Hast genommen. Bautzen, 17. März. Die städtischen Kollegien haben das Offenhalten der Schau fenster an allen Sonn- und Festtagen beschlos sen. Ostritz. Herr Amtsgerichtswachtmeister Hollstein-Bautzen läßt Mitteilen, daß die von der „Oder!. Rundschau" verbreiteten und von anderen Blättern wiedergegebenen Gerüchte bezüglich seiner Entlassung au« dem Staats dienste nicht den Tatsachen entsprechen. In dec Angelegenheit sei noch lange nicht das letzte Wort gesprochen, Dresden. Das Landgericht verurteilte den Schutzmann Ernst Bruno Schmidt aus Radeburg, der daselbst ir dieser Stellung über 1000 Mark unterschlug, dann fluchtete und in Berlin verhaftet wurde, zu acht Mo naten Gefängnis. Dresden. Eine aufregende Szene spielte sich am Sonntag früh gegen 2 Uhr an der Kreuzung der Prager- und Waisenhausstraße ab. Dort erfolgte ein so heftiger Zusammen stoß zwischen einem Bautzner Automobil und einer Automobildroschke, daß letztere umstürzt . Al« die herbeigecusene Feuerwehr den Kraft wagen wieder auf die Räder brachte, ging das Pferd einer vocüberfahrenden Droschke durch uns rannte in da« angesammelte Publikum hinein, wobei drei Personen verletzt wurden. Die Verletzten fanden die erste Hilfe in der Sanität-wache an der Wallstraße. Einer mußte in da» Friedrichstadter Kranken haus geschafft werden. Dresden, 18. März. Eine schwere Havarie erlitt heute früh ein mit Kohlen be ladener Kahn des Schiffseigners Wehner aus Porschdorf bei Schandau vor der König- Albertbrücke. Das Fahrzeug rannte mit solcher Gewalt gegen den mittleren Strom pfeiler an, daß es ein großes Leck erhielt und sich quer mit der Spitze nach dem Neustädter Uier vor die B ücke legte. In kurzer Zett mar das Fah.zeug, dessen Bemannung sich retten konnte, uesuuken. Nur das Deck und das Steuer ragten aus dem Wasser hervor. Der Steuermann und die übrige Schiffs besatzung gab dem plötzlich einfullenden Nebel die Schuld an dem Unfall, wodurch sie von dem Pfeiler der Brücke nichts wahrnehmen konnten. Nach ihren Angaben schwammen sie im richtigen Fahrwasser und steuerten nnter Beachtung der Strommale. Der Kahn scheint nach den Aussagen von Sachverstän digen in der Milte geborsten zu sein, so daß es vielleicht gelingt, ihn durch Dampfer in zwei Hälften abbringen zu lassen. Sonst mügts aas Wrack gesprengt werden. — Burrian, der Tschech. Der in Dresden kontraklbrüchig gewordene Kammersänger Bur- cian tritt, wie die tschechischen Blätter mel den, am Montag und Donnerstag im tschech ischen Nationalihwter in Prag auf. Am Montag singt er, wie es in den tschechischen Blättern heißt, eine seiner besten Nollen, Fra Diavolo, am Donnerstag den Tannhäuser. Meißen, 20. März. Ein Verbrechen ist vermutlich hier in einem Gartengrundstück des rechten Eldusers begangen worden. In einem gewölbten Gang, der unter einem Al tan hindurch vom Garten nach dem Elbufer führt, fand man Mengen geronnenen Blutet sowie blutbefleckte Männerhandschuhe und Taschentücher. Msn nimmt an, daß in dem Gang ein Mensch erschlagen uno in die Elbe geworfen worden ist. Bärenstein,17. März. Auf dem Sterbe bette beichtete im benachbarten Hammer ein Mann, daß er vor 4 Jahren mit einem dor tigen Mineralwassrrhänvler einen Grenzbeamten überfallen und mit Stricken an einen Baum gebunden und so schwer mißhandelt habe, daß der Grenzbeamte zwischen Tod und Leben schwebte. Nach diesem Beken-Unis starb oer Monn, während der Mineralwaffsrhändler so fort verhaftet wurde. Chemnitz. (Späte Reue.) Vor 14 Jahren wurde im städtischen Zeisigwalde ein Lustmord verübt, dem ein sisvenjähriges Mäd chen namen« Sonntag zum Opfer siel. Nach dem alle Nachforschungen ergebnislo« waren, Hal jetzt ein vom Schwurgericht wegen Silt- lichkeusverbrechen zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilter Handarbeiter Fiegert aus Ch;m- mtz ein teilweises Geständnis abgelegt, mit der Tat im Zusammenhang zu stehen. Die Untersuchung ist eingeleitet. — Selbstmord eines zwölfjährigen Knaben- Ein außerordentlich betrüblicher Vorfall spielte sich am Sonnabend früh gegen 6 Uhr in Chemnitz ad. Der 12 Jahre alte Sohn Fritz Paul des Maurers Pohland auf der Huberstraße warf sich zu der angegebenen Zeit zwischen der Trögerstraße und dem Kellerhaus in selbstmörderischer Absicht vor den 5,29 Uhr vom unteren Bohnhof aus nach Gera abgehenden Eisenbahnzug. Der Knabe wurde überfahren und schrecklich ver stümmelt. So wurde ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt und der rechte Arm abge rissen. Furcht vor Strafe soll den Jungcn in den Tod getrieben haben. Ec war vonunem Gastwirt in der inneren Stadt, bei dem der Knabe Auswartediensts verrichtete, wegen kleinerer Diebstähle und sonstiger Nngezogen- NSniglicber H»tr-erlcht heilen — so hatte er sich vnsprelrwsrse am Donnerstag abend im Keller des Restaurant» mit Schnap» betrunken — entlassen worden. In der Freitag-Nacht trieb sich dec Jungs >n den Straßen der Stadt herum, und am Sonnabend früh führte er seinen Vorsatz aus, sein junges Leben von sich zu werfen. — In Chemnitz stürzte sich ebenfalls au« Furcht vor L>ras« ein 11jähriger Knave vom 4. Stock der elterlichrn Wohnung auf oec Tannen- straße Hera» in oen Hof. Der Kletae war sofort tot. Wilkau, 17. März. Trotz strengen Verbotes tummelten sich ein- Anzahl Kinder an dem Schlammloche der Berahalde eines ehemaligen Forstschachtes in Schedewitz; da bei geriet öle 8jährige Tochter des docugen Bücherboten N. zu weit in dar Schlammloch, so daß sie bis zum Hals in dem Schlamm versank. Wegen der damit verbundenen Lebensgefahr wagte zuerst niemand von den Passanten, sich dem Mädchen zu nähern, bi» endlich drei zu Hilfe gerufene Männer Steine in den Schlamm warfen, aus welche sie treten konnten; sich die Hände reichend, gelang es dem Vordersten, das Kind zu retten. — In dem Dorse Kaltofen wurde am Mittwoch abend in der 11. Stunde die in den 50er Jahren stehende Händlerin Bönisch ermordet aufgefunden. Als Täler wurde der 16l/z jährige Dienstknecht Byqan, aus Meißen gebürtig, verhaktet und in oaS Amlsgerichls- gefängnrS Hainichen eingelieielt. Der Bursche war in die Wohnung der Händlerin Bönifch kingebrochen, hatte diese erwürgt und dann in den Kuhstall geschleppt. Darauchin hat er sich eine Lampe angebrannt uno dre Woh nung nach Geld durchsucht. Ec fand jedoch nur 16 Mark bares Geld vor, das ec an sich nahm. Der Mörder wurde auf Veran lassung de« Nachtwächters, der ihn kurz zuvor in der Nähe der Wohnung gesehen und später Hilseruse aus der Entfernung gehört hatte, verhaftet. Leipzig. In der Demmsringstraß- 36 zu Leipzig-Lindenau wurde am Sonnavena abend die 28jährige Arbeitersehesrau Poetzsch von ihrem Ehemanns bei der Heimkehr ermordet auf gefunden. Ein Schlafbursche des Ehepaares Poetzsch, welcher seit jenem Tag; verschwunden ist, erscheint dringend verdächtig, da« Ver brechen begangen zu haben. Frankenberg. (Ermittelter Grabschän» der.) Der 31 Jahre alte wandernde Sattler Seck aus Dortmund wurde als jener rohe Mensch ermittelt, der auf dem Friedhof in Mühlbach eins Anzahl Grabdenkmäler demo liert hatt Dre-dner Schlachtviehmartt vom 20. Mär, 1911. Zum Auftrieb kamen 4873 Schlachttier» und zwar 734 Rinder, 1264 Schafe, 2522 Schweine und 353 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 46—50, Schlachtge wicht 88—91; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 42—46, Schlachtgewicht 74—79, Äub-n: Lebendgewicht 47—50, Schlachtgewicht 80—83; Kälber: Lebendgewicht 58—62, Schlachtgewicht 88—92; Schafe 88—90 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 45—47, Schlachtgewicht 61—63. Es sind nur ois Preiss jür Vie besten Viehiorten verzeichnet.