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Dre /»uckerÄose von Qv/ Le/Ler/ ^o/y-r/s^/ -> N»»M> ^eucd/von^»,, M>//« fLaako- «vmond nickte. Dieser Ansicht war er allerdings. »Dann befinden Sie sich in einem Irrtum-, sagte Dastillon. »Dieses Papier ist nicht älter als sechs Jahre. SS trägt das Firmenzeichen von Beressy, diese Fabrik ist aber erst sechs Jahre alt. Doch das ist jetzt alles nicht so wichtig. Wo haben Sie die Puderdose?' »DaS ist e- ja eben. Sie ist nicht zu finden, ist ver schwunden, verschenkt, verkauft, gestohlen, was Weitz ich. Di« Köchin, mit der ich sprach, meinte, sie sei verkauft worden, jedensallS sei sie nach dem Tode meiner Schwieger- mutter nicht mehr gesehen worden. Der Diener Berthold, der sich ebenfalls an das Stück erinnert, behauptet steif und fest, die Dose könnte der ersten Frau meines Schwieger vaters nicht gehört haben.* . »Das. ist ja auch nicht notwendig. Wenn dieses Papier -- und dafür garantiere ich Ihnen — nicht älter als sechs Jahre ist, braucht die Puderdose auch nicht älter zu sein. UebrigenS bezweifle ich stark, datz die Worte auf dem Zettel von einer Dame geschrieben wurden.* »Ja, aber wer soll diese denn sonst geschrieben haben k* »Ueberlegen Sie doch selbst. Die erste Frau des Herrn Dumourter kommt nicht in Frage. Sie wollte ja nicht haben, daß jemand hinter das Geheimnis kam. Ihre Frau Schwiegermutter kann es auch nicht gewesen sein, denn eS dürfte Wohl feststehen, daß sie bis zu ihrem Tode nicht wußte, wo sich der Schmuck befand. Bleiben also von den näher Beteiligten übrig: Ihr Herr Schwiegervater und Ihre Frau Gemahlin.* »Ethel?*, sagte Edmond tonlos. „Was sollte sie damit zu tun haben?* „Wahrscheinlich gar nichts; aber man muß doch alle Möglichkeiten ins Auge fassen.* „Nein, sie hat es sicher nicht geschrieben. Zeigen Sie noch einmal her.* Gr nahm den Zettel, las jedes Wort, prüfte jeden Buchstaben und schüttelte dann den Kopf. „Nochmals nein! Ich kenne ihre Handschrift. Diese Worte stammen nicht von ihr.* „Schade*, sagte Dastillon, „sonst wären wir schnell am Ziel gewesen. Kommt also noch Herr von Dumourier in Frage. Könnten Sie vielleicht noch einige Briefe be schaffen, die von seiner Hand stammen?' »Möglich. Ich werde sehen.* „Gut. Das genügt einstweilen. Wir wissen, daß jemand, der anscheinend das Geheimnis nicht verraten wollte oder durfte, auf diese Weise eine Art von Aufklärung geben mochte^w^mr ich muh-sagen myß, daß das Berstack etwas abwegig gKvähltMM. Siesind doch auch nur düW rMen Zufall dahintergekommen.* Vetelle wollte etwas sagen, aber Dastillon sprach schon weiter. „Sie wollen sicher fragen, was nun zu tun sei? Das will ich Ihnen sagen. Das Merkwürdigste an der ganzen Sache ist nämlich, daß ich heute nicht zum ersten Male etwas mit einer Puderdose zu tun habe, vielmehr ist vor hin eine Anzeige eines Juweliers eingelaufen, daß vor gestern unter anderem auch eine solche Dose gestohlen worden ist. Der Beschreibung nach, handelt es sich um das gleiche oder ein ganz ähnliches Stück, wie Sie es suchen.* »Das wäre ja wundervollI* rief Edmond aus. „Kann ich nicht finden. Die Dose ist nicht gefunden, sondern gestohlen worden, und das ist ein großer Unter schied. Aber vielleicht bringt uns die Diebstahlsangelegen heit auf eine Fährte. Wenn Sie mich begleiten wollen, fahren wir gleich hin. Der Diebstahl geschah in dem Laden von Grömieux auf dem Boulevard des Italiens.* Edmond war natürlich sofort bereit, obwohl Dastillon ihn daraus aufmerksam machte, daß die Geschichte sehr lange dauern könne. Ethel hatte ihm morgens mitgeleilt, daß sie am Nachmittag zu einer Freundin ausS Land fahre und erst am anderen Tage zurückkehre. Während sie in einer Mietdroschke zum Boulevard des Italiens fuhren, klärte der Kommissar seinen Begleiter bereits darüber auf, was er von der Affäre wußte. „Grömieux, ein seriöser Mann, dem man unbedingt vertrauen darf, hat uns eine Riesenepistel eingeschickt. Ich glaube, vierzehn Seiten mit der Schreibmaschine. Gott mag wissen, warum. Er konnte gestern, als der Diebstahl begangen wurde, sofort die Polizei benachrichtigen. Nein, das tut er nicht. Er geht hin und verfaßt einen halben Roman, in dem er uns über alles mögliche aufklärt, wirft den Brief gestern in den Kasten, so daß wir also erst heute eingreifen können.' „Vielleicht wurde der Diebstahl erst gestern entdeckt*, warf Edmond ein. „Nein, im Gegenteil. Grömieux und alle Angestellten waren dabet, als er ausgeführt wurde. Na, ich werde Ihnen kurz erzählen; Sie werden staunen, wie vertrauens selig die Leute heute noch sind. Also vor sechs Tagen kommt ein eleganter Herr zu Grämieux in den Laden, stellt sich als Baron de la PoLte vor, sucht sich Sachen für seine Braut aus, wählt Ohrringe und Anhänger im Werte von, glaube ich, 18 000 Frank und zahlt mit einem Scheck* „Der natürlich keine Deckung hat', sagte Vetelle. „Im Gegenteil, natürlich hatte er Deckung. Am nächsten Tage aber kam ein aufgeregter alter Herr ins Geschäft, ein vornehmer alter Herr selbstredend, der sich als Vater des Barons de la Poete vorstellte und mit zitternder Stimme fragte, was sein Sohn bei seinem Einkauf ge stohlen habe. Man glaubte natürlich nicht recht zu hören, und Grämieux selbst versicherte, der Herr Baron habe ein paar Schmuckstücke gekauft, sie bezahlt, und alles sei in bester Ordnung. Doch der Alte ließ sich nicht beruhigen, behauptete, sein Sohn leide an unheilbarer Kleptomanie und stehle woerall, was er kriegen könne. Er werd« be stimmt wiederkommen, werde dann etwas stehleu; aber man möge ihn nicht festnehmen, sondern nur ihn, den Vater, anrufen. Er werde Mes sofort bezahlen. Einen Skandal überlebe er nicht.' ^„Wie?' fragte Edmond, „und auf eisen so platten Schwindel ist Grömieux hereingefallen?* „So platt war der Schwindel nicht, wie Sie glauben. Die Kerle waren sehr gerissen. Der Baron kam also, wie angekündigt, bereits zwei Tage später.* »Der Sohn?* „Ja, der Sohn. Er ließ sich wieder die schönsten und teuersten Sachen vorlegen, wählte allerlei für zusammen 200 000 Frank und klaute, während das gesamte Personal und Grömieux selbst lächelnd zusehen, nicht einmal geschickt, ein paar Kleinigkeiten. Dann zahlte er wieder mit einem Scheck und ging.* „Na, was ist dabei?* fragte Vetelle. „An den ver kauften Sachen hat Grömieux sicher so viel verdient, daß er die paar Kleinigkeiten schießen lassen konnte.* „Gewiß*, meinte Dastillon, „aber diesmal war der Scheck falsch. Und dann hatte der Baron die Puderdose mitgenommen. Und die interessiert uns jetzt am meisten.* Herr Grömieux, ein älterer, rundlicher Herr mit Bart koteletten und grotzer Goldbrille, empfing die Herren mit großer Liebenswürdigkeit und führte sie in sein sogenanntes Geheimkabinett, in welchem er nur die besten Kunden zu empfangen pflegte. Man sah ihm nicht an, daß er vor zwei Tagen um ein kleines Vermögen bestohlen worden war; Grömteux war Weltmann genug, seine innere Er regung äußerlich nicht zur Schau zu tragen. Da Dastillon ahnte, datz Grömteux lange Geschichten erzählen würde, die ihnen nur kostbare Zett raubten, nahm er selbst sofort den Gang der Unterhaltung in die Hand. „Sagen Sie uns, bitte, kurz, wie sahen die beiden Herren aus, die Sie mit ihrem Besuch beehrten?* „Der junge Herr war ungefähr 35 Jahre alt, trug das Haar glatt nach hinten gebürstet, hatte Monokel und ein kleines schwarzes Bärtchen L ia Menjou. Der Vater sah ihm sehr ähnlich, hatte weißes Haar, in der Mitte ge scheitelt starke, weißgraue Bartkoteletten und keine Augen gläser. Beide Herren waren tadellos gekleidet, und ich war keinen Augenblick im Zweifel, es mit Herren der besten Gesellschaft zu tun zu haben.* „Benahm sich der jüngere irgendwie auffällig? Suchte er nach bestimmten Dingen in Ihrem Laden?* „Im Gegenteil, Herr Kommissar, ich hatte eher den Eindruck, das heißt, ich muß mich verbessern, ich habe heute den Eindruck, als sei es ihm ganz egal, was er kaufe und was er stehle, Hauptsache, daß die Sachen wert voll waren.* »Beim ersten Besuch ist nichts abhanden gekommen?* „Nicht das geringste. Erstens fehlte am Abend bei de« Revision kein einziges Stück, zweitens kam ja der Vater gleich am nächsten Morgen, und dieser ruhte nicht eher, bis wir den ganzen Laden durchsucht und ihm versichert hatten, daß sein Sohn kein Stück mitgenommen habe.* „Schöpften Sie denn keinen Verdacht?* „Aber Herr Kommissar, wie sollte ich? Ich war ja froh, daß der Herr Baron bei mir etwas kaufte. Sie müssen wissen, ich kannte die beiden Herren bereits vorher. Zwar nicht vom Sehen, aber dem Namen nach. Sie kaufen stets bei Pertinax auf dem Place de la Concorde. Pertinax ist mein größter Konkurrent; ich war glücklich, ihm zwei so gute Kunden abgenommen zu haben. Selbstredend habe ich mich nochmals genau erkundigt; aber die Auskünfte waren geradezu glänzend. Herr Baron Felix de la PoLte bewohnt in der Rue de Luxembourg ein wundervolles Palais gemeinsam mit seinem Sohne. Der Vater ist ein undsechzig, der Sohn fünfunddreißig Jahre alt, jener hat weißes Haar, Koteletten, dieser trägt Monokel und Bärt chen. Es stimmte alles.* »Nur kamen die Falschen!* „Leider Gottes! Nach der kleptomanischen Veranlagung des Sohnes wagte ich natürlich nicht zu fragen. Hinter her hab' ich es getan; natürlich stiehlt er nicht!* „Wenn ich mich recht erinnere*, sagte Dastillon, „er wähnten Sie in Ihrem Schreiben an die Polizei unter den paar Kleinigkeiten, welche der Gauner mitnahm, auch eine Puderdose. Könnten Sie uns diese beschreiben?* „Ich kann sie Ihnen sogar zeigen*, sagte Grömieux. „Wenn Sie einen Augenblick warten wollen.* Er verschwand im Laden, und man hörte ihn draußen mit seinen Angestellten sprechen. „Was soll das heißen*, fragte Vetelle, „er will uns di« Dose zeigen? Ich denke, sie ist gestohlen worden?* „Da fragen Sie mich zuviel*, meinte Dastillon, „aber die Geschichte beginnt mich zu interessieren.* Als der Juwelier wiederkam, trug er eine Dose in der Hand, die genau zu den Beschreibungen paßte, welche Vetelle von der Köchin und dem Diener Berthold erhalten hatte. Dastillon nahm sie in die Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Sie hatte goldene Füße, einen goldenen Deckel und Boden, während die Wände selbst aus bemalter Emaille bestanden. Fortsetzung folg« Dor dem Abschutz einer Wellraum-Rakele Der Ingenieur Winkler mit seiner Flüssigkeitsrakete, die er in den nächsten Tagen von der Greifswalder Oie abschieben wird. Er hofft, mit der 2 Meter hohen, aber nur 10 kg. schweren, fliegerbombenähnlichen Rakete zunächst den bisherigen Raketenrekord von 4000 Meter Höhe zu überbieten und bei späteren Abschüssen Stratosphärenhöhen ru erreichen. Zum neuen SlralosphLrenflug Piccards. Höhen, welche die Luftfahrt erreichte. Unsere Darstellung zeigt, in welch gewaltige Höhen die Menschen bisher vorzudringen vermochten. Weitaus am höchsten, nämlich fast in die doppelte Höhe des Mount Everest, des höchsten Berges der Welt, gelangte Piccard mit seinem Stratosphärenflug im Mai des letzten Jahres. 3000 Meter darunter liegt die von dem Amerikaner Soucek im Flug» / , --reichte Höhe. Es folgen Gray, Berson und Sürin Dem Andenken -er Toten von Verdun. Das Beinhaus auf dem Schlachtfelde von Verdun soll das Andenken wachhalten an die 400 000 deutschen und französischen Soldaten, die hier in dem blutigsten Ringen des Weltkrieges den Tod für ihr Vaterland starben.