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zur Beehrung und Unterhaltung. Nr Koreas ü?^ris I7Z2. 1754. Vermuthete, der Kometologische ll n terh a lt u ng en, von Fr. Wf. (Fortsetzung.) Kleber die Entstehung und daS Wesen der Ko meten sch weife sind die Meinungen der Astronomen und Naturphilosophen so verschieden, als nur immer über irgend eine andere Frage der Kometologen. Dieje nigen, welche die Kometen für bloße Nebel halten, oder der Meinung sind, daß sie durch die Einwirkung der Sonne in Dünste aufgelös't würden, vcrmuthen, daß der Schweif aus diesen aufgelösten Dünsten bestehe, die in dem Schweife sich um so mehr anhauüen und um so gewaltiger und weiter fortgetrieben würden, je mehr sich der Komet der Sonne nähere, die aber bei der weitern Entfernung des Kometen von der Sonne allmalig wieder auf ihn zurückfallcn könnten, so daß er in seinem Aphe- lio, oder in der weitesten Entfernung von der Sonne, ohne allen Schweis und ohne Atmosphäre erschiene (s. Fischers Physikal. Wörterbuch, or Th. Kometen). Diele Gelehrte, wie Isaak Voß (Nv 1nci8, 1662.) und vor ihm Gemma Frisius in Heveiu dlometo^iapli., hielten die Kometen für bren nende Körper, und die Schweife für die Flamme; New ton und seine Nachfolger, Halley, Whiston und Andere, erklären den Schweif für Wasserdämpfe, die in Folge der durch die Annäherung an die Sonne bewirkten starken Erhitzung aus dem Komctenkbrpcr hervor getrie ben würden. Hingegen DortousdeMairan, ein französischer Astronom, in den lVlemoüos lle I mr« äes Sciences L7ZI. und nach , SP tMllo Schweif der Kometen in seinen Bestandthcilen scy glei cher Natur und gleiches Ursprungs mit dem bvdiakal- Lichte, welches er für die Sonnen - Atmosphäre an nimmt, und welches, nach seiner Meinung, von den Kometen bei ihrer Annäherung zur Sonne ungezogen, aber durch den Druck der Sonncnstralcn von dem Ko metenkörper abwärts getrieben werden soll. Lambert (Kosmol. Briefe, Augsp. 1761. S-88 ) findet den Grund von der Entstehung, Verlängerung oder Verkür zung des Kometenschweifs in der durch die zunehmende Wärme beförderten und durch die abnehmende Wärme verminderten Ausdehnung der Atmosphäre. Da nun, meint er, die Wärme aufwärts fliegt und die kaltem Gegenden sucht, so muß sie sich von dem Kometen und von der Sonne weg, und sonach auf die der Sonne ent gegengesetzte Seite dcS Kometen wenden; in ihrem star ken Strome reisst sie einen Theil der Atmosphäre mit sich fort, und diese bildet dann den Schweif des Kome ten. Eine andere Ansicht gicbt und empfiehlt uns Herr Bode in Berlin (Anleitung zur Kenntniß des gestirnten H i m mels, Berlin iMl. S. 579.) als die wahrscheinlich richtigste, indem er annrmmt: bei der schnellen Annäherung der Kometen gegen die Senne rissen sich von ihrer Obersiäche und von ihren Lichthülien orele äußerst subtile, für sich leuchtende Theile les, wel che, da sie die nahe Sonne vielleicht idrer Natur nach fliehen möchten, sich hinterhalb dem Kometen, der Sonne gerade gegenüber, oft einige hunderttausend Meilen weit fort erstreckten, und uns in lhren Schwerfen sichtbar würden. Herr Hofrath Voigt in 2ena (in seiner