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In der Nähe wurde ein vollständig ausge storbenes Chinesendorf entdeckt; die im Freien liegenden Leichen sind überschnell. L-uMckifkakrt. — Der österreichische Flieger Flesch ver suchte mit seinem Eindecker den Rundflug Nizza—Monte Carlo—Nizza. Als in einer Höhe von 30 Metern über dem Meere der Motor plötzlich stilland, stürzte die Maschine ins Meer. Flesch wurde unverletzt aus dem Wasser ge- zoaen, während der Apparat bedeutende Be schädigungen erlitt. Sericktskalle. Altona. Die Strafkammer hat die Kellner Gustav Meyer und Walter Berg, die nach einem Diebstahl von 36 000 Mk. und von Uhren auf der deutschen Abteilung der Brüsseler Weltaus stellung in Altona verhaftet woroen waren, zu einem Jahr sechs Monaten, bezw. zwei Jahren sechs Monaten ZchlhauS verurteilt. X Hamburg. Wegen Beleidigung im Sitzungssaal hatte sich der Amtsrichter A. in Hamburg vor Gericht zu verantworten. Der Angeklagte wurde beschuldigt, in seiner Einen- schäft als Vorsitzender des Hamburger Schöffen gerichts im September v. Js. dem einer Über tretung der Straßenordnung angeklagten Dach decker Müllerheim die Worte zugerufen zu Haden: „Sie sind ein ganz frecher Patron!" M. strengte gegen den Vorsitzenden die Beleidi gungsklage an, insoldedessen sich jetzt ein andres Schöffengericht mit dieser eigenartigen Angelegenheit zu beschäftigen hall». Der Amts richter A. war persönlich nicht erschienen, wurde aber durch den Rechtsanwalt Dr. Hatz ver treten, der über den fraglichen Vorgang folgende Angaben machte: Während der beklagte Amts richter in der Strafsache gegen M. damals die Zeugen vernommen habe, habe M. wiederholt hineingeredet. Der Vorsitzende habe ihn mehr fach zur Ruhe und zu einem angemessenen Verhalten ermahnt und ihm gesagt, er werde später das Wort erhalten. Als dann der Amtsrichter dem Angeklagten das Wort zu Fragen an die Zeugen gegeben habe, habe M. geantwortet: „Ich habe keine Fragen zu stellen, ich bekomme ja doch kein Recht, ich werde ja immer unterbrochen!" Auf diese ungehörige und provozierende Äußerung des Angeklagten habe der Vorsitzende die zur Anklage stehenden Worte gebraucht. M. gab zu, daß diese Dar stellung richtig sei, doch habe er sich nicht un gebührlich und provozierend benommen, auch habe er den Amtsrichter nicht beleidigen wollen. Das Gericht erkannte den angeklagten Amts richter A. für schuldig, erklärte ihn aber für straffrei, weil er eine voraufgegangene Beleidi gung sofort erwidert habe und der Amtsrichter die Sitzungspolizei ausübe. Der Kläger, der bereits mehrfach wegen Roheitsakte und Be amtenbeleidigung vorbestraft ist, wurde zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt mit der Begründung, er habe nach seinem ganzen Verhalten durchaus keinen Grund ge habt, den Beleidigten zu spielen. Trümmerhaufen einer abgestürzten Flugmaschine festzustellen, ob etwa eine zerbrochene Fläche oder ein zerrissener Draht den Fall verursachte. Was eigentlich den tragischen Absturz von Gee Chavez in Domodossola verschuldete, hat man bis heute noch nicht ergründen, sondern nur Vermutungen äußern können. Untersucht man die Frage, ob die Zahl der Flächen mit der Gefahr des Absturzes in Zusammenhang steht, so kommt man zu einer verneinenden Antwort. Zwar wird den Zweideckern eine besondere Gefährlichkeit zugeschrieben, und auch die Statistik scheint gegen fie zu entscheiden, denn es verunglückten tödlich mit Zweideckern neun zehn Personen, mit Eindeckern nur sechs. Aber es läßt sich leicht für die Zweidecker ein Ent schuldigungsgrund anführen, denn sie waren in den letzten Jahren in ganz überwiegender Mehr zahl im Gebrauch, und die höhere Absturzzahl entspricht nur dieser größeren Verbreitung. Als weiterer Grund für die große Zahl von Un glücksfällen mit Zweideckern läßt sich dann viel leicht noch anführsn, daß die Zweidecker, die angeblich leichter zu lenken sind, mehr von An fängern benutzt werden, während sich dem Ein decker häufig schon geübte Flieger zuwenden. Je siegreicher, je „rekordbrecherischer" ein Flug zeug ist, desto mehr Todesstürze wird es auch zu verzeichnen haben. Die wenigsten Unglücks- fälle weisen natürlich die Maschinen auf, die am wenigsten fliegen. Ms den bemerkens wertesten unter den Todes stürzen, die der Ver sa ff er einer Betrachtung unterzieht, bezeichnet er das tragische Ende Delagranges. Der kühne Flieger, der am 4. Januar 1910 auf einem Eindecker seines letzten Flug machte, war einer der ersten, die einen der sogenannten Rotations- motoren benutzten; er hatte keine Ahnung davon, welche lebensgefährlichen Kräfte ein solcher Motor, der sich in rasender Eile um sich selbst dreht, erzeugt. Es entfaltet sich dabei jene durch die Verwendung von Umdrehungs motoren entstehende Kraft, die noch lange nicht genügend erklärt und berechnet ist. Mit einer überarbeiteten Maschine stieg er bei starkem Winde auf, nachdem er noch dazu in das schwache Flugzeug einen Motor von fünfzig Pferdekräften eingebaut hatte. Als der Sturm die Maschine hin und her warf, leistete zwar der Motor jeder Veränderung seiner Lage den größten Widerstand und blieb auch schließlich Sieger, aber die Flügel brachen weg, und Delagrange wurde zerschmettert. Bei einigen Unglücksfällen trägt der Leichtsinn der Führer die Schuld. So wurde der. tödliche Absturz von Fernandez dadurch herbeigelührt, daß er eine zerrissene Drahtführung zum Steuer einfach durch eine Schnur ersetzte, die bei der Landung riß. Bei seinem Uberlandflug von Trier nach Metz Halle Haas eine abgebrochene Strebe durch ein Taschentuch zusammengstnowt und stürzte zu Tode, als das Tuch sich löste. Übermut führte den Tod bei Robl und Rolls herbei, die vor der schaulustigen Menge mit einem eleganten Gleitflug landen wollten, aber das Höhensteuer zu heftig und zu spät umstellten, sodaß es zerbrach. Kuntes Allerlei. und nickt minder schwer ist es, aus dem 1871702. nehmen, daß Friedrich Otto in einem Aufsatze von Iber Land und Meer' die Todesstürze auf ihre Ursachen hin eingehend untersucht. Bei manchen Unglücksfällen läßt sich überhaupt , . , ! nur vermuten, was zu der Katastrophe führte; 72 616, Reuß j. L. 152 765, Schaumburg-Lippe : Venn ein Sturz geht meist sehr schnell vor sich, 46 650, Lippe 150 749, Lübeck 116 533, Bremen i sodaß eine Beobachtung äußerst schwierig isr, 298 7e 6, Hamburg 1015 707, E-Haß-Lothringen Vie Ursachen -er Fliegerstürze. A Mit den großartigen Leistungen der Flug- technik ist auch die Zahl der Opfer, die sie fordert, außerordentlich gestiegen. Im Jahre 1908: ein Toter, 1909: vier Tote, 1910: zwanzig Tote. Diese tragische Steigerung hält gleichen Schritt mit der aufwärts führenden Kurve, die die bedeutenden Ftugleiftungen ver zeichnet. Dabei erfährt man zumeist nur wenig über die Ursachen der Tooesstürze, da die genauen Gründe sich schwer ermitteln lassen. Es ist daher ein höchst dankenswertes Unter Die Einwohnerzahl des Deutschen Reiches betrug nach dem vorläufigen Ergebnis am 1. Dezember v. Js. 64896 881 Personen (gegen 60 641 489 am 1. Dezember 1905 und 56 367 178 am 1. Dezember 1900) und zwar 32 029 890 männliche, 32 866 991 weibliche. Davon entfallen auf Preußen 40 156 791, Bayern 6 876 497, Sachsen 4 802 485, Würt temberg 2 435 611, Basen 2141832, Hessen 1 282 219, Mecklenburg - Schwerin 639 879, Sachlen-Weimar 417 166, Mecklenburg-Strelitz 106 347, Oldenburg 482 430, Braunschweig 494 387, Sachsen-Meiningen 278 792, Sachssn- Allsnburg 2:6 313, Sachsen-Koburg-Gotha 257 208, Anhalt 331047, Schwarzvurg- Sondershausen 89 984, Schwarzburg-Rudol stadt 100712, Walbeck 61 723, Reuß ä. L. Die Aufgaben äer ffanrösiscken flotte. Der frühere französische Minister Delcassö, der Mitglied der Marinerommisfion ist, hat vor einigen Tagen zu einem Berichterstatter geäußert, die französische Flotte sei in der Lage, in jedem Augenblick die ihr zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen. Frankreich brauche sich infolge seines Abkommens mit England an dem MettnMn zur See nicht zu beteiligen, da die wesentlichen Aufgaben der französischen Flotte im Mittelmeer zu erfüllen find. Zu dieser Anschauung haben sich jetzt in anerkennenswerter Weise zwei eng lische Admirale geäußert. Sir Freemanth sagte u. a.: „Ohne Zweifel wird Frankreichs Flotte 1920 in der Lage sein, den vereinigten Flotten Ssterreich-Ungarns und Italiens die Stirne zu bieten. Es scheint mir jedoch, daß trotzdem England am Mittelländischen Meer ein halbes Dutzend Schlachtschiffe lassen muß; und dabei frage ich mich, ob wir zugleich die französische und englische Küste beschützen und nötigenfalls über eine Feindesflotte liegen könnten. Die Aufgabe scheint mir etwas drückend. Frankreich könnte uns dabei etwa? unterstützen, indem es auch im Ärmelkanal einige Kreuzer unterhielte. Übrigens haben wir meines Wissens mit Frankreich keinen Vertrag, der den Schutz unsrer gegenseitigen Interessen im Kriegsfälle sichert. Im Hinblick auf die Interessen meines Vaterlandes und die herzliche Freundschaft für Frankreich wünsche ich aufrichtig den Abschluß eines englisch - französischen Vertrages gleich demjenigen, der Japan mit England verbindet, und dessen Bestimmungen sehr genau sind. Was man daS engbsch.französische Abkommen nennt, würde auf diese Weise etwas klarer werden, und die Freundschaftsbanden zwischen beiden Ländern wären dadurch enger geknüpft. DaS «eue französische Flottenprogramm beweist, daß Frankreich zu einer löblichen An strengung entschlossen ist, um seine Flotte zu erneuern, und ich kann Ihnen sagen, daß dieses Programm mir ausgezeichnet erscheint. Es wäre jedoch besser, wenn es ausgedehnter wäre. Toch auch so, wie es ist, stellt es bereits eine ansehnliche Summe von Opfern und gutem Willen dar. Frankreich hat außer seiner Flotte die Last und die Sorge eines gewaltigen Heeres, und es weiß besser als Ausländer, welches die vernünftigen Grenzen der Geldopfer sind, die es bringen kann. Vergessen wir aber nicht, daß Deutschland 1920 nicht, wie Delcassö meint, 28 Schlachtschiffe haben wird, sondern ganz gewiß mehr als 30.* Und Admiral Bridge, ein ausgezeichneter Kenner der internationalen Flotten, meinte: „Wenn man die Macht der Kriegsflotten vergleicht und abschätzt, so rechnet man nicht genug mit dem Wert der Bemannung. Tsse persönlichen Eigenschaften der Seeleute find aber ein bedeutendes Element bei der Schätzung einer Flottenmacht. Gewöhnlich rechnet man nur mit dem Material, den Schiffen, der Stärke der Panzerplatten, dem Kaliber der Geschütze, den Pferdekräften der Maschinen. Es ist ja einleuchlend, daß auch die tüchtigste Mannschaft angemessen ausgerüstet sein muß. Ader die Ausrüstung, und wäre sie noch so vorzüglich, kann berufliche Unzuläng lichkeit der Menschen weder erschweren, noch beilegen. Und dann: ein Land, zu dessen Be völkerung eine Rasse von Männern gehört, bei denen die maßgebenden Eigenschaften erblich sind, hat keinen Grund, die Zukunft seiner Flotte mit Furcht zu betrachten. WaS die eng lische Flotte betrifft, so erkläre ich, daß zu dieser Stunde die englische Flotte in allen Punkten den vereinigten Flotten Deutschlands, Österreich- Ungarns und Italiens vollkommen gleich ist/ Von j>Iab unä fern. Di« Ernennung Kaiser Wilhelm- zu« mrdtztntfche« Ehrendoktor der Prager Universität ist von Kaiser Franz Joseph ge nehmigt worden. Lie Überreichung des „Kommen Sie, ich bitte Sie um Gottes willen, kommen Sie mit! So, hier find wir ungestört. Ick muß mit Ihnen reden. In einer Sache, die keinen Aufschub duldet. Es geht um Leben und Tod." Und man sah's seiner Angst an, daß sie nicht gemacht war. Tillotson war über diele Erregung in hohem Grade überrascht. Er wußte ganz genau, daß der junge Engländer zu seiner Partei zählte. Der Corner war gesichert, und darum mußte ihm seine Soekulation ungeheures Geld ein bringen. Er begriff allo absolut nicht, woher diese entsetzliche Angst Reginalds kam. „Dieser — dieser Corner — dieser Kaffee -" „Nun?" sagte Tillotson. „Mit dem steht's doch wahrhaftig günstig. Wir brauchen nur noch den einen Tag durchzuhalten, und tun wir das, so haben wir schweres Geld daran verdient. Sie ja doch auch -" „Das ist es ja eben; um mich handelt es sich ja nicht, sondern um die Dame — um Miß Livingstone." „Miß Livingstone!'' „Jawohl." „Ja was bat denn Miß Livingstone mit der Sache zu tun?" „Nichts. Aber ihr Geld — ihr ganzes Geld ist verloren." „Das ist nicht möglich. Ist sie denn gegen uns?" „Sie nicht. Aber ihr Bruder —* Smith- Pogis zögerte. Er wollte den Bruder doch mög lichst schonen. Es war nicht schön, von so etwas Doktordiploms dürfte auf diplomatischem Wege erfolgen. § Tödlicher Unfall auf einem Alpenfost. Inmitten des lebhaftesten Karnevalireibens, das auf einem im Krollschen Etablissement in Berlin veranstalteten Alpenfest herrschte, ereignete sich durch Absturz eines über der Bühne schweben den kleinen Luftschiffes ein folgenschwerer Unglücksfall. Einer der Ballbesucher, der 25 jährige Artur van Dam, einziger Sohn des Antiquitätenhändlers und Hoflieferanten Jacques van Dam, erlitt dabei durch das Herabfallen einer Eisenschiene eine so gefährliche Ver wundung am Kopfe, daß er bald nach seiner Aufnahme in der Charitö starb. Zwei In sassen des abgeftürzten Ballons sowie ein junges Mädchen trugen nicht unerhebliche Verletzungen davon und mußten in Droschken nach Hause gebracht werden. Der Mord an der Witwe Hoffman« i« Berlin, der vor Monaten verübt wurde, ist 'noch nicht aufgeklärt. Jetzt ist auch der unter dem Verdacht des Mordes an der Hoff mann in der Blumenthalstrüße Nr. 1 verhaftete Sattler Mielke aus der Haft entlassen worden. Die Haftentlassung erfolgte durch Beschluß der Strafkammer, die auf Grund der letzten Er mittelungen der Kriminalpolizei das Alibi Mielkes für nachgewiesen hielt. Mielke hat über zwei Monate in Haft sitzen müssen. Nichts von den gegen ihn erhobenen Beschuldigungen hat sich als stichhaltig erwiesen. S Die Errichtung einer — Kartoffel- schälfadrtk ist in Berlin als eigenartigste Gründung geplant. Diese Fabrik will einem „tiefgefühlten Bedürfnis" abhelfen und die Hausfrauen sowie die holden Küchenfeen in ihrer Küchenarbeit entlasten. In den landwirtschaft lichen Provinzvereinen wird gegenwärtig für diesen Plan Propaganda gemacht. Die Fabrik will die 70 000 Zentner Kartoffeln, die täglich in Berlin gebraucht werden, zu jeder ge wünschten Zeit frisch geschält ins Haus liefern und zwar zu demselben Preise wie bisher die ungeschälten. Der Transport soll mittels mit Wasser gefüllter Tankwagen erfolgen, um die Kartoffeln frisch zu erhalten. Das Unternehmen will seinen Gewinn aus den Abfällen erzielen, die jetzt im Haushalte meist fortgeworfen wer den. Der Plan ist ganz nett, es fragt sich aber, ob er sich bewähren wird. Auch bei der Kartoffel spricht die Güte und die Gattung viel mit, weshalb wohl die meisten Hausfrauen nach wie vor den Kartoffelbedarf selbst einkaufen werden. Im Alter von 105 Jahre« gestorben. In Corniglinno (Tirol) starb im Alter von 105 Jahren Maria Malone, die bei dem Erdbeben in Messina als einzige ihrer Familie mit dem Leben davongekommen war. U«ter Spiouagevervacht verhaftet. Am Monte Brione (Gardasee-Gebiet) wurde ein Maler aus Deutschland, der unweit der Festungswerke in seinem Skizzenbuche zeichnete, von österreichischen Soldaten verhaftet. Brandkatastrophe i« Moskau. In einem von Arbeitern bewohnten Hause in Moskau brach während der Nacht Feuer aus, das schnell um sich griff. Die Bewohner sprangen zu den Fenstern hinaus, wobei acht Personen schwer und siebzehn leicht verletzt wurden. Unter den Trümmern des eingestürzten Hauses fand man fünf verkohlte Leichen. Unter Tchneemaffe« begrabe». In der türkischen Ortschaft Bulis ist ein Haus unter der Schneelast zusammengebrochen und hat neunundzwanzig Personen unter sich begraben. Fünfzehn wurden gelötet. Die Pest. In der Nordmandschurei nimmt die Pestepwemie weiter ab. Durchschnittlich sterben täglich 20 Personen. Der Schantung- Elsenbahngesellschaft wurde von ihrer Betüebs- direklion in Tsingtau mitgeieilr, daß die aus Anlaß der Pestgefahr erfolgte Einstellung der Personenbeförderung in zweiter und dritter Klasse wieder aufgehoben werden soll. Am 25. Februar ist die Personenbeförderung auf der ganzen Linie wieder in vollem Umfange ausgenommen woroen. — Mittwoch find in Charbm an der Pest 20 Personen gestorben. zu sprechen. Aber dieser Tillotson war so schwer von Begriffen. „Er — er —" „Ich versiehe noch immer nicht," sagte Tillotson. „Hat sie den Corner mit ihrem Gelde bekämpft? Ja oder nein!" „Zum Kuckuck, nein, aber er — er — ihr Bruder —" „Nun?" „Er ist ein Dieb!" „Um Gottes willen, Sie wollen doch nicht damit sagen —?" „Jawohl, das will ich," sagte Reginald ganz verzweifelt. „Und — es ist viel?" „Alles. Jeder Dollar. Bis auf den letzten Cent." „Hat sie es Ihnen selbst gesagt?" „Nein." „Weiß sie es denn?" „Ich glaube nicht, außer ... er hätte ihr alles gestanden." „Woher aber wissen denn Sie's?" „Durch ihn selbst. Er wollte mich dazu über reden, auf seine Seite zu treten und mir Geld aus London zu schaffen. Ich habe es auch versucht, aber ich kann keinen Cent von meinem Alten mehr kriegen. Er ist ruiniert, hat Livingstone mir gesagt, wenn ich -ihm kein Geld schaffe. Das wäre mir nun ganz egal, hol' ihn der . . ., den Schuft — aber — seine Schwester wäre auch mit ruiniert. Ich möchte also den Corner gern brechen, irgendwie, nur um Miß Livingstone retten zu können. Ich täte es ja gern allein und würde das, was ich selbst habe, gleich verlausen, aber das würde den Markt im besten Falle nur ein klein wenig erschüttern und —" „Und was soll ich dabei tun?" fragte Tillotson ruhig. Alle Farbe war dabei aus seinem Gesicht gewicken, der Engländer aber merkte es nicht. „Ich — ich wollte Sie bitten, mir ein paar Hund erttautend zu borgen, damit L'vingstone den Corner brechen und seiner Schwester ihr Geld zurückerstatten kann." „Aber Sie haben doch ihr Geld in dem Corner drin stecken." „Was liegt denn daran. Im übrigen hat Bertie sich erboten, nur all meine V-rluste zu ersetzen und mich auch separat zu entschädigen, wenn ich ihm nur Helse." „Und was wollen Sie tun, wenn er den Corner tatsächlich bricht. Wollen Sie dann sein Geld nehmen?" „Ich?" rief der Engländer. „Nicht einen Cent. Alles, waS ich will, ist nur, daß Miß Livingstone nichts verliert. Das Geld, das ich habe, das kann meinetwegen verloren gehen." „Smith-Vogis," sagte Tillotson und reichte jenem die Hand. „Sie sind ein Ehrenmann und ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, und ich bin stolz darauf, Sie zu kennen." „O, das ist ja sehr schön und sehr lieb von Ihnen," entgegnete Reginald und schüttelte jenem die Hand, „aber — wollen Sie Helsen?" „Leider kann ich Ihnen zu Ihrem Zweck nicht einen Dollar zur Verfügung stellen, Smith-Pogis," sagte Tillotson in aufrichtig be- dauerndem Tone. „Ich bin nämlich auch drin in der Spekulation und habe gerade genug, wenn es reicht, um mein Engagement noch zu decken." „Aber," rief der Engländer, „dann ist sie verloren!" „Noch nicht, junger Mann. Mollen Sie mir schwören, über das, was ich Ihnen sage, niemals ein Wort verlauten zu lassen?" „Gewiß, mein Wort darauf." „Dann hören Sie an: ich selbst kontrolliere den Markt." „Sie...!!!" „Ja. Ich bin der Corner." „Das ist doch nicht möglich." „Es ist aber doch so." „Ich falle aus den Wolken, Herr Tillotson, und was soll denn jetzt geschehen? Würden Sie Miß Livingstone ihr Geld wiedergeben?" „Das wäre das einfachste. Aber glauben Sie denn, sie nähme es an?" „Allerdings, sie täte es nie." „Nun denn, so gibt es nur ein Mittelt" „Und das ist ... ?" „Ich breche meinen Corner jetzt, selbst." „Aber Sie gehen dabei daran zugrunde I" „Das tut nichts; dakür rette ich — sie." „Tillotson," rief da der ehrenwerte Herr Reginald und streckte nun seinerseits jenem die Hände entgegen. „Wahrhaftig, aller Junge, ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen größeren Gentleman kennen gelernt, als Sie sind. Wenn Bertis Livingstone ein Schuft und ein Dieb ist, so sind Sie ... Sie ... das gerade Gegenteil davon! Das 'st prächtig von Ihnen! Ich wollte, ich dürft's ihr sagen." s» ii ttzruseljung >»lgt.>