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53- päischer Kost, Lie, eingeführten Äe- brauch zu Folge, ihnen in dieser Zeit umsonst ausgetheiit wird, sondern auch vor und nach Lemselben fordern sie, um gegenwärtig zu bleiben, Unterstützung auf Rechnung des er warteten reichen Fanges, der diesen Vorschuß ersitzen soll. Ein solches System kann indes sen mit der Zeit zu schlimmen Folgen führen. Die zunehmende Vertheilung von freiem Pro- v-iant wird nicht nur zuletzt eineunerträgliche Bürde für den Handel, sondern die Grön länder gewöhnen sich auch, ihre Unterhaltung als ein Recht zu betrauten. Wenn sie auf diese Art Lebensmittel ohne Verdienst erhal ten, werden sie gleichgültig gegen eigenen Erwerb und in ihrer natürlichen Sorglosig keit bestärkt. Das überhandnchmende Leihen setzt den Handel manchem Verlust aus und erzeigt bei den Grönländern Mißmuth, wenn sie, nachdem der Fang vorbei und ihre recht- Mäßige Bezahlung verfallen ist, sich mit ei ner Liquidation begnügen müssen, die leicht die Vorstellung bei ihnen zurücklaßt, umsonst gearbeitet zu haben. Man ist bemüht, diese Mißbräuche abzuschaffen. In mehreren eingegangenen Erklärungen äußert man, daß die Einführung des Geldes oder eines Repräsentanten desselben ein kräf tiges Mittel siyn würde, in der Ökonomie und Denkungsart der G önländcr eine Haupt- veranderung zu bewirken. So viel die Grön länder g genwartig aufeinmal verdienen (was beim Wchfischfang oft 50, 60 Thlr. und Mehr siyn können), so reicht es doch nur hin, dis Bedürfnisse des Augenblicks zu befriedi gen. Die verdiente Summe wird ihnen in Waaren entrichtet,, und der Grönländer nimmt gern alles, was er zu gute hat, auf 53L e?n Mal; fehlt ihm gerade zu der Ait eine oder die andere nothwcndige Sache, so kann er sich wohl damit für den Augenblick ver- sehn, allein für den übrigen, im Ganzen größeren Theil der Summe, wählt er sich nach seiner Phantasie Kleinigkeiten, die er gleich nachher an seine Landsleute gegen an dere Bagatellen vertauscht, oder als eine un nütze und beschwerliche Bürde wegwtrft. Seine häusliche Einrichtung, unstete Lebens art und Urnzugsnrittel erlauben ihm auch nicht mehr, als die Bedürfnisse des Tags aufzn- bewahren. Diese Betrachtungen haben das nördliche Inspektorat veranlaßt, bei der Ab rechnung mit den Grönländern von God- havn für den Wallsisibfang des letzten Jahrs, denen, die sie annehmen wollen, eine Art von Creditzettel verschiedener Größe von io Thlr. bis 6 Schill, zu geben. Man er wartet nähere Nachrichten, wie diese Zettel aufgenommen sind und in wie weit sie die Grönländer zu einer größere»! Vorsicht veran laßt haben. Es werden auch verschiedene Zwei fel geäußert, ob der Gebrauch des Geldes bei den Grönländern nach ihrer Verfassung die guten Wirkungen haben würde, dir davon bet einem Volke erwartet werden können, das mehrere Erwerbmittel besitzt; man be fürchtet, theils daß mehr mit verbotenen Waarcn, besonders Dran»twein, gehandelt werden würde, was einen schädlichen Einfluß auf ihre Moralität haben dürfte, theils daß die Alten und Schwachen und welche, die durch einen schlechten Fang in Noth kommen, die Unterstützung vermissen würden, die jetzt eine Folge der Gemeinschaft ist, worin sie leben, da die, welche mehr erworben habe»?, mit denen thcilen, die weniger haben, oder