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Zur Schönsten -er Welt erkoren 8. Aug. Heute, abend 88 Uhr hält die Orts- t. Monatsversammlung im Ortsgrupvenhetm ^esordnuna stehende Dortrag „Betrachtungen HI" muß Infolge des verordneten Burgfrie- .... ...... - . * . das laud. I kalken urE Spanien allein sPon diele- Wer- legen — und jammert immer noch über sein« „bedrohte Sicherheit». > Schneeberg, 8. Aug. Bei der Bergung der Leiche des er ¬ trunkenen Hausbesitzers E. au» dem Ziegelteiche war vor allem der im Herrenteichbad angestellte Bademeister Leichsen ring beteiligt. Schiwek gruppe im L ab. Der zur Tagesordnm zur Reichstagswahl" muß Infolge des verordneten Dur oens ausfallen. Dafür wird in dieser Versammlung Programm für die Fahrt nach der Sächsischen Schweiz aus- führlich behandelt. dls ks»chbe«M M ffevorsn Ist, erfreut sich noch beachtlicher Rüstigkeit. Ihr und dem vorgenannten Silberpaar unsere herzigsten Glückwünsche. Au«, 8. Aug. Dieser Tage gelang «S dem Ritterguts» Verwalter Stauß, auf der Jagd im Bockauer Staatsforst revier abends einen prächtigen Zehnender zur Strecke zu bringen. Aue, 8. Aug. Die Ortsgruppe d«S Stahlhelm, B.d.F., hielt gestern ihren Pflichtabend ab. Der Ortsgruppenführer gab einen Ueberblick über die jetzige Lage und führte folgendes auS: Die WahlzumReichs- tag hat wieder keine Entscheidung gebracht und beweist die Richtigkeit des Ausspruches unserer Bundesführer: „Das deutsche Volk wird sich nie gesund wählens Die Bezirksübung am 17. und 18. Juli hat große Anforderungen an alle Teilnehmer gestellt, die Beteiligung unserer Orts gruppe war sehr gut, trotzdem viele Kameraden auf Urlaub waren. Der Kohlengau gliedert sich augenblicklich in 7 Bezirke mit 38 Ortsgruppen, unser Bezirk Süd in 9 Ortsgruppen. Der 13. Reichs-Frontsoldatentag in Berlin am 3. und 4. Sept, wird mit einer'Kraftstaffelfahrt größten Umfanges verbunden sein unter dem Leitwort „Motori sierter Stahlhelm". Alles Nähere ersehen die Kameraden aus den Bundesnachrichten in der letzten Nummer des Stahlhelm. In der Glauchauer Gegend ist ein neues Stahlhelm-Arbeitslager eingerichtet worden, wo arbeitslose Kameraden ab Mitte August beschäftigt werden können. In ganz Deutschland sind auf diese Weise bereits 19000 Kameraden tätig im freien Arbeitsdienst. Die Ar- beiten bestehen in Entwässerungsanlagen, Anlagen von Feuerlöschteichen, Straßenbauten, Bau von Forstwegen, Ackerbau, Siedlungen, Deicharbeiten, Landgewinnung an den Küsten usw. Damit ist bereits ein festes Gerippe für die zu erwartende Arbeitsdienstpflicht geschaffen. Am 23. Sept, findet in Aue ein Wehrsporttreffen des Bezirks Süd statt, bei dem der breiten Oeffentlichkeit gezeigt werden soll, was wir unter Wehrsport verstehen. Außer den üblichen Sportarten wird gezeigt werden: Keu lenwerfen, tzindernislauf, Gelände - Lrkundunaslauf als Einzel- und als Gruppenkampf. Der Tag wirb mit dem großen Zapfenstreich enden, an den sich ein Konzert mit Tanz im Blauen Engel anschließen wird. Am Abe^> vor her wird ein bekannter Stahlhslmführer über den Stahl helm sprechen. Gin kurzer Bericht, unterstützt von An sichtstafeln, zeigt die unbedingte Ueberlegenheit des fran zösischen Wehrsystems über alle anderen. Frank reich bildet jährlich 240 000 Mann neu aus, Deutschland 10000, die ausgebildeten Reserven betragen 4,1 Mill. Mann, während in Deutschland jährlich 10 000 Mann end gültig auS dem Militärverhältnis ausscheiden, ohne je wieder zu irgend einer Uebung herangezogen zu werden. Frankreich hat in wenigen Stunden marschbereit 13 Inf.- Div. und 5 Kav.-Divisionen, nach 3—4 Tagen weitere 13 Inf.-Div., nach 6—8 Tagen außerdem 20 Res.-Inf.-Div. außer den farbigen Truppen, weitere 20 Inf.-Div. nach 8 Wochen, dazu alle möglichen Sonderformalionen. Eine moderne franz. Befestigung an der deutschen Grenze ist in allen ihren Teilen unterirdisch verbunden, die einzelnen Räume sind durch inneren Ueberdruck gassicher und mit Elektrizität und Wasserleitung versehen. Betonierte M.- G.-Blockhäuser bestreichen alle Zugänge und Hindernisse. So ist Frankreich seinen 3 unmittelbaren Nachbarn Deutsch Miß Türkei wurde aus der Weltschönheitskonkurrenz in Spaa (Belgien) zur „Miß Universum 1932" gewählt. Zu der Wahl der Miß Türkei wird noch auS Brüssel gemeldet, daß bis zur Entscheidung der Schönheitsrichter Miß Deutschland (Fräulein Richard) alS ein« der aussichtsreichsten Bewerberinnen galt und daß sie unbedingt als Favoritin des Publikums galt. Als das Urteil der Richter vor der Menge gespannter Zuschauer bekannt ge geben wurde, ging Fräulein Richard auf ihre siegreiche Konkurrentin zu und umarmte sie unter stürmischem Bei fall des Publikums. Miß Türkei ist 19 Jahre alt, brünett, groß und edel gewachsen. Sie heißt KerimanHallis, ist die Tochter eines ehemaligen Kammerherrn des Sultans und Enkelin des Scheiks ul Islam, des letzten religiösen Oberhauptes unter dem Sultanat. Es fiel auf, daß sie nach ihrem Siege, statt dem Publikum Kußhände zuzuwerfen, sich nach ihrer Landessitte tief verneigte und die rechte Hand ausS Herz, Mund und Stirn legte. Die neue Schönheits königin wird sich nach kurzem Aufenthalt in Europa in ihre Heimat zuruckbegeben, um dort zu heiraten. Sie müssen sich bekannt machen, was versuchen. Sehende zum Beispiel, wie wäre es mit einem literarischen Kursus für junge Mädchen? Ich ärgere mich so ost, daß all die Saat, die man so durch Jahre in die jungen Geister gestreut hat, meist nachher verkümmert. Versuchen Sie, da ergänzend ein» zutretenl Setzen Sie es ins Amtsblatt und in den Lokalan zeiger, und geben Sie ein paar Referenzen dabei, das liest sich immer nettl Und auf mich können Sie in jeder Weise zählen. Sie sind ein tapferes kleines Mädchen, das gefällt mir." Ebba traten Tränen in die Augen. Für Fräulein Drews begeistert, ging sie fort. Sie würde die Hauptlehrerin bei Fräulein Drews werden sich so bewähren, so unentbehrlich machen, daß dank ihrer Mitarbeit die Schule wuchs und wuchs und das Institut Lachmann in Grund und Boden bohrte! Und endlich wurde sie Tomvagnon bei Fräulein Drews, und der gute, liebe Papa konnte sich an seinem Lebensabend pflegen und hegen lassen wie ein großer Herr! Eie trat fast triumphierend in das Krankenzimmer. Der Papa lag, friedlich anzusehen mit seinen grauen Locken auf seinem Kiffen. „Arbeit hev ik nich, aber Utsichten," rief Ebba fröhlich, das bekannte Wort eines ewig Arbeit suchenden, faulen Kerle aus einem plattdeutschen Dolksstöck brauchend. Ungefähr acht Tage später wurde bei Fräulein Drews eine Lehrerin krank. Das war ja traurig für die Lehrerein, aber kehr gut für Ebba, denn anstatt sich zu behelfen und den vor handenen Lehrerstamm etwas stärker zu belasten, zog Fräu lein Drews gleich Ebba heran, wahrscheinlich um sich bei dieser Gelegenheit ein bestimmtes Urteil über sie zu bilden. Diese Aushilfe konnte vier bis sechs Wochen dauern, denn die betreffend« Dame hatte eine Lungenentzündung, die in Lünstedt eben förmlich grassierte. Und es waren jeden Tag zwei oder drei Stunden. Bald danach erschien in den Lünstedter Lokalblättern auch eine Anzeige, in welcher Ebba Herlingen sich den jungen Da men der Stadt zum Abhalten literarischer Kurse und zu na turwissenschaftlichen Leseabenden empfahl. Referenzen: Herr Professor Doktor Lehr, Berlin, Fräulein Doktor Trude Edleffsen, Berlin, Fräulein Hanna Drews, Schulvorsteherin, Lünstedt. „Hast du gelesen?" fragte Frau Alteneck ihren Sohn, der an seinem Experimentiertisch stand und nachdenklich eine kleine verschlossene Glasbüchs« in der Hand hielt. Er fuhr auf, sah seine Mutter zerstreut an, und als sie die Frage wiederholte, nickte er. Es war das erste Mal. daß sie wagte, davon zu sprechen. Sie war sich immer darüber unschlüssig gewesen, ob es ihm wohl oder wehe tun würde, von Ebba zu reden. Bet solchen Unschlüsfiaketten aber waren chrer Meinung nach die Unter- lassungssünden vorzuziehen. Wie er mit seiner Mutter stand oder vielmehr einst gestanden hatte, würde er anfangen, wenn er da« Bedürfnis empfände, sich mitzuteilen, dachte sie. Aber es schien, als empfände er dies nie. Er hatte damals Hnur kurz gesagt: „Ich habe Ebba den Ring zurückgegeben." Dann hatte er sie ihren Tränen überlassen, ihre Umarmung, ihre Trostworte abtzelehnt und sich mtt so viel Arbeit um geben, daß sie wohl begreifen muß«, die sollte ihm zur Wehr oiegey. Forts, folgt! Reustädtel, S. Aug. Bei dem Gewitter hat hier im Hütten grund der Blitz zweimal eingeschlagen. Er war vätr der Hochspannungsleitung abgesprungen und demolierte In den Häusern von Krauß und Eolditz die elektrische Lichtleitung. Zähler, Schalter und Lampen wurden zerstört. Durch die Wasserleitung nach dem Keller ist der zündende Funke abge leitet worden, sodaß Feuer nicht entstand. Personen wurden nicht verletzt. Tchwarzenberg, 8. Aug. Bezirksarzt Reg.-Med.-Rat Dr. Bäßler ist vom 4. bis 24. August beurlaubt. Die Vertre tung hat Reg.-Med.-Rat Dr. Müller, Auerbach i. V-, Bahn hofstr. Nr. 22, Telefon-Nr. 2063. oe. Schwarzenberg, 3. Aug. Gestern Abend gegen 8 Uhr stieß am Gtadtbergein Postauto mit einem Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer kam in ziemlich scharfen» Tempo den Stadtberg heraufgefahren und traf gerade dort, wo die Straße am schmälsten ist, mit dem Postauto zusam men. Das letztere hielt sofort an, während der Motorradfah rer versuchte, vorbei zu kommen. Doch gelang dies nicht, mit dem Hinterrad prallte die Maschine an bas Auto. Der Fah rer wurde auf die Straße geschleudert, kam jedoch, obgleich der Sturz sehr gefährlich aussah, mit Hautabschür fungen davon. Das Rad wurde stark beschädigt. Schwarzenberg, 3. Aug. Die Königswürde errang sich gestern bei den Schützen der Inhaber der Gastwirtschaft zur Haltestelle Walter Eßbach, bei den Schitzenfrauen Frau Kaufmann Hense. Meister auf 170 Meter-Freihand wurde Fritz Schmiedel, aufgelegt Albert Just, Kleinkaliber Kurt Morgner, Pistole Willy Neubert. Die Schmidt-Stiftung erhielt Fritz Schmiedel, die Gündel-Stiftuna Gerhard Keller. Am kommenden Sonnabend wird das Vogelschießen durch den Königsball beendet werden. Hartenstein, 3. Aug. Am Montag war es Sparkassen- Inspektor Paul Kunz vergönnt, sein 25jähriges Dienst- jubiläum als Ratsbeamter zu feiern. Am 25. Ian. 1882 in Stein geboren, war er zunächst bei mehreren Bahnhofs- Verwaltungen (Stein, Zwickau, Auerbach usw.) tätig, s'.m 1. August 1907 trat er In hiesige Stadtverwaltung ein. Nach dem Ausscheiden des Stadtkassierers Bruno Kramer wurde der Jubilar mit dem Posten des Stadt- und Sparkaffen kassierer« betraut. Beide Kassen wurden infolge gesteigerten Umfange» im Jahre 1921 getrennt. Seit dieser Zeit verwaltet Hr. Kunz die Spar- und Girokasse und bekleidet nebenher das Amt des stellv. Standesbeamten. Hr. Kunz, der in Würdigung seiner ersprießlichen Tätigkeit zum Sparkassen-Inspektor be fördert wurde und mit den hiesigen Verhältnissen bestens ver traut ist, hat durch seine allezeit gewissenhafte Betätigung in seinem verantwortungsvollen Dienst wesentlich zu dem hohen Ansehen und der Erstarkung unserer Stadtsparkasse beige- tragen und sich durch sein entgegenkommendes Wesen die Sympathien aller erworben. Möge ihm für eine weitere ersprießliche Tätigkeit Gesundheit und Wohlergehen beschieden sein und der Segen dessen, dem er in Treue fett Jahren als Mitglied und Kassierer der Kirchgemeindevertretung dient. T. Zschorlau, 3. Aug. Der Heilmittelbetrüger, über den der „E. V." bereits berichtete, ist im Juni auch in Zschorlau und Umgebung ausgetreten. Er betrieb Auaendiagnose und bot Pillen und Tropfen an. Bezahlung nahm er entgegen, aber eine Lieferung der Medikamente erfolgte nicht. Er versicherte, sämtliche Krankheiten heilen zu können. ' Bel Fräulein Drews war^rabeZruhe. Vas Haus stand auch in einer Nebenstraße, aber eingekeilt »wischen den Nach barhäusern. Es war schmal und sehr Nef und hatte hinten einen langen Garten, der bis an den Bürgerpart stteß. Und Ebba fiel es plötzlich ein, daß man von diesem Gatten sicher lich zur Alteneck'schen Fabrik hinübersehen könne. Auch hier mußte Ebba warten, es war auch in einem klei nem Dorderzimmer, und es hing da ebenfalls ein auf Pa pier gestickter „Segen" über dem Schreibtisch. Ebba mußte sehr lange warten und tonnte die verhängnis volle Gleichheit der Stuben auf sich wirken lassen. Endlich schlug eine Uhr draußen auf dem Flur langsam und dunkel- tönig Zwölf. Und nach weiteren fünf Minuten endlich erschien Fräulein Drews. „Ach mein liebes Fräulein, Sie sind gewiß schon ganz kribbelig vor Ungeduld. In dieser greulichen Stube zu Watten ist kein Vergnügen. Aber ich gab Französisch in meiner erste» Klasse. Seien Sie mir willkommen und sagen Sie mir, was Sie h erführt!" Fräulein Drews war nicht schön, aber sie hatte ein« sehr vorteilhafte Gestalt, war einfach und gut gekleidet, und, was Ebba ganz entzückte, sie hatte große, bräunliche Augen mtt einem festen, helleren Blick und wies beim Lächeln ein« Perlenreihe von Zähnen, wie man sie fetten sah. Es war bekannt, daß ihre ganze Schule für sie schwärmt«. Ebba be griff es auf der Stelle. Sie fühlte, daß sie ganz offen reden dürfe, und sie sagte auch, dich sie zuerst bei Fräulein Lach mann gewesen sei und was sie dort habe hören müsse». Darüber ging Fräulein Drews nur mit einem diploma tischen Lächeln hin. Aber sie sagte, daß sie schon von Ebba wisse, daß Frau Professor Lehr aus Berlin ihr geschrieben habe, ihr Mann, der Professor, hab« noch ni« ein« so fleißig« und intelligente Schülerin^ehabt. Cs war Ebba ganz unbe kannt geblieben, daß die Gattin ihre« naturwissenschaftlichen Lehrers ein« Freundin in Lünstedt, und zwar Fräulein Drews, hatte. Am Schluß der Unterredung hielt auch Frau lein Drews eine zusammenfassende Rede, wie Fräulein Lach mann getan. „Nicht wahr, das sehen Sie ein, Fräulein Herlingen", fast» sie heiter, „kch kann Ihretwegen niemand totschlagen oder zum Hause hinauswerfen, um eine Vakanz zu schaffen. Also heute ist es nichts. Aber es kann immer mal etwas vorfallen. Nicht wahr, so für den Anfang ist es Ihnen recht, ein-ufprin. gen, wo gerade mal Aushilfe notig tut — wemrs mich bloß Schreiben und Rechnen bei denKleinen sein sollte? Ha- ich mir gedacht. Und dann zu Ostern wird es hoffentlich ein festes Verhältnis zwischen uns. Ich glaube, ich verlier« eine meiner Hauptlehttrafte. Darüber muß ich aber noch schweigen. Und es wäre mir ettw Freude, diese durch Sie ersetzen zu dürfen. Ich habe so ein Vorgefühl, als würde« wir zwei freudig und fnsch zusammen arbeiten, klebrigen« meine ich, R-man von An V-s « M' M 1 1 , Nachdruck oeeSoN« s ckoppetgtzl öz, Roma»öien/r,D/-o^V«e/ia.Lchwak««a4o«/s 30. „Französisch, Geographie, Geschichte," zählte Ebba her, „auch Naturwissenschaft und Deutsch. Ich habe mir erlaubt, mein Patent mitzubrinben. Gnädiges Fräulein werden daraus sehen, daß ich mein Examen mit Auszeichnung bestand." -Sie sind aus Begeisterung für unseren hochernsten Be ms Lehrerin geworden?" fragte Fräulein Lachinann. Diese Frage verwirrte Ebba ein wenig. Ihr siel so deutlich ein, daß sie einst sich mit Leidenschaft gegen diesen Beruf gesträubt hatte. „Was zunächst die Nachhilfestunden anbetrifft," hob Fräu- lem Lachmann nun mtt wohlgeordnetem Vortrag an, nach dem sie das Dokument, das ihr Ebbas Fähigkeiten beschei nigte, genau durchgesehen hatte, „so lasse ich diese nur von Lehrerinnen meines Instituts geben. Denn wir legen den äußeren Wett darauf, Hand in Hand zu gehen. Ohne Ein heitlichkeit kein Resultat. Also hängt die Möglichkeit, Sie den Eltern meiner Schülerinnen dafür zu empfehlen, von dem Umstande ab, ob Sie überhaupt an meinem Institute zum Unterricht kommen. Ich habe die äußerste Rücksicht auf Sitt lichkeit und guten Ton zu legen. Die Eltern meiner Zöglinge sind sicher, daß die jungen Seelen bei mir vor allen gefähr lichen Ein lüssen oder Eindrücken bewahrt bleiben. Sie, mein liebes Fräulein, haben eine Verlobung aufgelöst oder «inen edlen, hochangesehenen Mann gezwungen, sie seinerseits zu lösen, weil Sie nach Berlin gehen wollten. Dies, fürchte ich, macht Sie meinen Zöglingen interessanter, als für den Re spekt gut ist, um so mehr, als man sich viel von Ihrem dortigen lebhaften Verkehr in — in — genialen Kreisen er- ^bba stand auf und raffte mit heftiger Gebärde ihre Pa piere an sich. „Pardon -«." murmette sie, well sie nicht wußte, was st« sagen sollte, und der blinde Zorn heiß in ihr aufstieg. Auch Fräulein Lachmann erhob sich. „Ich will Ihnen nicht jede Hoffnung nehmen. Auch werde ich GeKgenheit nehmen, zu hören, wie diese und jene Familie darüber denkt — Cs könnte sich doch einmal machen — später — es treten ja manchmal Störungen ein — Lehrer erkranken — —" „Ich danke sehr," fagte Ebba zitternd, „ich danke nämlich überhaupt." Sie verbeugte sich, ging hinaus und machte die Tür keines wegs sanft zu. Mein Gott, dachte sie draußen, das geht so nicht. Ich muß Geduld haben. Mir ein dickes Fell anschaffen. Das konnte ich doch vorher wissen, daß es ohne Demütigung nicht abgehen würde. Wenn ich nur erst drinnen bin im Amt — nachher will ich schon machen, daß sie mich achten. So von vornherein kann ich es auch gar nicht verlangen. Aber die Augen hätte ich ihr doch auskrätzen mögen. Dieser kräftige Gedanke erleichterte ihr Gemüt und erhöhte auch ihren mutvollen Vorsatz, sich bei der Drews einfach alles gefallen zu lassen. Es mußte ja fein. Der Papa mußte