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Mus -m Gemeln-eparlamenten. Schneeberg. Stadtverordnetensitzung am 13. Ault. Die Sitzung der Stadtverordneten stand im Zeichen ver bevorstehenden Wahien. Die Angst der SPD. vor der Abrechnung scheint ungeheuer groß zu sein. Wär« «8 anders, würde man nicht so nervös sein und wie da« furchtsame Kind im Walde durch lautes Schreien den Eindruck des Mutes zu erwecken versuchen. Die SPD., die hier auSgespielt hat, wird auch durch die Dauerreden ihrer parlamentarischen Exponenten nicht zum Leben zurück* gerusen werden. All das Gekreische und Geschimpfe wird ebenso wenig wie die Ausnutzung der Geduld der anderen Mitglieder deS Kollegiums verhindern, daß die Herrschaften am 31. Juli eine Niederlage erleben, die sich gewaschen hat. Bet normalem Verlauf wäre die Tagesordnung in einer knappen Stunde zu erledigen gewesen, so wurden es infolge der Wahlreden reichlich drei — bei dieser Affenhitze. Zu Beginn der Sitzung gab Vorsteher Schönherr eine Einladung der Bergstadt Platten zur 400-Iahrfeier be kannt. Der Verteilung des Reingewinnes der Sparkasse vom Jahre 1931 wird zugestimmt, 60Y0 RM sollen für Wotzlfahrtszwecke Verwendung finden. Die Gaswrrks- kassenrechnung aus dem Jahre 1930 wird richtig gesprochen. Dem Gesuch des Bürgervereins, anläßlich seines 80jährigen Bestehens einer Häuserreihe am Kirchplatz den Namen „Bürgervereinsgäßchen" zu geben, wird zugesttmmt, wenn der Stadt daraus keine Kosten erwachsen. Der Einspruch des Stadtrates gegen den Beschluß vom 21. April 1932 Verpachtung des Gaswerkes betr. wird mit den Stimmen der Linksparteien und deS christl.-soz. Volksdienstes ab gelehnt. Nach einem Antrag der Linken, der angenommen wird, soll der Verpachtungsfrage erst wieder näher ge treten werden, wenn die zu erwartende Verschmelzung mit Neustädtel gekommen ist. Einen breiten Raum nahm die Aussprache über die Forderungen der Erwerbslosen und Unterstützungsempfänger ein. Ihr hauptsächlicher In halt war bereits in der letzten Stadtverordnetensitzung behandelt worden. Gegen die notverordnete Kürzung der Unterstützungssätze protestierte das Kollegium von neuem ebenso gegen die Streichung bez. Herabsetzung der Unter stützungen der Waisen. Damit war die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung erledigt. In der sich anschließenden nichtöffentlichen Sitzung nahm das Kollegium Stellung zu ver in Aussicht stehenden zwangsweisen Ver schmelzung der Städte Schneeberg und Neustädtel. Bernsbach. ' Im Gemeindeverordnetenkollegium wurde folgendes be raten und beschlossen: Der Ausbau der Oberpfannenstielev Straße auf der Strecke zwischen der Wegekreuzung mit der Dorfhauptstraße Bernsbach—Lauter bis zum Gasthof „Zum Lamm" soll mit Kleinpflaster ausgeführt werden. Das Gemeindegrundstück an der inzwischen abgebrochenen Wappler-Scheune wird einem Anlieger käuflich überlassen. Anläßlich der Neuvermessung der Ortsflur sind mehrere- kleinere Grundstücke, die der Gemeinde gehören, den an liegenden Hausbesitzern zugemessen worden. Es soll die grundbürgerliche Regelung dieser Grundstücksveränderungen durchgeführt werden. Hierzu wird beschlossen, von den Erwerbern der Trennstücke lediglich die Erstattung der Dermessungs- und Gerichtskosten zu verlangen. Neber den. Krastfahrzeugverkehr auf dem Diehtrifftweg unterhalb des Bahnschlößchens ist von einem Anlieger Beschwerde ge führt worden, weil dieser öffentliche Weg verhältnismäßig schmal ist, und Lastkraftwagen und andere Fahrzeuge sich, gegenseitig nicht ausweichen können. Es wird beschlossen,, mit einem anliegenden Grundstücksbesitzer wegen Bereit stellung eines Aüsweicheplatzes zu verhandeln. Man er klärt sich mit der Liquidierung des Gemeindeverbandes „Erzgeblrgsverkehr" einverstanden. Die Gebühr der Lei chenfrau für ihre Tätigkeit bei Leichenüberführungen setzt man auf die Hälfte der normalen Sätze sest. Kenntnis nimmt man von der Mitteilung des Kirchenvorstand eis über die Neufestsetzung der Totenbettmeistergebühren. Neber die Verwendung b«S Aufwertungsguthabens der König- Albert-Sttftung wird Bestimmung getroffen. Der Dorf- bach oberhalb des Auerswaldschen Grundstückes im Ober dorf soll ausgebaut und überdeckt werden. Für die Be nutzung der Plakaltafeln anläßlich der Retchstagswahl sollen Plakate nur in der Größe von höchstens zur Hälfte der Tafel zugelassen werden. Die Schutzfrist wird auf 2 Tage einschließlich Anschlagetag festgesetzt. Ls wird noch Kennt nis genommen von der Entscheidung des Oberverwaltung8- ge.tchts in der Angelegenheit, die Entrichtung der Wertz zuwachssteuer für daS an der Bahnhofstraße gelegene Grund stück, welches dz? Pfarrlehen an Fabrikbesitzer Schneider verkauft hat. DaS Urteil rechtfertigt den Standpunkt der Gemeinde. m. , Kun-shübel. In der Gemetndeverordnetensitzung am Dienstag mußte ein Gesuch der Freiw. Samtätskolonne um Bewilligung einer Beihilfe in Rücksicht auf die ungünstige Finanzlage der Gemeinde leider einstimmig abgelehnt werden. Ein weiteres Gesuch der gleichen Kolonne um Erlaß von Ver gnügungssteuer für den Nnterhaltungsabend am 3. Juli wurde mit 4 gegen 3 Stimmen ausnahmsweise noch einmal genehmigt. Gleichzeitig wurde aber beschlossen, daß Gesuche um Erlaß von Vergnügungssteuer, ganz gleich von welcher Seite sie kommen, künftig grundsätzlich abgelehnt werden, weil derartige Steuerausfälle für die Gemeinde in der jetzigen Zeit nicht mehr tragbar sind. Sämtliche End schuldigungen, di« anläßlich der Pfltchtfeuerwehrüb ungen am 18. Juni und 3. Juli eingegangen waren, wurden als berechtigt anerkannt. Die Abstimmungsvorstände für die kommende Reichs tags wähl sollen die gleiche Zusammensetzung aufweisen wie bet den letzten Wahlen. Es fungieren somit für den 1. Stimmbezirk, welcher die Gebäude Ortsl.-Nr. 1—62 und 140—141D umfaßt, als Abstimmungsvorsteher Bürgermeister Riedel, als sein Stell vertreter Lagerhalter Emil Unger und als Beisitzer bezw. Schriftführer Kurt Bretschneider (53 D), Kurt Bretschneider (22). Mar Pöller, Adolf Schmidt, Ernst Werner und Erich Riedel. Für den 2. Stimmbezirk, umfassend die Gebäude Ortsl.-Nr. 63—129 B, ist Abstimmungsvorsteher VfB Aue-Zelle. Freitag, 19 Uhr, Zusammenkunft der Knabenmannschaften, an schließend ab 20 Uhr Ätzungen der ersten, zweiten und dritten Mannschaften im Vereinslokal „Feldschlößchen". Ferner werden die Sporttollegen Förster, Kloß, Tauscher, W. Kaden, Oehme, Fröhlich, Barthel, Oeser I, Oeser II, W. Schlegel, Schröder und Gärtler ge beten, bestimmt zu erscheinen. Am Sonntag finden folgend« Spiele auf dem Plaß des VfB statt: VfB I—Sportvgg. Niedxrschlema I, Anstoß 24 Uhr; VfB II—Eiche Zschorlau II, 2 Uhr; VfB Kn.— Sportvgg. Niederschlema Kn., NS Uhr; VfB Igd.—Saxonia Berns- bach Jgd., l4l Uhr. Sportklub „Eiche* Zschorlau. Am Freitag, 15. Juli, findet im Dereinslokal Mannschaftsver sammlung der I. und II. Elf statt. Beginn 8.30 Uhr. Vorher Knabenversammlung. Spiel« am Sonntag: Die I. Elf weilt in Waschleithe und trägt das fällige Derbanösspiel aus. Anstoß 15.30 Uhr. Die II .Elf spielt in Aue, und zwar gegen VfB II (Berbands- spicl). Anstoß 14 Uhr. Die Knabenelf empfängt die gleiche von Eibenstock. Anstoß 14.30 Uhr (Verbandsspicl). * FL „Viktoria* Lauter. Am Sonntag, 17. Juli, spielen am Schüßenhausplaß im Der- bandsspiel nachm. 1 Uhr: FE 1910 Lößniß Kn.—SV Alemannia Aue Kn.; nachm. 2.30 Uhr: FE 1910 I—SV Alemannia Au« I. Hierzu ladet all« Sportfreunde freundlich ein der Spielausschuß. * Berichtigung: Spiel Nr. 29 der Verbandsspiele 1932/33, Bezirk West, muß heißen: Sosa III—Beierfeld III, Beginn 12 Uhr, Schiri: Hundshübel. Bauunternehmer Gustav Riedel, Stellvertreter Sticker Pauk Mädler, Beisitzer bezw. Schriftführer sind Eurt Engert, Paul Glöckner, Emil Glöckner, Albin Leistner, Georg Unger und Rudolf Bretschneider. Dann nahm man Kenntnis! u. a. von den Beschlüssen des SchulauSschusseS vom 29^ Ium, von dem Prüfungsbericht deS Finanzministeriums hinsichtlich der Verwaltung von Staatssteuern, der Aus stellungen nicht enthielt, von der Gewährung weiterer Beihilfen aus dem LastenauSgletchstock zur Aufrechterhaltung der Unterstützungszahlungen, von der Beurlaubung deSs Bürgermeisters im August. — Darauf folgte nichtöffentliche; Sitzung. > Stimmen aus dem Leserkreis. H „Zum Auer giegelelprozeß*. Zu dem unter diesem Stichwort erschienenen Eingesandt darf verwiesen werden auf den ausführlichen schriftlichen Bericht des Stadtrats, der seinerzeit auch in dieser Zeitung wörtlich abgedruckt worden ist und in dem alle zahlenmäßigen Angaben enthalten sind. Das Gerichtsverfahren hat keinerlei davon abweichende Feststellungen getroffen. Der Rat der Stadt. * Behördlich genehmigter ruhestörender Lärm. Die Anwohner des Schneeberger Zobelplaßes hatten am Dienstag einen seltsamen Genuß. Von 2 Uhr bis fL8 Uhr abends ließ ein von der „Eisernen Front" aufgestellter Laut sprecher seine blökenden und brüllenden Töne erschallen. Von Schallplattenmusik aller Art eingerahmt, kamen die Reden bekannter roter Orts- und Parteigrößen sowie von Radaupar lamentariern zum Vortrag. Garniert war der Musik- und Rede salat mit den oft gehörten Schlagworten der SPD.-Politik, vorgetraaen im Pathos der roten Parteischulen. Ueber den Mißerfolg dürften sich die Veranstalter nicht im Unklaren geblieben sein, denn die Zahl der freiwilligen Zuhörer war lächerlich gering. Für die Anwohner war das Ganze ei« unangebrachter ruhestörender Lärm, der seine fatale Eigen- schäft auch dadurch nicht verlor, daß er (unbegreiflicherweise) vom Stadtrat genehmigt war. Eines der Musikstücke schloß übrigens mit dem hübschen Lied aus der „Förstelchristel": „Herr Kaiser, Herr Kaiser, du liebe Majestät". Die brave Eiserne Front, hat sie ein wenig Sehnsucht nach der Monarchie? Selbst sie scheint zu fühlen, daß die Zeiten damals besser waren. So sei ihr der Radau schließlich verziehen. Anwohner. Handball-Turnier in Neustädtel. Anläßlich des fünfjährigen Bestehens der Spielabteilung veran staltet di« Turnerschaft Neustädtel nächsten Sonnabend und Sonntag ein Handballturnier. Es wurden folgende Mann schaften verpflichtet: AW Aue I, Ttzm. Wilkau I, Tv. Neu städtel I und II. In Gemeinschaft mit unseren Mannschaften dürfte» sich interessante Kämpfe abspielen, die sicherlich dazu beitragen wer den, unserem Handballsport neue Freunde und Anhänger zu werben. Näheres über di« Mannschaften demnächst in Ler Vorschau. Die Spiele beginnen am Sonnabend abend 5 Uhr. Erstes Spiel: Tv. Neustädtel I—Tschft. Neustädtel I, anschließend AW Aue I—Tgm. Wilkau I. Am Sonntag ab 2 Uhr zuerst di« zwei Sieger, dann die zwei Besiegten der Sonnabendspiele, anschließend Tv. Neustädtel II—- Tschft. Neustädtel II. Die Endspielsieger der ersten Mannschaften erhalten je ein Diplom. * Handballabteilung Tv. Neustädtel (DT). Freitag, 15. Juli, Sitzung der ersten und zweiten Mannschaft betr. Vierer-Turnier am Sonnabend und Sonntag. Erscheinen aller ist Pflicht. Der Spielführer. Allg. Turnverein von 1862 Ane. Dorturnervcrsammlung am Freitag, 15. Juli, in -er „Gerichts- schänke". G. Lange, Oberturnwart. Kege/n. Keglerverband Aue und Umg. Nächsten Sonntag findet ab 9 Uhr vorm. im Kaffe« Wiegleb Uebungskegeln statt. Um rege Beteiligung wird gebeten. Der Sportwart. Turnen, Sport und Spiel. Norwegen aneklierl Sü-ost-Grönland. Oben links: Landschaft an der Südostküste Grönlands, wo die Glet- scher ihr Geröll unmittelbar ins Meer ergießen. Oben rechts: Karle Grönlands, der riesigen Insel im Polargebiel, die wegen ihrer un geheuren Ausdehnung der sechste Kontinent genannt wird. Das von Norwegen okkupierte Gebiet liegt zwischen dem 60. und 64. Dreiiengrad. Unten: Eine Zeltstation in Ostarvn- land. Hundeschlitten, Schneehütten, eine Radioanlage und — die Fahne des Mutterlandes, das sind die Dinge, die aus dem Lager einer kleinen Expedition eine Station machen, die als Besitz des Mutterlandes gellen soll. Die norwegische Regierung hak von einem Gebiet von 15 Quadratkilometer Ausdehnung im südöstlichen Grönland Besitz ergriffen. Der Anlaß war die Entsendung einer dänischen Expedition, die mit Polizeigewalt versehen wurde. Man befürchtet eine Verschlechterung der polnischen Beziehungen zwischen den beiden sonst so besreundeien skandinavischen Nationen. 6^4-5 ^«4 Ler SlapUSn -es Unglücksbools „Prometheus". Du Mesnil, der Kommandant des vor Cherbourg gesunkenen U-Boots „Prometheus", der bei dem Untergang wie durch ein Wunder dem Tod entging und dann sofort bei den Versuchen zur Ret tung der Besatzung und zur Hebung des Schiffes mitwirkte, die jedoch völlig ergebnislos verliefen.