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Humoristische Mittler. Lin reizendes, kleines Genrebild führt uns heute der Maler Neggianini vor. In dem eleganten, zierlichen Salon in Nokokostil sitzt eine junge Frau und blättert anscheinend müßig in den auf dem reich geschnitzten Tischchen lie genden Journalen herum. Eines davon scheint ganz besonders ihre Aufmerksamkeit und ihre Lachlust zu erregen, denn das schel mische Lächeln um ihren Mund ist so echt und wahrheitsgetreu, daß es den aufmerksamen Beschauer selber mit fortrcißt, wenn er auch nicht weiß, was dies Lächeln in dem hübschen Gesichtchen der jungen Frau hervorruft. Gemeinnütziges. Billiges, alkoholfreies, gesundes Getränk (Jngwerbier). Für 40 Pf. kann man sich ungefähr 45 .Flaschen dieses selter- wasserähnlichen Getränkes Herstellen, also kostet die Flasche kaum 1 Pf. Man kocht 18 Liter Wasser mit 500 Gramm Zucker aus und gießt es in einen großen Steintopf oder in ein anderes Ge fäß. Etwas von dem gekochten Wasser läßt man zurück uud kocht darin für 10 Pf. klein geschnittenen Ingwer V- Stunde lang. Dann gießt man es zu dem übrigen und läßt es abkühlen. So bald es lauwarm ist, bröckelt man für 10 Pf. Preßhefe (Gest) hinein und läßt das Ganze an einem warmen Ort stehen bis zum nächsten Tage. Dann rührt man es um, nimmt den etwaigen Schaum ab und füllt es auf Flaschen mit Patentverschluß. Im Sommer muß es drei, im Winter sechs Tage bis zum Gebrauch stehen. Beim Einschenken, was möglichst mit einem Guß ge schehen soll, lasse man etwas in der Flasche zurück, damit das Getränk von der am Boden liegenden Hefe nicht trübe wird. Dis Anschaffung der Patentflaschen — Stück 10 Pf. — macht sich bald bezahlt, doch rate ich, zu einem Versuch sich Flaschen vom Kauf mann oder Bierhändler zu leihen. Wir trinken stets zu Mittag dieses Jngwerbier, was auch nach Radtouren und Gartenarbeit sehr erfrischt. Wadcnkrnmpf. Eine schmerzhafte Plage ist um so unange nehmer, wenn sie, wie der Wadenkrampf, ganz plötzlich, häufig sogar während der Nachtruhe auftritt. Die Waden und zuweilen auch die Schenkelmuskeln ziehen sich unter den furchtbarsten Schmerzen zusammen und werden hart. Von bester Wirkung ist, sofort beim Beginn der Schmerzen fest gegen die Bettstelle zu treten, noch besser, gleich aus dem Bette zu steigen und auf einen Schlüssel oder ein Stück kaltes Eisen fest aufzutreten. Mit dem Verschwinden des Krampfes geht übrigens der Schmerz nicht immer vollständig vorüber, oft schmerzen die Wadenmuskeln noch am nächsten Tage. Einreiben mit heiß gemachtem Rum, mit Opodeldok oder Senfspiritus tut gute Dienste. Das beste Mittel aber ist Einreiben der krampfigen Stelle mit kaltem Wasser, wie fleißiges Waschen der Wade mit kaltem Wasser auch als Vor beugemittel gegen solche Krampfanfälle zu empfehlen ist. Nähmaschinen, welche durch Staub in Verbindung mit dem Oel in ihren inneren Teilen verschmiert sind uud deshalb einen schweren Gang haben, müssen mit Benzin gereinigt werden. Dieses wird am besten mit dem Oelkännchcn in die Schmierlöcher eingeträufelt, wobei die Maschine in Gang zu setzen ist. Das Benzin löst alle Unreinigkeiten ab und läßt sie mit abfließen. Das setzt natürlich voraus, daß man mit dem Benzin nicht allzu sparsam ist. Wenn kein Benzin mehr abläuft, wird die Maschine von neuem mit reinem und dünnflüssigem Mineralöl geölt. Man wendet wohl auch Petroleum an, dieses dunstet aber nicht wie senes wieder ab; das nachfolgende Oel wird also immer etwas durch die noch vorhandenen Petroleumreste verdünnt. Dnchtisch. 1. Skataufgabe. Mittelhand spielt statt Grand Kreuz-Solo um Schneider zu machen. Trotzdem 21 Augen im Skat liegen, verliert sie. Hinter hand hatte 34 Augen. Wie sind die Karten verteilt und wie ist der Gang des Spiels? 2. Rätsel. Gar heimlich und still in verschwiegener Nacht Erschein ich in weißem Gewände, Bring mancherlei seltsame Blumen ganz sacht, Schlag Brücken wohl tausend im Lande. — Doch wenn sich die Sonne die Arbeit beschallt, Dann wird leicht zu Wasser, was still ich gebaut. 8 Füllräisel. Die mit einem Punkt und die mit einem Stern bezeichneten Felder des Quadrats sind je mit einem Buchstaben so auszufüllen, daß die sechs wagerechten Reihen be kannte Wörter von je sechs Buchstaben ergeben. Diese Wörter, aber in anderer Reihenfolge, bezeichnen: k. Ein schönes Fest, 2. einen deutschen Satiriker, 3. eine Stadt, deren Name aus der Geschichte der Kreuzzüge bekannt ist, 4. einen Gesang, 5. einen alttestament- lichen Namen, 6. einen Namen, bekannt aus der Geschichte des trojanischen Krieges. Sind die richtigen sechs Wörter gefunden, so lautet die dritte senkrechte Reihe gleich der dritten wagerechten und die vierte senkrechts gleich der vierten wagerechten. 11 - -st * ll § -i- * -st * -i- -st -st -st -st * * - * -st r 4. Dreisilbige Chai ade. Die Ersten teilten gern das letzte aus, Nur selber konnten sie's nicht leiden, Doch läuft es auf das Ganze nur hinaus, Empfängt es jedermann mit Freuden. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. l. Wenn Du Tein Glück verloren hast, Und nichtsDirTrostnndflriede»bring!, Dann schau den Bogel am dem Ast, Der froh für sich sein Liedchen siugl; Und wenn der Winter ihn erschreckt Sein Köpschen, das ' or Kälte bebt. Geduldig uunttn Flügel stecki — Er hat gesungen nnd gelebt. L. Baum, Samu, Schaum, Ramu. 3. Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist^beffcr hoffen als verzwciscln. Kttft lycs. Deplazierte lkeäensarl. Zahnarzt (im Gespräch): „Nicht wahr, Sie haben sich kürzlich von mir einen Zahn ziehen lassen!" Dame: „Nein, ich hatte noch nicht das Vergnügen." Gut Pariert. Tante (die ihrem kleinen Neffen ein Los geschenkt hat): „Schäme Dich, Fritzi Du versprachst ja brav und artig zu sein, als ich Dir das Los schenkte, und jetzt bist Du «ach wie vor unge zogen!" Fri tz: „Das Los ist ja auch noch ungezogen!" Ein aufrichtiger Advokat. „Aber, Herr Doktor, den Prozeß muß ich doch gewinnen — der Vertrag ist ja so klar wie die Sonne!" „Allerdings — aber ich mache Sie darauf aufmerksam: wenn's zum Prozeß kommt, ist's mit der Klarheit gleich vorbei!" Boshaft. Mädchen (bei der geizigen Frau Oberst bedienstet, zum Krämer): „Um 5 Pfennig Zucker, 5 Pfennig Kaffee und um 2 Pfennig Zimmt!" Krämer: „So, da!" (Ueberreicht das Verlangte.) „Geben Sie vielleicht heute einen Hausball?" Höchste Reklame. Käufer: „Sagen Sie, ist jemals in Ihren Laden einge brochen worden?" k Kaufmann: „Nein. Sehen Sie, es ist alles hier bei mir so billig, daß, wenn ein Dieb einen Artikel wünscht, er einfach hereingeht und — dafür bezahlt!" Lruck uud Prolog Rouc PvUimr PcUags-Ausmll, Aug. jNobs, Ehorloucubmg bcl Bern», Bel liucrsn. 40. Prruutwonluh sm dir NcdMuou drr Reue» Be.uo.r BcrlagS-Auslalt, Aug.Krebs: C Sckmlz. CbarloNcuburg, Gucrickeslr. 37.