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E» «erden außerdem verdssentlichit Bekanntmachungen der StadirSt« zu Au« und Schwarzenberg. sttr dl» am vachmlU« «sch^nond« Nwiimor »I, «ml»«,, 6 Uhr in don »«»looschdIP. stell«, «in» »„Ohr stlr dl, «tufnahm» d«r tliuelgm «m »orooschrlodonon La,« lowl« <m dostlmmlor Sloll« «lrd olch« s^odon, mich nlchl stlr dl, Mchllgd^k der diirch Fm>s,r«d« mifo^odmi« »njäg«. — gjr Slück-ab» mi- omlmi,I «n-chmdlmk Schrlllstdch, »dmilmml dl, Schrlst- lolkmg d«n, Dmanlworlmig. — Unlordrochunom de» S» Ichilst»«rl,d« dozründon »«In-Nnsprü»,. Bi« gahlmi-»- »«iu, md Nondor, ,,Nm Rado», al, nicht oonlnda'l. yaupt-«schllft»st«N,n l,r Ilm, LSdolst, Schneen- md Schwarzonderg. Nr. 1S8. 85. Jahrg. Donnerstag, den 7. Juli 1S32. Amtliche Anzeigen. In das Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen worden am LS. Juni 1932 auf dem Blatte 429, die Firma Gebr. Müller in Dermsgriin betr., die Firma ist erloschen; am 28. Juni 1932 auf dem Blatte 310, die Firma G. A. Ludwig in Schwarzen- berg betr., der Inhaber, Buch- u. Steindruckereibesitzer Gustav Adolph Ludwig in Schwarzenberg, ist durch Tod ausgeschieden. Jetziger Inhaber ist der Buchdruckereibesitzer Gustav Oswald Ludwig in Schwarzenberg; am 30. Juni 1932 auf dem Blatte 624, die Firma Fischer L Zinke in Schwarzen» berg-Sachsenfeld betr., der Schnitt- und Stanzenbauer August Zinke in Schwarzenberg ist als Gesellschafter durch Tod aus- geschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der Schnitt- und Stanzenbauer Emil Max Fischer in Schwarzenberg-Sachsenfeld führt das Handelsgeschäft unverändert als Einzelfirma weiter; am S. Juli 1932 a) auf dem Blatte 742, die Firma Papierfabrik Bernsbach, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bernsbach betr., der Kaufmann Gustav Adolf Dahner in Lichtenstein-Eallnberg ist als Geschäftsführer ausgeschieden; b) auf dem Blatte S95, die Firma Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Zweigstelle Schwarzenberg-Beierfeld in Schwar zenberg, Zweigniederlassung der Aktiengesellschaft Allgemeine Deutsche Eredit-Anstalt in Leipzig betr.: Die Generalversamm lung vom 4. Mai 1932 hat die Herabsetzung des Grundkapi tals von vierzig Millionen Reichsmark auf zwanzig Millionen Reichsmark beschlossen. Die Herabsetzung ist durchgeführt. Durch den gleichen Beschluß sind die durch die Verord nung über Aktienrecht vom 19. September 1931 außer Kraft getretenen Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages über Zu- sammensetzung und Bestellung des Aufsichtsrates und die Ver gütung seiner Mitglieder nach Maßgabe des notariellen Pro tokolls vom 4. Mai 1932 und mit dem dort bezeichneten teil weise verändertem Inhalt in den Vertrag wieder ausgenom men und außerdem die §8 3, 6,17,18, 20, 10 und 29 geändert worden. — 2 A Reg. 84, 249, 2S0, 254, 257/32. Amtsgericht Schwarzenberg, den 5. Juli 1932. *) Rachversteuerung von Salz. Die neue Salzsteuer tritt am 16. Juli d. I. in Kraft. Händler, die an diesem Tage mehr als 200 KZ, andere Per sonen, die mehr als 50 Kg Salz im Besitz haben, haben ihren gesamten Bestand bis zum 23. Juli d. I. bei der zuständigen Zollstelle zur Nachversteuerung anzumelden. Die erforderlichen Vordrucke gibt die Zollstelle unentgeltlich ab. Salz, das sich am 16. Juli d. I. unterwegs befindet, hat der Empfänger an ¬ zumelden, sobald er in seinen Besitz gelangt ist. Der Steuer« satz beträgt 12 RM. für 100 k«. Eibenstock, am 6. Juli 1932. -auptzollamt. Freitag, den 8. Juli 1932, vorm. 11 Uhr soll in Zschorlau' 1 Drückbank meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Restaurant Dierhalle. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schneeberg. Freitag, den 8. Juli 1932, sollen öffentlich meistbietend' gegen sofortige Barzahlung versteigert werden: Vorm. 9 Uhr in Grünhain 1 Schreibmaschine und 1 Kiek» verschränk. Sammelort der Meter: Gasthof zum Löwen. i Vorm. 11 Uhr in Bernsbach 1 rotes Plüschsofa. Sammel ort der Dieter: Gasthaus Germania. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. ! Aus Anlaß des Bezirkstreffens und Standartenaufmar sches der NSDAP, am Sonntag, dem 10. Juli 1932, wird die Diagonalstraße zwischen Roter Mühlenweg und Abzweigung nach Beierfeld in der Nähe des Neustädter Hofes für die Zeit von nachmittags 542—544 Uhr und der Marktplatz für die Zeit von 546—548 Uhr für allen Durchgangsverkehr gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird auf den Roten Mühlenweg bzw. Karlsbader Straße—Erlaer Straße verwiesen. Schwarzenberg, am 6. Juli 1932. Der Rat der Stadt. » Ueber die dieser Meldung vorhergegangenen Verhandlun gen wird berichtet: Die gestern unterbrochenen Lausanner Verhandlungen haben heute, Donnerstag, früh wieder begonnen. Reichs- kanzler von Papen in Begleitung von Staatssekretär von Bülow und Ministerialdirektor Gaus, die auch gestern abend an den Verhandlungen teilnahmen, sind um 10 Uhr bei Herriot eingetroffen. An den Verhandlungen nimmt dies mal Maedonald nicht teil, hauptsächlich weil sich sein Befinden seit gestern abend noch nicht gebessert hat und er sich schonen muß. Auf französischer Seite ist jedoch Paul- Boncour zugezogen worden, was die Annahme unterstützt, daß es sich heute hauptsächlich noch um die politischen Fragen handle, während in der Ziffernfrage weniger große Schwierigkeiten bestehen. Lausanne vor der Vertagung. Die Frage -er politischen Forderungen ist nicht zu lösen Ueber die Zusammenkunft, die gestern abend zwischen Herriot, dem Reichskanzler und Macdonald stattfand und von 954 bis etwa 1054 dauerte, verlautet aus englischen Kreisen folgendes: Die Zu- sammenkunft hat kein Ergebnis erbracht, es ist auch kein Fortschritt Uber eine Einigung, über die Summe der deutschen Leistungen oder die politischen Klauseln zu verzeichnen. Die deutsche und die französische Delegation verharren auf ihren Standpunkten. Eine neue Zusammenkunft zwischen Papen und Herriot ist für morgen früh vorgesehen. Man fürchtet aber in englischen Kreisen, daß der morgige Tag mit Zusammenkünften und Verhandlungen völlig ausgefüllt sein wird, sodaß es unwahrscheinlich ist, daß eine Entscheidung vor dem späten Abend erwartet werden dürfte, das heißt, daß eine Vollsitzung der Konferenz nicht vor Freitag statt- finden kann. Weiter verlautet, daß trotz des Pessimismus, der in deutschen und in französischen Kreisen herrscht, man auf englischer Seite der Ueberzeugung ist, daß die Lage sich seit gestern verbessert hat, Pur eln „gewißer Abschluß". Bet der heutigen am Vormittag stattgefundenen Bespre chung Ist, wie wir erfahren, nur über die politischen Fragen verhandelt worden. Es hat sich herausgestellt, daß der Komplex der politischen Konsequenzen einen solchen Umfang und eine solche Bedeutung hat, daß das Zustande kommen einer restlosen Uebereinstimmung in der Kürze der noch zur Verfügung stehenden Zeit kaum als wahr scheinlich angesehen werden kann. Es kann sich infolge dessen nur um einen gewissen Abschluß der Verhand lungen handeln, evtl, soll über eine spätere Zus ammen- kunft Beschluß gefaßt werden. Jedenfalls bleibt die Ent scheidung hierüber bis zur heutigen Nachmittags-Konferenz offen. i Herriot ist erschöpft, Macdonald hat Kopfschmerzen. Ueber den Verlauf der heutigen Abendflhung erfährt man noch, daß Herriot sich unvermindert sowohl auf eine Ziffer von 4 Milliarden wie auf die Ablehnung der natürlichen poli- tischen Konsequenzen versteift hat. Unter dem Druck, der von allen Seiten auf ihn ausgeübt wurde, erklärte er schließlich, er habe so viele Papiere jetzt in der Hand, daß er sie zunächst zu sammen mit seiner Delegation prüfen und überlegen müsse. Außerdem fühle er sich sichtlich physisch erschöpft und bat um Abbruch der Besprechungen sür heute. Ein Termin für die Festsetzung der neuen Verhandlung für morgen ist noch nicht vereinbart. Auch Macdonald klagte schon vor Be ginn der heutigen Abendsitzung über heftige Kopfschmerzen, so daß für ihre kurze Dauer neben den materiellen auch persön liche Gründe zweifellos mitsprechen. In der Lage ist also gegenüber der heutigen Nachmittagssitzung keinerlei Aenderung eingetreten. Paris, 6. Juli. Die gesamte Presse gibt den Inhalt des englischen Vermittlungsvorschlages wieder. Allgemein wird der Vorschlag, der fälschlicherweise einseitig als deutscher Vorschlag bezeichnet wird, abgelehnt und ^zum Teil in scharfen Worten gegen die angeblich deutscherseits gestellten volitischen Bedingungen polemisiert. Aber kein Blatt empfiehlt den Abbruch der Verhandlungen, sondern im Gegenteil, alle lassen durchblicken, daß es notwendig sei, weiter zu verhandeln, um eine Verständigungsbasis zu suchen. Wäre dies nicht der Fall, dann würden, wie die Blätter er- klären, nicht die drei Äbkommenentwürfe veröffentlicht, dir Macdonald gestern den Delegationen habe zugehen lassen. Das erste Dokument enthält den Entwurf der Regelung der Reparationen zwischen Deutschland und seinen Gläubigern auf Grund des Vorschlages der Gläubiger vom 2. Juli, wobei die Summe der Pauschalzahlung offengerlassen sei. Das zweite Dokument sei der Entwurf eines Gent - leman-agreements der Gläubiger Deutschlands, wo< > nach die Reparationsregelung erst nach Ratifizierung in Kraft trete, die die Mächte erst vorzunehmen sich verpflichten, wenn sie bei Amerika eine befriedigende Regelung ihrer eigenen Schulden erlangt hätten. Das dritte Dokument sei ein Ab kommen zwischen Frankreich uöd England und habe die Anpassung de» englisch-französischen Schuldenabkom« mens an das Lausanner Abkommen -um Gegenstand, Deulschlan- kann warte». München, 6. Juli. Die Nationalsoz. Parteikorr. schreibt: Wir vermögen nicht zu glauben, daß die deutsche Regierung wirklich ihren anfänglichen Standpunkt der Unmöglichkeit und Sinnlosigkeit irgendwelcher weiterer Tributzahlungen verlassen hätte. Jedenfalls stände die weitaus überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes einem solchen Schritt durchaus ablehnend gegenüber. Das deutsche Volk muß und darf wohl erwarten, daß diejenigen, die sich in so schwerer Stunde die Kraft zu- trauten, Deutschlands Interessen in Lausanne zu vertreten, auch die entsprechende Nervenstärke aufbringen. Sie können sich dabei bewußt sein, mit der Ablehnung irgendwelcher Zahlungs- Versprechungen nur das zu tun, was Macdonald und Mussolini mit frischen Nerven noch abseits der aufreibenden wochenlangen Verhandlungen in Lausanne als das einzig Richtige bezeichnet haben. Versteift sich Frankreich darauf, der Welt noch weiterhin das Vertrauen in Deutschland, das zur Gesundung der Welt wirtschaft nötig ist, vorzuenthalten, so möge es dies tun. Das Risiko, das Frankreich hiermit übernimmt, ist sicher nicht gerin ger als das Deutschlands, aus dem einfach nichts mehr heraus zuholen ist. Ein „Mitzverskündnis". Paris, 7. Juli. Havas spricht in einer Meldung aus Lau- sänne von einem Mißverständnis, das sich vielleicht durch eine falsche Auslegung der Stellungnahme der deutschen Delegation ergeben habe. Darnach habe man in Lausanne an genommen, daß Deutschland sich zur Leistung von 10 Iahres- zahlungen von je 250 Millionen Goldmark in bar bereit er- klärt habe. Dies habe Interesse erregt, weil an die Stelle der von den Gläubigern vorgeschlagenen Ausgabe von Bonds Geldzahlungen getreten wären. Jetzt aber erfahre man, daß die deutschen Minister niemals die Zahlung feststehender An nuitäten vorgeschlagen hätten. Ein „Milliardengeschenk" für Herriot. Lausanne, 6. Juli. Damit bei diesen ernsten Verhandlun gen auch der Humor zum Ausdruck kommt, sei hier folgende kleine Geschichte wiedergegeben: Herriot, der gestern seinen 60. Geburtstag feierte, hat unter der Fülle der eingelaufenen Glückwünsche einen Umschlag gefunden, der einen deutschen Fünfmilliardenschein aus der Inflationszeit ent hielt, mit der Anschrift: Zum völligen Ausgleich! „Die Lage ist ernst". Lausanne, 6. Juli. Von französischer Seite wird zu dem Verlauf der heutigen Nachmittagsverhandlung der drei Regierungschefs Englands, Deutschlands und Frankreichs gesprächsweise mitgeteilt, daß Herriot auf dem Standpunkt stehe, die Ziffernfrage sei für ihn nebensächlich; dagegen könne er in der Kriegsschuld-, Sicherheit s- und Gleichberechtigungsfrage keineswegs entgegenkommen. Die von Macdonald vorgeschlagene Formel zu dein erstgenannten Punkt, wonach der neue Vertrag den Poung- und Dawesplan annulliere, wie diese den Teil VIII des Versailler Vertrages annulliert hätten, sei nur in einer Form annehmbar, die oas Wort „annulliere" ver - meide und durch „beende" ersetze. In Bezug auf die interalliierten Schulden sei ein Gentleman-agreemen't zustande gekommen. Jin übrigen gingen die Verhandlungen ja noch in dieser Nacht weiter, aber die Lage sei ernst. Wie weiter mitgeteilt wird, sollen die Gegensätze in der vierstündigen Nachmittagssitzung am Mittwoch in aller Schärfe aufeinandergestoßen sein. Die deutsche Auffassung, daß die endgültige Bereinigung der Tributfrage gleichzeitig zu einer Bereinigung der politischen „Diskrimnationen" Deutsch- lands führen müsse, und nur auf diesem Wege eine allgemeine Gesundung der Atmosphäre, Wiederherstellung des Vertrauens und damit der erste Schritt zum allgemeinen Wiederaufbau Europas getan werden könne, sei auf französischer Seite auf verständnislose und Härte st e Ablehnung gestoßen. Die Erregung in allen internationalen Kreisen sei sehr groß. Es bestehe dennoch die Hoffnung, daß es dem ungewöhnlich muti gen und energischen Eingreifen Macdonalds gelingen werde, die jetzt in aller Schärfe ausgebrochene Krise zu über winden. ' Macdonald hat, so heißt es weiter, immer wieder dar- auf hingewiesen, daß ein Zusammenbruch der Konferenz un- vermeidlich zu einer allgemeinenKatastrophe führen würde, jedoch ist Herriot nicht einen Schritt von seiner voll ständig ablehnenden Haltung abgewichen. Er habe die poli tischen Forderungen auf Anerkennung der Gleich- berechtigung Deutschlands in der Abrüstungsfraqe und Strei chung des Kriegsschuldartikels 231 des Versailler Vertrages ab gelehnt-