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Verschärfung -es K Lim-tagsprasi-ent Kerri Beck», 10. Juni. Landtagspräsident Kerrl hat an den geschäftsführenden preußischen Staatsmintster Htrtstefer ein Schreiben gerichtet, in dem er seinem Befremd enUber den Schritt de» Minister» bei der Reichs- regierung wegen des Briese» des Reichskanzlers an den Landtagspräsidenten Ausdruck gibt. Dieser Schritt de» Mini sters Hirtsiefer sei w«d«r staatsrechtlich noch verfassungsmäßig irgendwie gerechtfertigt. Gr könne die Auffassung nicht teilen, daß der Reichskanzler sich der Vermittelung der preußischen Regierung hätte bedienen müssen, um an den Landtags- Präsidenten heranzutreten. Kerri erklärt, da herein« solche Vermittlung -er geschäftsführenden Regierung in dieser Frage ohne weiteres ans staats rechtlichen Gründen abgelehnt haben würde. Di« Frage der Neubildung der Regierung sei «in A kt der Legislative, deren einzig berufener Vertreter zurzeit der Landtagsprästdent sei. Gr habe von dieser Auffassung dem Reichskanzler Mitteilung gemacht und ihn gebeten, weiterhin direkt mit ihm zu verhan deln. Gr lehne jede Vermittlung durch die geschäftsführende Regierung umsomehr ab, als gerade die Parteien, die die Mit glieder der geschäftsführenden Regierung stellen, die Beschleu nigung der Regierungsbildung durch die erneute Bestätigung der Seschäftsordnungsänderung verhindert hätten. Der Landtagsprästdent ersucht in seinem Schreiben zum Schluß, ihm den Aufenthalt des Ministerpräsidenten Braun mitzuteilen, da er den Dreierausschuß einzuberufen beabsichtige. Der geschäftsführende Ministerpräsident habe es nicht für nötig gehalten, ihm irgendeine Nachricht über seine Abwesenheit zugehen zu lassen, obwohl nach den Gepflogen- heilen und der Geschäftsordnung des Landtages jeden Urlaub eines Abgeordneten bis zu einer Woche der Präsident, und darüber hinaus der Landtag zu erteilen haben. * Das Schreiben Kerrls hat eine ungeheure Erregung in den Kreisen der preußischen Systemparteien, nicht zuletzt bei der Sozialdemokratie, ausgelöst. Dort ist man auch deshalb peinlich berührt, daß sich der geschäftsführende Ministerpräsi dent öffentlich hat sagen müssen lassen, wie er die Vorschriften der Geschäftsordnung und Höflichkeitspflichten verletzte, und daß nach ihm gefahndet werden muß. Man nimmt an, daß das Schreiben nach vorheriger Rücksprache mit dem Kanzler »-geschickt wurde. Rundfunkrede Killers erst Ende Juli. München, 10. Juni. Wie die NSK. mitteilt, wird Adolf Hitler voraussichtlich erst kurz vor der Reichstagswahl, also etwa am 29. oder 30. Juli, sprechen. und die Liebe zur Scholle die Vorbedingung nicht nur der materiellen Ernährung, sondern mehr noch der geistigen Er neuerung des Landes sind. Eine starke zielbewußte Agrar politik ist dasLunhament jeder gesunden Entwicklung, die in sotgsam«v AMchjttng MtevMn «üch der - anderen < B«K rufsständ« der Gesamtheit dev - deutschen Wirtschaft gerecht wird. * Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft Frei herr von Braun erklärte u. a., daß die Mitglieder des Reichskabinetts mit ihm die gleiche Einstellung der deutschen Landwirtschaft gegenüber hätten. Die Notlage in der Land wirtschaft sei allgemein. Nach der neuesten Verschuldungser hebung der Rentenbank-Kreditanstalt seien mehr als 12 000 000 Morgen landwirtschaftliche Nutzfläche zu mehr als 100 v. H. des Einheitswertes verschuldet. Der Minister ging dann auf das Problem der Autarkie ein und erklärte, daß keine Rede da von sein könne, uns völlig von der Welt loszulösen. Die Autarkie sei kein Ziel, sie sei Schicksal. Die alten Methoden der Handelspolitik würde bei der völlig veränderten struktiven Weltwirtschaft unseren Interessen nicht mehr gerecht. Eine auf zollpolitischem Gebiet liegende Maßnahme werde demnächst ver öffentlicht werden. Im Rahmen der allgemeinen Maßnahmen werde die Hilfsaktion für den Osten beschleunigt fortgesetzt werden. Der Minister erklärte weiter, daß er die Ansiedlung deutscher Bauern im Osten aus nationalen, wirtschaftlichen und menschlichen Gründen als einer der dringend st en Auf- gaben von Reich und Staat ansehe. * Reichsfinanzminister von Schwerin empfing heute den geschäftsführenden Präsidenten des Reichsstädtebundes, Dr. Häkel, der ihm im Hinblick auf die kommenden Reichs- Notverordnungen die besonders schwierige Lage der kleinen und mittleren Städte darlegte. Berlin, 10. Juni. Reichsaußenminister Freiherr v. Neu rath ist heute nachmittag aus London zurückgekehrt und hat seine Amtsgeschäfte übernommen. Berlin, 10. Juni. In die Presseabteilung der Reichs- regierung wurde Herr v. Carlowitz, der bisher im Reichs- wehrministerium tätig war, berufen, v. Carlowitz ist der Sohn des bekannten sächsischen Generals v. Carlowitz, er wird im Referat Innenpolitik der Presseabteilung der Reichsregierung tätig sein. Di« Sammelbestrebungen der Mittelparteien. Berlin, 11. Juni. Wie die „D. A. Z." berichtet, haben die Führer des Zentrums und der Staatspartei für den Fall, daß keine Einigung der Mittelparteien außerhalb des Zentrums zustande kommt, die Vorbereitungen für ein lockeres Zusammengehen im Wahlkampf getroffen, das insbesondere in -er Aufnahme von staatsparteisichen Politikern in di« Reichs liste des Zentrums bestehen soll. Darmstadt, 10. Juni. In einem Aufruf fordern die Grün- dec und bisherigen Abgeordneten der Landvolkpartel auf, bei den hessischen Landtagswahlen geschlossen für die Deutschnationale Polkspartei «inzutreten. Die Behauptung Ler hessischen Einheitsliste, das Landvolk habe sich ihr angeschlossen, sei unwahr. Die Deutschnationale Volk«. Partei fei die Grundlage für die große Rechte. Es gelte, alle Kräfte einzusetzen für die Deutschnationalen. Leipzig, 10. Juni. Der bisherige Reichstagsabg. Thiel, der die putsche Dolkspartei seit 1S24 für den Wahlkreis Leidig im Reichstag vertreten hat, wird aus Gesundheits- rücksichten für den kommenden Wahlgang nicht mehr kan didieren- x »nslikls in Preutzen. licht sich nicht veralbern. Gegen die Mtnisterstacht an« Gretchen. Berlin, 10. Juni. Der Aeltestenrat de» preußischen Land tages hat beschlossen, daß die nächste Landtagssitzung am 18. Juni stattfindcn soll. Auf der Tagesordnung stehen di« Anträge auf Aufhebung der neuen preußi schen Notverordnung, das vom Rechtsausschuß be- schlossen« Amnesti«gesetz und klrinere Vorlagen. Die Wahl de» Ministerpräsidenten wird am 22. Juni auf die Tagesordnung kommen. Im Landtag haben die Nationals oziaIlsten einen Antrag eingebracht, wonach den Ministern des Kabinetts Prauu bis zur Neubildung der Regierung und bis zur Unter- suchüng der Zustände in der Verwaltung das Verlassen des Freistaates Preußen untersagt werden soll. Sämtliche geschäftsführende Minister sollen sich dem Landtag jederzeit zur Verantwortung zur Verfügung halten. * Berlin, 10. Juni. Das preußische Ministerium wendet sich gegen die heute vom „Angriff" veröffentlichte Mitteilung, der Betliner Polizeivizepräsident Weiß habe sich um den Posten eines Senatspräsdenten am Kammergericht beworben und bemühe sich nunmehr darum, Senatspräsident beim Ober- Verwaltungsgericht zu werden. Diese Behauptungen seien, wie amtlich festqestellt werde, frei erfunden. (Daran besteht wohl aber kein Zweiefl, daß Bestrebungen bestehen, gewisse System persönlichkeiten schnell noch in gewisse sichere Stellen — z. B. in solche der unabsetzbaren Richter — zu bringen. E. V.) Wer noch Berlin verläßt. Nach Mitteilung de» Berliner Korrespondenten vom Lon doner „Daily Expreß" an sein Blatt ist Bayern von den Ber liner Elementen, deren Kreise durch eine nationalsozialistische Regierung in Preußen gestört würden, als Zufluchtsstätte aus- erseh-n. So haben bereits zwei systemradikale Wochenschriften alle Vorbereitungen zur Uebersiedlung von der Spree nach der Isar getroffen, und wie ein befreundeter jüdischer Bankier versicherte, betreibt eine große Anzahl jüdischer Geschäftsleute, „die von der antisemitischen Tendenz der kommenden Hitler herrschaft erschreckt sind", die Verlegung ihres Wohnsitzes und wenn möglich auch ihrer geschäftlichen Hauptquartiere von der Reichshauptstadt nach der bayrischen Landeshauptstadt. Hierzu wirst die NSK. die Frage auf, ob diese Herrschaf ten Bayern als System-„Ordnungszelle" für so wetterfest halten, daß sie es auf die Dauer als „gelobtes Land" auser- wählen wollen, oder ob sie ihre Laubhütten nur vorübergehend dort aufschlagen, um vor der nachdrängenden Hitler-Sintflut ihren System-Rebbach möglichst nahe an der rettenden Grenze zu haben? Doch absolute Mehrheit -er NSDAP, in Mecklenburg. . 30 zu 29. . .. ' ch w « r 1«, 11. Junk. Der LaudeSwahlausschuß stritt, heute das endgültige Ergebnis der Mecklenburg- Schwerinschen Landtagswahl vom 8. Juni fest. Daraus er- gibt sich, daß die Nationalsozialisten doch die abso - luteMehrheitim neuen Landtag erhalten. Sie erhalten 30 Mandate. Deutschnationale erhalten 8 Mandate, Arbeits gemeinschaft der bürgerlichen Mitte 1, Arbeitsgemeinschaft nat. Mecklenburger 1 Mandat, Sozialdemokraten 18, Kom munisten 4 Mandate. Aushebung -es SA.» un- Uniformverbvls am Dienstag. Vorbereitung des Arbeitsbeschaffungsprogramms. Berlin, 10. Juni. Das Reichskabinett hat die Beratungen über die neuen Notverordnungen, die den Haushalt und die rein politischen Fragen, wie das S A.- und Uniformver bot, betreffen, abgeschlossen. Die Verordnungen sollen am Dienstag veröffentlicht werden. Das Kabinett wird dann während der Abwesenheit des Reichskanzlers in Lausanne die große Notverordnung vorbereiten, durch die ein Arbeitsbeschaffungsprogra mm, die Durchführung von Siedlungsplänen, die Durchführung der Arbeits- dienstpflicht und eine Reihe von anderen Maßnahmen zur Behebung der wirtschaftlichen Not und Milderung der Ar beitslosigkeit verkündet werden sollen. Berlin, 10. Juni. Im Rechtsausschuß des Preu ßischen Landtages wurde ein nationalsozialistischer Antrag angenommen, den im großen „Bomben leger"-Prozeß verurteilten Dauernführer Claus Heim und seine Mit- verurteilten sofort freizulassen. Mr diesen Antrag stimmten die Nationalsozialisten, Deutschnationalen und Kom munisten. Soweit der Antrag die Freilassung von Herbert Volk betraf, wurde er abgelehnt, da in diesem Fälle auch die Kommunisten gegen diese Freilassung stimmten. Polenhor-e überfüllt -eutsche Sünger. Posen, 10. Juni. Zu schwerenAusschreitungen gegen Deutsche kam es gestern abend in Kolmar. Dort sollte am 11. und 12. Juni ein Deutsches Sängerfest statt- finden. Zu diesem Zweck fand im Saale des Echützenhauses ein« Probe statt, an der etwa 100 Sänger und Sängerinnen teilnahmen. Plötzlich drangen etwa fünfzig Polen in den Saal und hieben mitKnüppeln und Stuhlbeinen auf die Deutschen ein. Auch mehrere Schüsse sielen. Eine große Zahl Frauen und Männer erlitten zum Teil schwer« Verletzungen. Es blieb den Deutschen nichts anderes übrig, als au» dem Saal in den nahen Wald zu flüchten. Polizei erschien erst, als der feige Ueberfall sein Ende gefunden hatte. Er fand statt im Anschluß an eine auf dem Marktplatz stattgefundene Protestversammlung gegen Las ge- plante Sängerfest, an der sich auch Vertreter der Behörden beteiligt hatten. Infolge des Vorfalls ist das Sängerfest abgesagt worden. Stockholm, 10. Junk. Prinz Gustav Adolf, der älteste Sohn de» Kronprinzen, wird sich mit der Prinzessin Sybille von Sachsen-Koburg-Gotha verloben. Der Prinz wird am 1S, Juni in Koburg eintresfen, wo die Derlobuna am 16. 5tuni stattfinver Sraasvfische Provokatton. Truppe» a» der Pfälzer Grenze. Straßburg, 10. Juni. In elsaß-lothringischen Kreisen ist große Beunruhigung durch Zusammenziehung starker Truppenmassen in der Gegend von Bitsch, also an der Grenz« zur Pfalz, entstanden. Den beteiligten Soldaten ist erklärt worden, daß diese Manöver einen Monat lang dauern würden. Di« Aufregung im Land« ist so stark geworden, daß auch «in hiesig«» Blatt,-«» der Partei Herriot» nahestcht, üch veranlaßt sicht, öffentlich davon zu sprechen. E» richtet an die Abirrung die Frage, was es mit dieser auffälligen Truppen» zusammenziehung für «ine Bewandtnis habe. Es gingen wilde Gerüchte von Wiederbesetzung des Rhe Inlandes oder einem neuen Kriege um. Deshalb müsse man offen fragen, ob man in Paris in irgendeiner Weise mit Gefahren von deutscher Seit« rechne. Bestehe z. B. die ,/befahr einer Revolution in Deutschland", so daß man die Grenz« obritgeln muß, oder müsse man mit einem natio nalsozialistischen Putsch rechnen, der Uber die Grenze Wellen schlagen könnte? Das Blatt versichert, daß ihm Herriot als Chef der Regierung Gewähr vor aggressiven Maßnahmen biete, aber gerade Lie Bevölkerung im Grenzland dürfe fragen, was diese eigenartigen Vorsichtsmaßregeln auf sich- hätten, Der Aufsatz schließt „Man hüte sich vor der Provo kation, vor der von außen, aber auch vor derjenigen im eigenen Landei « Drahtverhau an der deutsch«« Grenze. Trier, 10. Juni. An der deutsch-französischen Grenze bei Perl (Obermosel) traf ein 13 Mann starkes französisches Militärkommando ein, das den in Len letzten Tagen ange» fahrcnen Stacheldraht zu einem regelrechten Drahtverhau verarbeiten muß. Es verlautet, daß dies« außerordentliche Grenzbefestigung eine Vorsichtsmaßnahme für den in Kürze stattfindenden Besuch des französischen Staatspräsidenten Lebrun in Lothringen darstellt. Paris, 10. Juni. Wie Havas berichtet, werden im August Manöver der aktiven und passiven Abwehr von Luft angriffen in der Gegend von Metz—Verdun—Reims statt finden. Der KyffhSuserbun- protestiert gegen -ie Verschleppungen von Genf. Berlin, 10. Juni. Der Vorstand de» Deutschen Reichs kriegerbundes „Kyffhäuser" hat an den Präsidenten der Abrüstungskonferenz und an die Deutsche De legation in Genf folgendes Brieftelegramm gerichtet: Die all gemeine Abrüstungskonferenz, auf die die Hoffnungen der Völker und vor allem die Erwartungen des deutschen Volkes gerichtet sind, hat sich Lurch zeitraubende und nutzlose technische Diskussionen von der wirklichen Abrüstungsfrage entfernt. Mißstimmung und Verbitterung über den bisher ergebnislosen Verlauf der nunmehr 4 Monate dauernden Genfer Verhand lungen sind im deutschen Volk aufs höchste gestiegen, vor allem deshalb, weil es noch immer unübersehbar ist, wann di« uns vertragsmäßig zustehende Gleichberechtigung in der Wehrfrage wiederhergcstellt wird. Der Vorstand des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser" ersucht daher im Namen seiner 3 Millionen Mitglieder die deutschen Der- treter, immer wieder Deutschlands Gleichberechti gung zu fordern und die Entwaffnungsbestimmungen des Versailler Vertrages als Richtlinien für die Verhandlungen der Abrüstungsfrage zu erklären. Seit 13 Jahren befindet sich das deutsch« Volk vertragswidrig in «inscitiger, ent- ehrender militärischer Wehrlosigkeit. Das in seiner Sicherheit aufs schwerste gefährdete deutsche Volk nimmt in gleichem Maße seine Wehrhoheit in Anspruch wie die übrigen Mächte. Es ist nicht länger gewillt, die Sicherheit der anderen Völker durch die Unsicherheit des eigenen Volkes zu gewähr leisten. Der Kyffhäuserbund richtet an den Präsidenten der Abrüstungskonferenz den dringenden Appell, die Geduld des deutschen Volkes durch den schleppenden Verlauf der Kon ferenz nicht länger auf die Probe zu stellen, vielmehr auf ein« Beschleunigung der Verhandlungen hinzuwirken und sich allen Versuchen, die Entscheidung hinauszuzögern oder zu ver hindern, mit aller Entschiedenheit zu widersetzen. Vernehmung Lu-en-orsfs im Meinei-sprozetz Abei. München, 10. Juni. In Ler heutigen Sitzung im Mein eidsprozeß gegen Abel wurde General Luden dorff als Zeuge vernommen. Er leistete Len nichtreligiösen Eid und gibt an, daß er Abel durch den Grafen Schwerin kennen gelernt habe, und zwar, wenn er sich recht erinnere, unter dem Namen Abel. Graf Schwerin wollte Abel als Ver bindungsmann zwischen Ludendorff und Ostpreußcn haben. An einen zweiten Besuch Abels bci ihm sowie an die beiden von Abel behaupteten Besuche Ludendorffs bei Abel kann sich der Zeuge nicht erinnern. Ein italienischer Offizier sei bei ihm nur einmal eingeführt worden, es habe sich aber nicht um den bewußten Migliorati gehandelt. Nach der Zeugenvernehmung Ludendorffs wurde das Protokoll Uber die Vernehmung des Grafen Schwerin ver lesen, aus dem hervorgeht, daß die Angaben de» Angeklagten nicht d«n Tatsachen entsprechen. Dann wurdcn Oberst Reichert vom Bavaria-Archiv, Baron Koenitz, Kapitänleutnant Wenig sowie Drex ler, der sich als Gründer der nationalsozialistischen Bewegung bezeichnet, als Zeugen vernommen. Alle erklärten, ste wüßten nichts von Auslandsgeldern für Adolf Hitler. Ein früherer Digleiter Hitlers erklärte, es sei vollkommen ausgeschlossen, daß «in Fremder sich Hitler bei der Veranstaltung im „Wurz« Hof" vorgestellt und eine Unterredung mit ihm hatte. O München, 10. Juni. Rechtsanwalt Frank II hat al» Reichsbeistand Hitlers gegen di« im Abel-Prozeß über Adolf Hitler während seiner Vernehmung als Zeuge verhängten Ordnungsstrafen von 800 und 200 Mark Be- sch« er Le eingelegt. (Die 200 Mark Strafe hat Hitlrr des halb erhalten, weil er Hrn. Rosenfeld «inen „jüdisch«» Rechts anwalt" genannt hat, wofür doch zweifellos der Wahrheits beweis angetreten werden kann. E. V.) Dülme« (Wests.), 10. Juni. Die Gemeind« Merfeld hat Reichskanzler von Papen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Papen war Bürgermeister und später Ehrenbürger- rn«iüer von Merfeld.