Volltext Seite (XML)
WWWMMÄ Sonnabend, den 11. Juni 1S32 Nr. 13S SS. Jahrg Die deutschen 2 Der dreifache Betrug. Montag, den 18. Juni 1932 sollen öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden: Vorm. 89 Uhr in Rtttersgrün 1 Motorrad NDU, 5 8?. Sammelort der Dieter: Gasthof Erzgeb. Hof. Vorm. 9 Uhr in Grün Hain 1 Posten Wurst, Fleisch und Speck. Sammelort der Dieter: Gasthof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht« Schwarzenberg »»««»Irslsche w»Nwd«m»- «iS« «ch« L»»»- «» K«A««» v« Nr Ul r« Mw drU!« aftnft.«!lift«fti,ftl< Im »«»»lftft«,"» Ist so (S«mMm<m»U,m «» elUlmaNiem «edlrNpr 1»), «w-«N» SS. Nr dl« « mw dr«ll. NNlmmNill« «». «««virt, 100. Nr dl« «> mm »r«U< «mll. L-Immli«»« SS. ««ftM» «» ««lSvkEll- v»ftsch«»a««»» > o«lp,l, irer«. »,»«l»»«.»Ir»-a»M»' A«. S-SIm. «e. «. Eine neue Slaats'Mrun". Das Ziel: Einheitliche Willensbildung der Nation d) der Wiese ltt. I. Zusammenkunft: mittags 12 Uhr auf -er Staatsstraße Eibenstock—Wildenthal am Gei Taaeblatt * di« «»Mch«» «e»«»nl««ch»»„n d«r AmkshauplmanniibaN und d«, Bezirdsverbands Schwarzenberg, der Amisaerichi« in Aue ^Sknldi Schwarzenberg und Sohanngeorgenliadt, der Slablrät» in Vr0nholn. Lbhni^ NM Schneebera der Finanzamt« in Aue und Schwärzend«-. Es werden außerdem verössenllichtr «ebanntmachungm d« StadtrSt« ,u Aue m>d Schwärzend«,. Verlag E. M. Gärtner, Aue, Sachfen. ,«rvlpk<S«ri »« »1 »ad »1. 5ö»M» i«ml «u«) 44» 04«««»ft« 1» vchnanm»«», «1» vradNasE »«lNbmad eairlEm. Berlin, 11. Juni. Auf der Vollversammlung des Deut schen Landwirtschaftsrates führte Reichskanzler von Papen u. a. aus: Ich lege Wert darauf, zu betonen, daß die Bildung der neuen Regierung wenig zu tun hat mit dem gewohnten üblichen Wechsel parlamentarischer Kabinette, sondern daß es sich hier um die Dokumentierung einer grundsätzlichen neuen Richtung der Staatsführung — selbstverständlich im Rahmen der Reichsverfassung — han delt. Die unerhörte geistige und materielle Lage oes deut schen Volkes verlangt eine Loslösung der Regierungsführung aus den Fesseln parteipolitischen Denkens und parteipolitischer Doktrinen, sie verlangt eine Zusammenfassung aller Kräfte zur Medergeburt Deutsch lands. Die Gesamtlage, welche die Regierung vorfindet, das ist, ich stelle es ausdrücklich fest, nicht die Schuld der letzten Regie- rung, die bemüht gewesen ist, eine klare Bilan- zu ziehen, ist auf allen Gebieten fast verzweifelt. Die private Wirt schaft jeder Art ist in einem Ausmaß zerstört, dessen Furcht- barkeit nüch nicht entfernt geklärt ist. Die Wiederherstellung aber der wirtschaftlichen, finanziellen und nicht zuletzt der politischen Ordnung erfordert von der neuen Negierung «in sofortige» Änfassen der grundlegenden Probleme, deren Lösung allen Dolkskretsen zugleich schwere persönliche Opfer, Entsagungen und Entbehrungen auferlegen wird. Diese Opfer sind nicht vertretbar, wenn es nicht gelingt, die dem deutsche», Volks innewohnende unge heure moralische Kraft oKundig auf das eine große.ge-. Gras-Versteigerung. Freitag, den 17. Juni 1932 soll die Grasnuhung -er Wie- sen des Auersberaer Staatsforstrevieres meistbietend an Ort und Stelle gegen sofortige Barzahlung versteigert werden, und zwar: o) der Muldenwiesen lit. 11 und MW. Zusammenkunft: vormittags 8 Uhr am Kreuzungspunkt der Staatsstraße Eibenstock—Muldenhammer mit der Reichs bahn; meinsame Ziel zu lenken: Die Wiedergewinnung der inneren und äußere» Freiheit und die Lebmsmöglichkeit von Volk und Land. Demgemäß wird das Ziel dieser Regierung sein, eine neue einheitliche Willensbildung der Nation herbeizuführen. Die Regierung ist der Ansicht, daß bet neue Reichstag eine eindeutige Mehrheit für die Politik geistig-sittlicher Gesundung, wirtschaftlicher Neuordnung auf christlicher, nationaler und sozialer Grundlage erbringen muß. Line der unerfreulichsten Arten, das Ziel der neuen Re- gierung zu verfälschen, ist die Unterstellung, daß ihre Haltung unsozial sei. Die Verantwortlichkeiten, die aus der gottgewollten organischen Regelung der Dinge erwachsen, müssen wieder aufgerichtet, die Verbundenheit von Arbeit geber und Arbeitnehmer wieder hergestellt werden. Gem-ß hat angesichts der Größe und des Umfanges der Notlage des Volkes auch der Staat klare Verpflichtungen zu sozialer Hilfe und die Regierung wird es als ihre vornehmste und erst» Pflicht betrachten, die dabingeh«»''«» Einrichtungen der notleidenden Volks- genossen auch über diele Krise hinweg zu erhalten. Darüber hinaus aber fleht sie den besten Weg sozialer Für sorge in dem Bestreben, alles zu tun, um durch einen orga- nlschen Umbau der Wirtschaft die Fehler -es parlamentarischen Snstem« auszumerzen «Nd den Volksgenossen Arb-it und Vrot,« verschaffen. Wir sind mit dem deutschen Landwirtschaftsrat einig in der Auffassung, daß «in, aeiunv« Landwirtschaft «»»«««n. «„«»*« ft, »ft «, «Mimi». « »n^»kl«d««n La,. I«ft, « »ftNmUftr «,«, »ft» ft« «»»«n, auch ftchi ft, »l, rUchN,»,« »«, »«^ S«ftpn<t« mift«,^«« »lufta«, — gür «»»,,»< «n. «ft»ü«d!« SchUMck, »»«mimft »l« SS,«ft. lftkma »ft« vn-ftwoft»»,. — Ufti^n-mia« d« ft«. ISLfÄftft«»« ««ftftdfti »ftn«Nft»ftUx. »ft g,»lmi,^ «rM, und Noftun» ,«lft» Rada», «ft nicht «nftbaft. v<m»t««scheft»»«ir«» I,, wi«. LOW». Scha«d«ft im» Sch»-^«,»«q. um die Kastanien für sie aus dem uer zu Di« gleichen historischen Forschungsergebnisse haben die These mm der alleinigen Kriegsschuld im Jahre 1914 in all« Winde zerstreut, womit die gesamte moralische Begründung der Reparationsforderungen in nichts zerfällt. Mit anderen Worten, die ganze Reparationspolitik der Entente gründet sich auf einen zweiten großen moralischen Betrug, nämlich auf die Vorspiegelung der angeblichen Alleinverantwortlichkeit Deutsch lands für den Weltkrieg. Wenn wir uns bei unseren Erörte- rungen den Gesetzen der Logik, der Vernunft und der Gerech tigkeit unterwerfen würden, dann würden wir die Beratungen darüber einstellen, wieviel Deutschland bezahlen kann. Wir würden uns dann vielmehr der Frage zuwenden, warum es überhaupt etwas zahlen sollte. Das Verhalten der Entente-Staaten in dm die Kriegs schulden und die Reparationen betreffenden Fragen schließt somit einen dreifachen Betrug in sich. In erster Linie wurden wir bezüglich der Zwecke, dmen unsere großen Anleihen zugeführt werden sollten, betrogen. Zweitens hat die Entente den Versuch gemacht, sich der Zahlung dieser Schulden zu entziehen, die ursprünglich auf Grund eines moralischen Betruges ausgenommen wurden. Schließlich haben sie große Summen von Deutschland eingezogen, die auf dem Boden einer durch und durch betrügerischen und unhaltbaren Kriegsschuldklausel im Vcrsailler Vertrag erhoben wurden." züglich der Weltkrugsziele der Entente hingegeben haben. Diese Erkenntnis hat die Grundlagen für jede von idealisti- schen Motiven diktierte Großzügigkeit unsererseits hinsichtlich jeder wie auch immer gearteten Schuldenregelung zerstört. Und trotzdem machen wir den Versuch, es uns an der Ein- ziehung von weniger als der Hälfte des uns geschuldeten Gesamtbetrages genügen zu lassen. Das altersschwache Argument der Anhänger der Strei chung der Ententeschulden, daß nämlich die Entente den Krieg für uns geführt und uns vor der Annektierung durch Preußen gerettet habe, haben die Forschungsergebnisse -er Historiker aller Ländcr längst gründlich ad absurdum geführt. Auch wenn wir immer noch nicht ganz darauf verzichtet haben sollten, die Deutschen als bösartige Gorillas zu betrach, ten, ist die Tatsache nicht aus der Welt zu leugnen, daß Frank reich um die Rückeroberung Elsaß-Lothringens, Rußland um die Meerengen und Großbritannien um die Vernichtung des -mischen Wettbewerbs im Handel und zur See kämpften. Keines dieser Kriegsziele hat für die Vereinigten Staaten auch nur soviel Interesse, als die Rückkehr des Staateg Texas in den Besitz Mexikos für irgendeines der Ententeländ r haben würde. Die Verbündeten haben auch nicht einen Augenblick Mr bringen nachstehend einen Abschnitt aus einem Auf satz von Professor Harry Elmer Barnes „Der größte Betrug aller Zeiten", in dem -er amerikanische Professor sich gegen weitere Reparationszahlungen Deutschlands ausspricht. Der Aufsatz, -er im Hinblick auf die Lausanner Konferenz be sonders zeitgemäß ist, ist im Iuniheft der „Berliner Mo- natshefte" erschienen. „Wir wollen uns nunmehr der Frage der deutschen Re parationsleistungen zuwenden. Diese Reparationsleistungen stellen die Deutschland von den Verbündeten mit der Begrün dung auferlegte Strafe dar, daß Deutschland vorsätzlich und allein für den Weltkrieg die Verantwortung trage. Mit dieser Begründung wurde Deutschland genötigt, an die Verbündeten einen zur Deckung aller ihrer Zivilbevölkerung während des Krieges zugefügten Schäden, einschließlich der Kriegspensionen ausreichenden Betrag zu zahlen. Die Scheinrechtfertigung für die Belastung Deutschlands mit dieser Bürde wurde in der berüchtigten Kriegsschuldklausel des Versailler Vertrages (Art. 231) niedergelegt. Der genaue Betrag der Reparationsleistungen wurde im Vertrage nicht festgelegt, wenn ihn auch ein hervorragendes Mitglied der britischen Delegation mit 125 Milliarden Dollar bezifferte. Im Jahre 1921 setzten die Verbündeten Mächte den genauen Betrag der Reparationen auf 33 Milliarden Dollar endgültig fest. Nachdem es über 25 Milliarden Gold mark (über 6 Milliarden Dollar) ausgezahlt hatte, geriet Deutschland im Jahre 1922 in Zahlungsverzug. Frankreich besetzte das Ruhrgebiet, d. h. den Kernpunkt der deutschen Industrie. Der Dawes-Plan, der in dem aus der Besetzung entstandenen Chaos vorübergehend Ordnung schuf, enthielt keine Bestimmungen über den Gesamtbetrag, den Deutsch- land bezahlen sollte. Im Poung-Plan wurde eine neue Ge samtzahlungsforderung festgestellt, die die frühere auf 27 641VOO 000 Dollar herabsetzte. Großbritanniens Kriegsschuldjahresratenzahlung an die vereinigten Staaten beträgt etwa das Doppelte der Summe, die es von Deutschland erhält (86 800 000 Dollar). Frankreich behält indessen die Hälfte seines Reparationsanteils nach Leistung seiner Zahlungen sowohl an Großbritannien wie die Vereinigten Staaten (90500 000 Dollar von 209 500 000 Dollar) ein. Unter dem Regime des Dawes-Planes behielt es weit mehr als 50 Prozent zurück. Für die europäischen Länder besteht demnach ein direkter finanzieller Zusammenhang zwischen den Reparationen und den Kriegsschulden. Eg ist jedoch vollkommen klar, daß sich keinerlei historischer, moralischer oder juristischer Zusammen- Hang zwischen den genannten beiden Schuldengattungen nach- weisen läßt. Die Reparationsforderungen gründen sich auf ein tn einem strafoollstreckenden Friedensvertrag enthaltenes moralisches Fehlurteil. Die Kriegsschulden aber ergeben sich aus gutgläubig gewährten Anleihen, dercn Mehrzahl bereits vor Kriegsende hingegeben wurde. Es klafft demnach ein breiter Abgrund zwischen den mo ralischen Grundlagen der Kriegsschulden und der Reparativ- nen. Wir haben heute eine höhere moralische Berechtigung »ur 100prozentigen Einforderung unserer Kriegsdarlehen als im Jahre 1919. In den letzten zehn Jahren sind uns die Augen darüber aufgvgonaen. wie schweren Täuschungen wir uns -e- Der verfügende Teil des Urteils ist durch einmaliges Ein rücken in die Etlichen Bekanntmachungen des Erzgebtrgischen Dölksfreundes bekannt zu machen: dem Privatkläger ist aus Kosten des Angeklagten eine Ausfertigung des Urteils zu er teilen. gez. Dr. Brömel. Ausgefertigt am 10. Juni 1932. Der llrkundsbeamte der Geschäftsstelle bei dem Amtsgericht Schwarzenberg. Karl Burghardt, Fritz Heinrichsdorff, Dr. Ernst Mandel, Oswald Rösler, Dr. Karl Ernst Sippell und Hans Rummel sind nicht mehr Vorstandsmitglieder. Au Prokuristen sind bestellt: Dr. Otto Abshagen, Dr. Peter Brunswig, Iohannes Mehl, Dr. Ernst A. Mandel und Hans Rummel, sämtlich in Berlin. Ein jeder von ihnen kann die Gesellschaft in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitglieds oder einem anderen Prokuristen vertreten und ist auch zur Veräußerung und Belastung von Grundstücken befugt. Die Prokura des Herrn Rudolf Plaas in Aue ist erloschen. Amtsgericht Aue, am 9. Juni 1932. Ausfertigung. Im Namen Les Volkes! In der Privatklagesache des Schlossers Kurt Weißflog in Lauter Nr. 75 L, Privatklägers, gegen den Heimverwalter Otto Auerswald in Lauter — Sportlerheim-Zentralverein für Ar beitersport — Angeklagten wegen übler Nachrede hat das Amtsgericht zu Schwarzenberg in der Sitzung vom 19. Mai 1932, an der teilgenommen haben: Amtsgerichtsrat Dr. Brömel als Amtsrichter, Referendar Vogelsberg als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle, für Recht erkannt: Der Angeklagte Auerswald wird wegen öffentlich in Nr. 17 der Zeitschrift „Der Späher" in Lauter in Beziehung auf den Schlosser Kurt Weißflog in Lauter begangener übler Nach- rede zu einer Geldstrafe von 85. sünfunddreißkg — Reichsmark an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit 1 Woche Ge fängnis zu treten hat, verurteilt. Der Angeklagte hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen und dem Privatkläger die diesem erwachsenen notwen digen Auslagen zu erstatten. Amtliche Anzeigen. Das gerichtliche Vergleichsverfahren, das zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns Samuel Mannes, Inhabers des unter der gleichnamigen Firma betrie- denen Konfektionsgeschäftes in Aue, Markt 16, eröffnet worden ist, ist infolge der Bestätigung des im Dergleichstermine vom 10. Juni 1932 angenommenen Vergleichs durch Beschluß von demselben Tage ausgehoben werden. VV 4/32. Amtsgericht Aue, den 10. Juni 1932. In das Handelsregister ist am 6. Juni 1932 auf Blatt 599, die Firma Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Zweigstelle Au« (Sachseu) in Aue betr., folgendes eingetragen worden: Die Generalversammlung vom 23. März 1932 hat die Herab- etzung des Grundkapitals um 141000000 Reichsmark be- chlossen. Die Herabsetzung ist durchgeführt. Das Grundkapi- al betr " jetzt 144 000 000 (einhundertvierundvierzig Milli onen) 3 ismark. Die Generalversammlung vom 23. März 1932 hat beschlossen: ») die kraft Gesetzes mit Beendigung der Generalversammlung außer Kraft tretenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags, nämlich 8 13 (Zusammensetzung und Amtsdauer des Aufsichtsrats) 8 14 Abs. 1 (Vergütung des Äufsichtsrats) und 8 27 Abs. 1 ä (Gewinnanteil des Aufsichtsrats) in teilweise geänderter Fassung wieder einzufügen, b) den Gesellschaftsvertrag in 8 15 (Streichung von Absatz 4 und Absatz 7 letzter Satz und Aenderung der De- pimmungen über die Berufung des Aufsichtsrats), 8 1? (Aus- schüsse des Äufsichtsrats) und 8 18 (Stimmrecht der Aktien) zu ändern. Oscar Schlitter, Emil Georg von Stauß, Dr. Peter Bruns wig, Iohannes Kiehl, Dr. Otto Abshagen, Dr. Iacob Berne, Otto Sperber, Dr. Weigelt, Fritz Wintermantel, Fritz Bruck,