Volltext Seite (XML)
8. Kapitel. Dr. Fritz Weickardt, der Sohn der Stadträtin, war zweiter Assistent an der chirurgischen Klinik des berühmten Professors Sommer, und da er kaum 27 Jahre zählte, konnte er nur einer hervorragenden Begabung und Tüchtig keit die Berufung auf diesen vielumworbenen Posten ver danken. Seine verwandtschaftlichen Beziehungen zu dem Hause des Bankiers waren ziemlich weitläufiger Natur und bestanden lediglich darin, daß die verstorbene Frau Rüthling eine Cousine seiner Mutter gewesen mar. Trotz dem hatte namentlich in früheren Jahren ein sehr lebhafter Verkehr zwischen den beiden Familien stattgefunden, und es war noch nicht allzulange her, daß sich die Frau Stadt rätin mit der zuversichtlichen Hoffnung getragen, Fräulein Editha eines Tages als liebes Schwiegertöchterchen in die Arme schließen zu dürfen. Darüber, daß ihr Sohn eine mehr als verwandtschaftliche Zuneigung für das junge Mädchen fühlte, hegte sie nicht den geringsten Zweifel, ob wohl er sich ihr gegenüber niemals mit klaren Worten oder auch nur mit einer Andeutung darüber geäußert hatte. Solche vertraulichen Herzensergüsse lagen eben nicht in seiner von Kindheit an ungewöhnlich ernsten und ver schlossenen Natur, und die Mutter war für die Ergründung seiner Geheimnisse ganz auf jene kleinen, verräterischen Anzeichen angewiesen, in deren Deutung kluge Frauen oft einen so erstaunlichen Scharfsinn bekunden. In bezug auf seine Gefühle für Editha war sie ihrer Sache ganz besonders sicher gewesen, und da sie es in ihrem Mutterstolz für undenkbar hielt, daß die Liebe ihres vergötterten Sohnes irgendeinem Mädchen anders denn als ein köstliches Gnadengeschenk des Himmels erscheinen könnte, so war es für sie eine der größten Überraschungen ihres Lebens gewesen, als Fritz ihr eines Tages erklärt hatte, daß er für seine Person den Verkehr mit dem Rüthlingschen Hause nicht mehr fortzusetzen wünsche. Über die Beweggründe seines Entschlusses hatte er ihr jede Er klärung verweigert, aber es stand für die Stadträtin von vornherein außer Frage, daß nur eine Abweisung von seiten Edithas die Schuld daran tragen könne. Am liebsten hätte sie gleich auf eigene Hand versucht, das törichte junge Mädchen, das so blind an dem höchsten irdischen Glück vorübergehen konnte, zur Vernunft zu bringen. Aber sie kannte die stolze Empfindlichkeit ihres Sohnes zur Genüge, um zu wissen, daß er ihr eine derartige unberufene Ein mischung niemals verzeihen würde. Und sie hatte sich deshalb darauf beschränkt, einer günstigen Wendung der Dinge insofern vorzuarbeiten, als sie die freundschaftlichen Beziehungen zu den Rüthlings nicht ganz erkalten ließ, und Edithas Tun und Lassen so aufmerksam als möglich verfolgte. Der junge Verwandte unter dem Dache des Rüthling schen Hauses, dieser hergelaufene Sohn irgendeines in Armut gestorbenen Vetters, war naturgemäß ein Gegenstand ihres besonderen Mißtrauens und ihrer beständig wachsenden Ab neigung gewesen. Ihn vor allem hatte sie im Verdacht, dem Glück ihres Sohnes im Wege zu stehen, und je deut licher sie wahrzunehmen glaubte, daß Fritz noch immer schmerzlich an der erlittenen Enttäuschung trug, desto mehr steigerte sich ihr Widerwille gegen diesen vermutlichen Neben buhler bis zu einem wirklichen Haß, wie ihre im Grunde gutmütige Natur ihn gleich leidenschaftlich und erbittert bisher noch kaum gegen ein anderes menschliches Wesen gehegt hatte. Als der alte Sanitätsrat Liebenow ihr heute in eigener Person die Kunde von Bernhard Rüthlings plötz lichem Hinscheiden gebracht hatte, war ihre erste Empfindung die des aufrichtigsten Mitleids für Editha gewesen und sie erklärte sich zu sofortigem Beistände bereit, noch ehe sich die egoistischen Nebengedanken in ihrem Herzen zu regen begannen. Später freilich waren diese Gedanken ziemlich lebhaft in den Vordergrund getreten und hatten sich um so schneller zu sehr greifbaren Plänen und Hoffnungen ver dichtet, als der geschwätzige alte Sanitätsrat sich's nicht versagt hatte, ihr auch von dem offenkundigen Zerwürfnis Edithas mit dem jungen Wolfradt und von seiner unfreundlichen Verabschiedung zu erzählen. Die Frau Stadträtin sah die Zukunft plötzlich im allerrosigsten Lichte, und sie zweifelte nicht, daß es ihrem diplo matischen Geschick gelingen würde, alles ins rechte Gleis zu bringen. Während sie sich anschickte, in aller Eile ihre kleinen Vorbereitungen für einen vielleicht mehrtägigen Aufentbalt im Hause des Verstorbenen zu treffen, sandte sie einen Boten in die Klinik des Professors Sommer und ließ ihren Sohn von dem Vorgefallenen unterrichten, mit dem nicht ganz wahrheitsgemäßen Hinzufügen, daß die arme, verlassene Editha mit Sicherheit ans sein baldiges Er scheinen rechne. Der Abgesandte kam mit der Meldung zurück, daß er den Herrn Doktor nicht selbst gesprochen habe, weil er im Operationssaal beschäftigt gewesen sei, und Stunde auf Stunde harrte die Stadträtin im Rüthlingschen Hause ver- ' gebens seines Kommens; sein Zögern war ihr um so ver drießlicher, als sie die arme, schmerzgebrochene Editha von Anfang an damit aufzurichten versucht hatte, daß sie ihr den treuesten und aufopferndsten Beistand ihres Sohnes verhieß. Schon die geringe Wirkung dieser Versicherungen - war ihr sehr unerfreulich gewesen; daß nun aber auch Fritz ) selbst in unbegreiflichem Eigensinn ihre guten Absichten / durchkreuzen zu wollen schien, erfüllte sie mit dem leb- ' Haftesten Mißvergnügen. Schon hatte sie fast die Hoffnung aufgegeben, daß er - überhaupt noch kommen würde, als in später Abendstunde das Dienstmädchen endlich sein Erscheinen meldete. Da sich Editha gleich nach der Unterredung mit dem Pro- - kuristen in ihr Schlafzimmer zurückgezogen hatte und noch j nicht wieder zum Vorschein gekommen war, fand Fritz seine t Mutter allein in dem kleinen Salon, und die Stadträtin konnte sich nicht enthalten, ihm einen ernsten Vorwurf wegen seiner Saumseligkeit zu machen. Aber der junge Arzt wies diese Vorhaltungen ziemlich kurz zurück. »Ich habe zuerst die Pflichten meines Berufes zu er füllen, liebe Mutter, und man bedurfte meiner in der Klinik dringender als hier. Wie ich Editha kenne, wird sie mir die Verspätung meines Beileidsbesuches nicht ver übeln. Aber sie hat sich, wie es scheint, schon zur Ruhe begeben/ .Sie war sehr abgespannt und wollte ein wenig allein bleiben. Doch ich glaube nicht, daß sie sich schon nieder gelegt hat. Ich werde sie sogleich von deinem Hiersein benachrichtigen." „Nein, laß das!" wehrte er ab. „Das arme Mädchen hat vor allem Anspruch auf äußerste Schonung. Und was kann ihr daran gelegen sein, ein paar nichtssagende Worte von mir zu hören. Sage mir lieber, wo man den Onkel aufgebahrt hat, damit ich ihn noch einmal sehe." „Er liegt vorläufig noch in seinem Schlafzimmer. Die eigentliche Aufbahrung soll erst niorgen früh erfolgen, wenn der bestellte Sarg geliefert wird. Ich werde dich bis an die Tür begleiten, aber du mußt es mir erlassen, mit hineinzugehen. Ich habe immer ein Grauen vor , Leichen gehabt. Und der arme Rüthling ist so abscheulich « entstellt! Ich werde ohnedies Wochen brauchen, um den Schrecken zu verwinden, den sein Anblick mir verur sacht hat." „Ich wüßte auch nicht, weshalb du mich begleiten. müßtest, Mutter! Den Weg in des Onkels Schlafzimmer - weiß ich ja ohne Führung zu finden." Er ging, und die Stadträtin beeilte sich, auf den Fuß spitzen an die Tür des Stübchens zu schleichen, in dem sie Editha wußte. Auf wiederholtes Klopfen erst erhielt sie von drinnen Antwort; aber als sie sich dann zu erkennen gab, wurde der Riegel zurückgeschoben und das junge Mädchen stand, noch völlig angetleidet, vor ihr. „Vergib, wenn ich dich gestört habe, mein liebes - Kind", sagte Frau Weickardt in jenem schmelzend zärtlichen > Ton, den sie seit ihrem Eintritt in das Haus gegen Editha angeschlagen, „Es beunruhigte mich so sehr, daß du gar nicht zurückkamst. Und dann wollte ich dir auch mitteilen, daß Fritz dir sehr gern ein Wort des Trostes sagen möchte. Er konnte nicht früher kommen, weil der Professor ihn durchaus nicht fortließ. Sie werden in der Klinik gar nicht mehr fertig ohne ihn. Er sieht todmüde aus, der arme Junge. Und er würde gewiß sehr traurig sein, wenn er gehen müßte, ohne dich gesprochen zu haben." „Ich werde ihn natürlich begrüßen, um ihm für seine Teilnahme zu danken", erwiderte Editha in einem matten, apathischen Ton, der Frau Weickardt sehr wenig gefiel. „Wohin hast du ihn geführt, liebe Tante?" (Fortsetzung folgt.) Gleiches I-os. Skizze von Lucia Nowskp. (Nachdruck verboten.) Charlotte von Harden, die junge Offiziersfrau legte gelangweilt das Buch, in dem sie gelesen, beiseite und starrte resigniert vor sich hin. O, es war entsetzlich dieses Grübeln und Denken! Gähnend schaute sie nach der Uhr. Noch ein paar Minuten, — dann mußte sie ja kommen! Die Briefträgerin! Wer konnte ihr Kommen wohl un geduldiger ersehnen, als sie. die über einen Monat lang nichts vom Gatten gehört? Quälende Gedanken durchjagten den feinen Frauen kopf? Lebte er noch? — Oder — zählte gar schon zu denen, die fürs Vaterland mitten im Schlachtgetümmel die Augen für immer geschlossen, deren Hand, die wohl so gern noch weiter mitgeschlagen hätte, die Waffe entfallen war, die eingegangen waren zur großen Armee? — Dieses schreckliche Menschenmorden! Und warum dies alles? — Diese Frage hatte sie sich wohl schon tausendfach vorgelegt, und noch nie hatte sie eine Antwort dazu finden können. Sie konnte es eben nicht verstehen, weshalb sich die Völker gegenseitig so aufrieben, vernichteten. — Seufzend erhob sie sich und lauschte mit angehaltenem Atem auf den Flur hinaus. Da hörte sie Schritte. Hastig öffnete sie die Tür, und da sah sie auch schon die rot- beränderte Mütze auftauchen. Aber — war Las die frische ! kecke Briefträgerin, die sonst so leichtfüßig die Treppe hinanflief, dieselbe, die jetzt langsam mit einem wehmütigen Ausdruck auf dem bleichen hübschen Gesicht ihr ent gegenkam? Sie vergab auf einmal all ihr eigenes Leid, das ja mit dem dieser Frau dort verwandt war. Ach, sie ahnte es — der schwarze Armflor verriet es ihr ja — welches Schicksal die arme Frau betroffen, war es doch dasselbe, welches auch sie jeden Tag ereilen konnte! „Arme Frau!" Mitfühlend legte sie ihre Hand auf die Schulter der Briefträgerin. Doch jäh hob diese das Gesicht: „Nein, nein! Nich arm, ich bin ja reich; denn ich habe ja deni Vaterlande opfern können — wenn auch das olle Herz da drinne arg böse ist, — daß es das Liebste hat hergeben müssen —" Hastig wischte sie mit dem Handrücken ein paar Tränen aus den Augen. „Nich' weinen! Sowas schickt sich für uns deutsche Frauen nich! Stark und mutig will ich sein, wie mein Kall! — Nur — daß ich für ihn nich' mehr Strümpfe stricken kann. — Aber ich werde für die andern braven Krieger stricken, ja das werde ich! Die paar Groschen werden wir schon noch erübrigen können, und — ach, ich bin ja so glücklich, daß ich meinen Kall auf seinem Posten vertreten kann, und niemand soll mir ihn streitig machen, niemand! . . . Sie errötete jäh und brach plötzlich ab: „Entschuld'gen Sie, gnäd'ge Frau, daß ich mich so vergab, aber es tut so wohl, wenn man sich mal alles von der Leber weg reden kann." Mit diesen Worten stieg sie die Treppen hinauf. Die junge Offiziersfrau betrat wieder ihr stilles Heim. Ein eigenartiges Gefühl, etwas wie Scham vor der ein fachen Briefträgersfrau überkam sie. Wie stark, wie be wunderungswürdig trug diese ihr Los, während sie, deren Schicksal sich noch gar nicht entschieden hatte, vor einigen Minuten schier verzweifeln wollte! Wie lange mochte Liese Frau, die doch ihren nicht leichten Beruf zu erfüllen batte, abends sitzen und für die Kameraden des teuren Toten stricken ? Und sie, sie konnte hier stundenlang müßig sitzen und grüblerischen Gedanken nachhängen ? Wohl hatte sie viel, viel Geld für Kriegs-Wohltätig keitszwecke hingegeben, jedoch alles mit einer ge wissen Gleichgültigkeit, ohne sich weiter darum zu kümmern. Unter solchen und ähnlichen heftigen Selbst- vorwürfen warf sie sich auf den Diwan, steckte den Kopf tief in die seidenen Kissen und weinte, weinte. Dann aber richtete sie sich hoch auf. Sie hatte einen Ent schluß gefaßt, den sie noch heute auszufübren gedachte. Eine Freundin, die Frau eines Kameraden ihres Mannes, die wie auch sie Mitglied des Frauenvereins war, hatte sie schon wiederholt aufgefordert, an den fast täglich statt findenden Arbeitsabenden, an denen Wäschestücke für Sol daten gefertigt würden, teilzunehmen. Sie hatte aber immer abgelehnt, da sie, wie sie sagte, wenig Interesse für so etwas besitze. Jeden Abend aber wollte sie jetzt dort hingehen und sich wie die jnnge Briefträgerswitwe Trost suchen in der Arbeit für die braven Kämpfer da draußen. * Wieder verstrichen einige Wochen, ohne daß Nachrichten aus dem Felde eingingen. Hätte Charlotte ihren Entschluß nicht so vorsatzgemäß ausgeführt, sie wäre ihren schwer mütigen Gedanken erlegen. Mit einem wahren Feuereifer übernahm sie die ihr so ungewohnte Arbeit, und während sie Lazarettkittel zuschnitt, aus unbrauchbaren Wäschestücken wieder Soldatenhemden fertigte, und — was sie in ihrem; ganzen Leben nicht getan — Strümpfe strickte, fand sie,^ was sie suchte: Trost und Hoffnung für ihr wundes^ Herz. -? Es war an einem wunderschönen Augustnachmittage, 1 als Charlotte, ihrer gewohnten Beschäftigung nachgehend, I die Briefträgerin traf. „Haben Sie etwas für mich?" ' fragte sie gespannt. „Ja", antwortete die Gefragte leise und übergab Charlotte einen Brief, der eine ihr unbekannte Handschrift trug. Zitternd erbrach sie den Umschlag. Ihr ganzer Leib bebte, die zuckenden Lippen, aus denen jeder Blutstropfen gewichen schien, vermochten kein Wort hervor- zubringen, nur das arme Herz pochte, als wünschte es die junge Brust zu zersprengen und fragte immer nur dasselbe: „Was bringt dieser Brief? Was steht dir bevor?" — — Zwei Schreiben.fielen aus der Hülle. Charlotte ent faltete das eine und versuchte zu lesen. Jedoch sie ver mochte es nicht. Die Buchstaben tanzten ihr vor den Augen. Müde ließ sie sich auf eine Bank der Anlage nieder, um sich zu sammeln. Dann las sie: Sehr geehrte gnädige Frau! Im Auftrage Ihres Gatten, der als Held auf dem Felde der Ehre gefallen und den auch ich als treuen Kameraden betrauere, übermittele ich Ihnen seinen letzten Brief an Sie. Er konnte ihn leider nicht beendigen; denn die Pflicht rief; einige Minuten später schon mußte er sein Leben fürs Vaterland lassen. Es fällt mir nicht leicht, Ihnen diese Nachricht bringen zu müssen, jedoch halte ich es für meine Pflicht. Möge Gott Ihnen die Kraft geben, ihr Schicksal würdig zu tragen. Major von Starken. Charlotte ließ den Brief in den Schoß sinken. Einen Augenblick war es still in ihr. Eine apathische Schwäche hatte sich ihrer bemächtigt. Dann aber erhob sich ein großer Sturm in ihrem jungen Herzen. „Er ist tot, du wirst ihn nie, nie wiedersehen!" schrie es wild in ihr und nichts blieb ihr, nichts als die Er innerung an ihn, und sein — Brief. Waren es auch nur wenige Zeilen, für ihr armes, anspruchsloses Herz war es genug. Und nun las sie die herzlichen Worte, die seinen edlen Charakter so recht in ihr wachwerden ließen: ? Meine geliebte Charlotte! Schon höre ich die Signale, die mich zum Gefechts rufen. In wenigen Minuten stehe ich mitten im «schlacht-« getümmel und kämpfe für mein Vaterland. Ach, es ist? etwas Schönes um diese große, heilige Sache, auch wennj man sterben muß. Sollte ich nie zurückkehren zu Dir, Geliebte, sollte mir eines deutschen Kriegers schönster Lohn zuteil werden: der Heldentod, Charlotte, willst Du Dich stark zeigen, mein tapferes Lottchen sein und daran denken, daß Du eine deutsche Soldatenfrau bist? , Hier endigte Ler Brief. Einen Augenblick starrte die junge Frau auf das Blatt; dann aber stand sie plötzlich auf. Ein eherner Ernst vermischt mit einem Zug stiller Wehmut lag auf dem jungen Gesicht. Charlotte wußte, was sie zu tun hatte. „. . . daran Lenken, Laß du eine deutsche Soldatenfrau bist ..." ... „Ich will Fritz, ich will!" flüsterte sie leise, aber fest und verständlich. Dann faßte sie die Hand der Briefträgerin. „Kommen Sie, liebe Frau Schmidt, lassen Sie uns dort ein wenig Trost holen", sie deutete auf die offene Pforte der Kirche. Und die beiden Frauen traten in das Gotteshaus, so verschieden in Rang und Stand, und doch so eins in dieser Zeit, gebunden durch gleiches Schicksal, gleiches Los . . .