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Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf den All, Rabatt nach Uedereinkunft SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag *„11 Uhr einzusenden. Schriflleitung, Druck unö Verlag von N. Lchurig, Dretnig. 2ü. Jahrgang. Sonnabend, den 24. Dezember MV. Nr. 103. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. -- - , S-bonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beizegebenen „Illustrierten Unterhaltunasblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere samtuche Zertungsvoten vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewahren wrr Tage lang in der Scheune ge- hat über 14 haust. Zittau, reich Sachsen Witwe Geier, fünf Jahren OertliÄ-S und Sächsisches. Bretnig. Bei dem hies. Pastamt lagert die am 17. Dez. hier aufgegebene Postanweisung Nr 411 über 4 Pfg. an Fräulein Liesbeth, Bretnig, Deulsche» Hau«, al» unanbringlich. Dec unbekannte Absender wird aufgefordert, sich binnen 4 Wochen zur Empfangnahme de« Geldes zu melden, andernfalls versällt Still tie Straßen; Flocken wirbeln, Kalt und dunkel ist die Nacht, Doch aus allen Fenstern schimmert Lauberische Lichterprachl! Leises Flüstern, selig Harren, Schmeichelnd wallet Tannenduft, Lieoer und Gebete tönen Weiheatmend durch die Luft! Und nun plötzlich lauter Jubel, Helle« Jauchzen überall, Da« in allen Menschenherze» Findet frohen Widerhall! Kinder tanzen freudestrahlend Um den buntgeschmückten Baum, Lust und Glan- berauscht die Sinne Wie ein jchöner Märchentraum. Weihnacht, heil'ge« Fest der Liebe, O, wie bistMu gnadenvoll! Au« dem Herzen hauchst du leise Streit und Hader, Haß und Groll! — Spendest da« Gefühl der Milde, Güte und Barmherzigkeit, Und in Freuden und in Frieden Feiert dich die Christenheit! Wenn wir die »echte Liede hätten, dann würden wir dem Frieden aus Eiden näher sein. Wo lebendige Liebe ist, da ist persönlicher innerer Frieoe, denn da fehlt die Zerriffen- hert, die durch Haß und Neid in die Seelen hiueinkammt. Au« ihrer Liebe heraus ent wickelt sich ein Geist wahren Christentum«, der wie eine seelische Elektrizität von einem auf den anderen übergeht, der weiter wirkend viel hartes Menschenmetall schmilzt und viel frohe Botschaft vermittel!. Wer lernen zur heiligen Weihnacht daran glauben, daß auch die Liebs des kleinsten und ärmsten Menschen, kinde« nicht vergeblich ist zum Herbeitüheen des Friedens auf Erden. Dieser Flrede, nach dem eine tiefe Sehnsucht in jeder Brust schlummert, ist nicht ohne Kampf zu erreichen, er kommt auch nicht mit einem Male, aber niemand ist, hoch oder niedrig, der ihm nicht dienen könnte, wenn er nur will. Der heilige Abend. Er ist Weihnachtsabend, die letzten kleinen Lichter brennen noch am Tannenbaum, die Kinder spielen mit den neuen Sachen, die Bescherung ist vorbei. Ist nun auch aller Weihnachtsgedanke fertig und vorbei? G?ht e« nun wieder in gleichem Schritt und Tritt durch alle Tage, bi« wieder einmal die Lichter angesteckt werden? Fallen wir nun, nach dem Feste, sofort wieder in unser gemächliches Gewohnheitschrjstentum, von dem man überhaupt kaum recht weiß, ob es noch Christentum ist? Oder bleibt uns et was ? Und wenn etwas bleibt, so fragt es sich, was dieses Bleibende ist. Es bleibt ein tiefer Eindruck davon, daß wir Christen eine Brüdergemeinschast sein sollen. Christi arme Klippe läßt un» nicht ganz zur Ruhe kommen. Jesu», der brüder lichste von allen, die leibhaftige Liebe, ist uns geboren. Die Liebe ist lebendig und klopft bei uns an, ob wir sie einlassen wollen. Da« Weihnachlsfest Hit un« wieder gefragt: Wollt ihr zum Reiche Gotte» gehören, zum Bunde der Hilfe und Lieb»? Oü wir wollen? Ja, Herr, wir möchten wohl, aber e« ist un« zu schwer. Wir ver- -suchen e«, Jesu Liebe in unser Leben hmenl- zusetzen und machen dabei beständig die Er fahrung unserer großen Hilflosigkeit. Wo und wie soll man anfangen, um wirklich Liebe zu üben? Man versucht e« mit einzelnen Men schen und meikt, wieviel dazu gehört, um auch nur einigen anderen wirklich zu dienen. Hinter den einzelnen, die wir lieben möchten, stehen aber tausende, grau und massenhaft, arme Menschen mit armen Seelen. Liebst du die auch? Oder gehen dich diese nicht» an? Wie kann man aber die Masse lieben? Soll j man für sie kämpfen oder mit ihr leiden? ! Die älteste Frau im König ist hier gestorben. E» war die die ein Alter von hundertund- erreichte. Sie war nur einen Tag krank gewesen. Dresden. Die Persönlichkeit de« Ein brecher», der am Montag au» dem Schau fenster de» Juwelier» Elimeyer Schmucksachen raubte und sich vor der Festnahme erschoß, ist festgestellt. Es handelt sich um den Referendar Dr. Friedrich Richard Paul au» Dresden, den Sohn eine« inaktiven höheren Offiziers. Der junge M«nn scheint die Tat in einem Zustande oer Unzurechnungsfähigkeit vollbracht zu haben, denn ander« lst es nicht zu verstehen, wenn auf einem verkehrsreichen Platz der inneren Stadt in früher Nachmutagsstunde ein derartig auffallender Raub begangen wird, der die Ausmsiksainkeil der Umgebung aus sich lenken mußte. Für diese Annahme spricht auch ein ärzuiches Zeugnis, da« lautet: „Epileptische Zustände im Anschluß au eine Rierenrrkrankung schau als Schuler. Damals schon epileptische Dämmerzustände mehrfach beobachtet. N-ue Anfälle im Anschluß an eine schwere Schädeloerletznnz durch eine Mensur." der Betrag zu Gunsten der Post-Unterstützung«- k°ff-. Ä c e t n i o. (Post.) Der Schalterdienst findet am 25. und 26. Dez. wie Sonntags statt. Am 25. oorm. gelangen im Oclnve- steldezilke auch Pakete, Wertsendungen und Postanweisungen zur Austragung. Die Land bestellung ruhc gänzlich. Am 26. wird im OctSbestellbezirk nur eine Briefbestellunz aus EinigeS üvee Vie gute alt? Zett ia Bretnig und HauSwatde Versaßt von weiland S-ttd. Sedier in Bretnig. (Fortsetzung.) Zwar waren nun die Flvyndienste beseitigt und alle fühlten sich erleichtert, daß man nicht mehr zu Hofe und zur Jago gehen mußte, der Jäger nicht mehr Wald und Früchte ab- hütete, Jeder seine Frlre^ in Ruhe und Frieden bestellen konnte, jedoch gingen noch Jahre dahin, ehe sich Wal», Wiesen und Felber wieder erholten. Nur durch den außer ordentlichen Fleiß und die Anstrengungen der Grundstücksbesitzer wurde c» ermöglicht, daß Felder und Wiesen zu schönen Fluren sich entwickelten. Freilich wurde durch da« Wild immer noch viel Schaden angerichtet, weil das Jagdrecht der Herrschaft verblieb und da« Wild gehegt wurde, bi« auch diese« Recht endlich an die Gemeinden überging. Die durch die Arohndienste den Bewohnern auferleglen Lasten hätte die Gemeinde Bretnig leicht los werden können, da die Herrschaft an die Gemeinde da« Rittergut für 90 000 Taler verkaufen wollte; es war auch bald bi« zum Kaufsabschluß, aber durch Uneinigkeit zerschlug sich die Sache. E» sollten nämlich drei Mann die Lehn bekommen; da aber sehr viele die „drei Mann und Herr" sein wollten, so kam der Handel leider nicht zu Stande. Welcher Nutzen hätte der Gemeinde daraus erwachsen müssen! Seit jener Zeit waren bereit» >ür mehr al« 200 000 Taler Wald und Grundstücke von diesem Gute verkauft worden, al» Herr Klostervogl v. Posern das selbe für 90 000 Taler übernahm. (Schluß folgt.) geführt; im Landbestellbezirk werden auch Pakete, Wertsendungen und Postanweisungen bestellt. Bretnig. In der letzten BezirktauS- schußsitzung wurde dem Monteur Oskar Emil Naumann in Potschappel zum Bier- und Branntweinschank, Beherbergen. Ausspannen und Krippensetzen, Tanzmusikhalten, Veran staltung von Gesang«- und deklamatorischen Vorträgen und Singspielen in dem mit Bier schank und Tanzhalten realberechtigten Grund stücke Nr. 194 „Grüne Am" Genehmigung erteilt. Großröhrsdorf. Die Stadt Bischofswerda hat in der Stadtverordneten sitzung vom 20. d. M. beschlossen, einen Ver trag mit dem Elektrizitätswerk in Großröhrs dorf, an dem die Elektra, A.-G. Dresden, erheblich beteiligt ist, wegen Versorgung von Bischofswerda mit Elektrizität für Licht- und Krastzweckr abzuschließen. Da überdies seitens Großröhrsdorf auch noch Verträge mit den benachbarten Landgemeinden GeißmannSdorf, Golobach, Großdrebnitz, Kleindrebnitz und Großharthau abgeschlossen worden sind und eine Reihe weiterer Anschlüsse von Städten unv Landgemeinden noch in Aussicht stehen, soll da« Großlöhrsdorser Werk zu einer großen Ueberlandzentrale mit einem Versorg- ung«gebier von etwa 100 000 Einwohnern ausgestaltet werden. Seeligstadt, 21. Dez. In geistiger Umnachtung entfernte sich nacht«, nur mit dem Notdürftigsten bekleidet, die Ehefrau de« WirtschaslSbesttzer« G. Die Bedauernswerte kam vom Wege ud uns fiel in einen Teich, wo sie, da Hilfe nicht zur Stelle war, ertrank. Lichtenberg. Zum Kirchschullehrer für die hiesige Gemeinde wurde der zweite ständtge Lehrer Herr Weiß, hier, gewählt. Kamenz. Am 16. d. M. abend« hat Gendarm Baumann au« Gersdorf in Bisch heim einen jungen Mann festgennmmen, welcher steckbrieflich gesucht wurde und der in letzter Zeit in dortiger Gegend Diebstähle und Betrügereien verübt bat. Sein Nachtlager hatte er in einer in Flur Weißbach stehenden Feldscheune ausgeschlagen, die er abends ver ließ, wenn er auf Slreiszü»e ousging. Ec Borna, 21. De». Rich 22 Jahre« wiedergefunden. Vor 22 Jahren war der 22jährige Sohn eines ZeitungSträger» ia Hüttengrund ausgewandert und seine Ange hörigen hatten niemals wieder etwa» von ihm gehört. Im Krankenhause zu Borna wurde nun kürzlich ein schwerkcanker armer Reisen der ausgenommen. Au» den Legitimation»- papieren de» Kranken sand man schließlich heraus, daß er mit dem Verschollenen identisch fein müsse; tatsächlich erkannte der Herberge- rufene Vater sei»en Sohn in dem Kranken wieder. Leiber konnte der Sahn nicht mit dem Vater sprechen, da ihm ein Schlagansall die Sprachorgane gelähmt hatte. — Einen grausamen Scherz hat man bei einer der letzten Jagden in der Umgegend von Garsebach mit einem weidmännisch gar stattlich ausgerüsteten jungen Jäger getrieben. Als da» Treiben an vollem Gange war, wurde der betreffende Schütze von einem Treiber M einen im Gebüsch austauchenden Bock airsmertsam gemacht. Er legt an, drückt ab — Werdmannsheil l — da« anscheinend recht stattliche Tier bricht im Feuer zusammen. AI« aber der „glückliche" Schütze da» Opier seiner Treffsicherheit näher in» Auge faßte, erkannte er, daß ihn „gute Freunde" schmählich hinter'» Licht geführt hatten; statt schmack haften Wildbret» barg tue tödlich getroffene Rehhaut nicht» al» — Heu. Plauen, 22. Dez. Ein Handlung»- gehüse au« Rußland, der hier bei seiner Schwäger«» wohnte, hat diese um 3000 Mk. betrogen und ist, nachdem er noch ein Eilt» lichkeit»oerbrechen an ihr verübt hatte, flüch tig geworden. Leipzig, 22. Dez. Der Spionage- prozeß gegen die englischen Offiziere. Uiteü. Die beiden Angeklagten, Kapitän Trench und Leutnant Brandon, wurden wegen versuchte» Verbrechen« gegen § 1 de» Gesetze» über de« Verrat militärischer Geheimmffe zu je vier Jahren Festungshaft verurteilt. Zwei Monate Untersuchungshaft werden auf die Strafe au- gerechnel. Sämtliche bei den Angeklagten Vorgefundenen Notizen werden eingezogen und die Kosten de« Verfahren» den Angeklagten auferlegt. Kirchennachrichlen von Großröhrsdorf. Geburten: Berta Heloegacd. T. de» Fabrik«-b. Z^win Marlin Shöne Nr. 132. Sterberätle: . Gal« »eng Hermann No'». Hölqen Nr 6 9 >«. 5 T. alt. Kicchennachrichten von Bretnig. Sonnabend den 24. Dez. abend 6/, Usr LftsjNseSPer in der weihnachtlich geschmück ten Kirche. Sonntag den 25. Dezember 1. Weihnachts feiertaq: 9 Uhr Festgoltesvlenst. Text Lukas 2, 1-14. Festgesang des Klcchenchore«: Lied tüc gemischten Chor von Lasset: „Was tönt so wundersamer Laut, so feierlich' Geläute". Montag den 26. Dezember 2. WcibnochtS- seiertag: 9 Uhr Festgottc-dienit. Text Lut. 2, 15-20. Getauft: Gertrud Frida, Tochter de» Tageardeiter« »Paul Otto Grundmann. Gestorben: Hau»bes. und Zigarren macher Emil Moritz Gebler, Eh.mann, 57 I. 2 M. 26 T. alt. Sv lutder. ZtMgfrmenvesel» r Unsere Wechiiacht«se:ec fi.E am Spiphauienseste äsend« 8 Uhr in oer Rose statt. Wa« ist überhaupt allgemeine christliche Menschenliebe? Ist e» etwa» Wirkliche« «der haben sich da« fromme Leute nur so ge dacht? Ach, lieber Heiland, der du aus Liebe in die Welt kamst und au» Liebs starbst, nimm du uns in der Stille der Weihnachls- tage ruhig zur Seite und gib uns einen praktischen Unterricht i.i dem, worin du Meister bist. Herr, lehre uns Liebe üben! Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde unö den Gemeinden»! M Ar einig. ^pkal-Anzeiger für die Ortschaften Bretmg » .usmMe Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend.