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llgemmer Metzer Amtsblatt für die Ortsbehöröc und den Gemeinderat?u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig. Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Nmgegen» J«se«ate, die 4 gespaltene Korpus,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den »ll- Rabatt nach Uebereinkunft. SO Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag >,11 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag *»11 Uhr einzusenden. Schriflleilung, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. 20. Jahrgau, Sonnabend, den 19. November 1910 Nr. 93. Die beiden Burschen waren nnt reifen. Alfred hichfter>niedrigft«r!j Preis. g ! Prtit. wird in des Blattes bekannt Heu 9l — Stioh 7 — „ 7iZr 8, Kerwüein 5>> tlil^ 50 KNo 1200 Pfd. 7 9 17 Marktpreise zu Kamen; am 17. Novemoer 1910. Tochter o.-s Faorlkacvetter» Georg Schurig. Gestorben: Auguste Theresia Damm geb. Schneider, 65 Z. 14 L. Eo.-luth. Jüngling-oerelu: 7 20 9 25 8 — 50 Kilo Korir Weizen Gerste Haferneuer Heidekorn Hirse tag im Gasthof zur goldnen Sonne betreffend, sei an dieser Stelle der Inhalt de« Stückes angegeben: Golo, em Mann« des Pfalz- grafen Siegfried, erhebt, während sein Ge bieter im Kriege weilt, sein Auge in sündiger Lieb« zur schönen Herrin Genoveua. Von ihr zurückgewiesen, sinnt er auf Rache. Sein Diener Drago, ein gelauster Maure, flößt ihm den teuflischen Plan ein, Genoveva fälschlich bei ihrem Gemahl der versuchten Untreue zu beschuldige«. So werden die unschuldige Genoveva und ihr kleiner Sohn, ungehört, zum Tode verdammt. In der Wildnis weiß di« Verurteilte die Henkers knechte so zu rühren, daß sie ihr das Leben schenken, ihr aber oen Schwur abnehmen, nie den Versuch zu unternehmen, die Einöde zu verlassen. Golo, der Genoveva und ihc Kind für tot hält, wiro von Ätwlff-nrquKen ge peinigt und besindst sich nun ganz in den Händen seine» Mitwisser« Drago; al« dieser aber von ihm die Hand der Schwester er pressen will, tötet ihn Golo. — Bei einem Jogdautflug des Grafen bricht ein Unwetter au«. Der Graf sucht Zuflucht in einer Höhle, wo er sein tot geglaubte« Weib und Kino »iederfindet. Genoveva« Unschuld kommt an Sen Tag. Golo bereut und soll seine Sünden im Kloster sühnen. Geläutert und gottergeben zieht die so schwer geprüfte Gsnoosvr mit Gatten und Knaben, begleitet von dem jubelnden Gefolge, wieder heim in ihc Schloß. Es sind zu dieser Aufführung keine Kosten gescheut worden. Alles wird den geehrten Besuchern ganz naturgetreu vor Augen ge-. führt R. Ä. Lichtenberg. Ja dem G-Höst Nr. 70 hierseldst ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. — Die Klagen der Landwirte über da» starke Auftreten der Hamster und den dadurch entstehenden Schaden veranlassen die Amts- Hauptmannschaft Pirna, an die Grundstücks besitzer dieses Beziiks unter Hinweis aus ihr eigenes Interesse die Aufforderung zu rich. ten, die Vermehrung der Hamster nachdrück lich zu bekämpfen und sie auf de» Grund stücken zu sangen und zu löten, auch die Baue auszugraben. — Ein schwerer Absturz ereignete sich am Bußtag nachmittag in dem Schrammstein gebiete, von dem der aus Dresden stammende 19jährige Albert Illing betroffen wurde. Mitglieder des Samariter-Vereins aus Schan dau brachten den Verletzten nach dem Kcan- kenhause, wo er hoffnungslos darniederliegt. D r e s d e n, 15. Nov. In einem hiesigen Hotel war am Montag abend Herr Rudolf Klinger mit seiner Gattin avgestiegen, um heute «ine längere Reise anzutrelen. Heute früh sprach der im 40. Lebensjahr stehende rüstige Mann noch mit seiner Gattin und stürzte dann au« d-m ersten Stocke de« Hotels auf den gepflasterten Hof hinab, wo er mit zertrümmertem Schädel ausgehoben wurde. Er verstarb nach kurzer Zeit. Ueberraschend und jäh hat der Too den Mann abgerusen, der ein wahrer Vater und treuer Fürsorger seiner Arbeiter war, der für die sozialen Auf gaben ein warmes Herz und einen rechten Blick hatte, wie er durch seine reichen Stift ungen, alle zum Besten der bei ihm beschäftigten Arbeiter und Beamten, beweist. Erst kürzlich hat er wieder 10 000 Mk. für dieWohifahrtS- kaffe der Fabrik gespendet. Al»e aber, die mit ihm näher in Berührung kamen, werden den Tod de« liebenswürdigen Menschen und tüchtigen Kaufmanns auf« tiefste beklagen. Dresden, 17. Nov. Aussehen erregt hier der Selbstmord de« in sächsischen Kunst gewerbekreisen bekannten Kunstgla»maler« Brar» Urban, oer am Bußtag nachmittag im Garten seine« Grundstück» i.» ^rr Friedrichstraße tot aufgesunden wurde. Er beging den Selbst mord in einem Zustand hochgradiger Schwer mut, während sich die Gattin auf einer Reise befand. Von ihm stammt ein großer Teil der bunten Fenster in de« sächsische« Kirchen. Dresden. (Jugendliche Einbrecher.) Von der hiesigen Kriminalpolizei wurden auf oem hiesigen Hauptbahnhofe ein 21 jähriger Fleischer au« Tübingen und ein 18 jähriger Arbeiter von hier rn dem Augenblick sestge- nommen, al» sie im Begriffe standen, abzu- Oertltches und Sächsisches. Bretnig. Besonders aufmerksam sei gemacht an dieser Stelle auf die beiden der heutigen Nummer de» Blatte« beigelegten Flugblätter und herzlich gebeten, die Pflege kinder unserer sächsischen Landeskirche in Chile in Südamerika mit einer Gabe unter stützen zu wollen. Gaben nimmt jederzeit das ev.-luth. Pfarramt Bretnig entgegen. — Ferner sei schon heule darauf empfehlend hin gewiesen, oaß der ev.-luth. JüngliugSverein zu Bretnig voraussichtlich anfangs Dezember eine Volk«kunstausstellung veranstaltet in un serem Orte. Diese Ausstellung umfaßt Teubner-, Voigtländer- und Wachsmutbilder, Meister- und Kunstwertbilder, religiöse Kunst und Volkskunst aus dem Verlag« von Keulel in Stuttgart, Friedhofrkunst mit fertigen Denkmälern usw. Der Besuch dieser Aus. fiellung sei allen herzlich empfohlen. Wann 3,- 28 - 2^50 2 30 17 50 2 70 8 j50 16s- o-cw. att. Sonl- ü. ?. 7— Ler Blick auf V«S eigene »rav. In meiner ersten Gemeinde lag«n die Gräber auf d"«n Kirchhofe ring» um di« Kirch« her, so dafi, wenn ich rn die Kirche ging, ich mit meins Gemeinde stet» an ihnen vorüber mußte. Es ist heilsam, wenn die Kirchgänger an de» Gräbern erst vorüber müssr», denn da sehen sie sich den letz en offenen Platz an und sagen sich: da kommst du einmal hin zu schlafen. Wie gut ist e« doch, sich selbst und Menschen und Dinge um un» her aus'« Sterben anzu- sehen! Da wird einem so wehmütig klar, wie kein Mensch und kein Christ unentbehrlich ist in der Arbeit de» Reiches Gotte». Sie kommen und gehen und lösen einander ab, nur er bleibt, Jesu« Christ»» gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Da wird einem viele« Große klein und viele« Kleine groß', man gewinnt den Maßstab dec Ewigkeit für das Wirken und für da« Leiden. Da lernt man predigen, al« ob «s die letzte Predigt wäre, oa lernt man zu hören, al» ob e« die letzte Predigt wär«, vir man zu hören hätte, da lernt man die Menschen ansehen, al« ob sie un« zum letzt«» Male begegneten, da lernt man viel und leich» tragen, weil man denkt uud weiß: Nur heute noch! Da dringt einem da» Wort des Herrn in die Seele: „Ich muß wirken, so lang e« Tag ist; e» kommt die Nacht, da niemand wirken kann." Da fühlt man, wie man keinen Tag leben kann, ohne „täglich und reichlich Vergebung der Sünden" zu empfangen. Auch der Weltweite und der Karlhäuser- mönch sagen: Llswsmo wori --- Mensch, ge denke an» Sterben! Aber der Christ setzt im fröhlichen Klauben hinzu: Nomgüto rs8»rAsrs Ich glaube eine Auferstehung, Halleluja! Denn er tragt unter aller Pas sion auswendig doch da« Ostern inwendig in seinem Herzen: „als die Sterbenden und siehe, wir l«d«n." Darum sollen' wir als Christen uns zur Grabschrisl das Wort vom Kämmerer aus dem Mohrenlanoe wählen: „lind er zog sein« Straße fröhlich" und den Der«: An mir und meinem Leben ist nichts auf dieser Erb — Wa» Christus mir gegeben, da» ist der Liede wett. scharf geladenen Revolvern ausgerüstet und beabsichtigten in dec Gegend von Schirgis walde Einbrüche autzuführen- In der Nacht zum 12. v. M. hattrn beide «inen Einbruch in rin Geschäftslokal der Pragerstraße verübt und vabei einen größeren Geldbetrag erlangt. Sie wL.ren Mitglieder einer Diebesbande, die in letzter Zeit verschiedene EinbruchSdiedstähle ausgeführt hat. Drei weitere Komplizen im Alter von 18 vis 31 Jrhcen wurden gleich falls sestgenommen. — Der 28 Jahre alte Waller Köcke au» Heidenau bei Dresden entfernt« sich dieser Tage aus der elterlichen Wohnung und ver ständigte seine Eltern von Schandau au», daß er lebensmüde sei und einen Selbstmord ver- üoen werde. Die Eltern de» Lebensmüden verständigten nicht nur Vie Schandauer, sondern auch die Bodenbacher Polizei von dem Ent schluß ihre« Sohnes, mit der Bitte, nach dem Lebensübrrdrüssigen zu forschen. Bi» jetzt Hal man von ihm noch keine Spur. Köcke war bei seinem Verschwinden mil einem Sommer- anzvg und einem steifen, schwarzen Hut bekleidet. Plauen, 14. Noodr. Wegen Münz- oerncechens und Unterschlagung sind heute vom Schwurgericht öer 25 Jahre alte Deko- raiionsmalsr Paul Robert Willi Crhimann aus Dessau zu 1 Jahr 9 Monaten Gefäng nis und der 33 Jahre alte Bäcker Richard Paul Etzold aus Neustadt a. d. Unger zu 1^2 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Berve Haven sich in Auerbach i. B. in der Wohnung Etzolds Reichidanknoten zü 100 Mark angefecligt und vertrieben. Chemnitz. Zweimal zum Tode und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde in Chemnitz ver Arbeiter Mann aus Mittweida, b-c im Äerger über allerlei Famillenklatsch seme beiden kleinen Kinder erwürgt, seine Hauswirtin Frau Oehme erschlagen und ihrer 14 jährigen Tochter den Hal» durchgeschnitlen uns dann den Dachstuhl de» Hause» in Brand gesteckt halte. Da» Gericht nahm die Zurech- nunq-sähigk-it de» Angeklagten an. Chemnitz, 17. Nov. Gestern früh erschoß der 25 Jahre alte Kaufmann Juichzer die stellungslose 21 jährige Kellnerin Elsa Oettel und verletzte sich dann selbst lebens gefährlich durch einen Schub in Vie Schläfe. Glauchau. (Waldschule.) Dle städttschen Kollegien haben in Aussicht genommen, 00 - läuft < für 40 Kinvec eine Walvschule aus statische Kosten zu errichten. Oel « ni tz i. V. (Seim Tanz gestorben.) In der Nacht zum Sonntag wurde hier em 17 Jahre altes Mädchen, dar an einem rrer- eintvergnügrn lrilnahm, während de» Tanzens gegeben. Bretnig. (Egs.) Unter Hinweis auf da» heutige Inserat, die Aufführung de« Riiterschauspiel« „Genoveva" a« Totensonn- dieselbe und wo si« staltfindet, der nächsten Nummer Butler 1 ^"7" imeorlg. Erbsen 50 Kilo tag avens« 8 U-c L^rsam nlunz im Aikac. Eo.-luth. Jungfrauenver« ln: Mittwoch veil 23. Novemoer absnv« 8 Uh: Versammlung in dec Rose. Rollen milbrrngen. Kircdennachrlchle» oonGcogröyrtoors. Geburten: Fereorlch No ma»» Eiec- harv, S. d. Kaufmann» Fcieorich Johanne« Schäfer Nr. 187 k. — Hecoect Fellx, S. 0. Kutscher« Robert Max Zfchiesrich Nr. 125 n. — Lmva Ecna, T. 0. Tischlers Bruno Eowm Ernst Rc. 270 p. — Em unehel. Mävchen. Aufgebote: Favrikarv. Alfred Max Schäfer Nr. 125 m und Selma H.lene Schölzel Nr. 171. — Fabrrkacb. Lvolph Richard Max Stäglich Nc. 68 und Anna Rosa Hantzsche Nc. 226e. Sterbe fälle: Spediteur Albin Bruno Nitzsche Nr. 97, 63 I. 6 M. 19 T. alt. vom Herzschlag getroff«n. — Da« Opfer einer unsinnigen Wette sind in Werdau t. S. zwei junge Leute geworden. Ein 27 Jahre alter Kaufmann wettete mit seinem gleichaltrigen Fr«unde, daß er ein Stück keiie aufeflen wolle, wen» «r dafür zu einem Sektgelage eingeladen werde. Die Welte kam zustande, und der Kaufmann ver zehrte die Seife. Unmittelbar darauf wurde er von heftigen Schmerzen befallen und starb, ehe ihm die Aerzte Hilse bringe« konnten. Die ärztliche Untersuchung ergao, d«ß der Tod infolge von Verätzung der Magen schleimhäute eingetretrn war. Al« der Freund sah, welche» Unheil e: angerichtet halte — vi« Ettern und die Braut de» Toten waren der Verzweiflung nahe — tötete ec si- durch einen Schuß in die Schläfe. Gotha, 16. Nov. Durch die Hinrich tung de« zum Tode verurteiltea Raubmörder« Polz w«rden drei deutsche Staattcegierungen in Bewegung gesetzt. Die gotharscke Staal«- anwaltschast, welche die Verhandlungen geführt hat, hat sich an die meimngische Regierung gewandt, um von dieser al» O.t »er Hin richtung da« Zuchthau« zu Untermaßfeld zu erhalten. Das Richtwerkzeug dagegen über läßt leihweise tue wnmacische Regierung. Die Hinrichtung wird am Freitag vom gothaischen Scharfrichter.Husch vocgenommen. Ktrchennachrichlen von B r e l n l g. Sonniag den 20. November: Totenfest: Zl/r Uhr Beichte. 9 Uhr PredigtgotteSSlenst verounden mit heiligem Abendmayl. Festzesanz de« Ktrchenchore«: O, wie selig seid ihr doch, ihc Frommen. Kollekte zur kirchlichen Versorgu-ig der evan gelischen Deutsche» rm Auslanoe. Nachm. 5 Uyc AdenbmahlsgotteSdienst. G e v 0 r e 11: oem Faonkardeuec Alwin Bruno Weidner em Mädchen. Getauft: Max Geo-g, Sohn de» Faroers Friedrich Emrl Fichte. — Elsa Erna, Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch uud Sonnabend. Nbonn-ment-prei« inkl. de» allwöchentlich beizegebenen „Illustrierten Unterhaltung«blatte«" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämt^ vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähr«» wir