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Draußen empfing ihn ein lustig wirbelndes Schneegestöber, das Straßen und Plätze in eine weiße Decke hüllte und ihm große, nasse Flocken in daS erhitzte Keucht trieb. Wie er in dieser Nacht nach Hanse gekom men, wußte er später selbst nicht, ober der erste Hahnenschrei war längst verhallt, als er sich endlich, nachdem er lange Zeit ruhelos in seinem Zimmer auf und ab gewandert war, aufs Lager warf und ein bleischwerer Schlaf sich auf seine Lider senkte. Am andem Morgen stand der Entschluß Kurts fest. Er wollte fort, wollte reisen, lange und weit, möglichst weit. Wenn er in einem Jahre zurückkam und sie verheiratet wiedersah, würde er vor dieser Tat sache eher die nötige Fassung und Gelassenheit finden, aber jetzt — ihr zur Verlobung Glück wünschen, sie als die Braut eines andern sehen, die Hochzeitsseierlichkeiten mitmachen, denen er sich als ihr nächster Verwandter nicht würde entziehen können — sehen, wie ein andrer — unmöglich, das war zu viel, das ging über menschliche Kräfte. Er war sicherlich kein Feigling. Hier aber war sein Mut zu Ende, und er ergriff die Flucht. Wohin er ging, war ihm ganz gleichgültig, nur weit, weit sollte es sein, möglichst viel Raum wollte er zwischen sie und sich legen. Eine Entscheidung aber mußte trotzdem ge troffen werden, und eben da es ihm völlig gleich war, wohin er seine Schritte lenkte, wurde es ihm nicht leicht, zu einem festen Ent- > schlutz zu kommen. Die nächsten Tage verbrachte er in un- stätem Hin- und Herkberlegen, machte tausend Pläne und verwarf sie wieder, konnte die Zeit nicht erwarten, wo er endlich fort sein würse, der Boden brannte ihm unter den Füßen und hielt ihn doch wieder mit magnetischer Gewalt, mit Ketten zurück. Das Eintreffen der Postsachen machte ihm jedesmal Herzklopfen, konnten sie ihm doch eine gewisse Nachricht bringen, und als eines Morgens ein Bote ans Wenftein mit einem Briefe erschien, verursachte ihm die Berührung des dicken, glatten Papiers ein solches Zittern, daß er denselben uneröffnet auf den Tisch warf. Erst als eine geraume Weile später sein Diener in das Zimmer trat und sich zu fragen erlaubte, ob der Herr Baron wünsche, daß der Bote noch warte; derselbe habe die Weisung, Antwort zurückzubringen — erst da riß er das Kuvert auf — und es war nicht die gefürchtete Anzeige, sondern Tante Lottchens etwas alt modische Handschrift, die seinen starren Blicken begegnete. Die alte Dame lud ihn mit sehr herzlichen Worten ein, den Weihnachtsabend in Aitenstein zu verleben und bat ihn, ihr und Erna die Freude zu machen, an ihrem kleinen Kreise, denn sie erwarte auch noch andern Besuch, teil- zunehmen. Andern Besuch I Er konnte nicht im Zweifel sein, wer dieser andre Besuch war. Wge LS (Schluß folgt.) Von unä fern. Kaiserin Auguste Btktori, und die Brüsseler Blumenvorkäuferinne». Der Bürgermeister der belgischen Hauptstadt über reichte im Auftrage der Kaiserin mehreren Blumenverkäuferinnen, die ihren Stand auf dem Rothausplatze haben und der Kaiserin Blumen- svenden überreicht hatten, kostbare goldene Broschen als „Zeichen dankbarer Erinnerung." Eine Spende des Zaren für Friedberg «ad Nauheim. Der Zar hat zum Besten der örtlichen Wohltäiigkeitsanstalten und der ärmeren Bevölkerung von Friedberg und Bad Nauheim 10 000 Mk. gespendet und diesen Geldbetrag durch den Minister des kaiserlichen Hauses dem Staatsminister Dr. Ewald zur Verteilung über mitteln lassen. Staatliche Hilfe für die rheinischen Winzer. In einer am Oberrhein stattgehabten Versammlung der Bürgermeister der weinbau treibenden Rheinstädte wurde die Notlage der Winzer beraten und beschlossen, in den einzelnen Gemeinden die Erträgnisse der diesjährigen Mißernte festzustellen und durch Landrat Wagner (Rüdesheim) die Hilfe der Staatsregierung an- zurusen. In den Weingemarkungen des Mittel- und Oberrheins beschlossen die Winzer, Obstanlagen einzurichten und den Weinbau ein- zusiellen. Dis Hunde Margolins. Der augenblick lich in Rußland in Haft befindliche Berliner Hochstapler Margolin war nach dem,B. T/, als er noch in Berlin sein Standquartier hatte, ein Liebhaber schöner Rassehunde. So besaß er zwei riesige, recht wertvolle englische Wind hunde, die schon ost das Aufsehen der Passanten erregt hatten. Bei seinem Auszug aus einer Pension in der Dorotheenstraße, wo Margolin mehrere elegante Räume innehatte, sah er sich, da er von allen Barmitteln entblößt war, ge zwungen, diese Tiere seiner Wirtin als Pfand für eine Schuld von 680 Mk. zu hinterlassen. Kurz darauf wurde er verhaftet. Neben ihrem Verlust an barem Gelde haste die Wirtin jetzt auch noch für die beiden mächtigen Tiere zu sorgen, die es an genügendem Appetit nicht fehlen ließen. Noch größer wurde ihr Schreck, als die Hündin acht Junge zur Welt brachte. Da kam der bedrängten. Hundepensionsmutter der Emfall, einmal die letzte Hundeausstellung mit sechs von ihren Pfleglingen zu besuchen. Zu ihrer freudigen Überraschung bekam sie nicht nur den ersten Preis, sondern verkaufte noch die acht Tiere für je 150 Mk. Zwei Soldaten vo« der Militärbah« überfuhren und getötet. Ein schwerer Be- triebsunsall, dem zwei blühende Menschenleben zum Opfer sielen, hat sich auf der Militäreisen« bahn Berlin—Zoffen ereignet. Auf der Strecke zwischen Lichtenraoe und Marienfelde wurden die Pioniere Josefiak und Philipp, während sie Streckendienst taten, von einem heranbrausenden Sonderzuge der Militärbahn überfahren und getötet. Mordversuch im Schöffengerichtssaal. Eine wilde Szene spielte sich vor dem Schöffsn- gericht in Köln ab. Der Bäckergeselle Christian Lillmann aus Worringen hatte ein Verhältnis mit einem Dienstmädchen, das er im Hause seines Prinzipals mißhandelte und zu töten drohte. Als vor dem Schöffengericht die Sache ausgerufen wurde, stürzte sich der Bäckergeselle vor dem Richter auf das Mädchen, warf es zu Boden, würgte eS und schlug es blutig. Der Gerichtsdiener hatte Mühe, den Wüterich von dem Mädchen loszureißen. Vier Mann waren nötig, um ihn zu bewältigen. Der Täter erhielt vorläufig drei Tage sofort vollstreckbare Haft wegen Ungebühr vor Gericht und wird einer neuen Anklage entgegensetzen. X Strafverbüßung «ach neun Jahren. Wegen Diebstahls wurde im Jahre 1001 eine Fcau K. aus Zeltimin bei Demmin vom Schöffen gericht in Stralsund zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Da die Verurteilte damals von ihrem Manne verlassen wurde und allein für ihre Kinder sorgen mußte, so verschob man den Strasantritt vorläufig. Darüber vergingen neun volle Jahre, und die Frau glaubte schon, ihr der sechste erst später bestimmt wird. Folgende Maschinen wurden fest angekauft: ein Albatros- Farman, ein Albatros-Sommer, ein Aoiatik- Doppsldecker, ein Wright-Doppeldecker und ein Rumplrr-Etrich-Eindecker. — Das neue belgische Luftschiff „Ville de Bruxelles" hat einen Flug nach Antwerpen unternommen. Es kreiste zweimal um die dortige Kathedrale und fuhr daun zurück. Da es aber gegen Nebel anzukämpfen hatte, verlor es die Orientierung und traf in Brüssel erst um 1 Uhr 20 Min. ein. Das Luftschiff fuhr darauf gleich wieder nach dem Vorort Waterloo und zurück, um den dafür ausgesetzten kleinen Preis von 1000 Frank zu gewinnen. Für die Fahrt Antwerpen—Brüssel—Antwerpen ist ein Preis von 50 000 Frank ausgesetzt, jedoch muß daS Luftschiff diese Fahrt dreimal hintereinander vollenden. — Der Flugtechniker Johnstone hat auf dem Flugfelde in New Jork mit einem Wrightapparat eine Höhe von etwa 2960 Metern erreicht und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. ! I- nm GerickrskaNe. Berlin. Das Oberverwaltungsgericht hat eine für Jäger besonders bemerkenswerte Entscheidung gefällt. Nach der Preußischen Jagdordnung vom 15. Juni 1897 kann der Jagdschein u. a. Personen versagt werden, die wegen eines Jagdvergehens oder wegen Über tretung einer jagdpolizeilichen Vorschrift usw. bestraft sind; wenn Tatsachen, die die Ver sagung des Jagdscheines rechtfertigen, erst nach Erteilung des Jagdscheins eintreten oder zur Kenntnis der Behörde gelangen, so kann in den erwähnten Fällen der Jagdschein von der zu ständigen Behörde für ungültig erklärt und dem Empfänger wieder abgenommm werden. Ein Gärtner L. war auf Grund einer Regierungs polizeiverordnung zweimal in Strafe genommen worden, weil er ohne Erlaubnis des Grund stücksbesitzers und Jagdberechtigten aut einem Grundstück frettiert habe. Als der Landrat hiervon Kenntnis erhielt, entzog er L. den früher erteilten Jagdschein, weil es häufig vor komme, daß Personen, die frottieren wollen, Wilddieberei betreiben. Das Oberverwaltungs gericht erachtete schließlich die Entziehung des Jagdscheins für gerechtfertigt. Vielfach wird angenommen, daß jeder befugt ist, wilde Kaninchen zu fangen. Dies ist aber unzu treffend. Eine Polizeiverordnung, nach der fremde Grundstücke zum Zwecke des Kaninchen- fangs mittels Frettchen nur mst Genehmigung des Jagdberechtigten und Grundstücksbesitzers betreten werden dürfen, wurde für gültig ange sehen. Eine derartige Polizeiverordnung sei im Interesse des Grundeigentums und Jagdrechts erlassen. Nach 8 6 habe die Polizei das Eigen tum zu schützen, das Jagdrecht liegt aber im Eigentum. Pforzheim. Bei einem Ausflug nach Neuen burg stiegen die Meyerschen Eheleute von hier in der Eile statt in die vierte Klaffe in die zweite. Auf Station Engelsbrand wurden sie deshalb in die richtige Klasse verwiesen. Sie waren schon eingeftiegen, als der Ehemann das Abteil wieder verließ, um den in zweiter Klasse zurückgelassenen Schoßhund zu holen. Unter dem einen Arm den Hund, unter dem andern den Regenschirm, wollte Meyer einsteigen, geriet aber unter die Räder des bereits in der Abfahrt begriffenen Zuges und wurde auf der Stelle getötet. Die Frau klagte nun gegen die Eisen bahn auf Schadenersatz; sie wurde aber jetzt in letzter Instanz kostenpflichtig abgewiesen. Gemeinnütziges. Eine Schnittwunde am Finger heilt am raschesten, wenn er nicht gebogen wird. Um dies aus leichte Art zu erreichen, lege man ein Streichholz, von dem natürlich der Kopf ent fernt wurde, zwischen Finger und Verband. Der Schmerz wird bald aufhören, wenn eiu ganz wenig Terpentin auf die Wunde gebracht sei die Strafe geschenkt worden. Doch däM irrte sie, vor einigen Tagen wurde ihr der Strafantrittsbefehl zugestellt undIrauA mußte ihre Woche im Demminer Gerichlsgefä^nis ab- sitzen, während ihr jüngster, achtjähriger Sohn inzwischen im Siechenhause Unterkunft fand. X Der Siegelring im Knhmagen. Ein seltener Fund ist vor einigen Tagen auf dem städtischen Schlachthofe in Stettin gemacht worden. In dem Magen einer dort geschlachteten Kuh wurde, wie die Schlachthofoirekt-on bekannt gibt, ein kleiner goldener Siegelring mit studen tischem Wappenschild und den Farben violett weiß-rot gefunden. Folgen eine- Bruderstreites. In Oldenburg erzürnten sich zwei Brüder im Explosion in einem Elektrizitätswerk. In dem Elektrizitätswerk zu Stratford (Eng land) fand eine Explosion statt. Sieben Mann waren damit beschäftigt, ein Dampfventil an einem Hauptrohr zu befestigen, als das Rohr platzte. Der Dampf schmolz die elektrischen Drähte, so daß alles in Dunkelheit gehüllt wurde, was das Grauen und die Verwirrung auf der Unfallstätte erhöhte. Alle sieben Arbeiter wurden schwer verletzt ins Hospital geschafft, wo zwei ihren Qualen erlegen sind. Ein politisches Attentat in Serbien. Gegen den Skupschtinadeputierten und Partei führer der Jungradikalen Mylorad Lazarewitsch wurde ein Attentat verübt. Mitten in der Stadt Lazarewatz schoß ein gewisser Ceda Knabenalter beim Karioffelschälen. Der eine floh, stürzte nnd trieb sich das Schälmesser ins Herz. Er war sofort tot. Eins nrne ELbbrülke. Dieser Tage wurde in Leitmeritz durch den Erzherzog Karl Franz Joseph in Vertretung des Kaisers Franz Joseph die neuerbaute Kaiser-Franz-Joseph-Brücke über die Elbe feierlich eingeweiht. In Erwiderung auf eine Ansprache des Bürgermeisters gab der Erzherzog dem Wunsche Ausdruck, daß die Brücke, geschaffen als Verbindung zwischen den Gauen, die von den beiden Volks stämmen des Königreiches Böhmen bewohnt werden, ein glückverheißendes Symbol für die Überbrückung der Gegensätze sein möge, deren Beseitigung heute allen am Herzen liege. Todorowitsch auf den Politiker drei Revolver schüsse ab, die glücklicherweise fehlgingen. Lazarewitsch, ein starker Mann, ergriff den Attentäter und verhinderte das Abfeuern weiterer Schüsse. Der Angriff hatte politische Ursache. — Die Flugmaschinen für die deutsche Heeresverwaltung, die auf Grund der Prü fungen auf dem Döberitzer Übungsfelde ge- wähll werden sollten, sind nun in Auftrag ge geben worden. Es war eine Bestellung von sechs Apparaten ins Auge gefaßt, doch wurden vorläufig erst fünf Apparate gewählt, während Am 7. November jährt sich zum hundertsten Male der Tag, an dem zur Freude seiner Landsleute und aller Deutschen der große plattdeutsche Humorist Fritz Reuter zu Stavenhagen in Mecklenburg- Schwerin zur Welt kam. Alle Leser Reuters kennen die wechselvollen Lebensschicksale des Dichters aus seinen Werken, die fast alle aulobiographische Elemente enthalten. Sein Jugendleben in Stavenhagen hat er in „Meine Vaterstadt Stavenhagen" und „Ut de Franzosentid" köstlich geschildert. Die vier schreck lichen Jahre, die er als verurteilter Hochverräter in verschiedenen preußischen Festungen verbrachte, haben in seiner „Festungstib" ein Denkmal erhalten. Die daraus folgende Periode schildert der große Roman „Ut mine Siromtid." Die köstlichsten Episoden dieser und der andern Werke sind Reuters eigenem Leben entnommen. Auf der Fritz Reuter- Ausstellung, die anläßlich des Jubiläums in Berlin veranstaltet wurde, sahen die zahllosen Verehrer des Dichters mit Rührung die vielen Erinnerungen, die uns aus Reuters Leben erhalten geblieben sind. Unsre Bilder stellen einige der Stätten dar, an denen dieser lachende Dulder gelebt und die er in seinen Werken beschrieben hat. Tum 100. Geburtstage fritL Reuters. Sie liebe, Erna — grenzenlos — bis zum Wahnsinn liebe! " Er war auf die Knie gesunken und drückte seine Lippen auf ihren Arm, da wo der lange Handschuh ihn frei gelassen. Erna war starr vor Schreck. Allerdings war ihr manchmal eine unbestimmte Ahnung gekommen, daß ihr etwas Ähnliches von dieser Seite bevorstehe, nun aber der Augenblick gekommen, war sie doch im höchsten Grade bestürzt. ' „Bitte stehen Sie auf, Herr von Sacken, was tun Sie l — Stehen Sie auf I" war alles, was sie hervorbringen konnte, doch der ungestüme Liebhaber hörte nicht. Er mochte als tapferer Soldat wohl der Ansicht sein, man müßte siL durch einen ernsten Widerstand nicht gleich abschrecken lassen. „Nein, ich bleibe hier — hier zu Ihren Füßen," flüsterte er glühend, „bis Sie das Wort gesprochen haben, das mich zum Glück lichsten der Sterblichen macht! — Erna! Ge liebte! Sage mir, daß du mein bist!" Sie war in Verzweiflung. Doch da — sprang er empor, wie von einer Feder geschnellt, und mit einer Stimme, die vor Aufregung und Unwillen bebte, sagte er, sich tief vor ihr verneigend: „Darf ich bitten, gnädiges Fräulein — der Kotillon beginnt." Sie nahm mechanisch seinen Arm und ließ ssch von ihm führen, in ihrer Verwirrung er nannte sie gar nicht, wer die beiden Herren waren, deren Erscheinen sie aus einer so pein lichen Situation erlöst, und die jetzt auch zur Seite traten, um das Paar vorbei zu lassen. — Graf Bülzow blickte mit einem vielsagenden Blick den beiden nach. „Glücklicher Kerl, dieser Sacken! Mr scheint, wir find da mal sehr ungelegen ge kommen — meinen Sie nicht auch, Altenstein?" Kurt meinte vorläufig gar nichts. Wäre ein Blitzstrahl plötzlich vor ihm nieder gefahren, hätte ihn schwerlich mehr aus der Fassung bringen können als das, was er so eben gesehen. Ein Schwindel erfaßte ihn, und das kleine lauschige Gemach mit seinem Dämmerschein schien ihm wie in Flammen ge taucht. Wie aus Wetter Ferne drang die Rede seines Begleiters an sein Ohr, und er mußte sich gewaltsam zusammennehmen, um sich nicht lächerlich zu machen und wie ein Rasender fort- zustürmen. „Fort, fort!" — war sein einziger Ge danke. Es wäre ihm unmöglich gewesen, zu der Gesellschaft zurückzukehren. Hätte er es aber getan, so würde ihm sehr bald klar geworden sein, daß Herr von Sacken keineswegs die Miene eines glücklichen Bräutigams zeigte und am Schluß des Tanzes sich mit einer sehr ge messenen, förmlichen Verbeugung von Erna ver abschiedete — so aber sah er dies alles nicht, und als es ihm endlich gelungen, von dem Grafen, der lebhaft plauderte, loszukommen, rannte er fort wie von Furien gepeitscht. Seinen Wagen hatte er eine Stunde später bestellt, er war also noch nicht zur Stelle, und Kurt mußte den Weg ins Hotel zu Fuß machen.