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Amtsblatt für dir Ortsbehsrdt und den Gemeinderat ?u Bretnig, r olal-AMigtr für -je Ortschaften Bretnig Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich «wei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Wbonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beizegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblottes* vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag 1/»11 Uhr einzusenden. Schrislleilung, Druck und Verlag von A. Schurig, Breinig. Rr. 59. Sonnabend, Len 23. Zuli 191V. 2V. Jahrgang. OertticheS und Sächsischer. Bretnig. Einem Beschlusse de« hiesigen Turnrat« zufolge soll am Sonntag den 14. August d. I. in der Turnhalle für die An gehörigen de« Turnverein« sowie besten Turn- fchüler und -Schülerinnen ein» vergnügliche Veranstaltung in Form »ine« Sommerfeste» getroffen werden. — Neue Erleichterung bei Postkarte«. Da« Neichrpostamt hat unter de« 16. Juli folgen de« verfügt: In letzter Zeit sind Postkarten, die auf der rechten Hälfte der Vorderseite die Adresse de« Absender« tragen, von den Post anstalten mehrfach al« Briese behandelt und mit Porto belegt oder al« unzulässig von der Posibesörderung au«g»schloffen worden. Da« wird nicht gebilligt. Wenn früher in Einzel- fällen darauf hingewiesen worden ist,daß beiPost- karten die rechte Hälft« der Vorderseite für die Adresse de» Empfänger«, die Freimarken und Vermerke, wie „Einschreiben", „Rück schein" und dergleichen bestimmt sei, so sollte damit nur bezweckt werden, die Deutlichkeit und Uebersichtltchkeit der Aufschrift nicht durch umfangreiche Firmenangaben usw. beeinträchti gen zu lasten. K«ine»fall» darf der Umstand, daß die Adresse de» Absender« «uf der rechten Hälfte der Vorderseite einer Postkarte ange geben ist oder auf diesen Teil übergreift, dazu führen, derartige Karten al» Briefe zu be- handeln und au«zutaxieren oder von der Post- desörderung au»zuschließen. — Eine Tat ve« Protestes! Noch zittert in den Herzen aller, die nicht Römlinge sind, die Empörung nach über di« unglaubliche Dreistigkeit, mit welcher der Papst in seiner jüngsten Enzyklika d«n Protestanlilmu» ge schmäht hat. Wir Haden laut und vernehmlich protestiert. Soll'« aber dabei bleiben? Not wendig ist'« vor allem, baß wir protestieren mit einer großen evangelischen Tat. Der Papst will unsere« Luther« Bild verunglimpfen. Wohl, so errichten wir im deutschen Volke ein Lulherdenkmal, ein gewaltige«, ein lebendiges, da» vernehmlich spricht von den starken sittltch-religiösenMächlen,dieimProtesta»ti»mu« liegen. Der Luthervcrein zur Erhaltung der deutschen evangelischen Schulen in Oesterreich - hat e« unternommen, Bausteine zusammenzu tragen und zu einem großen Denkmal für Luther, da« er bi« zum Reformalion»- Judiläum 1917 vollenden möchte: er will eine Million zusammenbringen, au» freiwilligen Gabe« de» deutsch-evangelischen Volke«. Die Zinsen diese« Kapital« sollen in durchgreifen der Weise abhelfen den großen, immer neuen Nöten, mit denen die deutsch-cvangelisch»n Schulen Oesterreich« kämpfen. Wir können unsern deutschen Brüdern in Oesterreich und damit dem gesamten deutschen Protestanti«mus überhaupt kaum eine größere Hilfe leisten al« damit, daß wir die deutsch-esangelischen Schulen da drüben endlich einmal herau»r«iß«n au« ihrer Geldnot, ihrem Lehrermangel, ihren Sorgen über Beschaffung geeigneter Räume, genügender Lehrmittel u. dgl., damit die romfreundltchen Behörden so leicht keinen Grund mehr finden können, mit der Auf hebung s,lch«r Schulen zu drohen, und damit auch die armen, sonst schon sv schwer besteuerten Gemeinden imstande bleiben, die Schulen dauernd zu erhalten. Dit Schulen, welche ihrem ganzen Wesen nach di» berufenen Schützer und Pfleger deutscher und evangelischer Art sind! — Schon ist der Grundstein zu unserm Lutherdenkmal gelegt- ein Grundstock zu unserer Luther-Spende zum Resormation«-Jubiläum ist vorhanden. Ange sehene deulsch-evangelisch» Volk«genoffe» find für di» Ide» gewvnnen. Wer hilft weiter mit? Die Bausteine bistehen in Summen von 100 Mark. Diese Summen können auch in jährlichen Teilzahlungen entrichtet w»rden. Auch mehrere Personen können sich verbind«», um einen Baustein zu stiften. So mit helfender Tat der Bruderliebe lasset un» b«- wiist», daß Lebentkcaft rm Protestanti««u» st«St! — Meldungen und Selds«ndung«n werden erbeten an den Kassierer de« Acdeit»au«schuffe« für die Errichtung der Luther-Spende, Herrn Lehrer Gäbler, Dresden A., Ludwig-Richter-Stra-e 21. — Militärisch«». Die in Berlin «rscheinend« „Neu« politisch» Korresp." meldet : Der soeben zu den Offizieren in Dretden von der Armee mit ve« Sitz in Dre»d«n »ersetzte Seniral der Infanterie d' Elsa, bith-rig-r Kommandeur ver 24. Divsion, ist zu« Nachfolger de» kommandierenden General» de» 12. Armee- korp» General der Kavallerie ». vroizem, be stimmt, der demnächst in den Ruhestand tritt. Kamenz. Der amtliche Bericht der König!. Ko««iffion sür da» Veterinärw »sen über die am 15-Juli 1910 im KönigreichSachsen herrschenden ansteckenden Lierkrankheiten ver zeichnet in der Amtthauptmannschaft Kamenz 1 Fall Schweineseuche — u. zw. in Stenz — und 2 Fälle Geflügelch»l«ra — in Gertdorf. D , m i tz - T h u m i tz. Ein schwerer Unglückasall hat sich hi»r ereignet. Al» in dem der Firma L. G. Kunath gehörigen Steinbruch auf dem Thumitzer Berg in un mittelbarer Nähe der Fcühstückrbude, in der sämtliche Arbeiter beim Mittag»«ffen waren, gesprengt wurde, durchschlugen mehrere herum- sliegende große Sprengstücke da« Dach der Frühstück»buve, wobei »er Arbeiter Wikus tödlich und mehrer« andere Arbeiter leichter verletzt wurden. Dem Bevauerniwerte», ver 36 Jahre alt, Witwer und Vater von drei noch unerzogenen Kinvern ist, wurde dis Schädelsecke derart zertrümmert, daß Vas Ge hirn hrrauisisl. Ec wurde rm Siechkocb mittel« Geschirr« in da« Ltadtkcanksnhau« Bischoftwerda üdergesührt, wo er «ach seiner Einlieferung oltbald verstarb. Nur beson derem Glück ist «s zu danken, daß nicht noch mehr Arbeiter ihr Leben ernbüßten. — van einem recht bedauerlichen Unfall wurde am Sonntag früh der Steinardeiter August Thomschke rn Wiesa betroffen. Mit zwei Sensen auf der Schulter ging er durch da« Hoftor de« Mrtschaft«besitzer« Haufe da selbst, durch einen Windstaß schlug da« Tor plötzlich zu und jagte »em Thomschke dabei «ine der Sensen in den Kopf. Hierbei erhielt er eine derartige Wunde, daß diese durch den herbeigerufenen Arzt genäht werden mußte. Außerdem wurde dem Beoauern«werten bei dem Unfall auch eine Ader durchschnitten, wo- durch er «inen gr.ßen Blutverlust erlitt. Sebnitz. (Unfall.) Im benachbarten Ulbersdorf wurde ein Knecht von einem H»u- wagen gegen eine Mauer gedrückt und tätlich verletzt. — (Kreuzotterbiß.) Auf Sauper«- dorfer Flur wurde «in Mädchen von einer Kreuzotter in die Hand gebissen. Da» Kind befindet sich in ärztlicher Behandlung. — Drei grüne Hochzeiten und eine silbern« Hochzeit in Sebnitz. Drei jüngere Glieder de« Lehcirkollegium« der Stadtschule zu Sebnitz (wozu sich nächsten« nach ein vierte« gesellen wird), die Herren Friedrich, Meerstein und Münzner, beabsichtigen tu den nächst«» Tagen i« d«n Ehestand zu treten, wogegen Herr Lehrer Loui« Strauß seine silberne Hochzeit begeht. Di« Lehrerschaft feierte da» in Sebnitz noch nicht vorgekommene freudige Ereigni« nach Schluß der Schule am Donnerstag mittag in sichtbarer Teilnahme durch Ueberreichung sinniger Geschenke und durch Ansprachen de» Direktor» an die betreffend«» Herren. Zittau. (Unglück»fall.) Bei dem Turnfest verunglückte am Sonntag auf d«r Straßenbahn d«r Turner Schuhmacher Gößuer au« Reichenbrand bei Chemnitz. In folge de» lebhaften Verkehr« fuhr auf der Endstation Weinau ein Straßenbahnwagen so weit vor, so daß er mit einem anderen kollidierte, wobei der auf der Plattform stehende Gößner Quetschungen und durch eine z«rtrümmert« Scheibe schwer« Verwundungen an Brust und Arm«» erlitt, so daß er s«s»rt in da» Krankenhau« überführt werden mußte. — Der Druck«! Schneider geriet in der Leonhardtsche» Druckerei in Trassen au» eigener llnv,rsichti-k«it in die Transmission und wurde gräßlich verstümmelt. Beide Beine wurden dein Unglücklich,» abgerissen und di« Arme mehrmal» gebrach««. Auch scheint er innere Verletzung«» davongetrag«» zu haben. Sein Zustand ist hoffnung»lo». R « d « b « r g. (Milchpflege.) Der Wohltätigkeildverein Sächsische F«chtschule, Gruppt Radeberg, hat in diesem Jahre erst malig eine Milchpflege für arme und schwächliche Kinder «ingerichtet. SO Kinder erhalten während der Ferien täglich j« l/, Liter Milch und Semmeln. Weigmann«dorf. (Typhu«.) In nerhalb acht Tagen sind hier dr»i Typhus- erkcankungen vorgekommen. Zwei Ehefrauen und ein Knabe aut entfernt von einander wohnenden Familien sind in da» Stadtkran- kenhaus Freiberg überführt worde». Die EntstehungSursache hat noch bei keinem dieser E kcankung»fälle festgestellt werden können. — Für den Wahlkampf um die Ersatz wahl in Zschopau-Marienberg hat neben den freisinnigen Führern Reichstagtabgeordneter Wiemer und Kopsch auch der nationalliberale Dr. Stresemann zugesagt, in Wählerver sammlungen für die Kompromißkandivatur tätig zu sein. Oderschlema, 20. Juli. Ern „schwerer Junge" ist jedenfalls der wegen Sittlichkeit-Verbrechen« sestg«nommene Schlosser Friedrich au» Bockau, der öfter» auch hier und ,n Bockau, Chemnitz und anderen Orten schwere Diebstähle «»»geführt hat. Er hatte e» besonder« aus Schmucksachen abgesehen; s«iner eigenen Mutter stahl er die Schuhe, Messer und Gabeln, und trug die« aus» Leihaml. Oel » nitz l. V. Der 50jährige Gelegen heitsarbeiter Franz Fuchs traf, wie der „vogtl. Anzeiger- meldet, auf den hiesigen Schütz«nplatze mit seiner von ihm getrennt lebenden Frau zusammen. Da er sie im Verdacht der Untreue hatte, drang «r auf die nicht»ahn«nde Frau ein und versetzte ihr mehrer» gefährlich, Messerstich« in die Schul- ter und d»n Rücke». Di« schwerverletzte Frau mußte im Krankenhau» ausgenommen werden. Auch« wurde verhaftet und in da« Gefängnis gebracht. — Ein merkwürdiger Selbstmordversuch wurde l» Chemnitz von eine« 36 jährigen Dienstmädchen unternommen. Da« Mädchen, da» Zedenfall» einmal etwa» vom „Modegist Lysol" gehört hatte, schluckre, um sich zu ver giften, «ine gut« Portion „Lidol". Da« harmlose Metallpntzmittel hall« natürlich nicht die von der Lebensmüden angenommene Wirkung. — Ein scharfe« Auge haben gegenwärtig die Grenzdramten auf den Tadakschmnggel an» Oesterreich nach Sachsen und Bayern. Jntbe- sondere werden die Radfahrer einer scharfen Kontrolle unterzogen. So wurde zu Ebmath ein au» Bergin bei Adorf stammender 20- jähriger jung«r Mann von dem Grenzausseher mit 55 Stück „Sport-Zigaretten" kontervand gemacht. Die zollgesetzliche Straf« b«trägt in di-sem Fall« 55 Mark (I), kann aber aus dem Wege der Gnad« niedriger festges»tzt werden. Lin älterer Mann schmuggelt« kürzlich drei Päckchen „Böhmischen" und dr«i Schacht«ln Zündhölzer »der die grün-weißen Pfähle und mußte, weil kont«rband gemacht, für diese Gejinständ», di« im Einkauf 25 Pfennige gekostet hatten, nahezu 17 Mark Strafe (!) entricht»». — Da» ist starker Tabak! Kirchrnnachrichten von Bretnig. Margen Sonntag, den 24. Juli vormittag« */,s Uhr Pr»di,tgotte»di«nst (Herr Pfarrer Kraus«-Großröhr»dorf). Getauft: Max Erich, S. d. Färber« Alfr«d Martin Otwald. — Max Kurt, Sohn der Elsa Hartmann. Gestord,«: Anna Hulda Schölzel, Ehefrau de» Maximil. Wiegand Schölzel, 40 I. 6 M. 7 T. alt. — Elsa Lind» Haase, T. s. Zigarr»nardeiter» Johann Ernst Haase, 1 I. 22 T. alt. — Christian» Therese Heidrich, ein« Witwe, 79 I. 6 M. 26 T. alt. kv.-ltttd-Mum-tyrktln t Sonntag den 24. Juli: Morgenspazr«rgang nach dem Schw«»enstein. Abgang punkt 6 Uhr »om Gasthof zum Anker. Zahlreich« Beteiligung wird erwünscht. V«cein»zeichul anlegen. Kirche!iu«chrichten von Großröhradorf. Geburten: Minna Else, T. d. FZbnkarb. Wenzel Strotzer Nr. 349. — Ida Wella, T. d. Fabrikarb. Max Gustav Grohmann Nr. 328. — Alma Magdalena Elfriede, T. d. Oderpostassistenten Johann Ernst Herrmann Nr. 302 l. — Erna Helen«, T. d. Packer» Ervin Edmund Grundmann Nr. 325. — Fritz Walter, S. d. Muster zeichner» Fritz Georg Schmidt Nr. 208 d. — Eheschließung«»: Ausschreib«r Carl Robert Philipp Nr. 253 mit Ida Marie Leuchtmann geb. Heinrich Nr. 253 — Packer Otto Bruno Philipp in Bretnig mit Alwin« Heüwig Seibt Nr. 282. Sterbefälle: Fritz Günther, S. d. Barbier» Georg Fritz Schurig Nr. 314 c, 1 M. 9 T. alt. — Maria Thekla Hörnig geb. Zschiedrich Nr. 208 c, 46 I. 9 M. 17 T. alt. — Ann, Selm« Schreier ß«d. Gnauck Nr. 119, 44 I. 1 M. 15 T. alt. ««»ktpreife zu am 21. Juli 1910. htchsterßniedriHsteri Preis. , Preil. 50 Kilo Korn tz. k. 7 50 I 7 k, 30 Heu SO Kilo >.!?. 3' — Weizen «erste 8 - 6 7ö Stroh 1200 Pfd. i ^höchst« Butter 1 Niedrig. 24 - 2 70 Hafer 810 7 80 r 20 Hcibekorn Hirse 16 Erbsen SO Kilo Karlosfein SO Kilo 17iS0 4!-