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292 pflanzen gesetzt und eingeschlemmt. Danach bedeckt man jede einzelne Pflanze mit einer Handvoll frisch geschnittenen Grases. Letzteres schützt die Blätter vor der sengenden Sonnenglut und ver hindert das rasche Verdunsten der Feuchtigkeit. Ist nach einigen Tagen das Gras verdorrt, so sind die Pflanzen bereits angewachsen und strecken die Pläner frisch und stramm m die Höhe, während der Wind die dürren Grashalme davonweht. Die Schalotte und Kar tosfelz wiebel wird ain zweckmäßigsten ans abgeernteten Gemüsebeeten, welche im Frühjahr reich gedüngt waren, im Herbst ausgelegt. Man bricht die zusammenhängenden Zwiebelchen auseinander und steckt sie, im Abstand pog 15 Zentimeter Entfernung 4—5 Zentimeter tief. Rosendünger. Man hängt einige Tage hindurch einen alten, mit Kienruß gefüllten Sack m einen Bottich Wasser, und sobald dasselbe die ^grhung des Poruueins angenommen hat, begießt man dainit die Rasenstücke. Vor Beginn der Pegetatiou in Anwendung gebracht, äußert diese Düngung ihre Wirkung durch Färbung der Be- laubung, durch kräftige und starke Triebe und vor allein durch die schönen Blumen. Dieser billige Dünger ist deshalb bestens zu empfehlen. Selbstaussaat des Alpenvergißmein- nichts. Das Alpenvergißmeinnicht säet sich im Garlen von selbst aus, so daß sich gar oftmals kein Aussäen auf ei» kaltes Mistbeet oder in Töpfe nötig macht. Wo sich nun in einem Garten selbst- ausgesäte Pflänzchen zeigen, hebe man sie aus und pflanze sie einstiveilen auf ein Gartenbeet, um sie später auf die für sie bestimmten Beete, wo sie blühen sollen, zu verpflanzen. Spritzt die Weinstöcke mit Kupferkalk- bpühe. Die Knpferkalkbrnhe ist,als ein vorzüg liches Mittel gegen die BlaMallkrankhcit der Reb- ssöcke aiizusehen und hat, menn sie nicht gar zu spät im Sommer angewender wird, immer guten Ei folg. Die Kupferkalkbrühe wird nach folgender Anweisung hergeftelll: Zunächst werden 20 Kilo gramm Kupfervitriol in 500 Liter Wasser aufgelöst upd 20 Kilogramm gelöichter Kalk mit 500 Liter Wasser zu Kalkmilch vermischt; beide Flüssigkeiten werden dann unter beständigem Ilmrühren zu- sammeugegossen. Wegen noch größerer Haltbar keit auf den Blättern wird auch empfohlen: Kupferzuckerkalk (Aichenbrand) oder Kupferklebekalk (Kalkstein). Die Bekämpfung des Traubenwicklers durch Zerstören des Sauerwurms hat wohl von allen Bekämpfungsmitteln gegen genannten Schäd ling noch am meisten Aussicht auf Erfolg, voraus gesetzt, daß die Arbeit, welche in dem Auslesen der angestochenen Beeren besteht, möglichst frühzeitig auSgeiührr wird. Der Sauerwurm frißt sich aus einer Beere ui die andere, so daß er einen ganz bedeutenden Schaden anzurichten vermag. Mau mus; die Bekämpfung vornehmen, sobald der Wurm sein Zerstörungswerk beginnt, indem man dann vorsichug mit kleinen Traubenscheren die an- gesiochenen Beeren Herausschneider. Je frühzeitiger und sorgfältiger inan diese Arbeit ausführt, um io größer wird der Erfolg und um so geringer tue amzuwendende Arbeitskraft sein. Das Her- lmsschmnden der befallenen Beeren ist umsomehr zu empfehlen, als ja bei der Lese die durch die Tätigkeit des Wurms sauerfaul gewordenen Beeren l och entfernt werben müssen. Je reifer die Früchte sind, um so besser wird der Wein. Nicht selten erhält man von später geherbsteten Früchten derselben Sorten viel bcssere Weine, als wenn man sie acht Tage früher der Pflanze entnimmt. Äas Abfüllen in Flaschen darf erst ge schehen, wenn der Wein die etwa dllrch die Reise entstandene Trübung verloren hat und glanzhell geworden ist. Die Flaschen sind sorgfältigst, nötigenfalls mit einer schwachen Sodalösung und Sand, dann mit reinem Wasser zu reinigen; füglich kann man sie noch mit etwas absolut fuselfreiem Weingeist ausspülen; diesen muß man aber wieder gut ausfließen lassen. Flaschen mit flachem Boden sind leichter zu reinigen, verdienen daher den Vorzug. Die Obst- und Beerenweine sind sehr häufig deshalb schlecht, weil die Luft bei der Be reitung derselben nicht genügend abgehalten wurde. Verwendung der Waldfrüchte. Die sogen. „Mast" (Buchen, Eichen, Holzbirnen re.) hat in früheren Zeiten eine viel größere Rolle in der Waldwirtschaft gespielt als heute und möchten wir deshalb nicht verfehlen, die Auf merksamkeit unserer heutigen Landwirte auf diese nicht zu unterschätzende Nebennutzung hmzuweisen. Entweder werden die Schweine direkt in den Wald getrieben, um die genannten Früchte, aber auch Pilze, Raupen und Puppen selbst aufzusammeln, um nach Wochen gemästet zurückzukehren, oder werden die Früchte mit der Hand (am billigsten durch Schulkinder), aufgelesen, oder mit Rechen, Besen und Sieb gewonnen, um den Schweinen gefüttert oder anderweitig nutzbringend verwendet zu werden. Buchen z. B. liefern nicht nur viel, sondern auch ein ganz gutes Oel, doch dürfen die sich nach der Pressung ergebenden Oelkuchen nicht an Pferde veifüttert werden, da sie diesen lebenS- gefährlicb werden können. Der von dem wilden Obst gewonnene Saft kann als Zusatz zu Birnen most verwendet werden, während Waldsamen für die eigenen Kulturen Verwendung findet oder verkauft wird. Um diese Gegenstände zu ver werten, ist es am einfachsten, die betreffenden Waldteile, je auf die einzelne Ernte zu verpachten; dabei können sogar auch die Verjüngungsschläge zum Lesen, bei Buchen selbst zum Kehren (Fegen) geöffnet werden, da die Erfahrung lehrt, daß so viel Samen, als zur Verjüngung nötig ist, immer noch zurückbleibt. Die japanischen Tschin oder Matura- tschin (Kopfkissen-Tschin) sind meist schwarzweiße, lockenhaarige, lango'hrige Zwerghunde mit stumpfer Nase, sehr runder Schädelform und großen, her vorquellenden Augen. Rheumatismus bei Hunden. Rheuma tismus ist bei Hunden, die viel im Wasser arbeiten müssen, ein häufig vorkommendes Uebel. Die vom Rheumatismus befallenen Stellen, welche man durch Drücken leicht findet, da sie alsdann dem Hunde Schmerzen verursachen, reibt man täglich einmal mit Karbolöl ein, das man mit dem Ballen der Hand möglichst kräftig in die Haut einreiben muß. Innerlich gibt man dlatr. gÄlicylic. 5,0 ^qua clestillat 50,0 auf dreimal innerhalb 24 Stunden. Den kranken Hund bewahrt man vor jeder Erkältung und schickt ihn eine Zeit lang nicht ins Wasser. Bienenzucht. Zum Auffüttern der Bienen für den Winter eignet sich, sofern passender Honig nicht zur Verfügung steht, am besten der hellbraune Kandis, der in folgender Weise gereicht wird: Bei Strohkörben öffnet man das im Deckel befind liche Spundloch bezw. schneidet ein passendes Loch ein, legt die Kandisstücke auf, bedeckt sie nut einem angefeuchteten Leinwandlappen und setzt über dieses ein Glas, einen Blumentopf oder ein anderes passendes Geschirr und umstreicht die Verbindung mit Lehm, damit weder Wärme noch Bienen ent weichen können. Von Zeit zu Zeit sieht man nach und ersetzt das Verzehrte durch andere Stücke. Bei Mobilstöcken muß man den Kandis ebenfalls über dem Wintersitze anbringen, wozu schon im Herbste ein passendes Loch über dem Wintersitze angebracht werden muß, nm im Winter ohne die Bienen zu stören, den Zucker auflegen zu können. Bedeckung des ZnckerS und Verschluß der Oeffnung ist bereits oben beim Strohkorbe erwähnt. Bei Lagerstöcken mit festerDecke und Naum über den Waben steckt man die Kandisstücke zwischen Waben und Decke, im anderen Falle, wenn dieser Raum zu klein, muß man dnrcb Wegnahme von ein bis zwei Waben eine Lücke für den Kandis Herstellen, der dann ain besten m einem Futterrähmchen eingehängt wird. Drohnenschlacht. Wenn der Naturtrieb den Bienen sagt, daß es keine jungen Königinnen mehr zu befruchten gibt, also die Schwarmlust aufgehört und die Honigernte ihr Ende erreicht hat, was meist Ende Juli, in einzelnen Gegenden aber auch erst Anfang August der Fall ist, so beginnt die Drohnenschlacht. Die Drohnen werden dann von den Arbeitsbienen von den Honigwaben auf das Bodenbrett gedrängt und wenn sie hier vor Hunger matt geworden sind, von diesen zum Flugloche herausgezerrt, flügellahm und halbtat herausgeworfcn. Vielfach tuchen sich dieselben Vann auch m weisellose Stöcke emzumsten, die sie dann völlig ausrauben. Andererseits gilt aber auch ein Stock der Weisellosigkeit für verdächtig, wenn das Volk der Drohnen rn dieser Zeit nicht abbeißt. Ein besorgter Bienenvater kann seinen Bienen durch Töten der Drohnen bei dieser Schlacht viel helfen. Eirnchließen der Bienenkönigin. Man findet häufig beim Oeffnen der Bienenstöcke einen Knäuel Arbeitsbienen von der Dicke eines Hühnereies; untersucht man dieselben genau, so findet man in der Mitte eine emgeschlossene Königin. Dieselbe kann eine fremde, welche in den falschen Stock einkehrre, sein, aber auch die in den betreffenden Stock gehörige. Eine fremde wird sogleich abgestochen oder erstickt, was auch der dem Bolte angehörenden Mutter geschehen kann, sofern es eine nicht mehr fruchlbare Königin ist. Häufig geschieht dieses Einschließen auch zum Schutze der Königin gegen die Angriffe einer Gegenpartei unter den Arbeitsbienen. Um die emgeschlossene Königin von den Anschließenden Bienen zu befreien, bringe man den Knäuel in ein leeres Glas; die Arbeitsbienen werden sofort abfliegen und die Königin bleibt allein zurück. W Gemeinnütziges. Stroh schwarz zu färben. Man fügt zu einer Soda- und Potaschenlauge eine Kleber- lösung, die man 24 Stunden lang hat auflösen lassen. Dadurch verliert das Stroh seine fettige Materie und nimmt dann die Farbe besser an. Wenn das Stroh trocken ist, wird es in eine Lösung von Eisensalz gelegt, in welcher es 12 Stunden lang bleibt, worauf es getrocknet wird. Nun wird ein Absud von Blauholz be reitet, und das Stroh in denselben hineingetan, nachdem man einen Absud von Galläpfel oder Sumach hinzugeben hat. Um dem Stroh den erforderlichen Glanz zu verschaffen, nimmt man Gummi oder Gelatine und reibt es mit einem wollenen Tuche und ein wenig Oel ab, woraus man es schließlich vom Oele mit eimm reinen Tuche befreit.