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Allgemeiner Metzer Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig. Lskal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig. Hauswaide, Großröhrsdorf, Krankenthai nud Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementtprei« inkl. de« allwöchentlich beizegebenen »Illustrierten Unterhaltung«blatte«" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung«boten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/zii Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Schriftleilung, Druck unü Verlag von N. Schurig, Drelnig. kr. 2V. Mittwoch, den 0. Mär; MO 20. Jahrgang. O-rt»«-S und Eächftkch-S. Bretnig. Unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder feierte am Freitag der hiesige Männergesangverein im Gasthof zum deutschen Hause sein vierjährige« FastnachtSkränzchen. Die Gesänge waren durchweg heiterer Natur und ernteten sämtliche Vortragende lebhaften Beifall. Namentlich brachte da« Singspiel »Ein Freundschaft«dienst" die Anwesenden in die beste Stimmung, die auch während de« darauffolgenden Tänzchens bis zum Schluffe anhielt. — Die diesjährigen Manöver «erden zum Teil in der Amtshauptmannschaft Kamenz statlfiNüen. Nach der soeben auSgegedenen Zeiteinteilung für die größeren Truppenübungen de« Xll. (1. K. E.) Armeekorps beginnen die Manöver am 12. und enden am 24. Sep tember. Für Vrigademanöver sind vorgesehen der 12. bi» 14., für Divisionsmanöver der 16. bi« 20. und für Korpsmanöver der 22. bis 24. September. Al« Manäoergelände sind die Amtshauptmannschaften Bautzen und Kamevz gewählt worden. Davon steht zur Verfügung der 23. Division die Aml«haupt- mannschast Kamenz und von der Amt«haupt- mannschaft Bautzen die Ortschaften llhyst, Taschenoorf, Pohla, Schönbrunn, Kynitsch, vijchos«werda, Selmsdorf, N». Putzkru, Vogel häuser und da« Gelände westlich davon; der 32. Division der Rest der Amtthauptmann- schaft Bautzen. In diesem Bezirke werden vor den Manöver» (vom 1. bi« 10. Septem ber) die Regiment«- und Brtgadeübungen der Feldartillerie adgehalten. O roßröhrsdorf. Wegen Verdacht« der Brandstiftung wurde am Sonntag nach mittag durch die hiesige Gendarmerie der Tischler B. in Haft genommen. Großharthau. Am Sonntag hielt im Gasthof zu« Kyffhäuser hiersrlbst der Meißner Hochland-Turngau semenGautag ad, zu welchem außer 9 Gauturnrat«mitgli»dern 89 Berein«- vertreter erschienen waren. Di« Versammlung wur», mit herzlichen Begrüßung»worten de« Sauoertreter» Gebler eröffnet, der al«dann den J«hre«dericht erstattet». Weiter berichtete der Gauturnwart Fischer über die turnerische Tätigkeit im »erfloffenen Jahre, worauf der Wiedereintritt de« Turnverein» Hermsdorf in den Gau gebilligt wurde. Mil Rücksicht aus da« Kreisvorturnerturnen in Zittau beschloß man, da» Gausest in Ottendorf am 26. Juni d. I. au»fallen zu lasten, dafür aber eine Gauturnfahrt am genannten Tage nach dort zu veranstalten und im nächsten Jahre ein «ausest in Put«nitz ab,»halten. Nach dem vorgetragenen RechnungSabschluste stand einer Einnahme von 970,68 Mark eine Au«gabe von 967,54 Mark gegenüber. Dit Gausteuer wurde wie bishtr auf 23 Pfg. pro Mitglied festgesetzt. Bei den Ecgänzuugswahlen erhiel ten sämtliche Ausscheidende (Zesch, Biener, Mai, Stephan) ihre Aemter wieder. Zu Ab geordneten für den Kreisturntag Ostern in Aue bestimmte man Biener-Königstein, Fischer- Bischosswerda, Kern-Schandau, Ackermanu- Neustavt, Petzolb-Vretnig, zu deren Stelloertre- tein Gevler-Vretnig, Kiesewetter-Pulsnitz, Mai- Sednltz, Peschke-Sebnitz, Börner-Bischofswerda. Zur Bekanntgabe gelangte auch die Anfertig ung von Ueberweisungskarten. Eine Samm- lang sür ie Kreisunterstützungskaffe ergab den Betrag von 9,50 Mark. Dec nächst jährige Gautag findet in Lohmen statt. Kamenz. Wegen schweren Kameraven- Diebstahi« im Rückfalle stand kürzlich der Sol ¬ dat Ernst Paul Hölzel von der 5. Kompagnie ve« 178. Infanterie-Regiment» vor demKrieg«- gericht in Dresden. Anfang dieses Jahre» verschwanden einem sich im Lazarett befind lichen Kameraden de» Angeklagten ein Paar E>gentum»sti«selctten aus dem unverschlossenen Schrank«. Al« der Soldat nach seiner Rück kehr au« dem Lazarett auf Urlaub gehen wollte und die Recherchen nach seinen Stiefeln vorläufig erfolglos geblieben waren, versuchte er sich ein Paar Schuhe von seinen Kameraden zu borgen. Hölzel bot ihm sofort seine Stie feln an; der Kamerad zog sie an und machte die Entdeckung, daß er seine eigenen gestohlenen Stiefel an den Seinen hatte. Hötzel bestreitet in der Verhandlung oen Diebstahl ganz ent schieden und will bre Stiefel nebst einem zwei ten Paar in Rumdurg in Böhmen eingrkaust Haden. Da Umlormjtiefel ziemlich überein stimmend angesertigt werden, war eine klare Sewei«führung ziemlich erschwert. Sin als Zeug« anwesender Schuhmachermeister er klärte, daß der Bestohlene ein solche« Paar Stiesel bei ihm getauft habe und daß da» zweite Paar mit dem anderen nicht identisch sei. Auf Grund der BeweiSaufnohme er kannte da« Gericht aus 5 Monate Gefängnis und Versetzung in die 2. Klaffe. Der Ange- klagte ist schon mehrfach «egen Diebstahl», Unterschlagung und Betrug« vorbestraft worden. Seine sofortige Inhaftnahme wurde «denfall« verfügt. Zittau, 5. März. (Beim Wäsche mangeln verunglückt.) Heute morgen wurde in einem hiesigen Mangelraum die SO jährige SchuhmacherSihefrau Schreier sterbend «ufge- fundrn. Der Frau ist von der elektrisch betrie benen Mangel der Brustkorb eingedrückt worden. Die Bedauernswerte gas al«bal» ihren Geist auf. Sie hinterläßt fünf unerzogene Kinder. — Bei der Relcuten-Au«tzeount in Seif hennersdorf ist der sechste Sohn de» Hausbe sitzer» und Totenbettmeisters Ernst Groß: für sie Infanterie ausgehob«» worden. All« sechs Brüder sind gleich v«i der ersten Stellung für tauglich befunden worden und Haden bei fast allen Waffengattungen gedient. Der Bater war eo«nfall» Soldat und hat den Krieg von 1870-71 mitgemacht. Löbau. (Kochschule.) Der Schulau«- schuß hat beschlossen, vo« Beginn de« neuen Schuljahre« ad für die Oaerklassen der beiden Bürgerschulen «ine Kschschule zu errichten. Dresden. (Vom Automobil getötet.) Am Sonntag früh V,8 Uhr hat sich an der Kreuzung der Ammen- uns Freiberger Straße ein schwere« Unglück zugetragen. Dort hielt «in Straßenbahnwagen der Linie Dre«den— Löbtau, während von Lödtau sich tu lang samer Fahrt ein Automobil näherte. Letztere» mag der Heizer Gläser au« Cotta nicht br- merkt haben, denn ec versuchte, aus dem Rade von »er galkendrück» herkommend, die Frei- derzer Straße vor Abgang de« Straßenbahn wagen» noch zu kreuzen, um in der Richtung nach de« Wettiner Platze weiter zu fahren. Der 34 Jahre alte, verheiratete Mann wurde ader von dem Automooil, da» eine« In dustriellen au« der Nähe von Kamenz gehört, ersaßt und sofort gelötet. Nach dem Zeugnis mehrerer Personen, die da» Unglück veobach- teten, trifft aen Chauffeur, der sich allein m sein Auto befand, keinerlei Schuld. Die Leiche wurde nach dem Löotauec Friedhof gebracht. Dresden. (Deputationen beim Finanz- minister.) Am Sonnabend empfing Staat»- minister Graf v. Rüger mehrere Abordnungen von gtwerblichen Vereine« und anderen Kor porationen au» der Lausitz, die de« Minister eine Reihe von Wünschen hinsichtlich einer Verbesseruna der EisendahnoelkehlSverhältnisse in der sächsischen Lausitz unterbreiteten. Dresden. Der neue Dresdner Rat«- krller soll im November diese« Jahre« eröffnet werden. Er ist mit Sprüchen de« Laudegaster Dichter» Max Lewer geschmückt, der oafür 300 Mk. Honorar erhielt. Ä«gen ferne Eröff nung Haven verschiedene Dresdener Wirte protestiert; vergeblich natürlich. Ebenso unbe achtet werden die Proteste bleiben, die man von dieser Seite gegen da» an Stelle von Helbig» neu zu erbauende Restaurant an der neuen Lugustu»vrücke gerichtet hat. — 50 Freisahrt-Bsllons sollen ^m Ostersonntag in Reick bei Dresden aulsteigen — ern hier noch nie gesehene» Schauspiel, da» vi«le Fremde herbeilocken dürste. — Ein Dresdner Luftballon «it zwei In sassen ist am Sonntag früh um 8 Uhr nach glücklicher Fahrt in Loenborg nahe am Ring- kjoevinzfjord gelandet — La« K. S Trainbataillon Nr. 12 ge denkt am 4. und 5. Mai d. I. da« hundert jährige Besteht« des K. S. Train» in Drei sen festlich zu begehen. Da» zur Abhaltung der Feier in Aussicht genommene Programm hat einige Aeuderungen erfahren. Die ehe maligen Angehörigen de» Bataillon» werden de»halv gebeten, sich um Auskunft an da« Mitglied de« Festausschusses, Ooerpostafflstent Teichert, Dresden-N., Eclenstraße 22, zu wenden. — Militär-Rutofahrt Dresden—Wien. In sächsischen Automoviikceisen sieht man mit Spannung dem Beginn der aus den 11. Mai d. I. festgesetzten großen militärischen Uebunz«- fahrt Dre»d«n-Wren, die vom Deutsch«« Freiwilligen Rutomooil-Korps gemeinsam mit o«n österreichischen, ungarischen und dem neu gegründeten Sächsischen Freiwilligen Auto- modil-Korp» von statten gehen soll, entgegen. Die Vorbereitungen hierzu find b-nett« im Gange und soweit Dresden und Sachsen in Krage kom«en, wird der Sächsische Automobil- Klub ganz besonder« festlich« Veranstaltungen treffen. Gutem vernehmen nach wird König Friedrich »ugust mit den P.mzensühnen dem Start der Fahctteil««hmer verwohnen. Wie jetzt feststeht, soll die Fahrt in dres-m Jahre am 11. Mat ihren Anfang nehmen, «ach Wie« führ«» und dort ihr offziille« Ende finden. Ursprünglich hatte man eme Wetter führung der Fahrt bi» Budapest geplant, ist jedoch au» gewiss«» politischen Gründen von letztere« Plane wieder aogekommen. Oester- relchischerseit» ist Hauptmann von Pitlreich mit de« Vorarberten für dre Urvu ^»,»hrt be traut worden. Für die wettere Smwtckelung de» Deutschen und Tächstichen Fcctwllligen Automobil - Korps ist eine Enl>cheibung der letzten Generalversammlung re» Deutschen Freiwilligen Nutomovil-Ko p» von ausschlag gebender Bedeutung, «tshec konnte mau nur mit ei«em Wagen von minvesteus 10 Steuei- pferden Korp«milglteo werden, jetzt ist die Festsetzung aus 8 Steuerp erbe e,,oi^t. Man darf in diesem neuen wichtigen Beichmg eme Konzession an die der uas m Den schtan - tm letzten Jahre so sehr ausolua-noe lelwic Wagen- »noustrie erblicken. — Der sozialdemokratische L.n Ugradge- ordnete für de» 38. ländlichen W.bereis (Glauchau), Drescher, ist schwer erkrankt. Chemnitz, 4. März. Die Geschichte einer unglücklichen Ehe beschäftigte da« hiesige Schwurgericht, vor dem sich die Frau Frida Wieland wegen versuchten Morde« zu ver antworten hatte. Die jetzt 30jähcige Frau lernte ihren Mann, einen Maschinenmeister, im Alter von 18 Jahren kennen und heiratete ihn bald darauf. Dl, Ehe gestaltete sich bald sehr unglücklich, da e» die Angeklagte mit ihrer ehelichen Treue nicht sehr genau nahm. Sie besuchte Tanzlokale und knüpfte Bekannt schaften mit jungen Leuten an, di« sie in ihrer Wohnung empfing, wenn der Ma«n in seiner Stellung tätig war. Besonder» intim gestal tete sich ihr Verkehr zu ihrem letzten Liebhaber, den sie anscheinend zu heiraten beabsichtigte. Bei dieser Absicht stand lhr aber der Mann im Weg« und oi« Anklage nimmt an, daß vi« Frau den Mord beabsichtigt habe, um Valo Witwe zu werden. Ihrem G«lisbt«n hatte sie verschwiegen, daß sie verheiratet sei. — Der al« Zeuge vernommene Ehemann gab an, daß «r verschiedentlich in den Speisen einen sonder baren Geschmack gefunden habe. Er wurde daher vorsichtig und aß nur noch im Restau rant. D«n Kaffee kochte er sich selbst. Al» er eine« nacht« von der Arbeit hetmlehrt«, fand er auf dem Tische eine Flasche Kognak stehen, der einen ganz grünen vooensatz hatte. Der Ehemann ließ den Kognak sowie eine ihm verdächtig erscheinende Taffe Kaffe« unter suchen. Ein Chemiker fand darin Kl«esalz, allerding» nicht in einem Maße, »aß durch sen Genuß der Tod hätte herbeigeführt werden könne«. D«m Ehemann wurde in der Ver handlung allseitig da« d«st« Zeugnis ausgestellt, «ährend die Frau als leichtsinnig uns ver schwenderisch oezeichnet «urd«. Die Ge schworenen bejaht«» die Frage auf Mocdver- such, worauf »er G«richt»hos die Angeklagte zu fünf Jahren Zuchthaus un» fünf Jähren ShrenrechtSverlust verurtrilt«. — Sin Verein in Glauchau halt« sich an Sven Hedin mit der Aufforderung gewandt, daselost einen Vortrag über seine Libetreis« zu halten. Jedoch ging eine abschlägig« Ant wort mit dem Stmilken ei«, daß der Forscher für die Zukunft keine öffentlichen Vorträge mehr halten würde. Bemerkentoert ist hier bei, daß ein solcher Vortragsabend da» nette Sümmchen von 2500 Mark kosten würde. Leipzig, 6. März. Dec Polizeihund al« »Kundenfänger^. „Pitt", ein besonder« auf „Sonnenbrüder* un» o«cgl. Freilustschläfec dressierter Polizeihund, schreckte in o«r Fceltag- nacht sich« Landstreicher au« ihrem Schlafe in einer an der Dösener Straße befindlichen Strotzscheune. Mit Hilfe »Pitts", der die Burschen bellend und zähnefletschend umkreiste, gelang dem Beamt«n ihre FestnahMe uns ihre Adlieserung in der Polizeiwache. Dresdner Tchlachtviehmarkt vom 7. März 1910. Zum Auftrieb kamen 4643 Schlachttiere und zwar 854 Rinder, 993 Schase, 2424 Schweine und 372 Kälber. Dre Pcer>e stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 39—42, Schlachtge wicht 75—78; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 38—41, Schlachtgewicht 70—73, Buu-n: Lebendgewicht 38—41, Schlachtgewicht 68—72; Kälber: Levenvgewichl 52—55, Schlachtgewicht 83—85; Schafe: 84—86 Schlachtgewicht; Schweine: Levenvgewichl 53—55, Schlachtgewicht 70—72. Es sind nur me Prelle für die beüsn Viehwrten verzeichne,.