Volltext Seite (XML)
>5 Allgememer An; eiger Amtsblatt für die Ortsbehöröe und den Gemeinderat?u Bretnig. ichwi'' chr Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Nbonnementtprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblatte»" »ierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau« 1 Mark 30 Pfennige, durch di« Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene korpuezeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und'Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag >/,I1 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Zchriftleilung, Druck unü Verlag von N. 8chuvlg, Drelnig. Rr. 40. Mittwoch, dm 18. Mai 1910. 20. Jahrgau». Oertliche- und Sächsische». Bretnig. Di« Königl. A«l»hauptmann- schast macht unterm IS. Mai d. I. folgende« bekannt: Da in diesem Jahre der erst« Pfingstfeiertag auf den dritten Sonntag de« M»aat» Mai fällt und daher an diesem Sonntage die sonst regulativmäßia zulässigen öffentlichen Tanzmusiken nicht statlsinven dürfen, hat da« Königliche Ministerium de» Innern im allgemeinen Genehmigung dazu erteilt, daß anstelle der an dem vorbezeichneten Sonntag» «»»fallenden regulativmäßigen Tanzvergnüg ungen am 4. Sonntage, also am 23. Mai diese» Jahre« öffentlich« Tanzmusiken abge halten werden können. — Der Halleysche Komet. Die Zeit ist nun gekommen, wo der Komet bei klarem Himmel am deutlichsten sichtbar ist. Ec ist von mirgen» 3,30 bi» Sonnenaufgang am Morgenhimmel in d«r Nähe oe» Sonnenauf gang» sichtbar; vom 19. Mai ab auch vom Sonnenuntergang ab am Ldendhimmel; am 20. Mai erreicht der Komet seine größte Erdnähe, er ist an diesem Tage nur 3 080 000 Meilen von der Erde entfernt und vom Untergang der Sonne bi» 9,29 abend« bei Hellem Himmel sichtbar. Großröhrsdorf. Einen recht genuß reichen Nb«nd bot un« dir hitsige Radfahrer klub durch seine Sala-Saalfestlichkeit am I. Pfingstfeiertage im »Grünen Baum". Der Besuch derselben war ein zahlreicher. Punkt 8 Uhr eröffnet« der Marsch „Klänge au» dem Nödertal" von O. Schäfer den Neigen der Darbietungen und in flotter, daher nicht lang weiliger Weise wurde da» Programm abge- witkelt. Nummer für Nummer fesselt« da» Interesse der Zuschauer: so die beide, Neigen der hiesig«» Klubmilglieder, da» Ein,«l- an» da» Duetl-Kunstfahr-n v«r Herren Philipp, Leuchtmann und Rasch, al»dann die Quadrille und da« Ballspiel der Kamenzer Kunstreigen mannschaft. Brausender Beifall folgte jev«r Aufführung. El» wihrir Veifall«sturm erhob sich aber, al« da» äußerst verwegene Rennen und die Höllenfahrt im Tode»ring, au»geführt von der Kamenzer Kunstreigenmannschaft, be endet waren. Schließlich sei noch der Au«führung de» instrumentalen Teile» feiten» der O. Schäfet'scheu Kapelle lodend geeacht. E» war eine schöne Veranstaltung, über deren Verlauf man nur Wort« höchster Befriedigung hörte. Ntedersteina. (Einbruch»»i«bstahl.) In der Nacht vom Donnerttag zum Freitag ist hier beim Wirtschaft»besitzer Emil Salomon «in EinbruchSdiedstahl verübt worden. Der Dieb hat seine. Weg durch da« Finster ge nommen und in Wohnstube und Küch« »lne Kammode und zwei Schränke erbrochen, ü Mark Geld, Eßwaren u. a. wurden gestohlen. Kamenz. In letzter Zeit sind in der Umgegend »iederholt di« Stembruch»kautin«n erdroch«» und daran« verschiedene S«genständ« gestohlen worden. Die Diebe hatten e» be sonder« auf bessere Sorten Bier, wovon immer gleich 2—3 Kasten entwendet wurden, und auf ander« GenußmUtel abgesehen. Der Gendarmerie ist e« nun gelungen, dieselbe, zu ermitteln und festzunehmen. Sie wurden dem hiesizen Königlich«, Amt«gericht zu- geehrt. Die Täter sind drei Steinardeiter au« Liebenau, von denen zwei verheirat,t sind. Alle drei sind au« Neukirch bei Königsbrück gebürtig. — Eine interessante Hasinmißgeburt wurde am Mittwoch auf dem Rittergute Nirdec- vurkau vom Inspektor Gebler gefunden. Da« Tierchen zeigte zwei vollständige Hinter teile mit 4 Hinterfüßen, 4 Vordersüße und 3 Ohrin. — Unter den an den Landtag gerichteten Eingaben befindet sich stet« auch so manch»« Kuriosum, »l« »in solche« ist wohl die Petiti«» de« Postsikretär» a. v. Lmil Web«- Dre»d«n zu betrachte«. Derselbe hat in einer Eingabe um nicht« weiter gebeten al» — um Einführung eine» zeitgemäßen Vaterunser» in allen Schulen Sachsen». Also auch da» Gebet de» Herrn ist nicht mehr modern genug. Di« vierte Deputation der Erst«» Kammer de» sächsischen Landtage» beschloß, die Petition wegen Unklarheit als unzulässig zu erklären. Dresden. (Schwimmverband.) Für da« 24. Verband«sest de« deutschen Schwimm- oerbande«, welche« am 14. und 15. August in Dresden stattfindit, Haden die städtischen Kollegien «inen Beitrag von 2500 Mk. zu den Unkosten bet Fest«» bewilligt. Da« Stadl- oeroronetenkollegium stimmte einem birsde- züglichen Rat«beschlufl« gegen S Stimmen bei. Dre« den. 20 Selbstmorde und 22 Selbstmordversuche sind im April bei der Kgl. Polizeirirektion zur Anzeige gekommen. Dresden, 11. Mai. Ein Lehrer in Deuben war von einer seiner ehemaligen Schülerinnen, einem 14 Jahre alten, außerge wöhnlich «ntwickellen Mädchen, bezichtigt worden, in sittlicher Hinsicht sich auf da« schwerste gegen sie vergangen zu haben. Der Lehrer wurde suspendiert und da« gertchtliche Verfahren gegen ihn eingeleitet, letztere» wurde inde« eingestellt, da die Tat nach An gabe de« Mädchen« einige Tage nach voll endetem 14. Leben«jahre begangen worben sein sollte. Da« Mädchen wurd» aber später, o-- wohl e» bei seinen Behauptungen stehen blieb, vom Schöffengericht wegen verleumderisch«! Beleidigung zu 3 Wochen Gefängnt» verur- tiilt. Gegen diese» Urteil legte da» Mädchen bez. dessen Batir Berufung ein und daher kam die Sache vor die Strafkammer, di« nach drei stündiger nichlöffentlicher Verhandlung di» Be rufung verwarf. Au« der Urleil«begründung ging hervor, daß da« 'Mädchen unter dem Drucke der Verhältnisse gestanden hat, wider bessre« Wissen über oen Lehrer falsche Tat sachen behauptet zu Haden. Der Antrag auf Erhöhung »er Strafe ist vom Gericht im Hinblick auf die große Jugend der Angiklagte», di« sich der Tragweite ihrer Handlung«weis« nicht voll bewußt gewesen sii, abgelehnt worden. Dre « oen , 13. Mai. Der Parseoal- vallon soll nunmehr am Abend de» 8., 9. oder 10. Juni in Dretden «intreff«» und wird voraussichtlich auf dem Platz« der Vogel wiese an der Elbe oder auf dem Exerzierplätze Heller landen. Der Ballon kommt von Bitterfeld und wird wahrscheinlich üb«r Meißen und Oschatz nach dort zurücktehren, Da auch v«rau»sichtlich d»r „Z. 4" um dies« Zeit nach Dretden kommen wird, dürste in dies«» Tagen ein gewaltiger Fremdenzustro« nach hier zu erwarten sii«. Selbstverständlich «erden beide Ballon» Rundfahrten über Dce»de» unternehmen, so daß sie von allen Stadtteilen au» veqa«m gesehen werd«» können. Hoffentlich gestalten sich auch di« Witterungsoecoältnisse günstig, damit beide Luftschiff« auch wirklich hier eintreffin können. Dresden, 17. Mai. «u« de« Schnell zuge Leipzig—Dc«»d»n sprang gestern abend gegen '^10 Uhr zwischen oen Station«» Radebeul und Weintraube ein etwa 30 Jrh.e alter Reisender. Der schwerverletzte Mann wurde nach dem Friedrichstädter Krankenhaus» gebracht, wo er heule früh vtrstard. Dretden, 17. Mai. Am Montag wurde bei d«r Uebigauer Fähre der Leichnam de» väckergehilfen Lohde au« Langebrück au« der Elbe gezogen. G« liegt zweifellos Seldst- mard vor, da sich Lohde beid« Pul«adrrn an den Händen geöffnet halt». — Ein Kind verbrannt. In «in« Wohnung im Grundstück Rankestraße 24 (Vorstadt Kaditz) in Dre«d»n entstand Feuer, wobei ein etwa 4 jährige« Mädchen verbrannt«. Der Vorgang, der noch der Aufklärung bedarf, ereignete sich vermutlich dadurch, daß da« Mädchen, «elche» mit noch zwei jüngere» Ge schwistern in der Wohnung allein gelassen worden «ar, sich mit einem Spiritutkocher zu schaffen gemacht hat. Dabei find wahr scheinlich die Gardinen, ein B«tt und auch die Kleider de» Kinde» in Brand geraten. Al» H,u»b»«ohn«r die Wohnung«tür auf- sprengten, fanden sie da« Mädchen bereit« tot und im angrkohlten Zustand« vor, während die beiden anderen Kinder unverletzt waren. Da» Feuer wurde von vewihnern di» zum Ein treffen der Fen«r««hr gelöscht. Berggießhübel, 13. Mai. Tm traurige« Geschick ereilte heute vormittag den 16 Jahr« alten Schlosserlehrling Ewald Mühlbach v«n hier in der Leinbrockschen Fabrik ,n Gottleuba, indem er in die Maschine kam, an der ,r arbeitete. E» wurde ihm dabei die rechte Hano di» auf einen Stumpf de» D«um«n» abgeschnitt«». Der sofort herbeigerufene Arzt leistete die erste Hilfe un» legte einen Verband an. Dann führte er mit seinem Autvmobil den Verun glückt«» dem Heidennuer Johanniter-Kranken- hau« zu. Dort «ar letzterer noch imstande, ohne besondere Hilfe au«zusteig«n und hinauf- zugehen in» Operation»zimm«r, wo ihm der Daumen vollend« abgenommen wurde. — D«r Sächsische Fliischer-Verbandstag wird vom 23. bi« 35. Mai in Roßwein ab- g»halt»n werden. — Teilnahme von Kavallerie an den Herbst- Übungen 1910, Mit Genehmigung de» König« hat da» Krieg«minist«rium bestimmt: Die zu dem 3. Husaren-R«giment Nr. 30 übertreten den 4 E«kadron» (je eine der H usaren-Reg»- menter Rr. 18 und 19 und d«r Ulauen-Regi- mrnter Nr. 17 und 18) haben al« »u- sammengestelltes Regiment unter Führung de» al» Kommandeur für da» 3. Husaren-Regiment Nr. 20 desigaiirten Offizier» an den Manöver» de« 12. (I. K. S.) Arme«korp», da« 2. Husaren-Regiment Nr. 19 (ohne eiste E»- kadron) an den de« 19. (2. K. L.) Armee- korp» teilzun«hmen. Wal» dorf. (Ein« Pfändun,»grschicht«.) Eine förmliche Empörung herrscht, wre der „Sachs. Postillon" berichtet, unter der hiesigen Bewohnerschaft über den nachfolgend ge schilderten Fall. Bei der letzten durch den Beamten der Landwirtschaftlichen Berufsge- nossrnschast vorgenommenen Betri«b«revision hatten sich bei einem in den allerdürstigste» Verhältnissen lebenden Manne kleine Mängel herau«gestellt. Infolgedessen wirb er von der B»rus»genossenschaft in eine Strafe von 1,06 Mark genommen. Der auf die Unterstützung durch d,e Nächstenttede angewiesene Mann war außerstande, die Straf« zu «ntrichten. Er wurde de«halb dieser Tage autgepfänket, vobei ihm durch de» Aerichttvollzieher eine Bettstelle uns «tue Lrde weggenommen wurden. Die Härte, mit der «egen «iner Kleinigkeit von der v«ruf»genossenschast gegen diese» Maun vorgegangen wurd«, hat den lautesten, berechtigten Un«ill«n der gesamten OrtSbe- woynerschaft hervorgerusen. — vierzehn Stück Kühe hatte kürzlich ein vorübergehend in Kess»l»dorf aufhältlicher Viehhändler bei Berliner Großhändlern be stellt, die von ersterem sehnsüchtig er«art«t wurden. Die Berliner Händler schickten die Kühe auch ab, zum Leidwesen de« Empfänger» jedoch unter — Nachnahme, und solche zu zahlen, «ar dieser «eder gewillt, noch in der Lage. Er zog daher vor, zu verschwinden. Die dortige Bahnverwaltung brachte am Don»«r»tag da« l«b«nd« Gut zur Lerstei« g«rung, wobei Preise erzirlt wurden, di« den Handeltwert der Ware und die entstan»enen Kosten bei ««item nicht deckten. — Bei Schießübungen mit Platzpatronen auf de« Exerzierplätze bei Borna «ntlud sich durch die Unvorsichtigkeit «ine« Karabinier» dessen Waffe in so uuglücklicher Richtung, daß d«r beim Karabinier-Regiment zur Dienst leistung kommandierte Leutnant v. Shrenkrook o»m 7. Ftldartillerie-Regiment Nr. 77 so schwer am Auge verletzt wurde, daß er sich sofort in die Augenklinik nach Leipzig begeben mußte. — Auf einer Schutthalde »«» Wilhelm-Schacht«» hatten m«hrere Kinder «ine Höhle gebaut, in di« sich der fünf Jahre alte Sohn Maschinenmeister» Volz »erkroch. Plötzlich brach die Höhle in sich zusammen und trotz sofortiger Hilf« konnte b«r Jung« nur al» Leiche geborgen werden. Plauen t. V., 17. Mai. Wi, der „Botztl. Anzeiger" meldet, hat sich heute früh gegen 2 Uhr in Hohengrün bei Auerbach ein Liebeldrama abgespielt. Der 18jährige Sticker Paul Neuhorn hat di« 17jährige Martha Schädlich durch ,««i Schüsse schwer verletzt und sich bann selbst durch «inen Schuß ge tötet. Plauen. Sin merkwürdige» Walten de« Schicksal» ist bei dem Heimgang« der früheren Besitzer d«r drei Rittergüter Kleing«ra, Thüruhof und Lirbau zu beobachten. Die drei Güter liegen im Amt»gerichl»bezirk Elsterberg. Am 3. Mat 1904 starb H«rr Viktor Löbering, Besitzer von Kleingera, drei Jahre spät«, am 3. Mai 1907, wurde H«rr Bruno Günther, der Besitzer vom Thürnhof, abbirusen, und wieber drn Jahre später am 3. Mat ging Herr Philipp Sieber, der Be sitzer von Liebau, heim. Adorf, 17. Mai. Der D-Zug 188 fuhr gestern infolge falscher Weichenkellung auf «ine auf Blei» 3 stehende Wagengrupp« auf. Reisende sind nicht verletzt. Der Zug erlitt 52 Minuten virspStung. Da« Glet» ist nicht beschädigt. Mehrere Wagen sind defekt. Et» Hils.weicheawärbrr ist leicht verletzt. Lre-dwer Gchl»cht»teh««rtt vom 17. Mai 1910. Zum Auftrieb kamen 3376 Schlachttiere und zwar 684 Rinder, 677 Schafe, 1836 Schweine und 199 Kälber. Dre Press« stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 39—42, Schlachtge wicht 75—78; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 37—40, Schlachtgewicht 6S—72, Au>n: Lebendgewicht 38—41, Schlachtgewicht 68—72; Kälber: Lebendgewicht 52—54, Schlachtgewicht 91—84; Schafe: 82—84 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 50—51, Schlachtgewicht 66—67. E» sind nur oie Preise für die oeneu Viehiarlen verzeichnet.