Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anreißer. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lelal'Anjeizer für die Ortschaften Bretnig, HauSwalde, Großröhrsdorf, Frankenthal »nd Umgegend. SS Inserate, die 4 gespaltene Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung«boten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Austrägen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementtprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhsltung«blatte«* »ierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Disnrtag vormittag >/,1I Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag l/,11 Uhr «inzusenden. Schriftleilung, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. Nr. 35. Sonnabend, den 30. April 1910. 20. Jahrganz. AlavM-UtbUNg E« wird hierdurch öffentlich zur Kenntnis gebracht, daß in der Zeit stattfinden soll vom 1. vis mit 20. Mai dss. Zrs. «»'"« E --I-.» v bei der hiesigen freiwillige« Feuerwehr eine 5«0 Arbeiter in einer englische« Grube eittge- schl-ssen. London, 28. April. Infolge Zusam menbruch« einer Fördermaschine wurden gestern abend im Tyngdedro-Kohlenbergwerk in Südwale« 500 Grubenarbeiter non der Tageiwelt abgeschloffen. Durch einen alten Schacht, der genügen!) hergerichtet wurde, um seine Benutzung zu ermöglichen, werden die Leute zutage gefördert. Da« Rettungswerk, da« die ganze Nacht über dauerte, geht nur langsam vor sich, do nicht mrhr als vier Mann auf einmal heraufgebracht werden können und jede Förderung zehn Minuten dauert. Den Gingeschloffenen wird in Milch kannen uns Körben Nahrung zugeschickl. OertlichcS u«d GLchstsckeS Bretnig. E« sei an dieser Stelle auf merksam gemacht auf da« der heutigen Num mer beigelegte Flugblatt und auch hier noch mal« herzlich gebeten um Gaben für »ie Kollekte für unser« evangelischen Jungfrauen» vereine, von dec nach Verordnung de« Landc»- konsistorium« 25 "/g für unsern Bretniger Jungfrauenverein zurückdehalten werden dürfen. Wer verhindert sein sollt«, seine Gabe am Sonntage in der Kirche einzulrgen, sei herzlichst gebeten, sie seinem Pastor zu- kommen zu lassen. — Wellerdienst. Nm 1. Mai nehmen die Postanstaltcn den öffentlichen Wetterdienst, wie in den früheren Jahren, wieder auf. Dem Publikum ist dabei die Möglichkeit ge boten, gegen eine Einzclgebühr von 10 Pf. die Wetterprognose sich zusprechen zu lassen. E» genagt, daß diese« Verlangen kurzerhand durch Fernsp echer an die zuständige Post- «nstalt gerichtet wird. Bei Benutzung von Schließfächern zum Abholen der Wettervor hersagen sind viesclben Gebühren zu entrich ten, wie für gewöhnliche Zustellung im OrtS- bezirk. — (Güterabfertigung.) kürzlich ist auf einer Eisenbahnstation eine weilvoll« Sendung dadurch in Verlust geraten, daß ole anscheinend ungenaue adressierte Avitkarte durch die Post falsch bestellt wurde und in die Hände eine« unberechtigten Dritten gelnngte. Dieser füllle die Empfang«bestätigung unrechtmäßigerweise mit dem Namen de« Adressaten au«, zeigte die Amtkartr bei der Güterabfertigung vor und erhielt darauf hin anstandslos da» Gut «»«gehändigt, welche» er unterschlug. Zur Verhütung derartiger Vorkommnisse sind die Beamten der Güterabfertigungen erneut ange wiesen worden, streng aus Erfüllung der bei Autlieferung von Gütern vorgeschriebenen Formen zu halten. Namentlich ist streng da rauf zu sehen, daß die durch die Post be stellten Aoiskarlen oder bei telephonischer Benachrichtig»»» die Fernsprechanzeigen vom Adressaten eigenhändig und leserlich «»«gefüllt und unterschrieben sind. Gcschäfttfirmen ha ben neben ihrem Firmenst«mp«l noch durch Namentzeichnung de» Inhaber» oder seini» Bevollmächtigten zu quittieren. D«r Stempel abdruck «llein genügt nicht. Ort und Dalum sind gemäß de« Vordrucke« ebenfall« autlu- füllen. Ergeben sich au» den Umständen, ins besondere au« der Persönlichkeit de« Vorzeiger«, der Form der Unterschrift auf dem Avi« usw. Verdacht«gründe gegen die Echtheit der Empfangsbescheinigung, so ist d«« Gut vor- läufig nicht auszuliefern und erst die Gmpfang»ber«chtigung de« Vorzeigcr« möglichst zweifellos festzustellen. Interessenten werden also gut tun, oben angegebene Formen genau zu beacht«», wenn sie ihre Güter anstanvtlo« ausgehändizt erhalten wollen. Ohne Quittung de« Empfänger», da« ist der Frachtbriefadreflat, nicht aber der etwa adholende Bote, darf da« Gut nicht auigeliefrrt werden. Grobröhrtdorf. Wegen vorsätzlicher Brandstiftung wurde am vergangenen Dien«- lag der vrunnenbauergehilfe Emil Paul Bachmann von hier vom Schwurgericht Bautzen zu I Jahr 9 Monaten Zuchthau» und 5 Jahren Ehrenrecht«verlust verurteilt. 1 Monat gilt al« verbüßt. Derselbe war beschuldigt, da« dem Kaufmann Alwin Philipp gehörige Hsu« in Brand gesteckt zu haben. Radeberg. (Tödlicher Unfall.) Ein bedauerlicher Unfall trug sich bei der hiesigen Mittelmühle von Rissig zu. Während an der Holzvrücke von zwei Arbeitern Stämme von einem Wagen geladen wurden, siel ein cr. 10 Zentner schwerer Stamm an der anderen Seite des Wagen« herunter und auf ein vierjährige« Kind, da« sofort getötet wurde. Pirna. Eine Eheirrung, die einen tragikomischen Abschluß sand, soll dieser Tage in einem Orte der Umgegend vorgekommen sein. Tin noch nicht lange verheirateter Mann, der am Abend heimkehrte, sind die Türe ver schlossen uns er stieg durch da« Fenster in seine Wohnung. Seine Frau hatte sich zur Ruhe begeben und mit nicht geringer Uebe:« raschung sah ec, daß «« sich in seinem Bette «in anderer v«rheiratetec Mann bequem gemacht hatte. Den ungebetenen Gast wecken und ihn mit einem Stock dermaßen verhauen, daß ihm Hören und Sehen verging, war da« Werk der nächsten Minuten. Auch die Frau ist nicht schlecht dadei fortgekommen. Dienstag früh kramte sie ihre Siebensachen zusammen und verließ die Wohnung. D«m Liebhaber wurde von »er eigenen Frau noch ein besonderer Empfang bereitet. Auf dem Gerichte sind «wer Ehescheidungsklagen in Uu«sicht. Dresden. (Falsche Missionare.) Um die Weihnachtszeit de« vergangenen Jahre« lernten sich im Homburger Asyl für Arbeits lose zwei junge Leute, der 1891 in Kamenz geborene srühere Expedient und Kopist Arno Walther Prüß und der 20 jährige Handlungs- g-hilse Erich Otto Hermann Kuhnert au« Dre«ven, kennen. Prüß reiste bald daraus nach Halle, dann n^ch Magdeburg und ließ dann seinen neuen Freund ebenfall« nach Ler Stadt de« Sauerkohls kommen. Im dortigen Heim für Stellungtlose trafen sie zusammen, sertiglcn ein« Anzahl Sammellisten und zwei mit „Missionar Hamann" unter zeichne!« Legitunationskarten an und gingen nun al« „Missionare" auf die Reise. Ab wechselnd wurden die Städte Leipzig, Magde burg, Halle und Dresden besucht und recht ansehnliche Beträge gingen für die „Missionen" ein. In Dresden wurde der Schwindel ent deckt und die falsche» Missionare verhaftet. Sie wurden jetzt vom Dresdner Landgericht wegen Betrug« und Urkundenfälschung zu je 4 Monaten Gefängni« verurteilt. — Die Hinrichtung de» in Neuyork «egen Mädchenmorde« zum Tod« verurteilten Nldert Wolter au« Dre«den ist auf den 6. Juni angesetzt. Oberleutertdorf. (Selbstmord einer Braut.) Aussehen erregte hier »er noch unaufgeklärte Selbstmord einer jungen Braut, der 21jährigen Hau«besitzer«tochter Emilie Kowarschick im benachbarten Bettelqrün. Da« junge Mädchen schoß sich in der elterlichen Wohnung eine Kugel in den Kopf und starb dal» darauf. Am Tage zuvor hatte die Selbstmörderin noch in Gesellschaft ihre« Ver lobten einem Balle beigewohnt und war außerordentlich aufgeräumt. Die Hochzeit de» Brautpaare« sollte in drei Wochen gefeiert werden. Eibau. (Eigenartig«« Zusammentreffen.) Am 14. April verstarb der Grundstücktbefitzer K. 8. Rudolph im Alter von 75 Jahren ; zwei Tagt später folgte ihm seinr 76 jährige Ehefrau in den Tod nach un» 4 Tage darauf ereilte deren 73 jährigen Bruder, der mit in demselben Hause wohnte, ebenfall« der Tod. Sin 40 jähriger Sohn der verstorbenen Ehe leute Rudolph liegt noch schwerkcank darnieder. All« 4 Personen waren an Lungenentzündung erkrankt. Burker«dorf. (Radfahrer - Unfall.) Auf einer Radtour stieß der hiesige Fuhrwerk«, besitzer Rudolf Ermler beim Ausweichen an sie Deichsel eine« vor der Linkischen Schmiede in Reichenau stehenden Wagen«. D«r Stoß war so heftig, daß Ermler eine schwere Lederquetschung davon trug, an d«ren Folgen der junge 33 jährige Mann verschieden ist. — Der Professor Max Foerster von der Technischen Hochschule in Dre«den hat über den Einsturz de« Wasserturme« in Oschatz ein Gutachten erstattet, wonach nicht der Behälter, sondern der Unterbau, und zwar verschiedene Senkungen in diesem, die Ursache de» Ein stürze« gebildet habe. — Selbstkritik eine« Selbstmörder«. Eine bitter« Selbstkritik hinterließ ein Lebensmüder, der sich am Montag auf dem Lehrter Haupt bahnhof zu Berlin erhängte. Man fand dort die Leich« eine« etwa 25 jährigen, dem Arbeiterstande angehörig«« Manne«, der sich mit seinem Taschentuch an einem Riegel erhängt halt«. Auf einem bei der Leiche vorgefundenen Zettel stand auf der «inen Seite: „Ernst Reinhardt, Zwickau i. 8.", aus der anderen: „Ich bin em Lump und Schuft, ich will sterben*. Di« Leich« wurde »em Echauhause übergeben. — Erst da» Vergnügen. Eine originelle Bekanntmachung erließ die Däckerinnung in Falkenstein wie folgt: „Wegen Jnnungtfest- lichkeiten bleiben am Dienetag sämtliche Bäckerladen in Falkenstein und Ellefeld bi- früh 8 Uhr geschlossen. Die werten Haut frauen werden deshalb gebeten, ihren Bedarf am Montag abend decken zu wollen." — Na also! — Wie die Vandalen gehaust baden in der Bürgerschule in Reichenbach i. V. zwei Knaben i« Alter von 15 und 11 Jahren. Sie schlichen sich in da» Gebäude un» zer rissen in verschiedenen Klassen- und Lehrer zimmern Bücher und Pläne, schütteten die Tintenfässer um und brachten di« Mineralien sammlung in Unordnung, «l» sie schließlich, mit vielem Unterrichtsmaterial, mit Blei stifte«, Briefmarken usw. versehen, »ie Schule verlassen wollten, wurde die Hau.mannsfrau aus sie aufmerksam. Di« Bürschchen wurden der Polizei übergeben. Leipzig. (Mörder verhaftet.) I« Moi vorigen Jahre« wurde in Berlin aus eine Frau Reschke ein Mordversuch verübt. Ma« sau» sie schwerverletzt in der Wohnung auf und hatte Verdacht «uf den bei ihr wohnenden Schlosser Winkler, d«r flüchtig geworden war. Dieser hstte v«n Mordversuch zweifello» nur zu dem Zwecke begangen, um ungestört «in Attentat aus einen Geldbriefträger au«zuführen. Am Montag hat die Leipziger Kriminalpolizei einen Menschen gefaßt, auf den ganz genau da» Signalement de» Winkler pißt. Zweck» Feststellung seiner Identität hat «an ihn am Di«n«tag nach Berlin geschafft. Kcrchennachrichten von Bretnig. Sonntag Rogate: 8^/, Uhr Predigigott««- dienst. '/»kl Uhr: Kirchliche Unterredung mit der konfirmierten männlich«» Jugend. Kollekt« für den Ev.-luth. Jungfrauen- ver«in. Geboren: dem Hautvesitzer und Band weber Friedrich Olto Zschiedrich eine Tochtti; dem Packer Max Arthur Griner ein Sohn. t Sonntagabend 8 Uh.. Vecfammlung cm Anker: Aufnahme und Verpflichtung derNeukonfirmierten. Weitere Anmeldungen nimmt jederzeit entg«gen: dec Vorstand »e« Jüngling«verein«. kv.lutd. «ers.mm- lung am Mittwoch den 4. Mar fällt au«. Kuch«nnachrrchten von Großrühr«dorf. Geburten: Friedrich Herbert, S. b. Drechsler« Friedrich Erwin Schreier Nr. 208 . Aufgebote: Färbereigehils« Martin Georg Schölzel in Bretnig un» Hulda Lind r Wehnert Nr. 334c. Eheschließungen: Eisendreher Ernst Martin Kießling in Dre»den-Plauen mit Emilie Rosa Schöne Nr. 20. — F«brikarb. Edwin Paul Jungnickel in Bretnig mit Linda Helene Rentsch Nr. 206. — Tischle.- gehilf« Wenzel Straka Nr. 77f mit Elisabeth Csorba Nr. 260c. Sterbefälle: Theresia Charlotte, T. d. Unfallrrntnrr« Gustav Emil Guhr Nr. 134 , 2 I. 6 M. 16 T. alt. Marktpreise zu Kamenz am 28. Äprrl 1910. Preis. 50 Kilo «. k. Korn 7 50 Weizen »er,te Löfer Heitekorn Hirse 1! 80 7 75 7 80 !"!- ». ?. 7 30 10 50 7 50 7 50 16 - ? Heu 50 Kilo s Stroh 1200 Pfv. butter 1 s Erbsen 50 Kilo S KanoÜeln 50 Kit» II ?. 4 80 32 2 90 2 80 17 50