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Hoi'peäobootskLtLl'tropbe bei 8a6nit2. Ein schwerer Zusammenstoss wie er glück- sicherweise zu den Seltenheiten in der deutschen Marine gehört, hat sich auf hoher See während der Nachtübungen der vor Saßnitz liegenden Flotte ereignet. Das Torpedoboot „8 122" wurde von dem kleinen Kreuzer „München" gerammt. DaS Torpedoboot wurde mittschiffs getroffen und vollständig aufgeriffen. Zwei Maschinenräume und ein Heizraum liefen voll Wasser. Der Jngenieuraspirant Genee und der Maschinenmaat Küster sind tot. Der kleine Kreuzer „München" ist am Bug leicht beschädigt. Die andern Boote eilten sofort zu Hilfe und nahmen „8 122" in die Mitte, um es vor dem Untergang zu bewahren. Ein Augenzeuge be richtet über das entsetzliche Unglück: „Mr waren etwa um 10'/« Uhr nachts, 20 See meilen vom Lande entfernt, im Begriff, einen Angriff zu machen. Plötzlich wurde der Himmel durch Lichtkugeln und Scheinwerfer erhellt. Unser Kommandant rief sofort: „Da ist etwas passiert!" Wir eilten in rasender Fahrt zu Hilfe. Leider sahen wir, daß „8 122" bereits mit dem Hinterschiff im Wasser war Wir taten sofort alles, was zur Rettung des Bootes nötig war. Das beschädigte Torpedoboot wurde in langsamer Fahrt nach Saßnitz eingeschleppt. Die ganze Torpedobootflotte hat halbmast ge- flaggt. Es muß als ein großes Glück be zeichnet werden, daß das Wetter absolut klar war. Bei bewegter See hätte das Unglück un absehbar werden können. Wie die Stettiner Mendposst meldet, ist ein dritter Maschinist schwer verwundet worden. Ferner befindet fick zugleich mit den andern Verlebten noch an Bord des verunglückten nach Swinemünde geschleppten Torpedobootes ein vierter, von herumfliegenden Eisenstücken, schwer verletzter Maschinist. Das Unglück passierte bei der zweiten Nachtübung der zusammengezogenen Flotte, die aus 44 Torpedobooten und 5 großen Schiffen be steht. Auf dem einen der Torpedoboote befand sich aucb Prinz Adalbert von Preußen. — Ein weiterer Unalücksfall ereignete sich auf dem Tor pedoboot „8 140". Dort platzte nackt Beendigung einer Übung sfabrt kurz vor der Hafeneinfahrt Saßnitz ein Dampfrohr. Drei Heizer sind schwer verbrüht worden. Die Verwundeten wur den in das Lazarett des Kreuzers „München" geschafft. ^on unä fern. Die prenft. Landtagsabgeordnete« beim LuftschifferbataMon. Wie im Mai vorigen Jahres die Mitglieder des Reichstages das Luftschifferbataillon in Tegel bei Berlin besichtigt hatten, so folgten auch die Mitglieder des Abgeordnetenhauses einer Einladung des Kriegsministeriums zur Besichtigung des Ba taillons. Ungefähr 300 Herren, unter ihnen auch sozialdemokratische Abgeordnete, mit dem Präsidenten v. Kröcher an der Spitze wurden in drei Sonderzügen der Straßenbahn nach Tegel hinausbefördert. Das Luftschiff „M. Hl" stieg zunächst zu einer kurzen Fahrt auf. Es sollte nach einstündiger Fahrt in der Nähe der Halle medergehen. Da sich jedoch der Landungs platz als zu eng erwies, so mußte „M. III" von neuem hochgelassen werden, um an einer günstigeren Stelle zu landen. Bei diesem zweiten Ausstieg ereignete sich ein schwerer Unglücksfall, indem der Luftschiffer Lorenz, der in die Taue verwickelt war und infolgedessen mit in die Luft geführt wurde, aus beträchtlicher Höhe abstürzte. Schwerverletzt und blutüberströmt blieb Lorenz am Boden liegen. Er hatte außer einer Ge hirnerschütterung noch andre schwere innere Ver- letzungen davongetragen, so daß er in bedenk lichem Zustande nach dem Lazarett geschafft geschafft werden mußte. — Der Luftkreuzer „M. III" dehnte den zweiten Aufstieg zu einer über eine Stunde dauernden Fahrt aus und landete dann wieder auf dem Schießplatz. Einsturz der Münchener Parsevalhalle. Die für die Sport- und Gesellschaftsfahrten mit Parseval - Luftschiffen bestimmte große Ballon- ! Halle, die sich im Ausstellungspark im Bau be- t Tum Horpeäoboots-dnglück bei SsKmtr ; -cfl und das Postamt blieben unversehrt. PerslAett sind nicht verunglückt. Die Ent- stehui.,Mrsache wird auf mit Feuer spielende Kinder zurückgeführt. Die Betroffenen sind zumeist Tagelöhner, durchweg arme Leute. Der Gebäudeschaden beläuft sich auf etwa 300 000 Mark, der Mobiliarschaden auf etwa 270 OM Mark. X über den tragische« Selbstmord eines Lehrers werden aus Karlsruhe folgende Einzelheiten gemeldet: An der Dienstprüfung, die am dortigen Lehrer-Seminar II alljährlich nach Ostern abgehalten wird, beteiligten sich diesmal 98 Unterlehrer und 3 Unterlehrerinnen. Kurz vor Beendigung der Prüfung entfernte sich der 27 Jahre alte, in Pforzheim angestellte findet, und deren Essengerüst bereits vollendet war, ist zusammengestürzt und hat zahlreiche Personen unter sich begraben. Es wurden ein Toter und sechs Schwerverletzte geborgen. Uber den Unfall wird berichtet: An der im Auftrage der Luftfahrzeuggesellschaft in Berlin erbauten Halle waren zur Zeit des Unfalls 50 Leute beschäftigt, als plötzlich langsam die ganze Eisen konstruktion in sich zusammenfiel. Die Grund pfeiler, die durch je zwei dicke Eisenwalzen mit der einen Meter tief im Erdreich liegenden Betonplatte verbunden waren, konnten die wankenden Bogen nicht halten. Mehrere Arbeiter, die im Augenblick des Unfalles durch ein Schwebegerüst in die Höhe gezogen werden sollten, entgingen durch rechtzeitiges Ducken mit Der kleine Kreuzer „München". bereits verbüßt erachtet. Während der Ver handlungen des Gerichts umlagerten die Aus- ständigen in dichter Menge das Gebäude. Die Polizei war schließlich genötigt, sie in die Nebenstraßen zurückzutreiben, wobei es auf beiden Seiten einige Leichtverletzte gab. Abends erfolgte die Freilassung der abgeurteilten See leute ohne weitere Zwischenfälle. Die Arbeits börse beschloß in ihrer Abendsitzung, den Streik aller Gewerkschaften als beendet zu erklären. Einzig die eingeschriebenen Seeleute werden zur Fortsetzung des Kampfes aufgefordert. L-uftfckifkadrt. vielen andern Kameraden der Gefahr. Die Schwerverletzten waren im Wirrsal der nieder gesunkenen Eisenschienen und gebrochenen Holz balken begraben. Das Unglück wäre noch un gleich größer geworden, wenn nicht zufällig die Vesperpause gerade erst beendigt gewesen wäre, und erst ein Teil der Arbeiter das Gerüst wieder bestiegen hätte. Ob es sich bei der Ursache deS Einsturzes um einen Funda- mentierungs- oder Konstruktionsfehler oder um eine Bodensenkung handelt, dürfte erst die genauere Untersuchung des Unglücks ergeben. Die Aufräumungsarbeiten werden Wochen be anspruchen, so daß der Beginn der für den Mai geplanten Nah- und Fernfahrten der Parseval- schen Luftschiffe von München aus, nament lich deren regelmäßige Fahrten zu den PassionS- festspielen in Ober - Ämmergau und zurück, bis auf weiteres in Frage gestellt sind. Der Ausstellungsbauführer Ritter wurde von einem Trupp Arbeiter, die ihm unberechtigterweise die Schuld an dem Unglück beimaßen, schwer miß handelt. Zwei Ingenieure, gegen die die Arbeiter nach dem Einsturz eine drohende Haltung einnahmen, sind plötzlich verschwunden. Verheere» de Feuersbrunst in Württem berg. In Böhmenkirch im Oberamt Geis lingen ist nachmittags Feuer ausgebrochen, daS nfolge des starken WindeS sofort auf andre Häuser übersprang. Den aus vier Nachbarorten herbeieilenden Feuerwehren gelang es schließlich, nachdem etwa 80 Häuser eingeäschert waren, dem Brande Einhalt zu tun. Die Kirche, die Unterlehrer Adolf Arny, der seit 1902 im Schul dienst verwendet wird, da er glaubte, er habe einen Mißerfolg erlitten, und sich ohne jeglichen Grund in krankhaft erregter Phantasie einbildete, er werde aufs neue ferne Dienstprüfung nicht bestehen. Nach dem Ergebnis seiner in der Prüfung dargelegten Kenntnisse wäre er jedoch diesmal zweifellos für „bestanden" erklärt worden. So aber begab sich Arny, der über die Prüfung auch Spuren von Schwermut ge zeigt hatte, in den Hardwald auf Neurauter Gebiete und erschoß sich dort. Der Verstorbene galt in Pforzheim für einen pflichttreuen Lehrer. Seinen alten Eltern wendet sich allgemeine Teilnahme zu. Meuternde Gewerbeschüler. In der Gewerbeschule zu Angers (Frankreich) veran stalteten mehrere Zöglinge nächtlich eine Meuterei. Mit Totschlägern und Messern bewaffnet, das Gesicht maskiert, überfielen sie die Aufseher. Eine wäre Schlacht entspann sich, da sämtliche durch den Lärm erwachten Zöglinge für die Meuterer Partei ergriffen. Schließlich mußten sich die Aufseher in ein Zimmer flüchten und sich dort einschließen. Alle wurden ernstlich verletzt. S«de des Generalstreiks t« Marseille. Der Ausstand in Marseille ist durch die Frei lassung der sieben Seeleute des PaketbooteS „Moise" beendet. Das Seehandelsgericht hatte sie wegen Gehorsamsverweigerung zu acht Tagen Gefängnis ohne Aufschub verurteilt, doch - war die Strafe als durch die Untersuchungshaft ' — Der Parseval-Flugapparat, der am 14. d. bei Flugversuchen in den Plauschen See siel, ist glücklicherweise, gleich seinen beiden Insassen, bei dem Unfall nicht beschädigt worden. Er wird demnächst seine Fahrten wieder auf nehmen. - Die russische Regierung hat sich ent schlossen, jetzt ebenfalls der Flugmaschinentechnik größere Beachtung zu schenken. Es sollen zu nächst sechs Apparate französischen Ursprungs angekauft und ausprobiert werden. Sie werden dann ergänzt werden durch eine Auslese von Apparaten aller Systeme, die sich bisher be währt haben. GericktskaUe. Berlin. Das Landgericht verurteilte als Berufungsinstanz den seinerzeit freigesprochenen Tischler Weidinger wegen Nichtbefolgung von Anordnungen der Polizei gelegentlich der Ferrer- Kundgebungen am 19. Oktober v. zu 5 Mark Geldstrafe oder 1 Tag Hast und wegen Wider standes zu 45 Mark Geldstrafe oder 3 Tagen Gefängnis. W Berlin. Das Kammergericht fällte in einem Streikprozeß eine Entscheidung von unge wöhnlicher Bedeutung. Als der Mansfeld« Bergarbeiterstreik auSgebrochen war, war auch Militär zur Unterstützung der Polizeibeamten herangezogen worden. Bei dieser Gelegenheit hatte auch ein Sergant den Bergarbeiter B. aufgefordert, sich von einem bestimmten Wege zu entfernen. Da B. dieser Aufforderung nicht Folge leistete, wurde gegen ihn Anklage auf Grund einer Kreispolizeiverordnung vom 8. März 1900 erhoben, die vorschreibt, daß den Anord nungen der AufsiLtSbeamten Folge zu leisten sei. Nachdem der Sergant erklärt hatte, er habe B. aufgefordert, sich zu entfernen, weil er von seinem Rittmeister den Befehl erhalten habe, Streikposten fortzuweisen, wurde B. von der Strafkammer in Eisleben verurteilt. Die Straf kammer nahm an, daß zu den Auffichtsbeamten auch Soldaten zu rechnen seien, die zur Unter stützung der Polizeibeamten abkommandiert seien. Diese Entscheidung focht B. durch Revision beim Kammergericht an und bestritt besonders, daß Soldaten zu den Aufsichtsbeamten zu rechnen seien. Das Kammergericht hob auch die Vor entscheidung auf und sprach B. frei, indem u. a. ausgeführt wurde, nach der Kreispolizeioerord nung sei im Jahre 1907 eine Polizeiverordnung des Oberpräsidenten ergangen, nach der den zur Erhaltung der Ruhe und Sicherheit usw. auf öffentlichen Straßen ergehenden Anordnungen der Polizeibeamten und Gendarmen unbedingt Folge zu leisten sei. Ein Soldat gehöre nicht zu den Beamten. Verkehrspolizeiliche Anord nungen der Polizeibeamten seien auch nur wirk sam, wenn die Polizeibeamten ihre Anordnungen aus eigener Überzeugung im Interesse des Ver kehrs und nicht lediglich auf Befehl von Vor gesetzten erlassen haben. l Kuntes Allerlei. Getroffen. Dichter: „Ja, welches Dichten! Ich schüttle die Verse aus den Ärmeln!" — Kritiker: „Ärmlich genug sind sie." Einfach. Maler: „Bisher habe ich immer Schlachtenbilder gemalt, und jetzt soll ich auf einmal ein Stilleben malen. Wie soll ich das ansangen?" —Herr: „Höchst einfach, malen Sie doch Blutwurst I" Baumgart bemerkte wohl, was in dem wunden Kinderherzen vorging. Vielleicht bereute er auch seine Härte; denn er trat plötzlich auf sie zu und ihre Hand ergreifend, sagte er mit einer Güte, die sie ganz fremd anmutete: „Damit Sie sehen, daß nicht der Haß mich treibt, mache ich Ihnen ein Anerbieten: Betrachten Sie mein Haus als Ihre zweite Heimat!" Erschreckt sah Klara zu dem Manne auf. War das derselbe Mensch, der noch eben so harte Worte gegen ihren Vater vorgebracht hatte? „Ich danke Ihnen für Ihr freundliches An- erbieten, indessen übersehen Sie, daß ich nicht für mich zu bitten komme." „Der Stolz steht Ihnen jetzt übel," sagte er Wieder mürrisch. Er machte einige Schritte durch den Raum. Dann blieb er, wie damals bei ihrem ersten Besuch, vor ihr stehen und indem er wie vorhin ihre zitternde Hand in die seine nahm, sagte«: „Sie sind meines Bruders Kind und tragen meinen Namen. Ich will Ihnen noch eins versprechen. Ich will einen bedeutenden Kriminalisten mit einer Nachprüfung der ganzen Angelegenheit betrauen. Er soll mir sagen, ob sich nach seiner Meinung die Unter suchung des Gerichts aller Beweismittel be mächtigt hat, die die grausige Tat aufzuklären geeignet sind. Und wenn er mir sagt, daß man auch nur ein Tipfelchen zu unzunsten meines Bruders übersehen hat, dann will ich nicht eher ruhen —" er unterbrach sich — „dann will ich ihm einen Verteidiger stellen, dessen Honorar forderung mich nicht kümmern soll." Mit einem Jubelschrei beugte sich Klara auf die Hand deS Onkels nieder.. Er aber nahm ihren Kopf, sah ihr einen Augenblick in die lieben Augen, die in verhaltenen Tränen erglänzten und küßte sie dann flüchtig auf die Stirn. „Nun gehen Sie," sagte er. „Sie haben mich schwach gesehen! Gehen Sie!" Und »he Klara noch ein Wort erwidern konnte, war er im Nebengemach verschwunden. * * Hk In der Heidenstraße liegt mitten zwischen modernen Mietskasernen und Wohnpalästen ein altes unscheinbares Haus. Hier haust seit Menschengedenken d« alte Samuel Wolff, der an Offiziere und sonstige Leute Geld verleiht. Aber nicht zu Wucherzinsen, sondern unter wirklich kulanten Bedingungen. Freilich nicht jeder erhielt bei ihm Eintritt, nicht jedem half er, aber wo er mit seiner rettenden Hand ein- griff, da geschah es ohne die Forderung einer Wucherentlohnung, die für den Darlehnsuchen den meist der Anfang vom Ende ist. In seinem Geschäft, das er mit einem Schreiber betrieb, der schon über dreißig Jahre in seinen Diensten stand, hatte die Nachricht von der Verhaftung Baumgarts gewaltige Auf regung hervorgerufen; denn der Bankkassierer war der Schuldner Wolffs in Höhe von 850 Mark. „Der Herr Baumgart," hatte der alte Wolff immer gesagt, „ist mir gut für jede Summe. Ist er nicht in guter Stellung? Hat er nicht ein feines Einkommen? Ist « nicht der Bruder von dem Bankier Baumgart? Bis 1000 oder zwei Tausend ist er mir gut." Und nun war der Vorsicht des alten Samuel in dem Schicksal ein Meister erstanden. Zwar hatte er sich mit dem Schuldschein Baum garts an das Gericht gewandt, um Bezahlung von dem beschlagnahmten Gelde zu erlangen; aber der Richter hatte ihn auf die Sachen deS Bankkassierers verwiesen, da das Geld ver mutlich von dem Raube bei Klinger stammte. Aber Samuel Wolff hatte die Hoffnung so schnell nicht aufaegeben. Er war zu der Bank gegangen, um Baumgarts Gehalt mit Beschlag zu belegen. Hier aber hatte man ihm gesagt, daß dieses Gehalt nicht zur Auszahlung ge- langen könne, da es als Ersatz für die Unter schlagungen des Kassierers zurückgehalten würde. So war denn Samuel in diesen Tagen miß mutig und sein- Vorsicht beim Geldverleihen hatte sich verdoppelt. Sein altes Hirn ver mochte es nicht zu fassen, daß der feine Herr Baumgart sein Schuldner bleiben sollte. Er saß am Parterrefenster seines zweistöckigen rauchigen Hauses und sah mißmutig auf die Straße hinab. Unten wurde die Klingel gezogen und bald darauf trat das alte Faktotum über die Schwelle, um Herrn Marbach zu melden. „Ah, Herr Marbach!" rief Samuel. „Er wird mir bringen mein Geld, hat er doch ge erbt vom reichen Klinger." Der junge Mann grüßte höflich, als er in das Zimmer trat. „Der bringt nischt," dachte Samuel, „sonst würde er den alten Wolff nicht grüßen." Der Menschenkenner hatte sich nicht ge täuscht. „Ich muß Sie um Entschuldigung bitten," begann Marbach, „daß ich heute noch mit leeren Händen komme. Leider wird mir mein väter liches Erbteil noch nicht sofort ausgezahlt und ich werde gezwungen sein, erst den Klageweg zu beschreiten." „Sie müssen klagen, was heißt denn das? Warum klagen? Ich bin Zeuge, daß He« Klinger der VerwaÜ« Ihres Vermögens war." „Ja, aber der Erbe weigert sich, es mir herauszuzahlen." „Wie kann er sich weigern, wenn Sie die Papiere haben? Er wird wahrscheinlich nur behalten wollen, was sein Vater Ihnen schon herausgezahlt hat!" Marbach erbleichte. „Sein Vater hat mir von meinem Vermögen gar nichts herausgezahlt, sondern er hat mir hin und wieder kleine Zuwendungen gemacht. Sie sollten in Ihren Äußerungen vorsichtiger sein," sagte er brüsk. Der aste Mann wiegte das Haupt. Sie haben ganz recht," sagte er. „WaS gehrs mich an; ich will ja auch nur — mein Geld zurück haben. Sie verstehen — ich habe jetzt ein paar hundert Mark verloren und die Zinsen lausen schlecht ein." „Ich kann Ihnen aber jetzt nichts geben," fuhr Morbach nervös auf. „Dann muß ich mich eben an den Sohn des Herrn Klinger wenden und auf gericht lichem Wege die Herauszahlung der restie- renden ' „Das werden Sie nicht tun!" »» i (Fortsetzung joigt.»