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-NUchi Amtsblatt für Lie Ortsbelsörde und den Gemeinderatzu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig Hsuswalde, Großröhrsdorf. Frankenthal und DiMMd Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Nbonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wrr Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag l/,n Uhr einzusenden. Schriflleilung, Druck unö Verlag von N. Schurig, Bretnig. Ar. 26. Mittwoch, den 30. Mär; 191V. 2V. Jahrgang. Schule zu Bretnig. Die Aufnahme der schulpflichtige« Kinder erfolgt in diesem Jahre Montag, öenÄ. April, nachmittags I Wr in Lrhrslmmer S ärr vberlcvulr, die Aufnahme ader der Fartbildung-fchüler 1. Jahrganges, von denen die Vottrschul EntlaflungOreugniffe »orzulegen sind, sowie die Aufnahme sämtlicher von auswärts kommenden Kortdilduugsschüler »ratzt »randkatastraphe i« Ungarn, In Oekörito einer Gemeinde de« Ezatmare Komitates ereignete sich in der Rocht vom Ostersonntag zum Ostermontag eine furchtbare Katastrophe. Bauern veranstalteten dort in einer Scheune ein Tanzfest. Um nun Burschen anderer Gemeinden den Eintritt zu verwehren, wurde die Türe von innen nicht bloß ver riegelt, sondern auch vernagelt. Wegen dieser Autsperrung rächten sich die Burschen, die keinen Einlaß fanden, auf folgende uner hört barbarische Weise. Sie zündeten da« Dach der Scheune an und flohen dann, um die Eingeschlossenen ihrem Schicksal zu über lassen. Al« die Flammen rn» Innere drangen, entstand eine furchtbare Panik. In» Freie zu gelangen war unmöglich, da niemand daran dachte oder die Geistesgegenwart besaß, den »u»gang zu durchbrechen. Die Flammen er griffen die vallgäfie, deren Mehrzahl ver brannten, vi»her wurden S44 Leichen ge borgen und 150 Verletzte gerettet. Oertliches umd Sächstsches Bretnig. (Post.) 1. Um die ohne per sönliche Adresse zur Versendung kommenden Briefsendungen, die sogenannten Ehiffrebriefe, vor der Abholung durch Unbefugte ,u schützen, werden vom 1. April ab die Postanstalten, die sich mit der Ausgabe von Bnefen befassen, auf Wunsch Postlagerkarlen aussiellen. Die Ausfertigung der Postlagerkarte ist am Schalter oer Postanstalt, wo di« Abholung der Briese stattfinden soll, zu beantragen. Die Post lagerkarten weisen eine vorgedruckteNummer auf. Briefe, di« unter dieser Nummer mit dem Zusatz« „Ponlugerkarte" und dem Namen der die Postlagorkarte ausstellenden Postanstalt «ingthe», z. 8. Postlagerkarte Nr. 47Dre»deu-A. I, «crden nur demjenigen verabfolgt,»er di« vom Postamte Vre«»en-U. I »»»gestellte Postlager- karte Nr. 47 vorzeigt. Die Postlagerkart« hat Gültigkeit für die Dauer «ne« Monat«, vom Tage der Autstellung ad bi« «»»schließlich demselben Tage d«« nächsten Monat«, also z. B. vom 16. Februar di« einschl. 16. Mär, —; ihre Gültigkeit kann immer um je einen Mon,t»z«it- raum verlängert werden. Für di« Au»ferti- gung einer Karte, ferner für jede Verlängerung der Gültigkett«dauer wird je eine Gebühr von 25 Pfg. «rhoben. Eine ««rpflichtung zur Lösung von Postlagerkartrn besteht nicht; e« können also auch Ehiffrebriefe in seitheriger Weis« ohne jeden Au«»ei« bei den Postan stalt«» abgtfordert wrrden. 2. Im inner» deutschen Verkehr wird für »i« Versendung von Karten und Paketen mit Nachnahm« oi« Benutzung »on Nochnahmrkarten und Paket- adressen mit anhängender, vom Absender vor- zuschreibender Postanweisung zugelaffen. Der artige Formulare werden zum Preis« von 5 Pfg. für 10 Stück bei den Postanftalten vom 1. Juli ab zum verkauf bereit gehalten «erden. Es ist gestattet, di« Formular« durch die Privatindustrie Herstellen zu lassen unv schon jetzt zu verwenoen. Die nicht von der Post bezogenen Nachnahmekarten und Nach- nahmepaletadressen müssen jedoch, worauf zur Vermeidung von Zurückweisungen durch die Postanstalten besonder» hingewicsen wird, in Größe, Form unv Vordruck sowie in Stärk« und Farbe de» Papier« den amtlichen For mularen genau entsprechen. Musterformulare können in einigen Wochen bei den Postan- stalt«n eingesehen uno von Interessenten kosten los bezogen «erden. Die Benutzung der neuen Formulare ist vorläufig in da» Be lieben de« Publikum« gestelli. Lom 1. Januar 1911 ab werven zur Versendung »on Paketen und Karten mit Nachnahme aber nur noch die Formular« mit anhängender, vom Absender vorgeschriebener Postanweisung zugelasseu wer den. 3. Um den Schalterverkehr zu beschleu nigen, wird geeignete» Firmen usw. da« Vor schreiben d«r Postei»lieferung«schein« gestattet werden. Die Abgabe der hierbei zu benutzen den, in Schwarzdruck hergestellten unv in Block« zu 100 Stück gelieferten Formulare an da» Publikum erfolgt kostenfrei. Die Scheine sind vom Publikum so weit au«zu- füllen, daß der Annahmebeamt« nur den Post vermerk au»zufertig«n und mit einem Abdruck« de» Tage»stempel« zu versehen sowie bei Wertsendungen da« Srwichl einzucücken hat. Die Neu«rung soll zum 1. Juli in Wirksam keit treten. 4. Im weiteren werden vom 1. Juli ab Postanweisung«», mit »nhäng«ndem, vom Publikum oorzuschreibenden Posteinlie ferungsschein sowohl mn eingedrucktem Wert- stempel zu 10 und 20 Pf. al» auch unge stempelt »um bisherigen Preise (10 Stück zu 5 Pf.) ausgegeben werden. Die neuen For mulare sind für di« Linzelauflieferung von Post anweisungen bestimmt, »ähren» die seitherigen Formulare zu Postanweisung«« künftig nur in den Fällen verwendet werden sollen, wo Post anweisungen auf Grund von Linlieferunz»- büchern oder Verzeichnissen eingeliefert werden. Bi« auf weiter«» können jedoch auch di« alten Formulare für einzeln aufzuliefernde Postan- weisnngen wiittrdenutzt «erden. Bretnig. Am I. Osterfeiertage hielt im Gasthof zur galdnen Sonne der hiesige Turnverein eine» gutbesuchten Unterhaltung«- abend ab. Die Darbi«tungen bestanden in ernsten und heiteren Vorträgen, Doppel- quartetten für ,«mischten Chor und Männer, sowie einer turnrrischen Aufführung. Ohne »u«nahme gelang da» Gebotene auf« beste, und da« Publikum brachte seine Zufriedenheit in lebhaftem Beifall zum «»«druck. — Am gleichen Tage halt« der hiesige Militärverein »Saxonia" im Gasthof zum deutsche» Hause ein«» Theaterabend veranstaltet unv al« Lufführun,»stück: „Die Else oom Erlenhos" gewählt. Die R«gie lag in guten Hän»en, aber auch die Darsteller zeichneten sich durch flotte» Spiel au» und hatten ihre Aufgabe voll und ganz erfaßt. Langanhaltinder Beifall feiten« b«r zahlreichen Zuhörer folgte je»«« Akt«. — Im Schütztnhaus« waren e« Mitglieder de» Gesangvere»n« „Liedergruß", welche tbensall» am obengenannten Tage einen llnterhaltungsabend arrangiert hatten. Der Besuch war auch hier ein guter. Sämt liche Darbietungen sanden beifällige Aufnahme. ver 0Ntr»„il«rpeikt»r. Großröhrsdorf. Am 1. Oster- seirrtage gaben oer Männergesangverein „Radeberg" und „Lie^ergruß"-Dre«oen unter Mitwirkung der Konzertsängerin Amanda Sylva-Hunger au« Dre«»en im Hotel Haufe ein starkdesuchte» Konzert, da« in allen seinen Teilen auf da« vorzüglichste zur Ausführung gelangte. Ei» sich anschließender Kommer» hielt dis wackere Sängerschar noch längere Zeit beisammen. — Dre Erweiterung de« elektrischen lleber- landnetze» in Bautzen un» dl» wettere Ver größerung de« Elettrizitättwerk«« wurde von den Stadtverordneten in geheimer Sitzung beschlossen. Der Gesamtaufwand für da« Projekt, der sich auf 1 145 000 Mark beläuft, soll durch Aufnahme einer Anleihe von rund 1 200 000 Mark gedeckt werde». Radeberg. (De« Kind«« Engel.) Ein hiesiger achtjähriger Knabe wurde durch eigen« Schuld auf der Oberstraße hier von einem Automobil umgeriffen und geriet unter d,«selbe. Al» der Chauffeur hielt, um den Knaben aufruheben, war dieser bereit« aus- gestanden und unverletzt daoongelaufe». Der Knabe, dessen Anprall sogar die Gläser de» Scheinwerfer» zertrümmerte, war so glücklich gefallen, daß der Wagen über ihn wegfuhr, ohne ihn zu berühren. Löbau. Spurlo« verschwunden ist seit Freitag der frühere Rittergut»v»sitzer v. Schau auf Weigectdorf. Ec ist zirka 65 Jahre alt. — Ballonwettfahrt in Drebden. Bei dem oom Sächsische» Verein für Luftschiffahrt veranstalteten Ballonwetlfliegen, da» am Sonntag in Reick bei Dresden staltfano, stiegen 26 Ballon« aus, von denen sich zehn an der Sallousuch«fahrt und sechzehn an der Wettfahrt beteiligten. Unter den letzteren befanden sich die Berliner Ballon« Berlin und Groß. Der Fuch»ballon Dresden (Führer L-nert) landete in vorschriftsmäßiger Zeit in »tb«r»dorf bei Böhmisch-Leipa. Ihm zunächst, 390 Meter »ntsernt, landete Ballon Lachsen (Führer Rostosky) vom Chemnitzer Ber-ln und gewann damit de» Prei» de« königliche» Kriegtmimstrriu««. Den zweiten Preis erhielt Ballon Stuttgart vom Würltem. bergischen Verein, den dritten Prei« Ballon Bitterfeld o«m Bitterfelder Verein und den vierten Prei» Ballon Hewald oom Berliner Verein. Der König von Sachsen hat einen Prei» für den Sieger der Wettfahrt, Klaffe V, gestiftet, bereu Ergebnisse noch nicht voc- lieg«n. De« Aufstieg wohnten »er König uno die Mitglieder der königlichen Familie bei. Loschwitz, 26. März. In der Nacht zum Karfreitag waren sech» verwegene Ein brecher, lauter schwere Jungen, in »ie Villa »es Krieg-minister« Fryrn. v. Hausen in Oberloschwitz «ingedrochen. Dre benachrichtigte Polizei ,n Loschoitz eilte sofort in Stärke oon sech» Mann nach dem Schauplatz de» verbrechen», stieß «der, al« sie rn ore Villa erndringen wollte, auf de» hartnäckigsten Widerstand der Verbrecher. Diese hatten sich, nachdem sie von dem Anrücken der Polizei wahrscheinlich von ihren Aufpassern am selben Mge, nachmittags Z Ahr in Ledrzimmre L Ser Nieüerlchule. Alle übrige« F»rtvttd««gsschüler (als» au» ote Schüler -er LandwirtschaftSttafle) haben sich »egen ihrer Em-rdnung in »ie Beruf-klassen »/, Stunden später, al,o 5/4« Uhr in Zimmer » der Niederfchule einzufinoen. Mekuig, den Kenntnis erhalten halten, so,orl oecichanzt, so daß schließlich die Polizisten mrt »er Waffe vorgehen und Schüsse auf dre ver wegenen Räuber abgeden mußten. Diese flüchteten auf da« Dach oer Villa, wo sich aladald ein verzweflelter Kampf zwischen rhnen und den nach»ringenü«n Polizeimann- schäften «ntspaun. E» gelang aber doch schließlrch, sämtliche Einbrecher zu verhaften. S» hänselt sich, wie die Vernehmung ergao, um lauter schwere, verwegene Verbrecher, die oon vielen Polrzeio,Hörden versolgt «erden. Sie hatten bereit« »n der gegenwärtig nicht bewohnten Villa alle Wertsachen zufammen- gepackl, um sie ans «mein bereltstehenden Wagen fortzuschaffen. Da« mutige Vorgehen der Loschwitzer Polijermannsqasl verdient vollste Anerkennung. Chemnitz, 26. März. Heute früh wurde in einem Teich in Hartmanntvorf «i» etwa halbjährige» Kmd tot ausgefun»en, da» anscheinend mit einem Binosaoen erdrosselt worden ist. Der Leichnam war in Papier gewickelt und «lt einem Pltttftahl orschwerl. Von dem Täter fehlt l-se Spur. Aussig, 28. Marz. In Mariaschein «uroe der 52 jährige pensionierte tatholt,ch« Pfarrer Joseph Kosta am Fensterkreuz jemer Wohnung erhängt ausgefunde». K., «ine Jahre»pension von nur 600 Kronen bezog, war fast bi» zum Skelett avgemagert. Er ,oll im Kloster vter«al vergeolich nm Erhöhung l«iner Bezüge gedeten Haven. Bei der Bevölkerung «ar Kasta sehr verlebt, bei seinen Vorgesetzten nicht. — Srn« vrave Tal, die jetzt erst bekannt «ird, hat sich, wie der „Stoüo. Anz." melvet, in Orlsnitz zugetragen. Lon eurer Geschäfl«- tonr zurückkehrsn», verliert em Geschäftsmann am Bahnho, seine Brieftasche. Lie Tasche wird »on einem nrmen Reijenoen aufgefunven. Der Verlierer bemerkt inoe» den Verlust oald und kehrt auf Haldem Wege um, um ferne etwa 18 000 Mark enthatlense Brieftasche zu suchen. Der Hanv«ert»dursche bemerkt »e» Herrn und übirgivl d«m freudig Urber- raschten sein verlortne» Gut. Reich belohnt, kommen beide rn ein Gespräch, rn dessen Verlauf dir Geschäftsmann dem Ehrlichen eine Stelle andielet, welche freudig ange nommen «ird. Jetzt har »er G«jchäfl»mann dem «rprooten Angestellten ein« Vertrau«»»« stellung angelragen. Leipzig. (Au» de« Gerichtssaale.) Lom Lanogelicht Leipzig wurde »er Rat«, beamte Br«lschneider wegen Diebstahl» uno Fretheit»oeraudung zu 8 Monaten Gesäugni» oecucteilt. Bre.schnelver hatte, um sich eine Unfallcenle zu erw.rkea, eln«n räuberisch«» lleberfall eroichtet. Ec wollte rm neuen Rathause, wo er Dienst lat, 00» einem Un bekannten überfallen uno Mil fernem Seiten gewehr «lghanoell worden ,ein, wobei auch eine in ernem Schranke au,oe«ayrle Geld summe gestohlen «oc»en sei. E» stellte sich jedoch Valo heraus, oaß ore ganze Rauver- zeschichle »on Vcelschneioec glatt erfunden worden war.