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Allgemeiner Ammer. Amtsblatt für Sie Srtrdehöröt m- den Stmeindera! M Bretnig. Lokal-Nnzeiger für die Ortschaften vretnis, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegen». Der »I-,meine Anzeiger erscheint Wöchentlich Hwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonuemeuttprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten N«terdaltu»g«klatte»" »lerteljthrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« I Mark 2» Pfennige, durch die Pvß 1 Mark exkl. Bestellgeld. A«ferate, die 4gespaltene Korpu«zeil« io Pfg., sowie Bestellungen ans den All gemeinen Anzeiger nehme» außer unserer Expedition auch unser« sämtliche« Zeitnnhdbsten jederzeit gern entgegen. — Bei größere« Aufträgen nnd Wiederholung,» gemähten mir Rabatt nach Nebereinkunft. Anfernte bitten mir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienttag vormittag >/,n Uhr, für die S»u»abe«d-R»»»«r bi« Freitag vormittag»/,II Uhr einznfend««. Lchristleitung, Druck »nd Vertag non A. SchAkig, BrelniH. Nr. 8. Mittwoch, den 26. Januar Mk. 2V. Jahrgang. Lartttche- nm» S»ckstsckes. Bretnig. Line» guten Besuche» hatte sich am Sonntag da« Stistung»s«st de» hie sigen Verein« »Zephyr" zu erfreuen. Der Vorsitzende Herr Arthur Sedier begrüßt» nach einigen Konzertstücken di« Erschienenen, worauf die Weitere, höchst angenehme Unterhaltung, für welche mehrere auf diesem Gebiete sattsam bekannte hiesige Persönlichkeiten Sorge getragen hatten, ihren Fortgang nahm. Auch «ine Gaden-Verlosung fehlte nicht. Ein Tänzchen beschloß da« Fest. — Die großen Automobilmanöver de« Jahre» 1810 beginnen diesmal am 17. Mai und werden ihren Au«gang von Dre»d«n neh men. Eie dürsten sich von dort «u» bi» Wien hinziehen und über zwei Tag« dauern. An den Manöver« sind viermal beteiligt da» Freiwillige Deutsche Aulomodtlkorpr, da» Freiwillige Oesterreichische Automodilkorp» und da» Sächsische Automodilkorp«. Da» Ungar- lsche Lutomobilkorp» ist von der Teilnahme an den Manöver» zurückgetreten, weil e« vorau»sichtlich nicht genug Wagen zur Ver fügung stellen kann. D„ Grundidee de« Manöver», die selbstverständlich geheim ge halten werden soll, wird von deutsche« und österreichische» Gen«ralstabtoffizieren audgear« beitet. Die Arrangement« der ganzen Ver anstaltung liegen in den Händen d«» Deut sche« und Oesterreichische« Automodilkorp«. P u I » n i tz. (Pelzwaren-Dieb.) Seit läng«r«r Zeit bereiste ein unbekannter Died fast all« Städte Sachsen« «nd bestahl Kürschnereigeschäft»inhaber in der Weise, daß er für einige Nickel Pelzfleckchen angeblich zum Spielen für seine Kinder einkauft«, und während diese Abfälle fast immer au» der Werkstatt herbeigeholt werden mußten, stahl er im Laden wertvolle Boa» usw. Er ist u. a. auch in hirsiger Stadl, Radeberg, Großenhain, Meißen, Döbeln, Zwickau usw. aufgetreten. Am Donn»r«tage glückte »» nun der hiesigen Polizei endlich, diese vielfach ge suchte Person in hiesiger Stadt sestzunehmen. In der Person de« Diebe«, der nach langem Leugnen geständig war, wurde der in Rochlitz gebürtig« ehemalige Koch und jetzige Händler Max Richter ermittelt. Rtchlrr ist bereit« schwer vorbestraft, und zwar da« letzte Mal mit 6»/, Jahren Zuchthaus wegen Diebstahl» und H«hler«i. In seine» Besitz« wurden noch für etwa 1000 Mark gestohlene Pel,waren vorgefunden, die beschlaguahmt und vorläufig in Verwahrung genommen wurden. Richter, der ein äußerst feine« Auftreten zur Schau trug, wurde noch am selben Tage an das Amt«gericht Pul«nitz adgeli«ferl und dürfte einer strengen Bestrafung ««tgegensehen. Kamenz. In der sächsischen Oberlausitz sind nach dem amtlichen Veterinärbericht die anst«ckenden Tterkrankheite« säst erloschen. Nur i« Oberlichtenau bei Kamenz herrscht noch di« Sch»«i«rseuche. — Da« Stadtverordnetenkollegium von Kamrnz trat in seiner letzten Sitzung einem Ratsbeschluffe auf Anschaffung eine« Polizei hunde« bei. Ma» hat nicht ein schon autge- dildete», sondern ein junge« Tier (deutschen Schäferhund) gewählt, mit dessen Dressur einer der Beamten betraut word«n ist. Be kanntlich ist bereit« in zahlreichrn «nteren Städten der Hund in ven Dienst der Sicher- heitsorgane gestellt, u. a. wurde dieser Tage auch m Zittau beschlossen, Polizeihunve anzu- fchuffen. Zittau, 24. Januar. Der neue Komet »urde gestern abend von 8 Uhr ab i» süd westlicher Richtung über den Lausitzer Gedirg«- kamm genau beobachtet. Der Helle Kern und dir lange Schweif waren etwa «in, Halde Stunde lang deutlich sichtbar. — Endlich wird einmal auch in Drt«den mit de« Flugsport Ernst gemacht werden. Wie man mitteilt, wird Sonntag, den 30. Januar, und am darauffolgende» Dienstag, den 1. Februar 1910, nachmiitag« >/,3 Uhr aus vem in Mügeln gelegene« Flugplatz der Deutschen Lustschiffahrt-Sesellschaft, «. ». m. b. H. in Dretden, «in öffentlicher Schauflug statlstnden. E» handelt sich um ein durchaus ernsthafte» Unternehmen und e« wird auf alle Fälle da« Publikum auf seine Koste» kommen. Der Deutschen Luflschiffahrt - Gesellschaft in Dce»den ist e» gelungen, einen hervorragenden Aviatiker, den Schüler de» Eiffelturm-Um- flieger» Baron Lambert, Herrn Säubert, für ihr Unternehmen zu ge»innen. Der Zwei becker, auf dem Herr Gaudert aufsteigen wird, rollt bereit« auf dem Schienenwege Dre»den entgrgen. v«i schlechtem Wetter wird der Flug 8 Tage später wiederholt. Die König!. Sächs. Slaat«tisenbahn - Direktion wird von 12 Uhr 40 Min. ab an den Fluglagen alle 5 Minuten je «ach Bedarf Extrazüge nach d«m Flugplätze adgehen lassen, ebenso wird die Eächs.-Böhm. DampsschiffahrtS-Gesellschaft Extraschrff« für den gleiche« Zweck berettstellen. Am Flugplätze selbst wird gleichzeitig die Auf fahrt eine» Fesselballon» zur Prüfung der Höhenrrsultat» stattfinden und ist anschließend an di«. Veranstaltung eine Freifahrt diese» Ballon« geplant. Dre « d « n, 23. Januar. (Landtagsab- geordnete hinter den Kulissen.) Während heute abend im König!. Opernhause die Oper »Ober,«" aufgrführt wurde, erschien«» mehrere Landtagtabgeordnete hinter der Szene, um sich au» eigener Anschauung von der Not wendigkeit de» Umbaue» de» Opernhause« zu überzeuge». Al« bekannt muß vorausgesetzt wer den, daß der Etaat«hau«halt»etat die Forderung von annähernd 2 Millionen Mark enthält für den Umbau de« Opernhause«. Dir Betrag wird in mehreren Raten gefordert. Dretden, 24. Ja». Ein schwere» Brandunglack trug sich heute gegen mittag im Hause Markgraf«Heinrichplatz Nr. 7 zu. Hau»bewohner sahen au« der Parterrewohnung de» Tischler» Glaser Rauch dringen. Al« man die verschlossen« Wohnung aufbrach, bot sich den Leuten ein schrecklicher Anblick. Auf d«m Fußboden lag, aus Hände und Knie ge- funken, der am ganzen Körper vollständig braungebrannt« 3jährige Knabe Walter Glaser. Der Klein« hatte mit dem fünfjährigen Bruder mit Streichhölzchen gespielt, wodurch die Betten in Brand gesetzt worden ^aren. Der Knabe war tot. — Eine Spur de» verschollenen Ballon« „Luna" vom Sächsischen Luftschifferoerei«, Der, wie berichtet, am 19. Dezember in Weißig mit dem Leutnant Richter au Bord ausstieg und seitdem vermißt wird, scheint jetzt in Nor wegen gefunden zu sein. Ein Bauer im eut- legenen Sigbal (Amt Butternd) hatte, wie der Draht meldet, tue Nachrichten über den verlorenen deutschen Ballon „Luna" gelesen und Hal jetzt der deutschen Gesandtschaft in Christiania berichtet, daß er am 2l. oder 22. Dezember einen lichten Gegenstand am Hori zont sinken sah. Nach seiner Schätzung be trug die Entfernung etwa 50 Kilometer, Wa de« Norefi'ld oder dem Äraasjeld in T-le- «arken entsprechen würde. Auf Veranlassung der Gesandtschaft hat jetzt da» Ministerium de» Auswärtige» durch den Amtmann im Be zirk Kröd»herr«b zwei Skiläufer engagiert, die jene wilden und entfernte» Gebirg«g»grnden durchsuchen sollen, um möglicherweise Spuren de» Ballon» zu finden. — Ein Opfer seine« Beruf« al« Feuer wehrmann ist »er langjährige Brandmeister der Feuerwehr in Meißen, Klempnermeister Loui« Lochmann, geworden. Er starb Freitag mittag an den Folgen «iner Rauchvergiftung und «ine» vrustkrampfe«, die er sich beim Brande a« Heinrichtplatze zugezogen hatte. Der Verstorbene, der im 70. L«b«n»jahre stano, hat viel« Jahre der dortigen Freiwilligen Feuerwehr angehört und bekleidete in ihr schon lange Zzit da» Amt eine» vrandmtister». Lodwig i. Sa., 22. Jan. Am Freitag vormittag «reignete sich in d«r hiesig«n Eisen gießerei ein furchtbarer Unglücktfall, indem der Dreher Stübner au» Niederau beim An legen eine» Riemen» van der Tran»miflio» ersaßt und «ehrma!« herumgeschleudert »urde, sodaß auf der Stelle der Tod erfolgt sein muß. St. hat di« Arbeit gegen Vorschrift und trotz Warnung unternommen. Der Be dauerndwert, hinterläßt Frau und mehrere Kinder. Er war al» tüchtiger Arbeiter ge schätzt und beliebt. — Der älteste Soldat Sachsen» feiert an Kaiser» Seburtttag, 27. Januar, seine» 97. Geburtstag. Der ehr»ürdig« Alte, Herr Ferdinand Strauß in Mülsen-St. Nicla», ist i« Jahre 1813 geboren, 1834 kam «r zum 2. Bataillon de« Schützen - Regiment« nach Leipzig, wo er 8 Jahre diente. Herr Straaß »ar früher Webermeister, seit langer Zeit ist er iude« bereit« Besitzer de» Vierschank« „Zur Weintraube" in Mülsen- Et. Nlcla«; er ist geistig und körperlich noch wohlauf, macht selbst noch da» im H«u»halte gebrauchte Holz klein. — Mit ihrer Straßenbahn macht die Stadt Freiberg ebenso schlechte Geschäfte wie Zittau- Der Betriebezuschuß der elektrischen Straßen- bah» in Freiberg beträgt nach drm HaudHalt plane für da« Jahr 1910 aicder 32 285 M. Dies« Tatsache nötigt die Stadtverwaltung, auf Mittel und Wege zu sinnen, mit möglichst geringem Kostenaufwande di» Bahn rentabler zu machen. Nach den Autiahrungrn de» Oberbürgermeister» bet der Einführung der neu- und wiedergewählten Stattverordnetei, soll die» dadurch versucht «erden, daß in der Unterstadt eine Ringverbindung hergestellt wird, die e» ermöglichen soll, mit «ine« Wage» weniger au»zukommen und trotzdem in kürzeren Zwischenräumen al» jetzt zu fahr«». Oel « nttz i. tz. (Ortdoerwechselung.) D«r hiesige Ort»veretn schreibt: In der letzten Sitzung de» Landtage« wurde u. a. für die Erweiterung de» Bahnhof» Oelrnitz i. E. ei» Teilbetrag von 400 000 Mk. bewilligt. Hier bei ist in einem großen Tei! der Zeitungen wiederum nur von Oelsnitz schlechthin oder von Oelsnitz i. L. di« Rede. Oel«nitz im Erzgebirge (i. E.), um da» e» sich in dem ovigr« Fall handelt, ist «ine Landgemeinde in der Amlshauptmannschaft Chemnitz und mit gegenwärtig 16 500 Einwohnern da» größte Dorf Sachsen«. Der fast aurschließliche Er- werdSzweig ist dec Steinkohlenbergbau, und zwar produzierten die zur Bcrginspeklion Oelsnitz i. S. gehörigen Werke de« Lugau- Oelsnitzer Reoirr» im letzte» Berichtsjahre für 28 Millionen Mark Eteinkohl-n. — In Werdau wurde i» einer stark be sucht«» Versammlung von Ladeninhadern aller Branchen die Gründung «ine» Rabattspar verein» beschlossen. 50 Ladeninhaber traten bereit» bei. — Ein Lotteriegewinn davongeflogen, da« kommt sicherlich auch selten vor; darum mag «» der Chronik «inverleidt »erden. Hat da ein Geflügelliebhaber auf der am vergangenen Montag blendeten 2. Geflügelausstellung in Meerane ein hübfche» Paar Tauben gewonnen, wofür er Fortuna, der launischen, Dank weiß. Wohlgemut macht er sich nach der Au«stellung aus den Weg, empfängt da« blinzelnde und glucksende Pärchen und sperrte e« in «in — Taschentuch ein. Doch ein Taschentuch ist sozusagrn ein „dehnbarer Begriff", da» sagten sich auch die Taud«n und probierten die Lücken. Da — wa» ist da»: erst di« eine und, noch ehe sich der eben noch Glückliche umgesehrn, di« ander« — b«io« Teuben «ar«n dem losen Echnupstüchlein entschlüpft, und auf und davon war der Lotterie - Gewinn. Ja — seufzte d«r an die Erde gekettete Hinterbliebene — hätte ich eine Flugmaschine l Neuger«dorf. (Erpreffung»versuch.) Fabrikant Ackert hier erhielt vor einigen Tage» einen anonymen Brief, in dem er aufg,fordert wnrde, ein» gröbere Summe Gelbe» am 20. Januar nacht» 12 Uhr an einem näher bestimm ten Platz« niederzulegrn; für den Fall, daß «r e» nicht tu» würde, «urd« ihm und seiner ganzen Familie der Lod «»gedroht; unterzeichnet «ar da» Schreiben mit „Die acht Mörderhände". Die davon benachrichtigten Polizeiorgane be gaben sich nun in der letzten Nacht in die Nähe de» angegebenen Platze» und hielten sich versteckt. 10 Minuten nach 12 Uhr kam auch «in Mann, der da» vermeintliche Paket mit de» Gelbe abhole» wollte. Mit Hast nah» er diese» o» sich und wollt« sich »it seiner Beut« entfernen; von den nun eingreifende» veamten wurde er jedoch sestgrnommen und an da« Künigl. Ant«gericht Ebersboch »in- giliefert. S« ist der 18jährige Sohn eine« hiesige» achtbaren Einwohner». Allem An schein nach ist der jung, Mann durch Lesen von Schundromanen auf feine verwerflich« Idee gekommen. Leipzig, 22. Jan. Die Besitzer und Chauffeure sämtlicherLutomobiloroschlen streiken wegen der ihrer Ansicht zu rigorosen Hand habung der verkehrtpolizeilichen Vorschriften. Die Droschkenkutscher »erden, wie man fürchtet, gleichsall» in den Streik einlreten, da in den letzten Tagen wegen Verstoße» gegrn die Ber- kehr»ordnung nicht weniger al» 340 Straf anzeigen «ingelaufen sind. — Von den drei Touristen, die am ver gangenen Sonntag von Linthtal bei Ber« au« ein» Tour üb«r den Cnaridenfirn in» Made- ranertal unternommen haben, werden zwei vermißt, «ährend der dritte noch am selben Lage umgekehrt und am Montag in Zürich eingetroffen ist. Der eine dec Vermißten ist der Ingenieur Walter Spohr aut Leipzig, der andere ist oec 18 Jahre alte Student Ernst Koßlau au» Weihwasser (Oberlausitz). Die bi«herigeu Rettung-versuche sind erfolglos geblieben, weil bei der gegenwärtigen Wetter lage ein Vordringen in» Hochgebirge unmög lich ist. Ern erneuter Rettungsversuch soll von Linthtal aus unternommen werden. — Vie Anverwandten ve« Ingenieur» Spohr in Leipzig hoffe», daß sich die veidcn Vermißten in eine undewirtschastele Schutzhülle gereitet haben.