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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Brtsbehörde und den Kemeinderat zu Bretnig. Lokal-Nnztizer für die Ortschaften vretnic, HauSwalde, »roßröhrSdorf, Frankenthal and Umgegen». Ter Akgemein« Anzeiger erscheint wöchentlich Hwei Mal: Mittwoch nnd Sonnabend, »bonnementeprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten N»terbaltu»g«blatte«" »ierteljührlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Voten in« Hau« 1 Mark 2» Pfennige, durch di. Poß I Mark exkl. vestellgeld. 8«fer«te, di« 4gefpalten« Korpu«zeil« 10 Pfg., sowie vestellunge» ans de» AI« gemeinen Anzeiger nehme» außer unserer Expedition auch »ns«r, sämtlichen Zeitungdbot« jeder,eit gern entgegen. — vei größeren Aufträgen »nd Wiederholung e» gewähr«» wir Rabatt »ach Nebereinkunst. Z«f«r«t« bitten wir für dir Mittwoch-Nummer di« Lie««tag vormittag r/,11 Uhr, für di« S»»»ab«»d«X»««er bi« Freitag vormittag »/,11 Uhr ei»»»s«»de«. vchristteitung, Wruck und Vertag »on N. Nretniß. Rr. 6. Mittwoch, Lea 1S. Januar 1910. 2V. Jahrgan«. Lertliche- uw» StchHlcke». v r e t n i g. Am Sonnabend nachmittag wurde durch einen Vertreter der Kümgl. Swt»- hauptmannschast H«rrn Otto Hartmann von hier und Herrn Gustav Petzold von Haue walde, beide bei der Firma I. G. Petzold L Sohn hierselbst beschäftigt, da« Ährenreiche» für Treue in der Arbeit unter »nljprechenven Worten Überreicht. Ersterer hat bei der g»- nannlen Firma eine Arbeit«,eit von nahe»» 35 Jahren und letzterer eine solche von 32 Jahren hinter sich. Bretnig. A« Sonntag hielt in Ra», menau der 4. vrzirk de« Meißner Hochland« Turngau«» fein« erste d»»jährig! ve,irk»« vorturnerstund« ab, zu welch« 45 Vorturner erschienen waren. Nachdem der turnerisch« Teil beendet, eröffnete der v«,irk»turnwart Herr Hiemann Petzold-Vretnig unter herz lichen vegrüßungdworten die Versammlung. E» erfolgte sodann die Beurteilung über da« stattgefundene Turnen, worauf der vrzirk«- turnwart seinen inhaltsreichen, mit eine» be geisterte» »Gut Heil" aufgenommenen Jahre«- dericht vortrug. In Bezug der Zögling«turn- fahrt »ach Pul«nitz M. S. wurde der Turn- plan festgestellt, nach welche« für die Zog- Unze ein Wetturnen (K«ch»kanpf), für die MUglirder dagegen ein Probe-Stafettenlaus vorgesehen ist. Ein Sommer» soll die Turn- fahrt beschließen. Nachdem noch unter Dar legung der Gründe gewünscht morden »ar, daß da» Gaufest in Ottendorf nach dem Kr«i«vorturnerturnen in Zittau abgrhalten «erde, und eine Hutsammlung für die Unter- stützungdkaffe 3,25 Mk. ergeben hatte, wurdi die Versammlung g«schloff»n. — Un,uläffig« vriefsendungen nach Groß britannien. Die britische Postverwaltung sen det täglich «in« große Zahl von Drucksachen, Warenproben und Geschäft«pipieren nach Deutschland zurück, die de« für ihr« Beför derung gegen die ermäßigt« Tax« erlassenen Vorschriften nicht entsprechen. Di« Beanstan dungen »erden zumeist dadurch veranlaßt, daß entweder die gewählte Verpackung der Muster pp. eia, Prüfung de» Inhalt« ohne Zerreißen der äußeren Umhüllung unmöglich macht, oder »eil die »Must« ohne Wert" bet näherer Prüfung erkennen lassen, daß sie nicht al« Probe oder Muster «in« War, dirnen sollen, sondern zum Gebrauch oder für »in« handel«- mäßige Verwertung bestimmt sind. In letzter veziehun, handelt e» sich hauptsächlich um folgende Gegenstände: Broschen, Briefum schläge mit aufgedruckter Adresse, vleistifthal- t«r, Besatzspitzen, Llichä», Damengürtel, Deck chen, Füllfederhalter, Handschuhe, Halrtücher, Hemden, Jacken au» Woll«, Kämme, Ketten, Kragen, Knöpfe in größerer Zahl, Konfekt, Marzipan, Messer, Mützen, Oelbilver, Pillen, Pulver, Scheren, Schlipse, Seidenstoffe, Scherz- artikel, Schinken, Schokolade, Schreibpapier mit ausgedruckter Adresse, Spitzenkragen, Stickereien, Strümpfe, Taillen, Te«, Tisch decken, wollen« Westen, Würste. vritfumschläg« und Briefbogen mit aufgedruckter Adresse, »ie al» Drucksachen versandt «erden, betrachtet di« britische Postoerwaltung al» Schreibmaterial und befördert si« daher nicht gegen die er mäßigte Taxe für Drucksachen. — Wieviel Schritte macht der Mensch in «inem Jahre? Zu dieser nicht uninteressanten Frage schreibt dem »L. T." au» Freiberg ein langjähriger Lrs«r, der mittel« Schrittzählers genau feftgestellt hat, wieviel Schritte er im vergangenen Jahre gemacht hat. 3 143 460 Schritte im Jahr«, oder 8612 Schritte durch schnittlich am Lag« waren da« Resultat dieser Beobachtungen. Rngenomm«n, «r hätte, um dio Länge eine« Kilometer« abzuschretten, 1350 Schritte mache» »üff«n, so wären die« jeden Tag 6,380 Kilometer oder im ganze» Jahr« 2328 Kilometer. Die »iedrigste Echrittzahl kommt auf den Monat Februar mit 157 030, di« höchst« auf Siptemder mit 357 580. Großschönau. Ein merkwürdige« Zn- serat befindet sich in einer der letzten Num mern der hier «scheinenden »Oberlaufitzer Press«". E« laut«: Abhand«» gekommen ist meine liebe und so teure Frau Auguste. Da sie schon vorher oie Sprache verloren hatte, bin ich über de» großen Verlust ganz zusammenge- kntckt un» verzichte sogar auf dir Wi«der«rlangung »e« kostbaren Schatze». Großschönau, 12. Jan. 1910. 504 b. Man ist nun hier aus vi« Antwort d«r „liebrn teuren Anguste" gespannt, vielleicht halt« sie allen Grund, 504b den Rücke» zu kehren — Ein, schwer vorbestrafte Mietgeldprellerin, Mari« Martha Elauß g«d. Böhme, treibt sich seit Anfang vorigen Monat« in der Lausitz umher, vetrügerrirn bei Bauern und Dienst- vermittlern verübend. Lor »er Genannten, die sich häusig Hoffmann nannte, sei gewarnt. Die Slauß ist36Jah« alt, klein, kräftig, gesund- farbig, hat braune Augen und braune« Haar und trug »eißenKofshawl und schwarzeaPlüschjockelt. Radeberg. Durch ein Schavens«»« wurde da» Gut de» Besitz«!» Zimmermann in S«iser»dorf «ing«äschert. Da» Feuer ist wahrscheinlich absichtlich angel«gt worden und hat trotz der Hilse von sieben Wehren nicht auf di« ursprünglich nur «griffen« Scheun« beschränkt werden können. Ruch eine Scheune de» nächsten An««sen» von Börner fiel d«m Element zu« Opfer. Dr«»d«n, 15. Jan. In der Verhand lung gegen di« Vorstand«- und Aufsichttrat«« Mitglieder d«r in Konkur« geratenen Rade berger Lolttdank wurde da« Verfahren gegen den Hauptangeklagte» Schulze abgetrenot und aus unbestimmte Z«it vertagt. Di« 8 anderen Angeklagten wurden von der Rnschulotgung der Bilanzverschleierung kostenlo« freigesprochen. E» steht zwar fest, daß die Bilanzen der Volk«- bank falsch aufgestellt worden sind, jedoch Haden die 8 Angeklagten dem 1. Vorstand Schulz« da« vollst« V«rtrau«n geschenkt, »aß er die Bilanz«» richtig ansertigen werde. — Im tiesrn Winter einen stattliches, eß baren Pil, zu finden, gehört gewiß zu den nicht alltäglichen Vorkommnissen. DerFourage- händler Otto Marx in Weinböhla fand am Donnerttag vormittag aus d«m Komposthaufen einer Wiese an der Leipziger Bahn einen selten großen, dazu gesunden Ehampignon. Lr wog reichlich 450 Gramm, sein Hut hatte 15 dezw. 20 Zentimeter Durchmesser. Der Stiel «ar 13 Zentimeter lang und hatte bei gleichmäßiger Stärke 18 Zentimeter Umfang. Meißen, 17. Januar. Auf eigenartige Weise büßte in der Nacht zum Sonntag der 25 jährige Arbeiter Albert Lehmann au« Mühlberg i. Sa. sein Leven ein. Er kam nacht« 1'/, Uhr mit seinen Wirtsleuten nach seiner im Hause des Baumeister« Gröschel, Fährmannstrabe 14 befindlichenWohnung. Diese war aber von seinem Logirkollegen von innen verriegelt worben, weil vleser glaubte, Lehmann schlafe schon. Nun versuchte Lehmann vom Abortfenst« au« an da« Schlafzimmersenster zu klopfen, um seinen Kollegen zu weck«», könnt« jedoch da« Fenster nicht erlangen und stürzte mit eine» Aufschrei vor den Aug«n seiner entsetzten Wirt«leute drei Stock in di« Tieft, wo er auf den gepflasterten Hof aus schlug und einen so schwere» Sch仫lbruch erlitt, daß «r nacht« noch im Krankenhause starb. — Al» ein« Seltenheit muß e» gelten, daß sich in »i«sem Jahre in Maxen Drilling« zur R«krutierung»sta»mrolle melden müssen. E» sind die» Söhne de» Invalid«» Jacob, lauter stramme Burschen. W i n d i s ch k a m ni tz, 16-Ja». Von eine» Baumstamm erdrückt »urde vorgestern im Walde beim Rosenberg« dir 3Sjährige Frau Mari« Wagner. Die Frau war mit ihrem 4jährigen Söhnchen Holz sammel» gega»gen und sägte einen Psahl ab, der einen großen Baumstamm vor dem Abrutschen bewahren sollte. Der Stamm kam in« Roll«» und »rückt« der Frau den Brustkorb ein. Da« Bübchen blieb unversehrt, ging nach Hause un» mrldete dem Vater den Unfall mit de» Worten »Muttl liegt!" Johanngeorgenstadt, 13. Januar. (D«r Flaschendierhand«! im Festzug«.) Ein für weit« Kr«ise int«rrssa»t«r Strafprozeß «ege» unerlaubten Schankdetriebe« fand j«tzt vor de» Oderlandi«grricht zu Dretden seinen Abschluß. Am 18. Juli 1908 veranstaltet« da« Gewerkschaft«kartell in Johanng«orgenstadt «inen Fekzug. Die Arrangeure ersucht«» den Flaschenbterhändler R»cht«r, auf deff.n Grund stück der Arbeiters,rein von Johanng«org«nstadt Turnübungen adhält, einige Hundert Flaschen vier zu liefern, damit dir Trtlnehmer a» Festz»ge sich zuvor stärken konnten. Richter sagt» auch di« vierliefer»»g z», trat da« Ge schäft aber noch in letzter St»n»e an den Flaschenbterhändler Kunz ab, der auch in der Tat 300 Flaschen «ter auf den «ersamm- lung«platz schaffte, von welche» «twa 150 Flaschen getrunken wurde«. Ku»z »nd Richter erhielte» nu» wegen unerlaubten Echankbe- trtebe« bezw. Beihilfe dazu «ine Strasoer- süguug. Beide b«stritt«u, sich oe« Schankoer gehen« schuldig gemacht zu haben. Si« de- hauptrtrn vielmehr, an einen geschlossen Personenkrei« Bier geli«fert zu Haden und seien überhaupt nicht in drr Lage gewesen, den Teilnehmern am Festzuge da» Biertrinkrn zu verdteten. Da» Landgericht Zwickau be stätigte jedoch da« vom Etadtrat zu Johann georgenstadt erlassene Strafmandat und führte au«, daß durch die Bterlieferung auf den «ersammlungtplatz der Festzugrteilnehmer eine Schankstält» in» Leben gerufen worden sei. Der vierhändler Kunz, der da« vier geliefert habe, sei al« »Täter" zu betracht«», der Flaschenbierhändler Richter hingegen, der sein Grundstück zur Verfügung gestellt und den Audschank geduldet habe, sei gemäß 8 79 de« Reich»strafgesetzbuche« der Mittäterschaft schul- big zu erachten. Während der vierhändler Kunz sich bei de« landgrrichtlichen Urteil be ruhigte, legte Richter bei de« Oberlande«ge- richt Revision ein und machte geltend, daß »ie getroffenen Feststellungen seine Verurteilung nicht rechtfertigen könnten. Da» Odeilande«- gericht schloß sich indessen de» Anschauungen der Vorinstanz an und erkannte auf kosten pflichtige Verwerfung der Revision. G^gen dt« Verurteilung Richter« «egen Beihilfe zum unerlaubten Schankdetriebe lägen keine recht lichen Bedenken vor. Dadurch, daß sr den ihm zuteil geword.'nen Auftrag zur Bter lieferung an «inen anderen abtrat und außer dem noch s«in Grundstück zur Verfügung stellt«, habe «r sich btt ihm zur Last gelegten Ver gehen« schuldig gemacht. — Ein Herr au« Schlema begab sich a« D»nn»r«tag früh in Begleitung seine« Hunde» nach Wildbach und von dort nach Stein, u« mit dem Fcühzuge nach Zwickau zu fahren. Zwischen Wildbach und St«in blieb plötzlich der Hund stehe«, sing an »u heulen und zu scharren. Der Herr begab sich an die Stelle, fand aldbald einen Hut, und al» der Hund «eiter scharrt«, kam ein halb erstarrter mensch licher Körper zum Vorschein. Der Hund leckte den ganzen Körper ad, und e» »ährte nicht lange, so «holte sich allmählich der Mensch. Der Srdauerntwert« gab an, daß er sich auf der Wanderschaft befind« und infolge de« vielen Schnee» müor geworden sei und sich hingelegt habe, worauf er einge schlafen sei. Der Wanderer konnte sich zur nächsten Herberge begeben, wo ihm Hilfe zu- t«il «urde, so daß er später seine Reis« nach der Heimat fortsetzen konnte. — Di« Mormone» oder «Heiligen der letz ten Tag«", wie sie sich nenne», entfalten zur Zeit ekfie äußerst rührig« Propaganda für ihre Ideen in Zwickau. Dabei ist zu dimerken, daß Zwickau und Umgegend schon j«tzt der Sitz vieler Selten ist, di« sich selten ,» einer G«g«nd so eingenist«t Haden »ie dort. Me«ran« i. S. vo» einem wütenden Pferd« »»rein hier zwei Personen auf schreck lich« Weise verl«tzt. Tin herrschaftliche», vor ein«» Sag«» gispannt«» Pferd, da» sich mit di» Hinterbeine» über der Deichsel verfangen hatte, wollten v« Kutscher »nd «in vorüber gehender G»t«desitzer au» seiner Lage befreie». L«tzterer griff nach dem Zaumzeug» d«» Tiere», aber plötzlich biß diese» wild um sich, wobei «» d«m Gut»befitzer sofort d«n Ballen der «ine» Hand sowie zwei Finger adbiß, »ährend dem Kulschtr die Nas« fortgebissrn, sowie d«r recht« »,m von unten bi» »um Oberarm vollkommen zerfleischt wurde. Di« verstümmel te» suchten sofort ärztlich« Hilf« aus. Leipzig, 15. Januar. Heute nacht hat der Bauhils»,rb«tter Matthia« Nornack im Alt« vo» 31 Jahr«» plötzlich seine Frau überfallen. Al» sich dieselbe zur W'hr setzt«, »ollte er ihr die Kehl« mit «inem Mess« durchschnmden. Ex verletzte die Frau jedoch nur durch Stichwun- d«n. Aus die Hils«ruf« derselben war di« Toch, trr hinzugekommen, di« Rornack mit d«m Messer an den Händen verletzte und der er die Nasen spitze abbiß. Den Frauen gelang e», zu flüchten un» die Polizei zu alarmiere». Al» dies« i« die Wohnung eindran-, hatte Nornack versucht, sich die K«hl» zu durchschneiden und die Pul«« aber» zu öffnen. Tr hatte sich jedoch nur unerheblich verletzt und wurde al« Polizeige« fanzrner in« Krankenhau» gebracht. Dre-dner Schlachtvieh »urkt vom 17. Januar 1910. Zum Auftrieb kamen 4587 Schlachttiere und zwar 796 Rinder, 986 Schafe, 2473 Schweine und 332 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 40—43, Schlachtge wicht 76—79; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 38—41, Schlachtgewicht 70—74, dull-n: Lebendgewicht 38—41, Schlachtgewicht 68—72; Kälber: Lebendgewicht 48—51, Schlachtgewicht 73—81; Schafe: 84—86 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 55—56, Schlachtgewicht 72—73. Er sind nur oie Preije für die besten Vishiorten verzeichnet.