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Allgemeiner Anzeiger : 22.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190511221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19051122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19051122
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-22
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 22.11.1905
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poNrilcbe Kunälcdau. Di« Wirren in Ruhland. * Uber Ausschreitungen in den ver schiedensten Gegenden Rußlands liegt wiederum ein ganzes Bündel Meldungen vor: Eine amtliche Mitteilung über die Unruhen in Kronstadt stellt lest, daß insgesamt l 8 Per sonen getötet, 8 ihren Verletzungen erlegen, 2 O'fiz?ere und 81 Marinesoldaten und Ziv'l- Personen verwundet sind. 5 Hänker wurden niedergebrannt, 6 O stzierswohnungen, 143 Kaufläden und 8 Weimckankftellen wurden qe- plündert. Alle Meuterer uno Plünderer wurden verhaltet. Beim Appell fehlten 3t Matrosen. Die Untersuchung wird energisch betrieben; nach ihrer Beendigung beginn! der Prozeß. — In Malinowka (Distrikr Serdobsk) sagte eine plündernde Bande Tiere in die Kirche. Viele dieser KirckensLänder wurden daraus von den Bauern ans dem Kirchplotze totgeschlagen, bevor Militär berarkommen konnte. — In Kasan erscheinen schon seit vierzehn Tagen keine Zeitungen mehr. — Aus Kirsanow (Pro vinz Tambon) wird gemeldet, daß die Unruhen unter den Bauern immer mebr um sich greilen und sich in Brandstiftungen, Plünderungen von Grundbesitz uno Gttr°idedi?bstahl äußern. 25 Staatsgüter sind oerwüster worden, andre werden uoch durch die energische Gegenwehr ihrer Einwohner vor der Verwüstung geschützt. Die Truppen erweisen sich als nicht aus reichend. — In Li bau wurde ein Polizei- beomter, der durch Geldspenden zu einer Juden- Heße aufreizte, von der Volksmenge erschossen. — Dagegen ist in Tiflis die Ruhe wieder- hergestellr urd in KutaiS sogar der Belage- rungsrustand wieder ausgehoben worden. "In den Aus stands gebieten von Moskau und Baku haben Militärs, er- sammlungen ftattgesunden, in denen die Entschlüsse des Streikkomitees angenommen wurden. Die Garde-Marineequipage hielt eben falls eine Versammlung ab, in der sie sich mit dem Programm des Komitees einig erklärte. Das einzig nicht offizielle Blatt, das setzt er scheint, find die Nachrichten des Dtreikausschusses, fie erscheinen außerhalb jeglicher Zen'ur. (Dem nach scheint sich die russische Regierung nach wie vor in hilfloser Lage zu befinden und nun nicht einmal mehr der Armee vertrauen zu dürfen.) * Anläßlich der aus allen Teilen des Reiches gemeldeten Bauernunruhen fand in ZwS- koje Selo, dem jetzigen Aufenthalt der kaiser lichen Familie, unter dem Vorsitz des Kaisers Nikolaus ein Ministerrat statt, in dem die Bauernfrage zur Beratung stand. *Jn einem auf telegraphischem Wege ver breiteten Rundschreiben ermahnt Witte die Arbeiter, vom Streik abzulassen, da die sozialpolitische Gesetzgebung in kurzer Zeit die berechtigten Forderungen erfüllen würde. "Die russischen Reservisten bis zum Jahrgang 189S sollen sofort auS dem aktiven Dienst entlassen werden. M * * Deutschlaud. *Am 18. d. fand in Gegenwart des Kaisers in Kiel die Vereidigung der Marinerekruten statt. * Halbamtlich läßt die deutsche Regierung folgende Erklärung verbreiten, die an Deutlich keit wirklich nichts zu wünschen übrig läßt: .Ausländische Blätter fahren wrt zu behaupten, daß die Haltung des russischen Minister präsidenten Grafen Witte gegenüber dem Ver langen nach Selbstverwaltung in Russisch- Polen von deutscher Seite beein flußt worden sei, und daß die deutsche Re gierung diplomatische und militärische Vor bereitungen treffe, um in Russisch-Polen einzurücken. Demgegenüber wird von zu ständiger hiesiger Stelle erklärt, daß alle diese Gerüchte aus plumper Erfindung be ruhen. Die deutsche Regierung hat seit vielen Jahren übe,Haupt keinen Gedankenaustausch mit der russischen Regierung über polnische Angelegenheiten gepflogen.* "In seiner Sitzung am Donnerstag ge ¬ nehmigte der Bundesrat die neu'H Steuervorlagen. "Die neue Flottenvorlage sieht den anßeretatsmäßigen Bau von sechs großen Kreuzern vor. Ferner sollen die sech zehn Torpedobootsdivifionen cus 24 vermehrt werden. "JmWahlkreiseEisenach-Derm- bach ist aus der Stichwahl zum Reichstage der antisemitische Wahlbewerber Schack als Sieger heroorgegangen. * über das Ergebnis der Wahlen zum sächsischen Lanotag ist zu metoen, daß die Freisinnigen ein Mandat von den Bauern- bündlern und die Sozialdemokraten einen Sitz von den Nat'onalliveraleu gewinnen. Das Zentrum behauptete feinen Besitzstand. Der neue preust. Justizminift-r Dr. Besrler. Der bisherige preuhiscke Justirminister Exzellenz Sckönsttdt scheidet wegen boyen Alters in der aller nächsten Z-ü w s seinem Amte aus. A S sein Nach folger ist der BreSlouer OberlandeSgerichtSP-äfident Dr. Beseler ernannt worden. *Für den elsaß-lothringischen Landesausschuß haben dieser Tage Er- gänzungswahlen ftattgesunden. Es wurden sämtliche au? geschiedenen Vertreter wiedergewählt, io daß die Mehrheitsvelhältnisse im Ausschuß dieselben geblieben find. Öft«rreich-U« gar«. "Fejervary findet bei seinen Be strebungen, die Ordnung herzustellen, erheb lichen Widerstand. So hat sich der durch ministerielle Verordnung seines Amtes enthobene Leiter des Budapester KomitateS, Obernotar FazekaS, geweigert, sein Amt nieoerzulegen. Auch der aufgelöste Wohl'ahrtsausschuß will beisammen bleiben. Der neuernannte Budapester Obergespan legte infolge dieses beispiellosen Widerstandes sein Amt nieder. Fsraukretch. * Der neue Marineminister Etienne hat es verstanden, den Streik der Arsenal- Arbeiter schnell zu beenden, der eine Kalamität über die Marine zu verhängen drohte. Über die Bedingungen, unter denen die Arbeit wieder ausgenommen ist, herrschen noch Widersprüche. Etienne hatte die sehr schwere Aufgabe, die Arbeiter zufrieden zustellen und zugleich die staatliche Autorität zu wahren. Luxemburg. "Großherzog Adolf ist am Freitag vor mittag auf Schloß Hohenburg (bei Parten kirchen) im 88. Lebensjahre gestorben. Er war der älteste der europäischen Monarchen. Bereits vor 67 Jahren trat er die Regierung des vormaligen Herzogtums Nassau an, das infolge des Krieges von 1866 an die Krone Preußens überging. 1867 schloß der Herzog einen Vertrag mit Preußen, worin er gegen eine Abfindung von 10 Mill. Taler endgültig auf den nassauischen Thron verzichtete. Im Jahre 1890 rief ihn der Tod König Wil- beim? 111. von Hilland auf den^Thron von Luxemburg, da dieses Land im Staatsgruc-d- gesetz die westliche Erb'olge Me in Holland selbst) nicht kennt. Der jetzige Gros-Herzog Wilhelm, der schon seit langem die Regent schaft iührt, ist 1852 geboren. Belgien. * Graf Philipp von Flandern, der jüngere Bruder des Königs von Belgien und eigentlicher Thronfolger, ist in Brüssel, 69 Jahre alt, verstorben. Er hatte schon früher zu gunsten seines Sohnes, Prinzen Albert, auf die Thronfolge verzichtet. Holland. * Die zweite holländische Kammer hat den Vertrag betr. das Nieder lassungsrecht von Deutschen und Nieder, ländern in Holland beziehungsweise D-utsch- land genehmigt. Der Minister des Äußern erk'ärte, daß dieser Vertrag iür das Deutsche Reich Gesetzeskraft habe, und daß die einzelnen Bundesstaaten k ine dem Vertrage wider- svrechenden Bestimmungen treffen könnten. Die Sozialisten lehnten die Veran'wortung für dielen Vertrag ab. Norwegen. "In Norwegen wickelt sich die neue Königsafiäre glatt ab. Nunmehr liegen die amtlichen Ziffern über das Resultat der Volks abstimmung vor, wonach 257 710 Stimmen iür die Monarchie und 68 852 Stimmen iür die republikanische Staatstorm abgegeben worden sind. Das republikanische ,Dagblad' bezeichnet dieses Ergebnis als eine großartige Vertrauenskund- gebung tür die Regiegierung. Nicht Hakon, sondern KarlV. wird sich Prinz Karl von Däne mark als norwegischer König nennen, wie ja auch Bernadotte, lein Urgroßvater mütterlicherseits, sich als König von Norwegen „Karl 111 * (in Schweden „Karl XIV) nannte. Prinz Karl von Dänemark har sich jetzt übrigens auf die Anfrage der norwegischen Regierung in aller Form bereit erklärt, eine Wahl zum Könige von Norwegen anzunebmen. Balkanstaate«. "Durch Überreichung des Ultimatums an die Pforte haben die Großmächte in Sachen der mazedonischen Finanzkontrolle ihr letztes Wort gesprochen; wenn das nicht Hilst, dann -oll die „friedlich!* Flottenkund gebung in der Besika-^ucht stattfinden. "Auf Englands Vorschlag einigten sich die Mächte dahin, daß der österreichische Hafen- kommandant Vizeadmiral v. R'pper den Ober befehl über die gesamte Demonstrations flotte übernehmen soll. " Armenier, Mazedonier, Türken und Kurden liegen sich fortwährend in den Haaren. Am Donnerstag überfielen Kurden das auf dem Gipfel deS Berges Sassun liegende arme nische Dorf Alvarivtz, steckten ein Haus in Brand und töteten etwa 60 Armenier. Afrika. "Die Marokko-Konferenz wird neueren Abmachungen zufolge bereits am 15. De zember in Algeciras zusammentreten und vom spanischen Premierminister R-os eröffnet werden. . ----------SS-----SS Vie mufunälanäisAe fi sckereigereckt frm e. Es dürste in anbetracht der Schwierigkeiten, die aus der neufundländischen Frage zwischen England und Amerika entstehen könnten, von Interesse sein, über den Stand dieser Frage näheres zu hören. 15 Jahre hindurch hatte Neufundland den amerikanischen Fischern in den Küftengewässern die Rechte der meistbegünstigten Naiion gewährt. Als vor ungefähr einem Jahre deutlich zu ersehen war, daß der amerikanische Senat den Bond - Hay - Vertrag abgeschafft hatte, beschloß Neufundland, die amerikanische Fischer mit dem Ködergesetz, das sich bereits als vorzügliche Waffe gegen die Franzosen bewährt haste, zu Setämp-en. Der Kamps wurde in diesem Frühjahr eröffnet. Die amerikanischen Fischerdampfer wurden, als sie 24, Roman von Adalbert Reinold. Berta verließ das Zimmer, fie mußte dabei dicht an ihrer Loufine vorüber. Ein flammender Blick traf noch dieselbe und den Saum ihres einfachen Trauerkleides warf fie zur Seite, damit er nicht in Berührung käme mit dem Atlasrock der unweiblichen gefährlichen Person. Tiefe Stille herrschte in dem Empfangs- Salon — der Abschied war ein kurzer. Das soeben Lorgefallene erschien zu peinlich, um auch nur noch mit einer versuchten Erörterung berührt zu werden. 14. Die alte Seheimrätin v. Berling befand sich nach dem Fortgang der Baronin v. Bingen und deren Tochter noch allein im EmpfangS- Salon. Die alle Dame saß sinnend eine Zeit lang da, dann legte fie die Spitze des feinen mageren Zeigefingers auf den silbernen Knops der elektrischen Glocke, und der Hausdiener trat ein. „Sehen Sie doch nach, ob Fräulein Rheins berg auf ihrem Zimmer ist, ich lasse fie zu mir bitten," befahl die Geheimrätin. Als Berta eintrat, redete die alte Dame fie mit sanfter Stimme an: „Setzen Sie sich hierher, mein liebes Kind, ich möchte recht ruhig mit Ihnen sprechen. Ver trauen Sie mir unumwunden alles an und ich werde gewiß Ihre treueste Beschützerin sein, bis sich alles zu Ihrem Besten aufgeklärt hat." Berta setzte sich neben die Geheimrätin. und i bald war diese die aufmerksame Zuhörerin des jungen Mädchens. Als Berta ihre Mitteilungen schloß, riet die Rätin: „Lassen Sie die häßliche Szene, welche sich hier zwischen vier Frauen abspielte, zunächst Geheimnis unter uns bleiben. Ich möchte, daß vorläufig auch meine Tochter und Schwieger tochter nichts davon erführen. Sie haben, mein armes Kind, so jung Sie noch sind, so schwere Erfahrungen gesammelt, daß Sie auch wohl die Kraft gewinnen werden, meinen Kindern gegenüber heiter zu erscheinen, wenn es Jbnen jetzt auch recht weh ums Herz sein muß. Ver gessen Sie nicht, Sie haben an mir eine mütter liche Freundin, das weitere wollen wir Gott anheimstellen." Wohltuend wirkten die sanften Worte der Geheimrätin auf Berta ein, und als bald darauf der Landauer vorsuhr, aus welchem Berta ihre beiden kleinen Lieblinge mit eigenen Händen hob und zugleich die Damen begrüßte, war fie völlig beruhigt, und keiner sah es dem schönen Mädchen an, welcher Ärgernis erregende Vorfall, in den fie gewaltsam hineingezogen war, sich abgespielt hatte. Am selben Nachmittag war der große Residenzgarten, der Prater der nordischen Weltstadt, gedrängt voll. Die breiten Haupt- alleen gewährten einen imposanten Anblick, alles schien Lust und Leben. Die langen Reihen glänzendster Equipagen, worunter viele herrliche Viergespanne fick be ¬ fanden, besetzt mit Insassen, die die kostbarsten neuen Frühlingstoiletten zur Schau trugen, die kleinen Reiter-Karawanen, bestehend aus Reitern und Reiterinnen, die farbenreichen, verschiedenen Offiziers-Uniformen, die allüberall aus der M.nge hervorblitzten, das Gedränge der unübersehbaren Fußgänger, dies bunte, lebendige Durcheinander bot ein außerordentlich fesselndes Bild, wie man eS nur in einer Großstadt zu gewahren vermag. Unter den Fußgängern befanden sich zwei junge Männer, wovon der eine uns be kannt ist. Es war dies Doktor Kühns, der in Be gleitung eines Kollegen die freien Nachmittags stunden bei dem herrlichen Frühlingswetter benutzte, sich im Residenzgarten zu ergehen. Die Herren unterhielten sich, und auch ihr Auge traf und musterte hauptsächlich die ele ganten Equipagen und damit zugleich das unermüdlich bunte Getümmel auf der breiten Chaussee. Doktor Kühns' Blick fiel auf eine ihnen entgegenkommende Kalesche, die mit zwei Gold füchsen bespannt war, die beim Wiegen ihrer Köpfe die weißen, silberglänzenden Mähnen hin und her schwangen. In dem Wagen befand sich ein Herr nebst Dame, wahrscheinlich ein junges, vornehmes Ehepaar, dem zwei Kinder, Knabe und Mäd chen, gegenübersaßen. Neben diesem Gefährt ritt eine junge Dame in einfachem schwarzen Reitkleide, und diese Gestalt fesselte unwillkürlich die volle Aufmerk samkeit deS Rechtsanwalts. Von !^ak unö fern. Die Gräfin Morttgnoso, die ehemalige Kronprinzessin Luise von Saflsen, läßt 'M Wiener Verlag unter dem Titel „Bekenntnisse einer Prinzessin" eine Reihe von Tagebuck' blättern erscheinen, die Szenen aus dem Leben der einstigen Kronprinzessin von Sachsen unter Anwendung veränderter Namen wiedergeben. auf den großen Bä'ken fischten, daran ver hindert, sich den erforderlichen Köder zu be schaffen. Augenblicklich setzt sich der Kampf auf einem andern Gebiete, nämlich an ver Westküste fort, wo nm diese Zeit der Herings- sang besonders eifrig betrieben wird. In diesem Kampfe besitzt Neufundland nicht ganz die Kraft, wie in dem vorher beschriebenen Kampfe an den großen Bänken, denn den Amerikanern steht nach dem Vertrage von 1818 daS gleiche Recht an der Westküste zu, wie englischen Untertanen. Die Amerikaner hatten nun aber in Wirklichkeit weniger nach Heringen gefischt, als von Neufundländer Fischern, die sich zu Hunderten um diese Zeit in der Jnselbucht «ammeln, den Fisch ausgekauft. Ihre Schiffe yaiten in der Regel nicht mehr als 6—8 Leute an Bord, und die sehr viel größere Arbeitskraft, die zur Verladung der Heringe nötig war, fand sich uwer den Neufundländer Fischern, die ihre Hei'nge zum Verkauf anboten. Die neustrnd- länoer Regierung bat nun den Neufundländern verboten, ihre Fische an die Amerikaner zu ver kaufen, oder sich vorübergehend von den Ameri kanern als Mannschaft anwerben zu lassen, sodaß der Amerikanern nichts Wetter übrig bleibt, als die Heringe selbst zu fangen. Diese neuen Ver« hältn sse werden von den Amerikanern als sehr lästig empfunden. Sie haben versucht, die Bestimmungen dadurch zu umgehen, daß fie neusundlönder Fischer über die Dreimcilen- Grenze bringen und dann an Bord ihrer Schiffe übertühren ließen. Die Leute wurden dann als Mitglieder der Mannschaft ange worben und verpflichteten sich für die Zeit der Heringssaison. Dieses Mittel hatte nicht >mmer den gewünschten Erfolg, w daß viele Schiffs besitzer in der Befürchtung, keine Fische kauten zu können, davon Abstand nabmen, überhaupt Sch ffe nach Neufundland zu senden. Die amerikanische Fischerei an der Westküste von Neufundland ist also tatsächlich ernstlich bedroht. Die amerikanische Regierung wurde auf Be langen der amerikanischen Schiffsbesitzer bei der englischen Regierung vorstellig. Das englische Kriegsschiff „Latona" wurde darauf in die Bucht beordert, um dafür zu sorgen, daß die Ameri kaner in keiner Weise in Ausübung ihrer Fischerei gestört würden. Die „Latona" stellte fest, daß die Kolonialregierung in durchaus be rechtigter Weise verfuhr, und die Sache blieb, wie sie war, nämlich ungünstig für die Ameri kaner. Es verlautete vor einigen Tagen, daß die Amerikaner nunmehr ein Kriegsschiff nach der Jnselbucht geschickt hätten. Dies scheint nicht der Fall zu sein, obgleich die amerikani schen F scher einen derartigen Schritt ihrer Regierung verlangen. Augenblicklich hat Amerika nur den kleinen Kreuzer „Albatroß" in der Vai vor Anker liegen. Er lag dort schon vor Be ginn der Heringssaison. Ein Mitglied des Fischereidepartements befindet sich an Bord dieses Kreuzers mit dem Auftrage, die Ent- Wickelung der Streitfrage zu überwachen. Die Regierung von Neufundland ist fest entschlossen, unter keinen Umständen nachzugeben und den Streit, wenn nötig, jahrelang kortzusttzen. Die Amerikaner scheinen dies zu wissen, denn sie versuchen, ihre Regierung zu veranlassen, mit England zu einem Einverständnis zu kommen, ähnlich dem englisch-französischen, und auf diese Weise die amerikanische Fischerei besser zu stellen. In den Ver. Siaaten werden Stimmen lout für die Wiedereinführung des Bond Hay Ver trages und man macht dem Senator Lodge, dem Verfechter der Fischereü Inter ssen Neu- Englands, den Vorwurr, di sen V.clrag ve- nichtet zu heben. Die Lage in tnr Jntelbucht hat bis jetzt zu keinen Gesetzlosigkeiten Veran lassung gegeben, aber die Gefahr liegt eben darin, daß fie dies tun könnte. Es war aber auch eine junonische Gestalt, die mit Grazie und Sicherheit das Pferd, einen mutigen Rappen, dessen Nüstern schnoben und dessen Vorder füße fortwährend den Versuch machte« zu courbettieren, wie spielend lenkte. Die anmutige Reiterin mußte jedoch eine« Augenblick die nötige Obacht zu geben ver säumt haben; denn plötzlich machte das Tier einen gefährlichen Sprung, um im selben Moment durchzugehen. Der Weg, den das wildgewordene Tier nahm, war längs der Equipagenreihe, da die Wagen hintereinander herfuhren, gelichtet, — Eduard sah, daß die allerdings geschickte Reiten« vergeblich versuchte, über das Tier wieder Herrin zu werden. Viele Damen schrien laut auf, wodurch dal Pferd nur noch erregter wurde. Doktor Kühns selber war ein vortrefflicher Reiter, der Reitsport war in seiner Mußezeit seine liebste Unterhaltung. Er begriff sofort die Gefahr — und mit rascher, männlicher Entschlossenheit sprang er durch einön sich ihm bietenden Raum, de« zwei Fuhrwerke ließen, gerade zur rechten Zeih um dem heranstürmenden Pferde in die ZÜg« zu fallen und es glücklich zum Stehen z« bringen. Der Reitknecht der Dame kam zu gleich hinterher gesprengt. Eduard gab ihm de« Zügel und hob geschickt die junge Retterin, dr< sich mit Bravour auf dem Durchgänger gehalte« hatte, aus dem Sattel. Aber totenbleich war fie doch, als fie neoe« Doktor Kühns stand — fie lehnte sich unwill kürlich auf seinen Arm und schwankte so sek daß ei »uftech Eii di« W sich an den pv am h, der Ri » Er Zetter Ohnan Tufan Mag«, Micheli -E »aber svari, 'st doö dir'.? derrlick UDo -Ihnen Zeine Darf j 'erner Kleist .Die ^anke- Mä ^nfal hanM Neneb hnes Me r Ad g« M l As bei Pr üch tü 3n ein viel Fahren An vc kchutzr laubte dort l tier dn dezabli WHU. Eii As der ereigne brenm einem Wei 6 entlang schein ihnen hemm' dagen dagen Überla Eremei »Hier Ei A fl Die 8 d°n vr oberen Salllle egab leine ? Ülcidcr ^hrsä ibpru Ei> Mb er »rau führen Amt ! Am V M er Mel, illr Wl . De Kls M der kür ^jähri Törlitz Wer ivffen erhängt übgeschi Sc- bürzre weiter Atteln etzgen Mlück "vmmei > Fa manttv Migei Mann oahlun! chlasen Anzahl M i Wnun , Ein "n Ger °s F Mflittl fden uci A die < Mende Pvhnw ist dies führen.
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