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für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserat« bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag »/.H Uhr einzusenden Zchristleitung, Vruck und Verlag von N. Lchuvig, Bretnig. Rr. 93. Mittwoch den 22 November MS 15. Jahrgang. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementtprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltung«blatte»" vi«teljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark SV Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. bi« ins 1. Obergeschoß gelangt waren, riß plötzlich der Gurt, an dem der Fahrstuhl hing, und beide stürzten 6 Meter tief hinab. Byl- ling hat sich einen leichten Schädelbruch und eine Verletzung an der linken Schläfe und Leupold einen Bruch de« rechten Unterschenkels zugezogen- Der Gurt ist an einer Stelle zu sammengenäht gewesen und durch die dauernde Rerbung ist da« Genähte durchscheuert worden — Auf rätselhafte Weise verschwunden ist aus Gersdorf bei Kamenz vor 14 Tagen das 22jährige Dienstmädchen Fiedler, welches im dortigen Gasthof bedienstet war. Dasselbe ist zuletzt in Begleitung eine» Ackerknechts«, ihres Geliebten, gesehen worden. Alle Ver nehmungen de» Genannten sowie polizeiliche Nachforschungen, sind bis jetzt ergebnislos ver laufen- Der Knecht ist in Hast genommen worden, jedoch nicht deshalb, sondern wegen einer ihm zudiktierten Gefängnisstrafe. — Nach dem Vorbild anderer Städte sind jetzt auch in Königsbrück von den Handel- treibenden Schritte getan worden, einen „Rabatt Sparverein" ins Leben zu rufen- — Der frühere Bankier Geh. Kommerzien rat Viktor Hahn, ehedem Mitinhaber des Bankhause« Ed. Rocksch Nachf. in Dresden, der gegenwärtig eine ihm von der 3. Straf kammer de« Dresdner Landgericht» wegen Depotunterschlagung auferlegte vierjährige Ge fängnisstrafe verbüßt, ist aus der Bautzener Strafanstalt in das städtisch« Krankenhaus zu Bautzen überführt worden. Der ehemalige Geh. Kommerzienrat, der vor einiger Zeit Titel und Orden freiwillig niederlegte, leidet an hochgradiger Nervosität, so daß er wohl kaum imstande sein wird, die ihm auferlegte langjährige Gefängnisstrafe zu verbüßen. Zittau, 14. Nov. Der Soldat Werner der 11. Kompagnie de» hiesigen Infanterie- Regiment», der als Bursche kommandiert war, hat sich gestern nachmittag gegen */z4 Uhr in dem auf der Friedländer Straße 11 gelegenen Stalle erhängt. Werner, der in letzter Zeit mehrfach den Dienst veinachläsfigt hatte, sollte in den nächsten Tagen von seinem Kommando abgelöst werden. Bühlau bei Dresden, 15. Nov. Hier machte ein Arbeiter auf einem Bauplätze einen grausigen Fund. Ec stieß beim Sandgraben auf ein Paket. Al» er eü öffnete, entdeckte er einen Menschenschädel, der mit noch einem Arm- und Beinknochen eingewickelt war. Daß dec Schädel demnach erst dorthin gebracht worden sein muß, geht daraus hervor, daß die anderen Knochen sowie auch die Zähne fehlen. Dresden. Der Zirkus Wulff h't die hiesigen Stadtbehörden um die Erlaubnis ge. beten, in Dresden ein Zirkuügebäude errichten zu dürfen, wie e» ihm in anderen großen Städten genehmigt worden, da ein Winter- zirkus ein Großstadtbedürsni« sei. Die Stadt verordneten haben die Eingabe befürwortend an den Rat gegeben. Sebnitz. In der neuen Lungenheilstätte der LandeSverstcherungs-Anstalt für da« König reich Sachsen im Hochwald ist die erste Be legung mit Kranken erfolgt. Die neue Heim Pfg. sowie Abschaffung der Arbeitersperre usw-, zu unterbreiten und die Antwort in vierzehn Tagen einzufordern. In Betracht kommen im ganzen 22,000 Bergleute. — Verhaftet wurde in Sayda (Grzgeb.) der Schmiedemeister Jendretzky. Derselbe hat nach den vorläufigen Feststellungen etwa ein Dutzend Wechsel gefälscht, unter denen sich einer in Höhe von 2000 Mark befinden soll. Der Mann war jederzeit sehr unruhig und führte einen flotten Lebenswandel, mit Vor- liebe unternahm er Reisen in die Großstädte. Kurz vor seiner Verhaftung machte er sein Maschinenlager usw. zu Gelbe und wollte ins Ausland flüchten, doch vereitelt» die Poli zei fernen Plan. — Zn tiefe Trauer ist eine Leipziger Predigerfamilie versetzt worden durch da» schwere Unglück, von dem da» Torpedoboot ,8 126" in der Kieler Bucht betroffen wurde. Bei einer nächtlichen Uebung wurde e» vom Kreuzer „Undine" buchstäblich in zwei Teile zerschnitten, die Kessel explodierten, und drei- undsreißig Mann von der Besatzung kamen in entsetzlicher Weise um ihr Leben. Speziell wird berichtet, daß der Oberleutnant Kaiser durch die furchtbare Explosion förmlich in Stücke zerrissen worden sei. Dieser hoffnungs volle junge Offizier, der so jäh au» dem Leben abberufen wurde, ist der Sohn des Pfarrers Dr. Kaiser von der Matthäi-Kirche in Leip zig. Oberleutnant Johanne» Kaiser war am 10. April 1899 in den Marinedienst einge treten. — Nachklänge zum Leipziger Bankkrach. Zur Regreßklage von Aktionären der Leipziger Bank gegen die Mitglieder de» früheren Auf sichtsrates wird gemeldet, daß die Klage der Aktionärqruppe dieser Tage vom Kgl. Ober- landesgericht zu Dresden als Berufungsinstanz abgewiesen worden ist. Weiter heißt es, daß gegen dieses Urteil da» Rechtsmittel dec Re vision vor dem Reichsgericht ergriffen werden soll. Wie seinerzeit berichtet, war der ur sprünglich auf den 9. Juni d. I. anberaumt gewesene Termin vor dem Kgl. Oberlande»- gericht vertagt worden. Leipzig, 17. Nov. Die Revision-Ver handlung de» Prozesse» Ebeling vor dem Reichsgericht, tue für Sonnabend den 18. November angesetzt war, fand nicht statt, da der Angeklagte Pastor Friedrich Ebeling vorher die Revision zurückgezogen hat. Ebeling war am 24. Juni nach zwölftägiger Ver handlung vom Landgericht Leipzig wegen Be leidigung des Geh Kirchenrales Professor Dr. Rietschel, des Geh Rates Professor Dr. Wach und de» Professors Rausch zu einer Geldstrafe von 1200 Mark verurteilt worden. Dieses Urteil ist jetzt durch die Zurücknahme der Revisionseinlegung rechtskräftig geworden. — Gefährlicher Unfug. Ein Schulknabe in Mühlberg a. d. E., der ein Terzerol besaß, schoß damit adenos auf der Schloßstraße und traf ein vorübergehendes junge- Mädchen in den Rücken Die Kugel durchbohrte die Kleid ung, prallte aber glücklicherweise an einem Stahlstabe des Korsett» ab, so daß das Mäd chen mit einer leichteren Verlegung daoonkam. stätte nimmt unter den gesamten Anstalten dieser Art in Deutschland die zweite, al» aus schließliche Männeranstalt die erste Stelle ein. Man hat bei diesem Bau alle an den anderen bereit» bestehenden Anstalten gemachten hygieni schen Erfahrungen zu verwerten gesucht. Die Baulichkeiten bestehen au» einem nach Lüden gerichteten, langen, mit einem Turm gekrönten Hauptbau, dem terrassenförmige Ausbau« vor- getagert sind und der in der Hauptsache zur Ausnahme von Kranken dient. Hinter dem Hauptbau befinden sich, durch Gänge verbun den, der geräumige Speisesaal und die Küche. An der östlichen Seite des Hauptbaues ist das Bad angebaut, hinter dem wieder das Waschhaus und das Maschinenhaus liegen. Gesondert von allen Gebäuden erhebt sich nördlich das Verwaltungshaus, da« zur Auf nahme von Verwaltungsräumen und Beamten- Wohnungen bestimmt ist. Südlich von dem Hauptgebäude dehnt sich junger Wald und vor ihm eine weite Wiesenfläche mit zwei Teichen aus. Westlich auf dieser Wiesenfläche erhebt sich dar Aerztehaus, und an ihrem süd lichen Ende befindet sich die Kläranlage sämt licher Absallwässer der Anstalt. Den nördlichen Teil bedeckt junger, den westlichen hoher Wald. Im letzteren werden noch drei Liegenschaften errichtet. Gärtnerische Anlagen und ausge dehnte Wegtbauten, die teils schon vollendet, teils projektiert sind, werden den gesamten Raum verschönern. — Dar Gebiet der An sialt bedeckt einen Flächenraum von 15,7 Ku. — Vom Truppenübungsplatz Zeithain. Das zurzeit noch im Barackenlager Zeithain untergebrachle 3. Ulanenregiment Nr. 21 „Kaiser Wilhelm der Zweite, König von Preußen" wird per Landmarsch von dort wegreiten und am 30. November in seiner neuen Garnison Ehemnitz einziehen, woselbst e» von der Stadtgemeinde festlich empfangen werden wird. — Am Mittwoch mittag ist in einem Wasserbaffin der Rekrut Ulan Müller aus unaufgeklärte Weise ertrunken. Derselbe war revierkrauk und hatte, al« die Rekruten ausgerückt waren, den Stall zu fegen. Wahr scheinlich ist er beim Wafferschöpsen in da« Baffin hineingerutscht. Zu mittag erst wurde die Leiche Müllers gefunden. — Treue Wacht. Auf freiem Felde in der Nähe de» Orte» Poppengrün wurde der in den vierziger Jahren stehende Handarbeiter Nebel aus Falkenstein erfroren aufgefunden Ein in Begleitung Nebels gewesener Hund hielt bei der Leiche Wache und ließ auch hinzukommende Personen sich nicht nähern, so daß da» Tier erschossen werden mußte. Oschatz. 29 Angehörige de» hiesigen Ulanen-Regiment», die in Südwestafrika im Felde stehen, werden durch besondere Pakete seitens der Bürgerschaft zu Weihnachten be dacht Eine Sammlung hatte 622 Mark er geben. Zwickau, 20. Nov. Zahlreich besuchte Bergarbeiterversammlungen in der Nähe von Zwickau sowie im Oelsnitz Lugauer Revier de schlossen, nach der Wahl von Lohnkommissionen den Grubenbesitzern neue Forderungen, u. a Erhöhung de» Schichtlohnes um ungefähr 50 Oertliches und SäckstsMes. st a m e n z, 20. Nov. Ein bedauerlicher ^nglück-fall ereignete sich gestern in Gräfen- Mn in der Reichelt'schen Mühle. Vormittag» Hegen 9 Uhr benutzten der Müllergeselle Kristian Bylling und der Lehrling Alfred Lupoid den in dem Mühlengebäude ange- brqchlen Fahrstuhl, um aus dem 2. Oberge- ichoß in» Erdgeschoß zu gelangen. Al» sie Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf de« All- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung,« gewähre« wir Rabatt nach Nebereinkunst. Der Untergang eines deutschen Tor- pedobootes. Die deutsche Marine ist wiederum von einem schweren Unglückrfall heimgesucht wor den. Das Torpedoboot 8 126 ist am Frei tag abend 8^ Uhr bei einer Nachtübung vor dem Kreuzer „Unoine" gekommen, hat Mit diesem kollidiert und ist infolge von steffelexplosion nach vier Minuten gesunken. Die Zahl der Toten ist amilich bereits aus 31 festgestellt. Da» entsetzliche Unglück ist darauf zurückzusühcen, daß der Kreuzer abge blendet war und wahrscheinlich durch seinen Scheinwerfer das Torpedoboot geblendet hatte. Au« der großen Anzahl der Toten ist darauf zu schließen, daß der Kessel explodierte, daß die Ertrunkenen also vorher derartig verbrüht waren, daß sie selbst zu ihrer Rettung nichts mehr unternehmen konnten. Ertrunken sind Oberleutnant z. S. Johannes Kayser, der aber nicht Kommandant der Boote« war, TorpedodootSmann«maat Schneider, Torpedo obermatrosen Granau, Ramlow, Kantzler, Hil- seit, Meyer,Torpedomatrosen Gebhardt, Wolte- Male, Dipz, Heiden, Paulus, Zimmermanns gast Wagner, Torpedoobermaschinistenmaat Keil wagen, Tcrpedomaschinistenanwärter Lüder, Torpedooberheizer Thomann, Belzig, Becker, Frenz, Torpedoheizer Lindner, Knobzer, Kroe- cher. Will, Goedecke, GreSzer, Stettin, Fendel, Siegling, Kreamer, Kaltwasser, sowie vom Torpedoboot 8 127 Matrose Kranz. Schwer verletzt ist außerdem der Obermaschinist Da- Mann. Leichtverletzt sind der Divtsionschef der Torpedodivision .Kapitänleutnant Stoelzel, sowie Kommandant Oberleutnant Jacobi, die Wachoffiziere Oberleutnant Einbeck, Leutnant v. Kayserltngk. Der Kreuzer „Undine" liegt bei dem Wrack, nach welchem getaucht wird. Außerdem sind die Kreuzer „München" und »Nymphe" mit dem gesamten Tauchpersonal Nach der Unglücksstelle beordert worden. H-ndrik Wttboi B e r l i n, 20. November. Meldung der General« v. Trotha: Nach einer Meldung des Kapitäns Berseba ist Hendrik Witboi beim Ueberfall einer Verpflegung-Wagen« bei FahlgraS am 29. Oktober schwer verwundet worden. Er veranlaßte am 2. November die Kapitänswahl seines Sohnes Samuel Schaak und starb am 3. November. ISS Personen ertrunken Der englische Dampfer „Hilda" ist am Sonntag früh auf der Fahrt von Southamp- lon in der Nähe der Insel Cezembre aus dMen Felsen gestoßen. 123 von der Besatz ung und den Passagieren sind verloren, ü wurden gerettet Die Volkszählung ist von hoher Bedeutung, insbesondere auch für die Beurteilung der Wehrkraft, sowie für die Verteilung der gemeinschaftlichen Lasten im deutschen Reiche. Alle Haushaltungsvorstände, Vertreter usw., die bei dieser Volkszählung mitzuwirken haben, wollen die Wichtigkeit der Volkszählung nicht unterschätzen, mit größter Ge nauigkeit, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit zu Werke gehen und es sich angelegen sein lassen, zur Erzielung eine» richtigen Ergebnisse» beizutragen. Bretnig, am 20. November 1905. Der Gemeindevorstand Petzold. Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt Nach dem Beschlusse de» Bundesrate» vom 18. März 1905 findet am I. Dezember 19V5 im Deutschen Reiche eine Volkszählung und eine Feststellung der bewohnten und unbewohnten Wohnhäuser und der sonstigen zur Zeit der Zählung zu Wohnzwecken benutzten feststehenden und beweglichen Baulichkeiten statt. Mit der unmittelbaren Leitung der ZählungSgeschäste sind in Bretnig 21 Herren al» Zähler beauftragt worden.