Suche löschen...
Allgemeiner Anzeiger : 01.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190511010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19051101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19051101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-01
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 01.11.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
politische Kunälckau. Gärung in Ruhland. * Der Zar beabsichtigt Rußland auf zwei Monate zu verlassen, doch steht noch nicht fest, ob er sich nach Dänemark oder nach Darmstadt begibt. Während seiner Ab wesenheit erhält Minister Witte die Vollmachten eines Regenten. * Ein Erlaß deS Zaren trifft Bestimmungen über die unter erheblichen Ein schränkungen zu gewährende Freiheit des Versammlungsrechts. * General Trepow, dem die ganze mili tärische Obergewalt über Petersburg und Um gebung übertragen worden ist, beruhigt in einem Erlaß die Bevölkerung gegenüber den Gerückten von neuen schweren Unruhen in der Hauptstadt. Unruhestiftungen würden so kort energisch unterdrückt werden und die Soldaten nicht etwa anfänglich blind, sondern sofort scharf schießen und keine Patronen schonen. Aus der Tatsache, daß Großfürst Wladimir sein Petersburger Kommando an Trepow abtrat, wird geschloffen, daß des Großfürsten Zwist mit dem Zaren noch nicht ausgeglichen rst. "Die Eisenbahnerbewegung in Rußland greift immer weiter um sich und ihre Folgen machen sich stark fühlbar. Auch von Petersburg nach der deutschen Grenze ist nun der Bahnbetrieb gänzlich unterbrochen. Auf der Nikolaibahn, 5 Werst von Petersburg ent fernt, wurden von Streikenden die Gleise zer stört, ebenso die Telegraphen- und Telephon verbindungen. Von Petersburg ging ein Militärzug ab, ähnlich wie im Burenkriege (die Lokomotive hinten); Sappeme und Ja- geneure stellten die Bahn wieder her. Auch auf den Südbahnen dehnt sich der Streik aus. Ihm scheint sich durch das ganze Land ein allgemeiner Arbeiterstreik anzu schließen, der hier und dort schon be gonnen hat. * Freitag abend um 7 Uhr erließ die War- schau er Polizei aus Befehl des General gouverneurs eine Verordnung, daß alle Haustüren um 5 Uhr nachmittags zu schließen seien, ebenso alle Kaffeehäuser und Kon ditoreien. Um 9 Uhr abends müssen die Restaurants zweiten und um 10 Uhr die ersten Ranges geschlossen werden. Der dritte Grad des Kriegszustandes wurde über Warschau verhängt. Die Zeitungen find am 28. d. nicht mehr erschienen. "DaS russische Kriegsschiff „Po- temkin" ist im Hafen von Sebastopol durch Brandlegung vernichtet worden. Auf dem Schiff Katharina II. brach eine Meuterei aus.- 400 Matrosen wurden verhaftet. * Die ganze russische Schwarze-Meer flotte ist angeblich nach der anatolischen Küste abgedampft, um aus Anlaß der maze- konischen Wirren gegen die Pforte zu demon strieren. "Die französische Botschaft in Petersburg hat den russischen Minister des Aus wärtigen davon in Kenntnis gesetzt, daß, laut Mitteilung deS französischen Gesandten in Tokio sämtliche wegen allgemeiner oder Disziplinar vergehen verurteilte russische Kriegsgefan gene gegenwärtig begnadigt worden find. * * Deutschland. * Der Kaiser hat sich nach Blanken burg zur Jagd begeben. * Prinz Friedrich Leopold ist vom ostafiAischen Kriegsschauplatz über Rußland zu rückgekehrt und vom Kaiser empfangen worden. "Der Kaiser wird im Frühjahr dem spanischen König eeinenG egenbesuch machen. * Der Kaiser richtete an den Fürsten Leopold von Lippe-Detmold anläß lich der Übernahme der Regierung ein herz liches Begrüßungstelegramm. * Nachdem sich der Schiedsgerichtsspruch des Reichsgerichts zu seinen Gunsten erklärt hat, gab Fürst Leopold von Lippe-Det- A Maläkriecle. 18j Roman von Adalbert Reinold. <FortI«tzun„.> In Cannes hatte Graf Rohden zunächst Ruhe gefunden. Hier, umgeben von einer neuen fremden Welt, war er zum Nachdenken, dann zur Überlegung gekommen. Das Attentat, verübt von einem Unbekannten, war noch immer nicht aufgeklärt. DaS Gericht hatte ihn kommissarisch in Cannes vernehmen lassen, er wußte wenig zu sagen. Er hatte an jenem Abend einen Spaziergang unternommen and auf demselben schönen Träumen nach gehangen. Beabsichtigte er doch, in den nächsten Tagen sich dem Vater seiner Berta zu erklären und das liebe Kind bald als seine Gattin heimzuführen. Einen schmalen, einsamen Wald pfad dahin wandernd, hatte er dann hinter sich ein Geräusch wie das Durchbrechen eines Rehes im Gebüsch vernommen, und zwei Schüsse waren unmittelbar nacheinander gefallen. Der Gras trug einen starken Handstock; er fühlte einen Schlag und zugleich, als ob etwas Kaltes seinen Oberarm berührte, aber im ersten Augenblick keinen Schmerz, noch weniger ahnte er eine Verwundung. Er hatte sich rasch umgewandt und sah nun im Abenddämmer, wie ein Mann in das Baumdickicht vor seinen Augen entschlüpfte. Erkannt Halle er denselben «icht, ja er wußte denselben gar nicht einmal zu beschreiben, weder in Gestalt noch Kleidung. Jetzt erst fühlte er, daß seine Schulter schmerzte; Blut sickerte an seinem Arm herunter. — Er besaß mold bekannt, daß seine Regentscha t b eend et sei und er die Regierung d S Landes übernommen habe. * Fürst Leopold HI. zur Lippe beab sichtigt eine allgemeine Amnestie aus Anlaß seiner Thronbesteigung zu erlassen. * Der Aufstand in Ostafrika dauert viel länger, als man anfangs angenommen hatte, und sein Ende zieht sich immer Weller hinaus. Deshalb beginnt man schon jetzt die Aufrechnung der Kosten. Ein Nachtragsetat wird für den Reichstag ausgearbeitet und eS find deshalb schon Unterlagen von dem Gou verneur verlangt worden. Dieser Nachtragsetat wird dem Reichstage bald zugehen. "In Südwestafrika wurde ein An griff der Witboi-Hottentotten durch Major von Lengerke abgeschlagen; ihre Verfolgung wird fortgesetzt. Österreich-Ungar«. "An der Wiener Universität fanden neuerdings stürmische Kundgebungen der deutschnattonalen Studenten- schäft gegen den neu ernannten Professor Dvorak statt. * Unter den böhmischenEisenbahn- arbeitern herrscht eine Bewegung, die zu einem allgemeinen AuSstand auszuarten droht. Die Eisenbahner planen nach italienischem Muster, durch passiven Widerstand den Ver kehr unmöglich zu machen. * Der mährische Landtag nahm mit großer Stimmenmehrheit die Dringlichkeit deS Antrages auf Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts an. Frankreich. * Der deutsche Kaiser beauftragte den Fürsten RadoIin, dem Präsidenten Loubet seinen Dank für die ihm aus Anlaß der Ver lobung des Prinzen Eitel-Friedrich ausgesprochenen Glückwünsche zu übermitteln. * Die Vollmachten deS am 18. Februar 1899 von der Nationalversammlung in Ver sailles auf sieben Jahre zum Präsidenten der französischen Republik gewählten Herrn Emile Loubet laufen am 18. Februar nächsten Jahres ab. Die Wahl des Nach folgers Loubets ist für den 18. Januar 1906 in Aufsicht genommen. An diesem Tage werden der Senat und die Deputiertenkammer in Ver sailles zu einer Nationalversammlung zusammen- treten und die Neuwahl vornehmen. Die Über tragung der Gewalten an den Nachfolger ge schieht am 18. Februar. * Die Mannschaft deS französischen Panzerkreuzers „Dupetit-ThouarS" hat sich auf der Fahrt von Toulon nach Saigon gegen ihre Offiziere aufgelehnt. Insbesondere find die zwei diensthabenden Offiziere von Maschinisten beim Appell beschimpft worden. Vier Rädelsführer wurden festgenommen und in Kelten gelegt, jedoch von ihren Kameraden wieder befreit, die sodann auf Deck das revolutionäre Lied »Die Internationale" anstimmten. Als Grund der Memerei hatte die Mannschaft schlechte Kost angegeben. * Infolge der Bewilligung einer Lohn erhöhung ist der Ausstand der GaSarbeiter in Toulon beendet. S«gla«d. "Lord Rosebery bezeichnete in einer Rede die ZeitungShetze zwischen Deutschland und England als eine schwere Gefahr für den Frieden und trat der Ansicht entgegen, daß Englands herzliche Beziehungen zu Frankreich Feindseligkeit gegen Deutschland bedeuten. * Um dem englisch - japanischen Bündnis auch äußerlich Ausdruck zu geben, wird nach einer ,Reuter-Meldung' in London von maßgebender Stelle bekannt gegeben, daß der König die Absicht ausgesprochen habe, die englische Gesandtschaft in Tokio unverzüglich zu einer Botschaft zu erheben. Italien. "Man erwartet in Genua die Ankunft von vier deutschen Panzerschiffen, die zur Teilnahme an den Festlichkeiten zu Ehren des italienischen Königspaares dorthin entsandt werden sollten. Belgien. "Der belgische Kriegsminister begründete in der Sammer die Vorlage betr. die Befestigung Antwerpens. Ant werpen soll einen Gürtel von Außenbefesti- gungen bekommen, wie ihn Metz und Straß burg haben. Schweden. * Nachdem nunmehr der schwedisch-norwegische Konflikt vollständig beglichen und die Trennung vollzogen ist, hat König O 8 kar einen herz bewegenden Abschiedserlaß an das nor wegische Volk gerichtet. Er bedankt sich (bei den wenigen), die ihm nach 33jähriger Regierungszeit Lis zuletzt anhänglich geblieben .find und hofft, daß in Zukunft die brüderlichsten Beziehungen zwischen den beiden skandinavischen Nachbarvölkern Platz greifen werden. * Die schwedische Regierung hat be schlossen, dieAnerkennungNorwegens als ein von der Union mit Schweden losge löstes Land den Mächten bekannt zu geben. Norwege«. "Norwegische Blättermeldun gen besagen, daß man mit der Einführung der Republik in Norwegen rechne für den Fall, daß Dänemark auf der Forderung einer Volks abstimmung als Grundlage für die dänische Thronkandidatur bestehen sollte. Amerika. "Deutsche und Irländer erheben gegen die Festlichkeiten, die anläßlich der An kunft eines englischen Geschwaders in New Dork geplant find, ernstlichen Widerspruch. "200 Chicagoer Studenten be lästigten anläßlich deS Semesteranfangs tage lang daS Publikum. Donnerstag kam eS zu einem regulären Straßenkampf, wobei die Polizei durch Revolverschüsse viele Personen verwundete. Afrika. * Der Sultan hat seine Zustimmung zum Programm der Marokkokonferenz gegeben und eingewilligt, daß in Algeciras der Zusammen tritt der Vertreter der Mächte erfolgen solle. Java«. "Der neue japanische Gesandte in Petersburg, dessen Ernennung im Laufe der nächsten Woche erfolgen soll, wird sich unver züglich auf seinen Poften begeben. Aste«. "In Atjeh (Holländisch-Jndien), daS die Holländer nach 35 jährigem Kampfe für beruhigt hielten, ist eS wieder zwischen den Re gie rungstruppen und den Eingeborenen zu einem Kampfe gekommen, in dem 23 Eingeborene fielen. Auf Seite der Regierungstruppen wurden zwei Offiziere und drei Mann verwundet. Deutsche in Kulslanä. Die deutschen Kolonisten im Süden Ruß lands find seit Jahren besonderen Bedrückungen seitens der russischen Regierung ausgesetzt ge wesen. Man hat nicht nur ihre Selbstverwal tung zerstört und ihre Schulen verdorben, son dern man hat ihnen auch in wirtschaftlicher Hinsicht bedeutende Hindernisse in den Weg gelegt und viele dadurch zur Auswanderung gezwungen. Zu dieser Haltung der Regierung, mit der die Vertreter der Aufklärung gemein same Sache machten, steht in erfreulichem Gegensatz eine Kundgebung des Adelsmarschalls des Ackermannschen Kreises für die deutschen Kolonisten. Derselbe hielt unlängst auf einem Festmahl, das gelegentlich einer landwirtschaft lichen Ausstellung veranstaltet wurde, eine An sprache, in welcher er u. a. folgendes sagte: „Hauptsächlich finden wir auf unsrer Ausstellung Deutsche und deutsche Erzeugnisse vertreten. In erster Linie muß diese Erscheinung dem prak tischen Sinn der Deutschen zugeschrieben werden, ihrem Fleiß, ihrer Sparsamkeit und Nüchtern heit. Wo der Deutsche sich niederläßt, ordnet er zuerst seine kirchlichen und Schulverhältnisse. In diesem unscheinbaren Schul- und Bethause mit dem kleinen Glöcklein liegt eine große sitt liche Kra,t, eine Lebensbürgschast für kommende die Kraft, allein nach seinem Schlosse zurück zukehren und rasch die nötigen Anordnungen zu treffen. Wer war der geheimnisvolle Täter? Er zermarterte sein Gehirn mit Vermutungen. Die Polizei hatte nahe der Attentatsstelle den Revolver gefunden, welcher unzweifelhaft Eigentum deS Rechtsanwalts Dr. KühnS war. Dieser war, wenn auch nicht der Tat ver dächtig, doch in Haft genommen, weil er sich weigerte, sein Alibi nachzuweisen. Da war Berta als Zeugin für die Unschuld des Inhaftierten aufgetreten, — sie hatte mit demselben eine Zusammenkunft fern von dem Tatort um genau dieselbe Zeit gehabt. Berta — auf deren Liebe und Treue der Graf jeden Augenblick sein Leben gesetzt hätte — war nichts als eine Kokette, der er, der edle, hochherzige Mann zum erbärmlichen Spielball diente! Wenn Falschheit, Arglist und Verderbtheit in so äußerlich unschuldvoll erscheinender, himmlisch schöner Gestalt wohnten — o, da konnte auch das Zeugnis ein erlogenes sein und Dr. KühnS in auswallender, glühender Eifersucht doch nach seinem Leben, als dem deS gehabten Nebenbuhlers, getrachtet haben. Der Graf verwarf diesen auskeimenden Ge danken. Berta hatte ja durch ihr Zeugnis selber für immer daS Band zerrissen, das sich zwischen ihr und ihm, dem Grafen, geknüpft hatte. Wäre sie nicht freiwillig als Zeugin für KühnS ausgetreten, man hätte diesen auf das schwache Indizium hin, daß man seinen Revolver gesunden, nicht verurteilen können. Eigentümlich ersckien eS dann wieder, weshalb der junge Rechtsanwalt nicht irgend einen Vorwand ersann, der die Zeit zwischen sieben und achteinhalb Uhr auSfüllte; schwerlich hätte man ihm einen solchen widerlegen können. — Bei seiner Hartnäckigkeit, nicht nachweisen zu wollen, wo er um die beregte Zeit gewesen, lag die Wahrheit unbedingt im Hintergründe, die er eben, um eine zweite Person zu schonen, nicht bekennen wollte. Diese zweite Person hatte sich selbst gestellt. Damit schwand der letzte Schatten des Verdachts der Täterschaft, der den Rechtsanwall treffen konnte. Es war klar, sein Revolver war ihm ab handen gekommen, vielleicht gestohlen, und wahrscheinlich war der Dieb auch der Atten täter. So schwirrten die Vermutungen, die der Graf aufbaute, durcheinander, und wo er ging und stand, begegneten ihm die unschuldsvoll blicken den Aurikelaugen der Waldfee, die er geflohen war, ohne ein Wort auS ihrem Munde zu vernehmen, ohne eine Frage an sie zu richten. Aber die Briefe an Dr. Kühns, von ihrer Hand geschrieben, waren sie nicht die unzweifel haftesten Beweise ihrer Schuld? Dann kam ihm wieder der Gedanke: Wenn sie dennoch schuldlos wäre?! Wußte er, wer der obskure Absender der Zeitungsnotiz, der Briefe war, die ihm in die Hand gespielt waren? Welche Abficht verfolgte der Mensch? Was man wünscht, das alaubt man ia so Geschlechter. Hier lernt das Kind, der Mann holt sich hier später Trost und Rat in den Wechselfällen des Lebens. Hier trifft er mit den Herren Pastoren zusammen, die fast aus nahmslos auf der Höhe ihrer Aufgabe stehen, die ihrem Amte ergeben find, die Freuden und Leiden ihrer Herden in herzlicher Liebe teilen, die ihren Pfarrkindern stützend und beratend zur Seite stehen, die ihrem Volke Seelsorger und Freund in einer Person find, wie eS sein soll und sein muß — die allen ein wirklicher Vater find. Zum großen Teil danken es die Deutschen ihren Pastoren, wenn sie um Hauptes länge über ihre Brüder andrer Nationalitäten emporragen und auf der gegenwärtig hohen Stufe stehen." Diese AuSfühmngen zeigen, daß eS auch im Zarenreiche noch Kreise gibt, die sich der Kultur- bedeutung des Deutschtums nicht verschließen, sondern ihm die gerechte Anerkennung zuteil werden lassen. Bei den Vertretern der russischen Aufklärung, die sich auS Lehrern, Ärzten, Journalisten, Studenten und Professoren zv- sammensetzt, begegnet man freilich niemals, oder nur selten einer derartigen Würdigung der deutschen Elemente in Rußland. Dort ist der Rassenhaß bestimmend, trotz aller tönenden Redensarten von Freiheit und Gleichheit. Die russische Demokratie macht eben einen gewalftqen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Und da sie gegenwärtig den ausschlaggebenden Faktor im Zarenreiche darstellt, so ist kaum anzu nehmen, daß die Lage der Deutschen sich in folge der Verfassung dort wesentlich bessern wird. Von stab uncl fern. Moltkes Lieblingsbucher. Der große Feldmarschall äußerte sich in seinen letzten Lebensjahren auf eine Anfrage über seine Lieb lingsbücher. Die erste Frage, welche Bücher den größten Einfluß auf ihn gehabt hätten, be antwortete Moltke wie folgt: Die Bibel; Homers JliaS; Littrow „Die Wunder deS Himmels"; LiebigS Briefe über Agrikultur- chemie; Clausewitz „Uber den Krieg". Die zweite Frage wünschte Aufschluß, welche Bücher Moltke immer wieder mit größtem Vergnügen lese. Hierauf erwiderte er: Schiller, Goethe, Shakespeare, Walter Scott, Rankes, TreitschkeS und Carlyles Geschichte. — Die Bibel, die Moltke unter den sür ihn einflußreichsten Bückern an erster Stelle nennt, hatte er in dem von seiner Gattin benutzten Exemplar stets zur Hand. Auf dem vorgehesteten weißen Blatt hatte er vier Sprüche eingetragen, darunter als ersten daS Wort aus dem zweiten Briese an die Korinther (12 9): „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Die Aussichten der deutschen Sprache i« Japan scheinen zu finken, wenn man einen Schluß ziehen darf aus der Tatsache, daß der deutsche Sprachunterricht in Jamaguchi, wo vor Jahren Dr. Hausknecht erfolgreich gewirkt hat, allem Anschein nach mit dem Juli 1906 aus hören wird. Schiffsunfall. Die auf der Reede von Kuxhafen geankerte norwegische Bark „Astrid" wurde von dem einkommenden deutschen Dampfer „Schaumburg" in den Grund gerannt. Die Mannschaft ist gerettet. Eiubruchsdiebstahl im Hauptpostamt i« Kiel. In der Nacht erfolgte ein Einbruch in der Milttärabsertigung deS Hauptpostamtes in Kiel. Die Diebe sollen eine beträchtliche Summe in bar und Wertsendungen erbeutet haben. Grubenunglück. Auf der Grube Wil helms-Schacht in Alsdorf (Sachen) ging bei der Einfahrt der Bergleute der Morgenschicht der Förderkorb infolge Versagens der Bremst über das Ziel hinaus und stieß mit Wucht mlf die Sohle. Vier Bergleute find schwer verletzt worden. Zu Tode geröstet. In einem großen Werke zu Unter-Meiderich fiel ein junger Arbeiter in einen mit glühender Schlacke ge« füllten Behälter. Der Bedauernswerte wurde buchstäblich zu Tode geröstet. gern. Waren nicht schon oft Handschriften nach' gemacht worden? Dieser Gedanke begann Wurzel bei ihm schlagen, und er bereute eS tief, abgereist zu sein, ohne Berta gesprochen zu haben. Lange kämpfte er mit seinen Zweifeln, sein«» Gefühl. Dann entschloß er sich, an Berta zu schreiben. Aber auch diesem Vorsatz entsagte er. End lich traf er die Entscheidung, die er für die alleia richtige hielt. Er verließ seinen Zufluchtsort und reiste zurück nach Deutschland; hin wollte er gehen und persönlich Berta unter die Augen treten. Das war im Februar, etwa drei Monate nach dem Tode deS Hauptmanns Rheinsberg. Er fand das freundliche Waldhaus, vor dein er Berta in vollem Glanze ihrer jugendliche« Schöne zuerst erblicki hatte, geschlossen, verlasse^ Er erfuhr, daß bald nach seiner Abreise nach Tannes der Hauptmann Rheinsberg infolge eines Schlagfluffes gestorben und seine Tochter einige Wochen nach seinem Tode abgercist stU angeblich zu einer Verwandten ihres Baiers, aller Vermutung nach nach Hamburg, da sie davon gesprochen habe, in Amerika eine neu« Heimat zu suchen. An wen sollte er sich wenden, um genauere» zu erfahren? Nach dem Vorkommnis, daS den Rechts' anwalt Kühns in den Verdacht gebracht ha re, das Revolver-Attentat ausgeführt zu haben, konnte- und wollte er bei der Oberförster- Familie keine Erkundigungen einz'ehen. Brel' leicht wußten auch sie nichts weiteres. N bekam Opfer dorde an de Mah-z Neger sehr dirput ordnet diele s erzählt haben fort. - Met gerben - „N doch e Stück Lorsch Herr! in bei fragte Der g er dar abgab. Haut und ei unters! Entset Haut waren «it d vergeb -War ivoctb Rückd Orien , T sm Ai schon Volizi Äfisc sk in Nlloi Ne Eilige tku ki G Dutte Mdck schönst tvestltt ,kerbe' -lbst der di wzahl ihre Kurde Duboi Haupt mtonc swing der L Kerber HM t Und z, bugelch °n di Kurde r,t z Seid, schuld ttvar f kendui ^ode, Uiormi "legte smen l hat rn Sanz r «leone skem beim ' Skiffe m ne! ih sei S heftig komm Verso D sunge don 8 laum vor je Tedai . S sofort sr Ai krude Ei Tr. ü «Iles Pewis Ul den vamil . Gi schub R, runsch eufzm «»n ei . Ei s°ß e, sich be ^ders Märt Nim Gr meuw
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)