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7W0VV Mark Armeuunterstützung « eilrem Monat. Im Monat August Mm von der Berliner Armendirekiion rund üvoog Mk., genau 701520 Marl Unter» jungen, ausgezahlt. Der Betrag verteilt sich folgt: Laufende Unterstützungen erhielten ^685 Personen mit 541 596 Marl; extra U-rstützt wurden 1895 Personen mit 12 978 Ml. Daneben wurden für 11389 Pflege- Mber 87 338 Marl Unterstützungen gezahlt M 533 Pflegegeldempfänger erhielten 4414 Ml. Maunterstützungen sowie 4931 Personen ^264'M ^"^rstützungen in Höhe von Schnettfahrtversuche auf der Stelle. °>ne neue Einrichtung für Schnellfahrtversuche M zurzeit in Berlin im Grunewald bei der Öligen Hauptwerlstäite errichtet. Die zu Menden Lolomotiven arbeiten unter Voll- Mpf, bleiben aber an einer und derselben Me. Die Lokomotive ruht auf Rollen, der Mbungswiderstand der Achsen kann durch Reibungsbremsen vermehrt werden. Arbeitet die Mmotive, so muß sie nicht nur den Wider» Md der Drahtrollen, sondem auch den der Gemsen überwinden, ohne daß sie sich von der «teile bewegt. Die Schnelligkeit der Loko motive, der Widerstand der Drahtrollen, sowie Bremsen läßt sich genau berechnen, um Maus Schlüsse auf die Leistungen der Loko- Wve zu ziehen. Besondere Instrumente werden Er die Messung der Zugkraft, der Temperatur er Feuerkisten usw. aufgestellt. Das Probe» Ehren der Maschinen auf freier Strecke kann Murch immerhin nicht vollständig ersetzt werden. Eia eigenartiges Anerbieten. Der Ber- Mr Schuldeputation lag in ihrer letzten Atzung von einem Zahntechniker ein Gesuch N wegen „zwangsweiser Vorführung aller Mer (300 000) der Volksschulen zur kosten den Behandlung der Zähne". Der Antrag- Mer hatte leider nicht angegeben, wie und Mn ihm die 300000 Kinder vorgeführt wer ten sollen. Das Gesuch wurde selbstverständlich gelehnt. , Polizeilich aufgelöst wurde am Mittwoch Md eine Pücklerversammlung in Berlin. Der Mbare Graf machte zur Lösung der Judcn- Me so drastische Vorschläge, daß der über- Mchende Polizeileutnant zur Auflösung der Sammlung schritt. Der Graf geriet hierüber E große Wut. Erregt schlug er mit der Faust M«f den Tisch und rief den Polizisten zu, er Mite sich diese fortwährenden Auflösungen. Mch die Auflösungen seien wieder 60 000 Sozialdemokraten mehr geschaffen worden. Des ^lösenden Beamten deutschnationale Gesinnung Me er stark bezweifeln. Die versammelte Aenge blieb zunächst im Saale und brachte dem Ollsen stürmische Ovationen. Etwa 20 Schutz- Me, die plötzlich ans einem Nebenzimmer Men, räumten darauf den Saal gewaltsam. Mas Pückler war über die Auflösung so er» daß er bemerkte, er werde deswegen «Berlin eventl. ganz seinem Schicksal über- Ren". — Für die Einberufer hat neuerdings Auflösung einen unangenehmen Beigeschmack. Mem Beschluß des Saalbefitzervereins gemäß; Msen nämlich immer vor Beginn der Versamm- Mg 50 Mk. hinterlegt werden, die im Falle M Auflösung der Wirt für das entgangene Mäst erhälr. Stiftung. Drei bisherige Auffichtsrats- Mglieder haben anläßlich ihres Ausscheidens ^8 dem Aufstchtsrat der chemischen Aktien- Uellschaft in Mannheim dem zu gründenden Abeiterunterstützungsfonds 50 000 Mk. zuge» Men. Weitere 103 000 Mk. wurden an die Abeiter der Gesellschaft in Anerkennung ihrer Men Dienste verteilt. . Nackklänge zvm Spremberger Ersen- ^Hn-Unglück. Während man bisher annahm, M der Stationsassistent Stulljus der allein schuldige an dem Spremberger Eisenbahn- Aglück gewesen sei, haben die Ermittelungen Eisenbahnbehörde ergeben, daß der am Mglückätage auf Station Schleife bedienstet! Geselle Weichensteller an dem Unglück nicht s ^beteiligt war, wahrscheinlich es sogar ver- s flacht hat. Gegen den Weichensteller und Men Zugführer ist jetzt noch nachträglich das bes Grafen, wenn ich nicht irre. Haben Sie le erfahren, daß Eduard in irgend einer Be ziehung zu ihm stand? Es wäre daraus viel- leicht ein Schluß zu ziehen." Berta war beim Eintritt des Oberförsters En Zimmer gewesen und hatte sich nach Be- Mßung desselben nach seinen ersten Worten Mernen wollen, aber er selber bat sie, zu bleiben, da seine Frage an ihren Vater kein Geheimnis wäre. Während der Erklärung, welche der Vater Eduards gab, überkam Berta eine seltsame Empfindung. Mit einem Schlage begriff sie ben Edelsinn, das Zartgefühl des Jugend- reundes; — um sie zu schonen, zog er die Gefängnishaft einer Erklärung vor, die ihm auf oer Stelle sein-' Freiheit wiedergeben mußte. Bevor ihr Vaier ein Wort erwidern konnte, begann sie unter hervorbrechenden Tränen: „O, mein Gott! Hätte ich eine Ahnung °avon gehabt, Eduard wäre niemals in Haft liekommen" — und das Mädchen erzählte ihre 'etzte Begegnung mit ihm und wie dieselbe Arbeigesührt wurde — „ich habe vielleicht un» eecht getan, dir, lieber Papa, die Unterredung M Eduard zu verheimlichen, aber er selbst sollte zu derselben nicht hierher in unser Haus »mmen, und deshalb glaubte ich, daß er sie Wim zu halten wünschte," schloß sie ihre Zuteilung. . »Ihr Sohn, verehrter Herr Kühns, ist ein bler Mensch," sagte jetzt Rheinsberg, „und ich M auch nicht imstande, meiner Tochter einen Arwurf zu machen. Beide konnten nicht Men, welche sonderbaren Umstände ihre Be» Strafverfahren eingeleitet worden. De» Weichen steller soll nach seiner Angabe durch ein ver stümmeltes Telegramm aus Spremberg veran laßt worden sein, zu melden, daß der Berliner Zug von Spremberg abfahren könne, obwohl der Görlitzer Zug auf der eingleisigen Strecke fuhr. — Betrübende Folgen hat das Sprem» berger Eisenbahn-Unglück für einen in Görlitz ansässigen Kaufmann P. gehabt, der in dem Berlin-Görlitzer Unglückszuge mitftlhr. Er mußte sich dieser Tage in ein Erholungsheim begeben, weil er die Schreckensbilder der Unglücksnacht nicht mehr los wird. Herr P. saß in einem der Wagen, deren Paffagiere mit dem Schreck davongskommen waren. Bald stellte sich aber eine bei ihm hochgradige Nervosität ein, die sieben Bergarbeiter verschüttet nnd getötet. Die Ursache liegt in dem sandigen Deckgebirge, das leicht niederbricht. Gin Dammeinsturz ist auf der am Mitt woch feierlich eröffneten Bahnstrecke Vanenburg— Carihaus bald nach dem Passieren des Fest zuges zwischen den Stationen Sierakowitz und Kaminitza erfolgt. Die Befestigung des moorigen Untergrundes hat sich auf einer längeren Strecke als ungenügend erwiesen. Der Güterverkehr ist gesperrt. Bon der Schrotmühle zerrisse« wurde das dreijährige Töchterchen des Oberschweizers Schmucki in Lindenau (Kreis Marienburg). Dem Kinde wurde der Kopf vollständig ab gerissen. Wort herauSSringen, und so mußte der ältere, ein Holländer von italienischen Eltern, das Wort führen. Die Königin erkundigte sich bei den schwarzen K>.ausköpfen nach ihren Geburts orten und drückte beim Abschied in die schwarzen Hände der verwirrten Knaben ein blinkendes Goldstück. GeriebtskaUe. Görlitz. Ein Zahnarzt der hiesigen Orts krankenkasse hatte nach der,Saale-Ztg/ in kurzer Zeit etwa SO Patienten, denen er die Zähne ziehen sollte, bloß die Kronen abgebrochen. Die zurückge bliebenen Wurzeln, die er nur in einer größeren Operation ziehen zu können behauptete, worden von Oss neue Patentamt m LerUn. Das Kaiserliche Patentamt in Berlin, eine der erhalten. Dieser Prachtbau, eine wirkliche Zierde und ist eines der größten Gebäude, welches die wichtigsten Behörden für das gesamte gewerbliche der Reichshauptstadt, befindet sich auf dem Terrain Reichshauptstadt überhaupt aufzuwsissn hat. Lxben im Deutschen Reich, hat ein neues Heim der alten Kürassierkassrne in der Gitschmer Straße — infolgephaftastifchecVorstellungen der Schreckens- bilder bei dem Betroffenen zu Tränenergüssen führten, so daß seine Aufnahme in ein Er holungsheim notwendig geworden ist. Zur Linderung der Fleisch not läßt das Hüttenwerk in Neukirchen regelmäßig jede Woche ganze Waggonladungen Seefische kommen, die au die Arbeiter zum Selbstkostenpreise abge geben werden. Die Fische werden viel gekauft. «Verhaftung eines Patentanwalts. Der Stadtverordnete, Patentanwalt Meyer, wurde wegen Verdachtes bedeutender Unterschlagungen im Erfurter Patentbureau verhaftet. Der Vor fall erregt großes Aufsehen, da Meyer für einen sehr wohlhabenden Mann galt. Maffenvergiftung. In Ebersdorf, Kreis Striegau, ist eine Anzahl Personen, die an einer Hochzettsfeier teilgenommen hatten, unter Vergiftungserscheinungen zum Teil schwer er krankt. Unter den Erkrankten befindet sich auch das junge Ehepaar. Bergmannstod. Im „Gertrudschacht" der Zechau-Kriebitzscher Braunkohlenwerke, wo erst Ende August vier Bergarbeiter tödlich ver unglückten, wurde in der Freitag-Nacht der Bergarbeiter Merkel verschüttet. In der ge- uauuten Grube wurden seit Dezember 1904 Ein gewaltiges Unwetter verwijachte zwischen Detzem und Mehring im Moseltal einen Bergrutsch, der eine größere Strecke der Moseltalbahu verschüttete und die Züge zur Rückkehr zwang. Wieder einer k Der Stadteinnehmer Lieb in Ludwigshafen wurde nach der ,Frkf. Ztg/ wegen Unterschlagung verhaftet. Lieb, der etwa 50 Jahre alt ist, steht bereits 18 Jahre im Dienste der Stadt und bezog ein Gehalt von 10 000 Mk. Er war lebenslänglich angestellt. Die Höhe der Unterschlagungen ist noch nicht genau festgestellt. Im Zirkus verunglückt. In einem Zirkus in Mannheim stürzte während der Vor stellung ein Artist aus einer Höhe von vier zehn Meter herab und blieb schwerverletzt liegen. Kömgin Margherita und die Schorn- stemseger. Als die Königin-Mutter von Italien dieser Tage in der holländischen Pro vinzialhauptstadt Zwolle verweilte, bemerkte sie zwei jugendliche Schornsteinfeger, in denen sie Italiener vermutete. Sie ließ jene zu sich kommen und zog sie in ein Gespräch. Der Üeinere von beiden, der ein echter Italiener war, konnte jedoch in seiner Verlegenheit kein einem Zahntechniker derselben Kasse ohne Schwierig keit entfernt. Da dieser aber nur 25 Pf. Honorar für jeden Fall bekam, beschwerte er sich bei der Kassenwrwaltung und oerlangie, daß der Arzt die Zähne ganz entfernen solle. Der Zahnarzt fühlte sich durch die Behauptung, er habe nur die Kronen abgebrochen und solle nun noch die Wurzeln Her ausziehen, beleidigt. Seine Klage gegen den Zahn techniker wurde aber vom hiesigen Schöffengericht abgewiesen, weil dieser den Wahrheitsbeweis erbringen konnte. Lauda« (Pfalz). Vor d-r hiesigen Strafkammer hatte sich der Wungursbesitzer und Weinhändler Adam Anselmann wegen Weinfälschung zu ver antworten. Anselmann arbeitete in seinem Betriebe mit Glyzerin, Rosinen, Tamarinden und Zucker- wasser. Das Urteil lautete auf 400 Mk. Geldstrafe und Einziehung von 9000 Liter „Wein". buntes Allerlei. Ei« Natnrphänomen. Tourist: „Der Führer hat eine verdächtig rote Nase — doch wohl vom Trinken?" — Kellner: „O »ein, das find Reflexe vom Alpenglühen." fugend-.) Malice. Schauspielerin: „Ich höre, Herr Direktor, Sie wollen eine Konkurrentin engagieren?" — Direktor: „Aber die ist ja keine Konkurrentin von Ihnen, die spielt ja vorzüglich." gesinung begleiten sollten; das ganze Zusammen treffen erscheint mir als ein Begebnis, das wir Zufall nennen und dem wir, wenn wir ihm im Leben begegnen, nicht auszuweichen vermögen." „Dank dir, bester, liebster Papa, für deine Nachsicht und Güte," rief Berta, ihren Vater umarmend, „und nicht wahr, schon morgen gehst du mit mir zum Gericht, und ich mache meine Aussage, damit Eduard frei wird?" Rheinsberg wiegte den Kopf, während der Oberförster noch immer keine Worte finden zu können schien. „Es muß sein," bestimmte Rheinsberg, „und ich glaube, daß die untersuchenden Herren Richter, die bisher den eigentlichen Grund der Verhaftung Eduards geheim hielten, dies auch ferner tun werde», wenn sie die nötige Auf klärung erhalten. Das wäre mir um meines einzigen Kindes willen lieb. Sie kennen doch die Welt und die bösen Zungen, deren mehr in der Welt find, als die guten." Am nächsten Tage betraten dieselben Personen das Bureau des Untersuchungsrichters. Nachdem Berta ihre Aussage gemacht und erklärt hatte, daß sie jederzeit bereit sei, die selbe zu beschwören, wurde der Untersuchungs gefangene herbeigeruftn. Als Eduard eintrat und seinen Vater nebst Berta und deren Vater erblickte, sagte ihm eine innere Stimme, was geschehen war, und ohne eine Aufforderung zum Sprechen erhalten zu haben, wandte er sich un Berta mit den Worten: „Was hast du getan, um mich zu retten, Berta? Ich würde lieber den Tod ertragen haben," fügte er mit schmerzlicher Betonung hinzu, „als öffentlich deinen Ruf verdächtigt zu wissen." „Und ich," entgegnete im Bewußtsein von Recht und Unschuld das schöne Mädchen, „sollte dich unter der Schande eines Verbrechens un schuldig leiden sehen, wenn ein Wort von mir tue schmähliche Anschuldigung, die dich betroffen, vernichten kann?" „Wettstreit zweier edelfühlenden jungen Herzen," lächelte der alte Untersuchungsrichter. „Nun, Herr Doktor, ich wünsche Ihnen Glück zu der liebenswürdigen Verteidigerin Ihrer Un schuld," und an Berta sich wendend, sagte er: „Gott segne Sie für Ihre edle offene Ge sinnung, aus der zugleich Ihre Tugend und Lauterkeit entgegenblickt l" Ein Gerichtsbeschluß, der binnen kurzem was Grund der Zeugenaussage Bertas herbeigeführt wurde, befreite Doktor Kühns, als völlig un schuldig befunden, aus der Haft und schlug die Untersuchung endgültig gegen ihn nieder. Sämtliche Beteiligten waren sich einig darin, über die Untersuchung strengste Ver schwiegenheit walten zu lassen, und so galt denn für die Öffentlichkeit der gefundene Revolver, der den Namen des jungen Advo katen eingraviert auf dem Handgriff trug, als der Grund des Verdachtes, welcher letztere aber völlig gehoben worden war. Einige Tage später reiste Doktor Kühns nach der Residenz, und es gab wohl in Lilien tal kaum eine Stimme, die dem jungen Mann nicht Glück und Heil als Begleitung wünschte, und es nicht unbegreiflich fände, daß die Gerichisherren einen so argen Fehlgriff hatten machen können. 8. Seit etwa acht Tagen befand sich Graf von Rohden außer jeder Gefahr. Dis Arzte hatten erklärt, daß er zwar vorläufig noch das Zimmer hüten müsse, aber seine gewohnte Be schäftigung wieder allmählich aufnehmen könne. Es war Vormittag. Der Graf hatte sein Frühstück genossen und durchschritt langsam hin- und hergehend sein Wohnzimmer. Er legte, plötzlich die feine weiße Hand auf seine Stirn, so daß sie seine Augen mit bedeckte. , „Berta," sprach er vor sich hin, „mein armes Waldtäubchen, was magst du um mich gelitten haben! Gottlob, dieZeit zählt nur noch nach Tagen, dann werbe ich dich als Braut in meine Arme schließen, alle Angst und Sorge werden geschwunden sein, und bald führe ich dich als mein trautes Weibchen heim." Er hatte sich, bevor das meuchlerische Atten tat ihn aufs Siechbett warf, die Zukunft so herrrlich ausgemalt. Er war gerade im Begriff gewesen, in den nächsten Tagen vor Bertas Vater hinzutreten und von ihm die liebreizende Tochter zur Gattin zu begehren. Verlobung und Hochzeit sollten dann schnell aufeinander folgen; und während des Winters wollte er mit seiner schönen Frau nach irgend einem freund lichen Ort des Südens entfliehen und während dieser Zeit seinen geschäftlichen Betrieb in die bewährten Hände seines Schwiegervaters legen. Wf >ü (Fortsetzung folgt.»