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Fried enskonferenz planten In diplomatischen Kreisen gerechnet werden. Fürst Bülow be- * Und dieser junge Wulungskreis zu gründen. ge mäß Die serbische Negierung hat der Einladung des Zaren zur zweiten Haager Friedenskonferenzzugestimmt und ihre Teilnahme an derselben zugesagt. (Man kann al so beruhigt sein, denn der Friede Europas ist durch die Zusage des Königs Peter auf Von und fern Die Cholera. Die Choleragefahr scheint m großen und ganzen beseitigt zu sein, dank ren energischen Maßnahmen, mit denen man diese Seuche bekämpfte. So meldet der .Reichs anz.', daß vom 4. bis 5. Oktober keine cholera- verdächtigen Erkrankungen oder Todesfälle an Cholera neu gemeldet worden find. Die Ge- amtzahl der Cholerafälle beträgt bis jetzt 261/ von denen 89 tödlich verliefen. ungarischen Justizministers die Einstellung des gegen die Angestellten der ungarischen Staatsbahnen wegen der Verweigerung der Dienstpflichten während des ungarischen Eisenbahnerstreiks im April 1904 im Zuge be findlichen Strafverfahrens angeordnet Die noch nicht eingeleiteten Strafverfahren werden nicht durchgeführt. Ferner wird den jenigen, die damals wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt rechtskräftig verurteilt worden find, die Strafe erlassen. *Jm österreichischen Abgeord netenhause gab es am Donnerstag noch ein Nachspiel friedlicher Art zu den schlimmer Szenen vom Mittwoch, in der der Abg. Gra Sternberg dem Abg. Wolf ein Wasserglas an den Kopf warf. Der Präsident erteilte den Grafen Sternberg einen Ordnungsru wegen Beleidigung einzelner Abgeordneter und erteilte ihm das Wort zur Fortsetzung seiner Rede, indem er ihn gleichzeitig bat, die parla mentarischen Formen zu wahren. Graf Stern berg bat das Haus wegen des in der Erregung geschehenen Aktes der Brutalität um Entschuldi gung und fuhr mit seiner Rede sort, ohne daß Erklärlicherweise machte die Verhaftung Eduards in dem Städtchen und weit umher das größte Aussehen. Der Vater war als früherer königlicher Be amter seit fast dreißig Jahren in Liliental be kannt, und auf dem Sohne, den jedes Kind kannte, hütete bisher auch nicht der geringste Makel. Er hatte frühzeitig seine Studien be endet, wurde als Anwalt seiner Tüchtigkeit und Rechtschaffenheit wegen rasch beliebt und war im Begriff, sich in der Residenz einen größeren auf seinem Siechbett. Man mußte ihm die allergrößte Schonung und Sorgfalt angedeihen lassen. So schwanden Wochen dahin und wurden zu Monden. Während in dem Förfterhause die Eltern des Gefangenen in tiefer Betrübnis um den Sohn trauerten, bangte Berta in dem stillen Waldhause in Todesängsten um das Leben des geliebten Mannes. Das arme Mädchen befand sich dazu in einem steten Kampf mit sich selber, hinzu kam die ihr unbegreifliche Inhaftnahme des Jugend freundes, über deren Grund sie vergebens nach sann. Sie war uneins mit sich selber. — Sollte sie sich in all dem sie umgebenden Wirrwarr an das Vaterherz flüchten, ihm alles gestehen? — Bei ihrer letzten Begegnung mit dem Grafen hatte dieser zu ihr gesagt: „Habe noch eine kurze Weile Geduld, geliebte Berta, dann spreche ich mit deinem Vater.* Kurze Zeit darauf hatte ihn ja die tückische Kugel des Meuchelmörders getroffen. Sein Wille, selber mit dem Vater zuerst sprechen zu wollen, war ihr heilig und verschloß ihren Mund. » Nur noch einige Male war sie zum Besuch im „Eichenhof" gewesen. Sie hatte namentlich von feiten ihres Großvaters dieselbe freundliche Aufnahme gefunden, während ihre Cousine eine gewisse Kälie ihr gegenüber zur Schau trug, die sie früher nicht bemerkt hatte. In der Familie v. Geldern war die Rede von der Rückkehr in die Residenz gewesen, der Unfall fich weitere Zwischenfälle ereigneten. Holland. *Mit einer Verschiebung der kämpft auch — und das ist besonders erfreu lich — die Anschauung, als ob ein Krieg zwischen Deutschland und England unvermeid- lich wäre. * Der deutsche Gesandte Dr. Rosen, der das Marokko-Abkommen schaffen half, ist am Freitag aus Paris in Baden-Baden eingeiroffen, um dem Reichskanzler Fürsten v. Bülow Vor trag zu halten. *Eine Entscheidung über die lippische Thronfolgefrage ist nach der ,Lipp. Tagesztg.' vor Ende des Jahres nicht zu er warten. Das dem Schirdsgerichtshof unter- L^iiete Material hat einen ganz gewaltigen Umfang und seine genaue Prüfung nimmt viel Zeit in Anspruch. * Aus dem Vorstande des Wahlvereins der Liberalen find die führenden Abgeordneten der Freisinnigen Vereinigung Brömel, Pachnicke und Ernst ausgejchieden, weil sie „mit den nationalsozialen Elementen nicht zusammenarbeiten* können. (Danach scheint die vor zwei Jahren vollzogene Ver einigung zwischen der ehemaligen national- soziaien Partei mit der freisinnigen Vereinigung nicht von großer Dauer zu sein.) * Die Denkschrift zur Persouentarif- reform, die unter Durcharbeitung eines aus- sü^l chen statistischen Materials die Notwendig keit der Reform begründet und zu der Frage der Kaomelerhcfte und der vierten Wageuklasse Siebung nimmt, ist fertiggestellt. Mit der Ver sendung an die Einzelregierungen soll jedoch gewaltet werden, bis fich die Ergebnisse der in der nächsten Woche stattfindenden Betriebs- nuiteUomecenz übersehen lassen, die insofem von besonderer Bedeutung sein dürften, als dabei über die neuen von der bayrische n Regierung ausgehenden Vorschläge beraten werden soll. Bei dem engen Zusammenhang zwischen Betriebsmittelgemeiuschaft und Per- fönentarisreform wird voraussichtlich das Schick sal der ersteren mitbestimmend auch für die Personentarifresorm werden. * In D euts ch - O st a frik a hat der Auf stand in der unmittelbaren Nähe der Regie- rungshauptfladt Dar es Salam einen sehr ernsten Charakter angenommen. Der N'ederbrennung einzelner Dörfer haben die rebellierenden Neger wiederholte, scharfe An griffe auf eine deutsche Abteilung folgen lassen. S e wurden glücklich abgeschlagen; größere Ab teilungen find zur Niederwerfung dieses Auf standes unterwegs. im Haag wird nämlich bezweifelt, ob die Vor bereitungen zur zweiten Haager Konferenz fich so rechtzeitig treffen lassen werden, daß fie vor dem Jahre 1907 zusammentreten kann. (Es ist fast zu befürchten, daß die Konferenz nie zu spät stattfinden könnte, über Vorbe reitungen wird man auch auf der Konferenz selbst nicht weit hinauskommeu.) Rußland. * Gegen Finnland ist man am Zarenho erbost. Generalgouverneur Flirrt Obolenski ha fich energisch geweigert, Petitionen an zunehmen, die dem Kaiser unterbreitet werden sollten. Gleichzeitig machte die Ver waltung den Finnländern bekannt, daß keine ihrer Petitionen in Petersburg angenommen würde und daß die Einberufung der Volksver tretung in diesem Jahre nicht genehmigt werden würde. (Ruhig Blut wird es durch solche Maßnahme auch nicht geben.) *Ein Aufstand der Schuljungen hat in Woronesch stattgefunden. 300 Sem'- naristen veranstalteten dort einen Aufstand in der Straße. Eins Menge von Schülern anderer Lehranstalten schlossen sich ihnen an, so daß die Menge auf etwa tausend Personen an schwoll. Sie hielten den Verkehr der Straßen bahnen und Wagen auf; Polizei und Kosaken trieben schließlich die Menge auseinander. * Wohin man in Rußland blickt, überall steht man Unerfreuliches, und die Hoffnungen auf eine endliche Klärung der allgemeinen Ver wirrung müssen wieder und wieder zurückgestellt werden. Vor allem im Kaukasus dauern die blutigen Massakers fort, so daß von Ruhe zwischen Tataren und Armeniern keine Rede sein kann. In Baku ist die Lage noch immer nicht normal. Die Einwohner müssen fich von Patrouillen begleiten lassen. Viele Läden find geschlossen, Plündemng und Morde kommen täglich vor. Der Vizetönig >es Kaukasus, Graf Woronzow-Daschkow selbst hat jetzt an den Zaren ein Schreiben gerichtet, worin er die Lage im Kaukasus als höchst ge° ährlich erklärt. Er sagt, er sei außerstande, ne Ordnung wieder herzustellen, und wünsche deshalb, sein Amt niederzulegen. Der Vizekönig hat seit kurzer Zeit über 100 Briefe erhalten, worin ihm von den Revolutionären der Tod angedroht wird, falls er nicht den Kaukasus verlasse. Balkanstaate«. Graf 8. I. Mtte. Das Tagesgespräch bildet in Petersburg dis Verleihung des Grafentitels an den zurück gekehrten Staatssekretär Witte. In Hoskreisen behauptet man, daß der Empfang in Rominten für diese Erhebung in den Grafenstand maß gebend gewesen sei, und fügt hinzu, daß dieser Grafenstand kein erblicher, sondern nur ein persönlicher ist, wie ihn der verstorbene frühere Kriegsminister Wannowski abgelehnt hat, weil er darin keine besondere Ehrung erblicken wollte. Das mag alles richtig sein, doch darf nicht ver gessen werden, daß auch Wohl Sergei Jul jewitsch Witte herzlich wenig am erblichen Grafenstand liegen mag, da er keinen männ lichen Leibeserben besitzt und seine Tochter aus der ersten Ehe seiner Gemahlin schon verheiratet ist, und zwar mit dem Sproß eines Hauses, das älter als die Romanows und mit diesen verwandt ist. Gerade diese Naryschkins haben stets eine echt russische Neigung gegen alle Titulaturen gezeigt, und als Peter der Große dem damaligen Vertreter des Geschlechts den Fürstentitel beriechen wollte, antwortete er: „Was soll mir dieser Unsinn? Ich bin ein Naryschkin, und das ist genug!" Das haben sich auch die Nachkommen jenes Naryschkin zur Richtschnur genommen, und ein Naryschkin ist der Schwiegersohn des Grasen Witte. Auch Witte selbst kann der Grafentitel ziemlich gleich gültig sein, feit er in Portsmouth bewiesen, daß er tatsächlich der einzige Mann in Rußland gewesen ist, der die Japaner zum Rückzüge ge zwungen hat. Graf Witte hat als Diplomat mehr aus- gerichtet, als alle Kuropatkins und Lenewitschs mit einer halben Million von Bajonetten. Dieses Bewußtsein muß dem Staatsmann wert voller sein, weil es auch seine Feinde ge zwungen hat, Achtung vor ihm zu haben und ich vor seinem Talent und Genie zu beugen. Das tun sie wohl auch, aber nebenbei find fie doch noch geschäftig, ihm ein Bein zu stellen. Wohl hat auch Graf Witte einflußreiche Freunde bei Hof, aber die Schar seiner Neider ist wohl größer, und fie werden alles aufbieten, um Wittes Einfluß nicht anwachsen zu lassen. Ob gleich es sür Rußland ein Fehler wäre, wenn es dieses Mal Witte aus kleinlichen Ursachen bei der Wahl eines Premierministers übergehen vmde, so ist das noch nicht unmöglich, weil die Stimmungen beim Petersburger Hofe sehr wechseln. Wohl behaupte» objektive Leute, daß dem Zar keine Wahl übrig bleibe, daß Witte alle um mehr denn Haupteslänge überrage, aber es hieße den Verhältnissen doch nur sehr wenig Rechnung tragen, wenn mau behaupten A Malclfviecle. 12) Roman von Adalbert Reinold. tFortietzung.) Der alte Richter faltete kopfschüttelnd die Hände und stützte die Arme auf die Schreib platte, gedankenvoll vor fich hinblickend. „Dann bleibt uns nichts übrig," bestimmte er, „als ausführlich und vorschriftsmäßig das Verhör zu eröffnen, und wenn Sie im Verlauf desselben bei Ihrem Entschluß beharren, muß ich Sie zu meinem Leidwesen in Untersuchungs haft absühren lassen." Das zu Protokoll genommene Verhör hatte keinen andern Erfolg. Der Ang eschuldigte ver weigerte entschieden, sein Alibi darzutun, und er ließ dis Haft über fich ergehen, nachdem er nach Verlesung seiner Aussagen dieselben mit fester Hand als von ihm gemacht unterschrieben Halle. des Grafen hatte dieselbe verzögert, man glaubte, dem vornehmen Nachbar, der in Baronsfamilie ja ein steter Gast gewesen, Rücksichtnahme schuldig zu sein. Der November mit seinen rauhen Stürmen, seinem bewölkten Himmel und langen tinb" seligen Abenden neigte fich der zweiten HtM zu, und noch immer lag der Graf auf feiern Siechbett, befand fich Dr. Kühns in Knill' suchungshaft. Da erschien eines Abends der Oberförster Kühns zum Besuch im Rheinsbergschen „Ich bin gekommen," sagte der alte Hell, „Ihren Rat in Anspruch zu nehmen, lieber Herr Rheinsberg, indem ich Sie zugleich wo Vertrauen ziehe. Das ganze Gericht ist Über zeugt, daß Eduard dem Attentat auf den grasen gänzlich fern steht. Es war mir eben desha^ heute wiederum eine Unterredung mit meinem Sohne gestattet, und sogar eine solche »nie vier Augen. Es handelt fich nämlich darum, daß mein Sohn offen angeben soll, wo er M persönlich um die Zeit des Attentats befunvei hat. Diese Auskunft zu geben, weigert M Eduard hartnäckig, indem er vorschützt, dadE eine dritte Person zu kompromittieren. Aus oe Unterredung am heutigen Morgen vermute den Schluß ziehen zu können, daß ME ihm und dem Grafen irgend ein Geheimm bestehen muß. Nun ist aber der arme Gr noch immer leidend. Wenngleich seine ^5 nicht mehr für sein Leben fürchten, so M A die äußerste Schonung und Vermeidung ß. Aufregung geboten. — Sie, mein lieber « Rheinsberg, genossen das besondere Vectra Politik zurückkehre, die auf die ^Isolierung Deutschlands hinarbeite. Bescheid Fürsten Nikita von Montenegro nicht lauMkif fich warten lassen.) Japan. *Der Verzicht Japans auf eine russische Kriegsentschädigung war eine der Haupt bedingungen, unter der Rußland zum Friedensschlüsse in Portsmouth bereit war. überragt nun auch der Wert des erworbenen Kriegsgewinnes weit den Betrag der von Japan sür den Krieg aufgenommenen Anleihen, so erfördert die Verzinsung derselben doch augenblicklich eine schwere Belastung der breiten Massen des japanischen Volkes. Graf Okuma besprach in einer Rede vor den vereinigten Handelskammern die plötzliche Ausdehnung des japanischen Finanzwesens. Er führte aus, daß nach der vollständigen Zu rückziehung der japanischen Truppen die Schuld Japans fich auf 2500 Millionen Jen belaufen werde, deren Verzinsung die runde Summe von 150 Millionen erfordern werde, nahezu das Doppelte der Staatseinnahmen vor zehn Jahren. Der Steuerbetrag auf den Kopf der Bevölke rung sei vor dem Kriege vier Dm gewesen, jetzt betrage er zwölf Den; die Nationalschuld habe vor dem Kriege zwölf Den pro Kopf be tragen, nach dem Kriege betrage fie fünfzig D u. Indessen betrachtet Graf Okuma die Lage nicht pessimistischer; er betonte die Not wendigkeit, daß die Geschäftswelt ihre Tatkraft zur Entwickelung produktiver Unternehmen aller Art verdoppele. politische Rundschau. Deutschland. *Der Bundesrat überwies in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause den Gesetzentwurf wegen Sicherung der Bau forderungen den zuständigen Ausschüssen. *Fürst Bülow hat zurzeit in Baden- Baden für französische Journalisten ein offenes Haus. Nachdem er erst vor wenigen Tagen dem Vertreter des ,Petit Parifiew die Grund züge der deutschen Politik gegenüber Frankreich dargelegt hat, sprach er Mittwoch mit einem Redakteur des .Pariser Temps' über dasselbe Thema; wenn er auch naturgemäß dem Manne des ,Temps' nichts anderes sagen konnte als das, was er bereits dem Manne des .Petit Pannen' gesagt hatte, so trat doch der Wunsch des Reichskanzlers, das französische Publikum von der loyalen Gesinnung Deutschlands gegen Frankreich zu überzeugen, in seiner Unterhaltung ganz besonders deutlich hervor. Er versicherte wiederholt, daß Deutschland nicht den leisesten Hintergedanken gegen Frankreich hege, und daß er nur den einen Wunsch habe, die französische Politik möchte ihm auf und nach der Konferenz von Algeciras gestatten, die Politik des guten Ein vernehmens fortzusetzen, wie fie allein zweier großer Nachbarvölker würdig sei, die beide wesemliche Faktoren der Zivilisation seien Und ein gutes Einvernehmen sei sehr wohl möglich, falls man in Frankreich nicht zu einer wollte: Graf Witte wird Premier-und Minister des Innern. Die Wahl kann beispielsweise ganz unerwartet auf den stillen Hofmeister Bulygin fallen, obgleich er selbst wohl die geringste Lust und Begabung sür diesen hohen Poften besitzt; aber ihm fehlt auch der Mut, ihn auszuschlagen, wenn er ihm angetragen werden sollte. Man darf nicht vergessen, daß auch für die Verhandlungen in Portsmouth gleich zu Beginn Witte in Vorschlag gebracht worden war, und die Wahl auf den uner fahrenen Murawjew fiel, der schließlich selbst das Einsehen hatte und zurücktrat, weil er eine unsterbliche Blamage fürchtete. Wie der Wind bei Hofe weht, vermag man nur anzudeuten; aber es muß vorausgsschickt werden, daß er wechselt: Witte ist sehr liebenswürdig vom Zaren empfangen worden, aber der Zar ließ ihn ruhig zwei Stunden warten, obgleich er die Stunde seiner Ankunft genau wußte. Darin liegt noch nicht viel, denn die hohen Herr schaften waren an Land gegangen und machten einen Spaziergang, weil das Wetter gerade schön war. So schweigt denn auch dis russische Presse über die Erhebung Wittes in den Grafenstand vollständig. Nur der alte Fürst Meschischerski weiß jedenfalls aus dem Munde Wittes selbst nach dem ,B. TZ folgendes zu berichten: Der Witte im Jagdschloß von Rominten zuteil ge wordene Empfang durch Kaiser Wilhelm hat einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Der deutsche Kaiser empfing ihn in Uniform und sagte ihm, daß er ihn als Würdigung seiner Verdienste nicht nur vor seinem Zaren und seinem Vaterlande, sondern auch der ganzen Welt gegenüber mit königlichen Ehren empfange. Hierbei habe der Kaiser die Kette des Schwarzen Adlerordens von fich abgenommen und fie Witte mit den Worten umgeyängt, daß diese Kette Mr von Prinzen des Kaiserhauses getragen werbe. Herr Witte blieb den ganzen Tag über im Jagdschloß und hatte am Abend eine lange Unterhaltung mit dem Kaiser, die dreier mit den Worten schloß: „Nun, jetzt wollen wir meinen Familienkreis aussuchen," worauf er seinen Gast zur Kaiserin führte. Am Schluß des Abends bemerkte Kaiser Wilhelm, daß es bei ihm üblich wäre, vor dem Auseinander- gshen eine lustige Anekdote zu erzählen. Nach diesen Worten sei Witte nachdenklich geworden und habe geglaubt, hineingefallen zu sein, weil die andern Gäste ihre Anekdoten sicherlich schon seit dem Morgen vorbereitet haben. Als der Kaiser sich aber mit den Worten an ihn wandte: „Nun, Herr Witte, werden Sie uns nicht auch etwas erzählen?" da fie! ihm eine Anekdote aus seinem Portsmouther Aufenthalt ein (die übrigens steinalt ist). Witts begab sich eines schönen Tages auf den Bahnhof in Vortsmouth und stieß bei der Ankunft eines Zuges auf folgende Szene: Ein Amerikaner schimpft den Negerschaffner in der gemeinsten Weise dafür herunter, weil er ihn nicht auf einer angegebenen Station geweckt habe. Zer Neger ließ die Flut der Schimpfworte ruhig über sich ergehen und antwortete dann seelen ruhig : „Sie können mich ruhig bis zum Welt untergänge weiter schimpfen, und doch wird eS nichts dagegen sein, wie mich der Betreffende geschimpft hat, den ich für Sie gehalten und nachts gewaltsam aus dem Coupö geworfen Habel" . . Diese Mitteilungen klingen so absurd, aber da Fürst Meschtscherski fie in seinem Tagebuche veröffentlicht, so werden fie in Deutschland sicherlich interessieren, auch wenn die Anekdote des Grafen Witte, die Fürst Meschtscherski er zählt, nicht sehr geistreich ist. I ficht stand, sollte zum gemeinen Meuchelmörder geworden sein V Der Untersuchungsrichter so wenig wie die übrigen Gerichtsversonen, worunter auch der Staatsanwalt, glaubten an seine Schuld, be griffen aber ebensowenig, weshalb er so hart näckig eine Aufklärung verweigerte, die sofort seine Unschuld bewiesen hätte. Niemand ahnte auch nur das Geheimnis, wogegen die Unter suchung selbst streng geheim blieb und die Öffentlichkeit nicht den wahren Grund erfuhr, weshalb Doktor Kühns eigentlich verhaftet blieb. So entstanden denn die abenteuerlichsten Gerüchte. Das Gericht hatte nicht verfehlt, alles auf zubieten, sein Schweigen zu brechen. Man hatte eine Zusammenkunft Eduards mit dessen Eltern veranlaßt. Die alten Leute waren ver gebens in ihn gedrungen, doch zu erklären, wo er um die Zett des Attentats geweilt habe — er hatte auch für die geliebten Eltern nur dieselbe Antwort, die er dem Richter gegeben, die im Protokoll schwarz auf weiß geschrieben stand. Der einzige Zeuge, der wahrscheinlich Licht in das Dunkel der Untersuchung hätte bringen können, war nicht vernehmbar. Der Zustand des Grafen von Rohden hatte fich nämlich ver schlimmert, weil ein heftiges Wundfieber und dann ein Rückfall eingetreten war, der fich durch eine eigentümliche Gedankenverwirrung, verbunden mit körperlicher Schwäche und Reiz barkeit, charakterisierte. Die Kugel war glück- Wiuungsireis zu gründen. — Und dieser junge lich entfernt, die Wunde längst geheilt, und Mann, dem eine glänzende Zukunft in Aus-1 noch immer lag der Graf als Rekonvaleszent Österreich-Ungar«. ... , Kaiser Franz Joseph hat auf Antrag des - lange Zeit gesichert. Hoffentlich wird auch der drüfen' Stellet Aeibm ^eibui ^okom künd brems stelle tiotive er B Maut Votive ^r du -r F< Men dodurc 7( » «i Hilde foooc iützun die f 8 68k Werft Niark. Ader »nd 5! hirou einmal 55261 «ine l dird z Arbeite Men , N- 7H»-1 M d schuld Üewsssi dnbeiei Wcht einen , Ei Mr «itzun °°r n Wilder Air Ner l°onn «en so Vsl „P. Avid Mbc ^chen Man ^gros «nf d, Arditti >ch sozial Vislöss Msse Aenge Grafen Mte Traf L >8erlii !°!sen" I-deAr Mem Men Mg 5 Ar Au ^eschü Vitglisi V>8 d- Arbeite des S je erst ziehun leicht , Bk ini Zit Slüßui entfern Kleiber Gehest W Eduar' Empfii den sreundi Gefäm der S Be begann , "0 davon üekomr letzte . tzerbeft recht g >nit Et ivollts kommen Weim Hstteil , „Jl edler st bin ar Vorm» wissen,