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Allgemeiner Anzeiger : 27.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190509273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19050927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19050927
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-27
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 27.09.1905
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k! ra w^ k K H sc I Z ei N tz z> V m S dc E. N d< w m Sie, uug bei Sat Szc Tis Beli vüb Vers S Lie ' her Nibel »alt Bum Kund Mür< lichni werk, Mher gegek serlif lich Oslh> Stiel Md Bei es Word spieli volw Vera Der euek eingi find schw^ ersch „Acht Tage lang lag mein. armer Vater ohne Besinnung, die Arzte gaben ihn verloren, da wendete sich die Krankheit zum guten. Aber er ist schwach, wie ein Kind, — Schonung und Ruhe ist ihm nötig und erst nach Monaten, sagten die Arzte, wird er wieder ganz herge- stellt sein. Nehmen Sie den Dank eines armen, ehrlichen Mädchens, das nie vergessen wird, daß Sie der Retter unsrer Familie find!" Der Graf runzelte die Stirn und entzog sich sanft dem Händedruck Marthas. Dann klopfte er gutmütig die Wange des vor ihm stehenden weinenden Mädchens und tröstete: „Gehen Sie mit Gott, mein liebes Kind! Sie überschätzen mein Handeln. Ich tue nur meine Pflicht. Grüßen Sie Ihre Eltern und sagen Sie Ihrem Vater, er solle, wenn er irgend ein Anliegen habe, sich getrost an mich wenden. Alles weitere würde ich ordnen." Nochmals sprach Martha ihren Dank aus und verließ, von dem Grasen selber begleitet, dessen Schreibzimmer, der dann die Tür hinter der Fortgehenden wieder zumachte. Das Arbeitszimmer des Grafen lag im Parterre des Herrenhauses, die Fensterseite grenzte gegen den Obst- und Gemüsegarten. Weder der Graf noch Martha hatten eine Ahnung davon, daß, als der Graf sich gerade erhoben, daS Mädchen gegen ihn gebeugt seine Hand ergriffen und er demselben die Wange klopfte, Martha somit dem Grafen fast Brust an Brust nahe stand — ein Mann sie be ¬ würbe zertrümmert. Das Schießgewehr! In Roderbeck ° Fiddichow erschoß der Schüler Sasse st'" 13 jährigen Schulkameraden Mielke. unangenehm berührenden Augen batten voll Heimtücke und schlecht verhehltem Wutsprühen warum sie nicht mehr im Herbst daS Gras abbrennen dürfen und die Gummibäume an schneiden usw. Das müsse man ihnen immer wieder er klären, und manchmal sei es auch notwendig, den Stock zu gebrauchen, und das ist nach Ansicht des .Standard' das Grundübel, von dem alles andre ausgeht und auf das schließ lich die Unzufriedenheit zurückzuskhren sei, von der diese Rebellion ausgehe. Die Deutschen gingen in solchen Fällen, wo nach ihrer Ansicht der Stock gebraucht werden müsse, etwas prompt und energisch vor, während der Engländer lang samer sei, und daher habe sich unter den Ein geborenen die Auffassung verbreitet, daß der Engländer freundlicher sei. * Der Papst hat durch ein Rundschreiben sämtliche Nuntien und apostolischen Vertreter zur Sammlung von Spenden für die durch daS Erdbeben heimgesuchte Provinz Kalabrien aufgefordert. Belgien. * Nachrichten über die von der Regierung des Kongostaates gegen den Sultan von Djabbir ausgesandte Expedition lauten recht ungünstig. Danach hält der Sultan der Abteilung des Hauptmanns Laplume stand Augen des Lauschers hatten die Situation mit wahrem Argusbücke erspäht. Gerade in dem Augenblick, als sich der Graf vom Schreibjessel erhob, war draußen vor dem Fenster der Kopf eines Mannes sicht bar geworden, dessen Augen dann durch die Scheibe spähten und der verschwand, als Graf von Rohden die Tochter seines Pächters zur Tür geleitete. Für einen gewandten Mann war cs unschwer, sich bis zur Fensterbrüstung hinauf zuschwingen und dann in den inneren Zimmer raum zu blicken. Graf von Rohden war wieder an den Schreibtisch getreten. Er griff nach einem an der Fensterwand befindlichen Klingelzug, dann begann er stehend die Aktenstücke des Mahrschen Prozesses zu ordnen. Ein Diene' erschien. „Ich wünsche den Herrn Verwalter sogleich zu sprechen!" befahl der Graf. Der Diener ging überrascht von dem un gewohnten harten Ton, in dem sein gnädiger Herr ihm den Befehl erteilte. Einige Minuten später betrat der Guts- Verwalter Hoffmann das Arbeitszimmer. Das war derselbe häßliche Kopf mit dem borstigen, dicken Haarwulst, dem breiten, zynischen Mund, von einem starken rötlichen Volibart versteckt, der bei Anwesenheit Marthas vor dem Fenster aufgetaucht war. Dieselben Japan. *Jn Sasebo find starke Pumpmaschinen aus Port Arrhur angekommen, die dazu ver wendet werden sollen, die „Mikas a" wieder flott zu machen. Man hegt die Erwartung, daß dieses Unternehmen innerhalb dreier Monate zu Ende geführt werden kann. «In der Kornilow-Bai bei Wladiwostok fand eine Besprechung des russischen Admirals Jessen und des japanischen Admirals Schima- mura statt, um die Bedingungen desWaffen - stillstandes zur See auszuarbeiten. Das Geschwader Jessens bestand aus zwei Kreuzern und zwei Torpedobooten, das japa nische Geschwader desgleichen. In der fünf stündigen Besprechung wurde die Demarkations linie festgesetzt und die Ausschließung von Kriegskonterbande bestimmt. der mem wors Schl dar" Ma!! einer hint auch muß Polt voll Ette dich Den fache lasse! Noch «rger Hoff sowe Atto könn kaffe kom! stük wot cher ist M koni Dre jwij °uß schn etna Die .Ar kom i« Vtei ließ dws rech Fra Mü bch der die klär und soll bereits mehrere Weiße haben nieder machen lassen. Die Abteilung Laplume wiro durch zahlreiche Desertionen geschwächt, die schwarzen Soldaten gehen mit Waffen und Gepäck zum Feind über. Eine Abteilung von 100 Mann ist zur Unterstützung Laplumes ab gegangen. Auch der Sultan von Nipoe hat sich a u f g e l e h n t. Spanien. * Der Notstand inSpanien ist ein neuer Ansporn zur Auswanderung aus dem ohnehin nur schwach bevölkerten Lands. In der Hafenstadt Corunna treffen täglich ganze Eisenbahnzüge voll Auswanderer für Süd amerika ein. Mehrere Dörfer find völlig ver lassen infolge der Versprechungen der Werbe- Agenten. Diese haben bereits 15 große Dampier befrachtet. Die Presse fordert die Regierung auf, Maßregeln gegen diese Massen flucht zu treffen. Rußland. * Der Zar hat bekanntlich, um allen Un bequemlichkeiten und Ärgernissen der Politik für eine Weile zu entgehen, die schönen Herbst tage zu einer Erholungsreise in die finni schen Schären benutzt. Getreu berichtet der offiziöse Telegraph über alle Stadien dieser Reise. Nach der.Petersb. Telegraphen-Agentur' besuchten der Kaiser und die Kaisern mit ihrem Gefolge auch die Torpedostation in Tran- sund, wo sie von den Truppen mit „begeisterten Zurufen" begrüßt wurden. 'Der Gouverneur von Saratow ver fügte die Festnahme der Ärzte, die an einer regierungsfeindlichen Versammlung in der Stadt Balaschew teigerommen hatten. »alkaustaate«. *Die erste Gattin des Sultans ist von einem Knaben entbunden worden. Auf die Thronfolge dürfte die Geburt dieses Prinzen, wenn auch die erste Gemahlin, die Großkadine des Sultans, seine Mutter ist, keinen Einfluß ausüben. Jedesmaliger Thron erbe im regierenden Hause Osman ist dessen ältestes Mitglied. Dies ist derzeit der am 3. November 1814 geborene zweite Bruder des regierenden Sultans, Prinz Mohammed Rcschad Effendi, der unter dem Namen Mohammed V. den Thron besteigen würde. Er steht im 49. Jahre. Der neugeborene Prinz wäre (nach dem Hoskalender) das dreizehnte Kind Abdul Hamids, der jetzt sechs Söhne und sieben Töchter hat. Amerika. «Der Austausch der Fried en sdokn- mente soll in Washington vollzogen werden. * Die New Yorker Handelskammer hat an alle Handelskreise die Aufforderung gerichtet, für den Abschluß von Geg enseitigkeits Ver trägen mit Deutschland, Frankreich und Rußland zu wirken. Afrika. * Den Franzosen geht die Gelegenheit, sich in Marokko „in Szene zu setzen", nicht aus. Vor 14 Tagen war ein französischer Tierarzt in Tanger durch Eingeborene ver wundet worden. Da der Maghzen die des wegen erhobenen Forderungen des französischen Geschäftsträgers nicht erfüllt hat, wird nunmehr der französische Gesandte in Fes die Forderungen vorbringen. * Negus Menelik von Abessinien ent sendet eine besondere Mission nach Europa, um den Mächten mitzuteilen, daß er seinen Neffen, den Prinzen Ligg-Manu, zum Nachfolger auf den äthiopischen Thron ernannt hat. «Über die CH in esenunruh en in Südafrika kommen fast täglich neue Berichte. In einer Mine weigerten sich die chinesischen Kulis in der Sonntagnacht, an die Arbeit zu gehen und überfielen den Aufseher. Die Polizei, die einschrciten mußte, erschoß einen Chinesen, ein andrer wurde verwundet. In Johannesburg hielten weiße Minenarbeiter eins Versammlung ab, in der beschlossen wurde, Chinesen, die bei einem Angriff auf eine weiße Frau betroffen werden, auf der Stells nieder zuschießen, da das Gericht dergleichen Vor kommnisse zu gering bestrafe I V " ' ' ..n« Vie englische Presse über den Ausstand in Veuisch-Gstasrika. Wir Deutsche find es von jeher gewohnt, von „unsern lieben Vettern jenseit des Kanals* nicht besonders freundlich behandelt und be urteilt zu werden. Die englische Presse, die bekanntermaßen gern in Sensation macht, fühlt fich, mit Rüficht auf ihre Leser, ab und zu ver anlaßt, Deutschland in irgend einer Weise zu verdächtigen. Läßt fich nun dazu, selbst beim besten Willen, kein Anhalt finden, so wird eben nach dem alten Wort Verfahren: „Lüg' mr immer drauf los, etwas wird schon hängen bleiben." Jetzt haben auch die Londoner Zeituntzen zu den Vorgängen in unsrer ostasrikanischen Kolonie Stellung genommen. Man muß es den anständigen englischen Blättern lassen, daß sie fich in diesem Falle von der üblichen Ver bitterung und Gehässigkeit freigehalten haben. Der.Standard' spricht seine Freude darüber aus, daß die deutschen Truppen in Ostafrika einen bedeutenden Sieg errungen haben. Die Sache, sagt das Blatt, scheine geschickt gemacht worden zu sein, und man könne nur hoffen, daß die Rebellion bald ganz unterdrückt sein werde. Weiter führt das Blatt aus, daß die britischen Behörden in Ostafrika glücklicherweise mit den Eingeborenen noch keine Schwierig keiten gehabt hätten, trotzdem es fich um so kriegerische Stämme handle, wie die Masai, die einstmals der Schrecken der ganzen Gegend waren. Allerdings hätten die Engländer den großen Vorteil gehabt, das Erbe Sir Mathews anzuireten, der als Kommandierender der Armes des Sultans von Sansibar außerordentlich viel für die Beruhigung dieser Stämme getan habe. Die Deutschen hätten zunächst diesen Vorteil nicht gehabt und dann hätten ihre eigenen Leute anfangs auch einige bedenkliche Fehler gemacht. Der .Standard' veröffentlicht gleichzeitig eine Zuschrift über die Lage in Ostafrika. In diesem Briefe wird dieselbe als schlimmer be zeichnet, als man anzunehmen geneigt war. Der Verfasser hat längere Zeit in Ostafrika gelebt und kennt die dortigen Verhältnisse; er meint, man dürfe nicht ohne weiteres annehmen, day die Verwaltungsart der Deutschen an dem schuld sei, was man jetzt erlebe. Es möge sein, daß hie und da Fehler begangen würden, aber jedenfalls könne man keinen besseren und freundlicheren Gouverneur finden als Graf Götzen. Dasselbe könne man von den meisten Diftriktskommissaren sagen, die unter ihm stän den. Die Politik, die man den Schwarzen gegenüber einschlage, sei streng, aber freundlich, die Steuern seien niemals zu hoch und würden nachgelassen, wenn Mißernten oder dergleichen eintreten, überhaupt sei die Ordnung so vor züglich aufrecht erhalten, daß man durchaus sicher in der Kolonie sei. Man errichte Schulen und baue Straßen und halte auf jeder Station einen Arzt für die Eingeborenen, kurz, es ge schehe alles, was iür sie geschehen könne. Man suche sie zum Arbeiten zu erziehen usw. Die Verbrechen würden immer geringer. Natürlich könnten die Eingeborenen trotzdem manches nicht verstehen, z. B. warum fie gewisse Tiere nicht jagen dürfen, während man ihnen für die Erlegung von anderen Geld zahle, A Maläfrisäs. 8 j Roman von Adalbert Reinold. MrUetzung.) „Und Sie geben meinem Vater Zahlungsfrist, gnädiger Herr Graf ?" fragte Martha beklommen. Graf von Rohden schrieb einige Zeilen auf einen Billettbogen, der am Kopf als Signatur die gräfliche Krone trug. Er küvertierte das Schriftstück und überreichte es Martha. „Wenn irgend jemand, sei es der Gerichts vollzieher oder ein andrer, Sie belästigen sollte, o zeigen Sie nur diese Zeilen vor, und Sie ind geschützt," sagte der Graf. „Ich werde ogieich meinem Rechtsanwalt eine Anweisung zugehen lassen, daß er jedes weüere Verfahren gegen Ihren Vater einstellt, dem ich die ver fallene Pacht ebenfalls erlasse, und den ich, wie schon gesagt, für alles schadlos halten werde. — Und nun teilen Sie mir mit, wie geht es denn mit seiner Genesung, was sagt der Arzt zu des Kranken Befinden?" Das junge Mädchen ließ sich von seinem überströmenden Gefühl hinreiben und ergriff wiederum die Hand des Grafen. Diesmal ver mochte er nicht zu verhindern, daß es dieselbe küßte, und er fühlte zugleich, wie schwere Tränen auf seine Hand herabtröpfelten. „Sie retten meinem Vater das Leben," schluchzte Martha, „und uns allen den Ernährer und Beschützer." „Der Graf hatte sich erhoben, er und das Möschen standen nahe aneinander. Martha hielt noch immer v. Rohdens Hand, indem fie rasch weitersprach: ! Lie beteen Männer, die sich hier einak^ gegenüberjtanden, kontrastierten in auffällig' Weise. l Wie nur konnte der Graf mit dem geformten schönen Gesicht, aus dessen M unverkennbar Offenheit und Edelsinn sP-E, einen Mann mit so abstoßender Physiognop^ wie fie der Verwalter besaß, an einen wichtigen Vertrauensposten stellen? Es « , dies leicht erklärlich. Die dem Grafen eigene Gutmütigkeit wahrte fich von jeher gegen die Annahme, körperliche Häßlichkeit oder angeborene Eß auch auf den Charakter der Menschen Eine ausüben sollten. „F überdies war der Verwalter von dem Be^ mächiigten des Grasen, dem alten Re« , anwalt seines verstorbenen Vaters, engag worden, als er selber fich vor zwei Jahren seiner Weltreise befand. Hoffmann hatte die Guisverwaltung bis > tadellos geführt und sich namentlich auch recht tüchtiger Ökonom praktisch bewährt. Freilich zeigte er einen unverträglichen, Aß wütigen Charakter und eine kalte Hartherzig.,, seinen Untergebenen gegenüber. Die MißyA, keiten, unter welchen Beamte und Gesinde, wie die dem gräflichen Gute angehörigen » bewohner vieüach litten, waren dem aber bisher nicht zu Ohren gekommen. hütete sich wohlweislich, irgend eine Klage den Herrn Gutsverwalter laut werden» weil man ihn, und gewiß mit Recht, Er selber aber war ein ebenso schlauer^-- heuchlerischer Mensch, der seinen wahren - 1. Zur Strafverbüßung nach Teutsch' land ubergesührt wurde von Kiautschou btt frühere Filialleiter der dortigen RllsM' Chinesischen Bank, Otto Huber, der im gangenen Jahre wegen Unterschlagung von 45 000 Mark vom Konsulargericht in Tiem»» zu insgesamt 2V, Jahr Gefängnis vermiet» worden war, welche Strafe er seit November/ in der Festung Jangku verbüßte. Da das fängnis aber im Laufe der Zeit über!»» wurde, ist Huber, durch Vermittelung des Am wärtigen Amtes in Berlin, an Bord Dampfers „Silvia" zunächst nach HawbE : gebracht worden, von wo aus er demnächst E weiteren Strafverbüßung nach Freiburg transportiert werden wird, da er fich A seinerzeit Hai naturalisieren lassen; er stav^ aus Petersburg. ß Hundert Affe« zu wissenschaftlichen Zwe.A wurden in Singapore an Bord des DaaE „Accilia" verladen. Diese Tiere find für heimrat Professor Dr. Neisser in Breslau " stimmt, dem fie zu Impfungen dienen sollen- Automobilunglück. Auf der CHE, nach Neukammer unweit Nauen verunW"- am Mittwoch abend ein von Berlin kommens mit sechs Personen besetztes Automobil. <>L Personen wurden schwer verletzt, das AutoM" Von unä fern. Rückgang der Cholera. Wenn auch täglich einzelne Neuerkrankungen auftreten, scheint die Seuche doch andauernd im Abnehmen begriffen. In dem von der Seuche zuerst heimgesuchten Gebiet, in Westpreußen, find sogar trotz vereinzelter Cholerafälle, die mili tärischen Vorsichtsmaßregeln aufgehoben worden. Demnach finden bei allen Truppenteilen, selbst in Marienburg, die Rsservistenentlassungen und Neueinstellungen regelrecht statt, nur in Graudenz werden aus den von der Cholera betroffene« S-raßen keine Gestellungspflichtigen eingezogen. Notstands-Zulage« ? Verschiedene große Berliner Konfektionsgeschäfte, Fabriken und kaufmännische Betriebe haben ihrem Personal als Teuerungs-Zulage ein volles Monatsgehalt ausgezahlt. Die Gemeindebehörden von Berlin find von vielen ihrer Beamten auch um Teuerungs-Zulagen gebeten worden, verhalten fich aber vorläufig ablehnend. Ein „lieber Sohn". Auf Veranlassung seiner eigenen Mutter wurde der 25 jährige Gürtler Dittmann in Berlin festgenommen. Der Bursche kam oft betrunken nach Hause, zer trümmerte dann die Möbel, so daß mitunter fast kein Stück ganz blieb, mißhandelte seine Mutter, bei der erwähnte, und drohte ihr, daß er fie erschlagen oder vergiften oder klUM' und lahmschlagen werde. Als er am Donners tag wieder alles kurz und klein schlug und die Mutter mit dem Tode bedrohte, blieb diele: nichts andres übrig, als bei der Polizei Schutz zu suchen. Nevierbeamte nahmen daran! den Unmenschen fest und Übergaben ihn der Kriminalpolizei, die ihn dem Untersuchung^ Achter znsührte.' Bei seiner Festnahme betrag sich Dittmann äußerst frech und erklärte, daß er seine Drohung wahr machen werde, sobald ek aus dem Gefängnis wieder herauskomme. lauschte. Zwar vermochte derselbe nicht zu hören, »«v was gesprochen wurde, aber die blitzenden i den Grasen und die Pächterstochter betrachtet. politische kunälchau. Deutschland. «Das Kaiserpaar hat für mehrere Tage in Rominten Aufenthalt genommen. «Der Kaiser empfing am Donnerstag den neuen Gouverneur von Deutsch-Südwest afrika v. Lindequist. « Reichskanzler Fürst v. Bülow empfing am Donnerstag in Baden-Baden den dort aus Berlin eingetroffenen japanischen Ge sandten, der später beim Reichskanzler zur Mittagstafel blieb. « Der Besuch deS bayrischen Thron folgers Prinzen Ludwig am sächsischen Hofe, der bereüS zweimal verschoben werden mußte — einmal wegen des Heimgangs des Königs Georg, dann wegen des jüngsten Todes falles in der bayrischen Königsfamilie — ist nunmehr für November in Ausficht genommen. «Der Präsident der Verwaltung der Preuß. Staatsschulden, Wirklicher Geheimrat v. Hoff mann, ist am Donnerstag in Berlin gestorben. Seine Ernennung zum Präsidenten der Hauptver waltung der Staatsschulden erfolgte im Jahre 1892. «Der bayrische Verkehrsminister verfügte, daß vom 2. Oktober ab die regelmäßige Tagesarbeitszett der in den Staats- bahnwerkstätten beschäftigten Arbeiter von 9Vr auf S Stunden herabgesetzt wird. «Die englische Meldung, daß Witboi auf seinem Rückzüge einen Truppentransport von 130 Wagen erbeutet habe, hat bisher noch keine Bestätigung gefunden. Mindestens ist die Höhe der Zahl gänzlich aus der Lust ge griffen; denn es ist nicht einzusehen, wie bei dem Wassermangel in jener Gegend die 2400 Ochsen, die zu jener Wagenzahl als Zugtiere nötig wären, getränkt werden könnten. Öfterreich-U«garx. «Wie bestimmt verlautet, wird der Kaiser den Vertretern der ungarischen Opposition mit Entschiedenheit erklären, daß er in bezug auf einheitliche Organisation der gemeinsamen Armee durchaus keine wie immer gearteten Zugeständnisse machen werde. Wenn fich die Vertreter der Opposition unter diesen Umständen nicht entschließen können, das Ministerium zu bilden, werde Fejervarymit seinem Kabinett im Amte bleiben oder ein andres Geschäfts- Ministerium ernannt werden. (Da die Ungarn aber auf ihrer Forderung „Einführung der ungarischen Kommmwosprache" bestehen werden und der Kaiser dieses Zugeständnis nicht machen will, so bleibt eben alles beim alten.) Frankreich. «Präsident Loubet empfing am Dienstag vormittag den Präsidenten des russischen Ministerkomitees Witte, der mit ihm eine zweistündige Unterredung hatte, über den Inhalt dieser Unterredung verlautet bisher noch nichts. « Eine neuerussischeAnleihe beim französischen Verbündeten scheint geplant zu sein. Nach dem ,Figaro' hatte Minister Witte nach dem Besuche beim Ministerpräsidenten Rouvier am Mittwoch nachmittag eine längere Unterredung mit dem Präsidenten des Credit Lyonnais. Ob die Franzosen, die Rußland bereits Milliarden geborgt Haven, noch mehr Herausrücken werden? Italien. * Als Nebenmelodie zum neuen Friedens kongreß hat die italienische Regierung einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der einen außer ordentlichen Krebst von 350 Millionen für Festungsbauten uud Kanonen vor-
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