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50 Kilo «. k. ». ?- tl. Korn 7>50 7 30 Heu 50 Kilo 3 20 Weitzen 8 60 8 39 Stroh 1200 Psd. 18 —- Gerste Hafer 8 7 25 60 7 80 30 «>» l -iLL 2 2 50 30 Heidekorn 9 — 8 70 Erbsen 50 Kilo 12 Hirse 18 — 17 — Kartoffeln 50 Kilo 20 Drc-dner Schlachtviehmarlt vom 24. Juli 1905. Zum Auftrieb kamen: 3137 Schlachttiere und zwar 647 Rinder, 1024 Schafe, 120L Schweine und 263 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 41—43, Schlachtge» wicht 73—75; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 39—41, Schlachtgewicht 69—72, Bullen: Lebendgewicht 43 —44, Schlachtgewicht 75—76; Kälber: Lebendgewicht 48—50, Schlachtgewicht 71—73; Schafe: 75—78, Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 55—56, Schlachtgewicht 70—72. Es sind nur vie Preise für die besten Viehiortm verzeichnet. Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt stir die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und ilmgegend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusend«- Schristleitung Vruck unö Verlag von K. Schurig, Bretnig. Rr. 59 15. Jahrgang Mittwoch den 26. Juli 1905. zwei ge- weil Nis- irr höchsterßniedrigster!! Preis. Preis. ist bis die de» Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile io Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Rabatt nach Nebereinkunst. Marktpreise i« Kamenz am 20. Juli 1905. ohl, iffer ver- Frau verwitwete Buch in Großenhain, dieser Tage gestorben. Sie befand sich an ihr Ende geistig und körperlich rüstig. Löbau. Um den am hiesigen Platze der), >and »er>, Ncht. r-M Ak>, >ame noch wigi gen. iche, aus- den auf> still- ren, dec lau- eits- A ec wie- wes- aden gen, eben - im mit lgt.) Landeskreiskafse und von der Lossastiftung in Bautzen auf da» Jahr 1805 Unterstütz ungen für hiesige hilfsbedürftige Kranke und in Anstalten untergebrachte Geisteskranke rc. bewilligt worden sind. — Michaelisferien. In Rücksicht auf die absonderliche Kürze des lausenden Sommer- Halbjahres hat das Königl. Kultusministerium beschlossen, oie diesjährigen Michaelisferien der Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen, Seminare und höheren Töchterschulen um eine Woche hinauszuschieben, so daß das Sommer- Halbjahr mit dem 29. September 11 Uhr zu schließen, da« Winterhalbjahr mit dem 9. Oktober 8 Uhr zu beginnen hat. Die Direk' tionen sind ermächtigt worden, Schüler, die mit dem 1. Oktober in die Armee, in einen bürgerlichen Beruf oder in eine mit dem 1. Oktober das Winterhalbjahr beginnende Schule eintreten wollen, nach Befinden bereits einige Tage vor dem 29. September zu entlassen. Großröhrsdorf. Am Sonntag fand hierselbst die Prüfung der neuformicrten Sani täts-Kolonne statt. Niedsrsteina. Bei dem Gewitter am Sonnabend schlug der Blitz in das Gehöft des Gutsbesitzers Julius Robert Mager, Kat.- Nr. 1, und zündete in der Scheune, wodurch diese sowie die Stall- und Auszugsgebäude vollständig niederbrannten. Sämtliche Heu-, Stroh- und Holzvorräte sind vernichtet. Auch vou den Wirtschaftsgeräten ist vieles ein Raub der Flammen geworden. Die Gebäude waren durchweg hart gedeckt und nur das Auszugs- Haus aus Fachwerk gebaut- Der Besitzer war mit seinen Leuten auf dem Felds und fand bereits alles über und über brennend vor. Von der Scheune sprangen die Flammen auf das links daran gebaute massive Stall gebäude über und zerstörten das Dachwerk und alles sonst Brennbare, nur die Mauern blieben stehen. Zu gleicher Zeit ergriffen die Flammen auch das rechts an die Scheune stoßende AuSzugShau», welches von einer Schwester de» Besitzers bewohnt war. Vom Mobiliar konnte hier noch viele« gerettet wer den, da unterdessen hilfsbereite Leute erschienen waren. Auch das gegenüberliegende Wohn haus war außerordentlich gefährdet, da der Wind die Glut darauf trieb. Bautzen. Geheimer Kommerzienrat Hahn, der gegenwärtig seine 4jährige Gefäng nisstrafe in der hiesigen Gefangenen - Anstall verbüßt unh. sich dort aus eigenen Mitteln beköstigen und kleiden durfte, hat versucht, unter Umgehung des Gefängnisdirektors Briefe an die Außenwelt gelangen zu lassen. In folgedessen sind ihm sämtliche Vergünstigungen entzogen und er aus der 2. in die 3. Diü- ziplinarklasse versetzt worden. Dadurch hat sich vielleicht Hahn die Aussicht verscherzt, vor Ablauf seiner Strafzeit begnadigt zu werden. Dresden. Die schweren Anschuldigungen gegen den Museumsdirektor Geh. Hofrat Dr. Meyer haben sich als unbegründet erwiesen. Wie verlautet, hat auch der Disziplinarge richtshof nichts Belastendes für Dr. Meyer feststellen können. Die Verwaltung der Museen soll vielmehr nichts zu wünschen übrig lassen. Dr. Meyer wird sich pensionieren lassen und sich künftig allein den zoologischen, ethno- graphischen und anthropologischen Studien widmen. — Recht sonderbare Verhältnisse bestehen schon seit Jahr und Tag in dem Oertchen Boxdorf bei Klotzsche, da» seit langem schon ohne Gemeindevorstand ist, denn ein von der Gemeindevertretung schon viermal gewählter Restaurateur hat dis Bestätigung der Amts hauptmannschaft Dresden-Altstadt nicht er halten, weil er im Verdacht steht, Sozial- demokrat zu sein. Seit einiger Zeit nun führt die Geschäfte der Gemeinde ein Sekre tär der genannten Amtshauptmannschaft. Voraussichtlich wird die Gemeinde, in deren Vertretung die Sozialdemokraten die Mehr heit besitzen, auch noch weiterhin ohne Ge meindevorstand bleiben, denn der Gemeinde rat, der bereits von der Kreishauptmannschaft sowie vom Ministerium de« Innern mit einer Beschwerde über die Amtshauptmannschaft abgewiesen wurde, beabsichtigt, eine erneute Aufforderung dieser Behörde zur Wahl eines Vorstandes zunächst nicht zu beachten, sich vielmehr an die Ständetammern zu wenden. Großenhain. Eine Hundertjährige, gericht Gießen hatte Hudde zum Tode und wegen der Raubzüge zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Arbeiter Otto Walter au» Naugard in Pommern, welcher Hudde bei einigen Raubzügen begleitet hatte, erhielt 7 Jahre Zuchthaus. Die von Hudde gegen da» Urteil eingelegte Revision hat das Reichsge richt als unbegründet angesehen und ver worfen. Leipzig, 23. Juli. Ein abgelehnter Richter. Vor dem hiesigen Schöffengericht kam der gewiß seltene Fall vor, daß der An walt des Kläger» den Vorsitzenden Richter al» befangen ablehnte, und zwar weil dieser die Verhandlung mit der Frage begonnen hatte, ob der Kläger nicht lieber die Klage zurück ziehen wolle, er, der Richter, habe sich sein Urteil schon aus den Akten gebildet. Der Anwalt führte aus, daß der Richter sein endgültiges Urteil erst aus der Beweisauf nahme schöpfen könne und dürfe und rügte außerdem, daß nicht alle von dem Kläger oorgeschlagenen Zeugen geladen seien. Der Gerichtshof vertagte sich bis zur Entscheidung über den Adlehnungsantrag. — In großer Gefahr schwebten am Mitt woch nachmittag die auf dem städtischen Vieh» und Schlachthose zu Leipzig beschäftigten Be amten und sonstigen Zivilpersonen Ein zur Schlachtbank geführter Ochse wurde plötzlich wild, schüttelte seine drei Führer ab und rannte alles über den Haufen, was ihm in Sen Weg kam. Das Tier verlor schließlich die angelegte Maske und ging nunmehr auf Personen ein, bis es in eine 2 Meter tiefe Grube stürzte und sich dann, nachdem es sich aus der Vertiefung herausgeardeitet hatte, in einem eisernen Zaun verfing. — Der Verein für Feuerbestattung in Leipzig hat an die städtischen Kollegien der 143 Städte des Landes ein Rundschreiben gerichtet, in dem sie gebeten werden, sich einer Petition an die Stände des Königreichs Sachsen anzuschließen. In der Petition werden die Stände ersucht, bei der Königlichen Staat»- regierung dafür eintreten zu wollen, daß die Feuerbestattung im Königreiche Sachsen al» zulässig anerkannt und die Genehmigung zur Errichtung von Krematorien und Kolumbarien erteilt werde. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltung-blatteS" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Lertlitbes und SSchfischeS. Bretnig. Am 21. dieses Monats, als W Tage der vor 3 Jahren erfolgten Grund steinlegung zu unserer Kirche, wurde Herrn Pfarrer Dittrich in Hauswalde für sein un ermüdliches Wirken beim Kirchcnbau von seilen d-s hiesigen Kirchenvorstandes und zwar durch seinen Vorsitzenden Herrn Pfarrer Reinmuth eine kostbare goldene Taschenuhr seierlichst überreicht. Bretnig. Am Sonntag beging der hiesige Turnverein im Gasthof zur Sonne sein 40jährige» Bestehen in einfacher, gefälliger Weise. Mit Turnen auf dem Turnplätze wurde das Fest eingeleitet. 3^5 Uhr stellte sich der Festzug, welcher vom Turnplätze aus seinen Weg nach dem Nieterdorf behufs Ab- holung der Herren Gründer (Wienh. Gebler, Robert Seifert und Herm. Hempel) nahm, Unterwegs uno zwar am Gasthof zum deut schen Hause die Herren Ehrenmitglieder, sowie bei gem. Chorgesangverein „Harmonie" in sich ausnehmend. Hierauf wurde nach dem Festlokal marschiert, nachdem man zuvor noch den Herrn Gemeindevorstand Petzold als Mit begründerin den Festzug ausgenommen hatte Mit einem lebhaften Marsche fand hierselbst ber Kommers seine Eröffnung. Herr Vor steher Gebler begrüßte alsdann die Erschienenen aufs herzlichste und erstattete später Bericht Über die verflossenen 40 Jahre, dabei nur bas erwähnend, was für die Anwesenden von Hnteiesse war. So konnte man hören, daß Herr Oberlehrer Busche al» 1. Vorsitzender sungierle, ihm folgten die Herren F. Schubert, Wieg. Gebler, Aug. Kannegießer und als letzter Arth. Gebler. Der 1. Turnwart war Herr Otto Gebler, diesem folgten die Herren Alwin Senf, Aug. Kannegießer und als letzter Herm. Petzold. Ehreumitglieder des Vereins sind zurzeit noch die Herren Herm. Fichte, Beruh. Fichte, Herm. Hempel, Herm. Schölzel, Gustav Koch, Robert Seifert, F. Schubert, Aug. Kannegießer, Herm. Kannegießer, Alw. Philipp, Hermann Gebler und Arthur Gebler. Im weiteren Verlauf der Unterhaltung wür ben markige Ansprachen von den Herren G.-V. Petzold und Fabrikbes. Wienh. Gebler gehalten, welch letzterer auch Gelegenheit nahm, ein kostbares Fabnenband namens der Gründer dem Turnverein zu überreichen. Gem. Chor- Sesänge, Tnnksprüche, Allgemeingesänge und Konzertstücke wechselten miteinander ab; auch ein Glücksrad spielte eine Hauptrolle. Nach B/zstündizer Dauer hatte der Kommers sein Ende erreicht, worauf den Freuden des Tanzes bis zum Schlüsse in ausgiebigstem Maße ge- huldigt wurde. Bretnig. (Bericht über die Gemeinde- ^otssitzung am 20. dieses Monats.) I) Mehrere Gesuche um Armenunterstützung werden nach den jeweiligen Verhältnissen er- iodigt. 2) Von zwei Steuerangelegenheiten wird Kenntnis genommen; dieselben finden "ach den Verhältnissen der Betreffenden Be rücksichtigung. 3) Eine Eingabe, Verminder ung der Besitzveränderungsabgabe bei Kon kursverfahren betr., gelangt zum Vortrag nnd wird dieselbe nach dem Regulativ vom « November 1891 erhoben. 4) Von der nm 10. diese» Monats stattgefundenen Bier- iwuerrevision nimmt man Kenntnis und sollen Unregelmäßigkeiten nach dem Regulative Gehandelt werden. 5) Die diesjährige Ein- NUartierungsangelegenheit wird dem Einquar- wrungsausschuffe überwiesen 6) Der Herr ^emeindevorstand teilt mit, daß von der forderten hohen Fleischpreisen entgegenzutreten, beabsichtigt man hier eine Fleisch-Einkaufs- Gesellschaft zu gründen. — Ein sonderbarer Vorgang wird aus Oelsa bei Löbau gemeldet. Dort stand die Ehefrau des Zimmermanns P., die zugleich mit oen Dienst der Leichenfrau versieht, mit ihre» zwei Kindern auf der Dorfstraße, als ein Radfahrer in Kurvenlinien auf der Straße daher gefahren kam. Frau P. sah dies und rief dem zwölfjährigen Mädchen zu, sie solle ruhig stehen bleiben; anscheinend hat die Kleine aber Angst gehabt und ist unruhig ge worden, denn der Radfahrer konnte nicht aus- weichen und sprang von seinem Rade, indem er an das Kind die Flage richtete, warum es nicht stehen geblieben sei. Die Kleine war über den Vorfall, der eigenilich nichts Auf regendes an sich hatte, so erschrocken, daß sie wankte und umfiel. Als sie die Mutter auf hob, war sie eine Leiche. — Ein betrübender Vorfall hat sich am Mittwoch in der Familie des Ziegeleiarbeiters Hermann Döring in DittelSdorf bei Zittau ereignet. Herr Döring hatte sich auf ärztliche Verordnung eine Medizin anfertigen lassen, vie er zu Hause auf den Tisch stellte. Wäh rend er sich auf kurze Zeit hinaus begab, trank sein zwei Jahre altes Söhnchen von der Arznei. Trotz wiederholter Verabreichung eines Gegenmittels gelang es nicht, das Kind am Leben zu erhalten. Die Medizin hatte u. a. Opium enthalten. Leipzig, 21. Juli. Ein Todesurleil hat gestern der Feriensenat des Reichsgerichts bestätigt. Der Schlachlergeselle Oskar Hudde aus Schalke in Westfalen hatte am 11. No vember 1904 den 61 Jahre alten katholischen Pfarrer ThoebuS in Heldenbergen in Hessen ermordet. Hudde hatte sich schou eine ganze Zeit an der Bergstraße herumgetlieben und verschiedene Einbrüche in Pfarrhäusern ver übt, so in Heppenheim, Siegen, Wertach, Scharding, Kl.-Schwabach usw, wobei ihm größere Beträge in die Hände fielen. In Heldeubergen stieg er durch ein Fenster in das Pfarrhaus ein, uno schnitt dem Psarrer, als dieser erwachte, mit einem Tranchiermesser, welches er in der Küche gefunden, den Hals durch. Der Mörder erbeutete einen größeren Geldbetrag, in Aachen wurde er verhaftet Er stand im Verdacht, noch einen Moro bel Koblenz begangen zu haben. Das Schwur-