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Kirchennachrichten von'G roßröhrSdorf. An Geburten wurden eingetragen: Minna Gertrud Ilse, T. de» Tischler« Earl Wil. Helm Hugo Bürgel 330. — Kurt Georg, S. des Bahnarbeiters Emil Curt Weidner 62c. — Erich Fritz, S. des Tagearbeiter» Karl Hermann Schneider 139c. — Bernhard Hellmut, S. de» Braumeisters Moritz Bern hard Fischer 83b. — Frida Erna, L. de» Zimmermanns Ernst Arthur Schröter 3I4i. — Außerdem ein unehelicher Knabe Die Ehe schloffen: Schlosser Carl Gustav Otto Gebler 315 b, mit Martha Meta Forke 3I5b. Als gestorben wurden eingetragen: Earl August Müller, Tagearbeiler IS9, 60 I. 11 M. 22 T. alt. — Marie Gertrud, T. de» Tischler» Heinrich Reinisch 270u, 11 T. alt. — Marlha Frida, T de» Fabrikarbeiters August Bernhard Rasch 131m, 2 M. 20 T. alt. — Gertrud Mane, T. de» Fabrikarb. Emil Richard Fichtner 18lb, 4 M. 9 T. alt. — Florenz Jul. Schöne, Rentner, Witwer 35, 73 I 4 M. 26 T. alt. — Friedrich Otto Reinhard Philipp, Brauer 74, 29 I. 6 M. 14 T. alt. Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Ndonnementsprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gesvaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf de» All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre» wir Rabatt nach Nebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dirnttag vormittag »/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag »/>11 Uhr einzusendm. Schristleilung Druck und Verlag von N. Schllvig, Drelnig. Nr. 68. Sonnabend den 26. August 1965. 15. Jahrgang. Bei den diesjährige« Herbstüb««ge» werden die Fluren der Amt»hauptmann- schäft Kamenz nur während der Divisionsmanöver am 14. und 15. September berührt werden und zwar innerhalb der Punkte: Kirche Bretnig, Nordausgang Haus« bald-, «esset Berg östlich Hanöwalde, »renze der AmtShauptmannschaft dis zur Matzenei, Kirche Bretnig. Die Grundstücksbesitzer in den erwähnten Fluren haben, soweit die« überhaupt möglich m, dafür besorgt zu sein, vaß die Grundstücke di» zum 14. September d. I. abgeernlet sind und daß diejenigen Ländereien und jungen Holzpflanzungen, oie noch mit wertvollen Früchten u. s. w. bestanden sind und die als zu schonende Flächen nicht schon von weitem sür Jedermann deutlich erkennbar sind, durch Warnungszeichen l Strohwische, Tafeln u. s. w. über keine Alagge«) kenntlich gemacht werden. Bei Stoppeln, Kleestoppeln, Kartoffeln, Rüben hat eine derartige Bezeichnung zu unter bleiben, weil diese ohne weitere« kenntlich sind; die Anbringung von überflüssigen Stroh, Wischen rc. nur zur Folge hat, daß keiner beachtet wird. Zur Vermeidung von Unglückssällen sind Steinbrüche, Sand-, Lehm« und Kiesgruben, Kes liegende Teiche, morastige und sonst gefährliche Stellen an den Rändern deutlich wahr nehmbar durch Strohseile und schwarze Fähnchen abzugrenzen. Pflüge, Eggen, Sensen u. s. w. dürfen nicht auf den Feldern liegen gelaffen werden. . . Etwaige Wegebesserungen rc. sind derart zu beschleunigen, daß die Benutzbarkeit der Straßen für Truppenmärsche nicht beeinträchtigt wird. Da« Ausästen der Straßenbäume und Ablesen der lose umherliegenden Steine wird wiederum in Erinnerung gebracht. Flurschäden, die durch da« zuschauende Publikum verursacht werden, werden von der Militärverwaltung nicht entschädigt. Die Zuschauer haben sich den Anordnungen der Landgendarmerie und Feldgendarmerie patrouillen unweigerlich zu fügen. Diese werden da» Publikum so weisen, daß e» auf ab, geernteten Fluren Aufstellung findet und die Uebung genügend beobachten kann, ohne diese zu stören. Zuwiderhandelnde haben ihre Bestrafung und nach Befinden sofortige Festnahme zu gewärtigen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamen?, °m,»--- »«5. Oertltckes und Sächstick-s — Vielfach heirscht die irrige Meinung vor, daß die Flur- und Treppenlampen er» vom 1. September oder gar vom 1 Oktober "b gebrannt werden müßten. Er muß vier aber bereit» nach Eintritt der Dunkelheit ge schehen. Da wohl die meisten Haustüren erst um 9 Uhr geschloffen zu werden pflegen, vor 8 Uhr aber schon völlige Dunkelheit gegenwärtig herrscht, so können sehr leicht Unglücksfälle ourch Unterlassung der Beleuch tung entstehen Diese gnuz falsche Sparsam keil kann dem Schuldige» insofern teuer zu siehen kommen, al» er für derartige Fälle haftbar gemacht und bestraft wirb — Vorsicht I Zweihundert Menschen haben im Jahre 1904 in Deutschland beim Nach gießen von Petroleum und Spiritus au» ge wöhnlichen Kannen oder Flaschen ihr Leben kingebüßt. Da» ist eine ernste Mahnung für Hausfrauen, Dienstmädchen und andere Per sonen. Großröhrsdorf. Wie wir schon in ^>er letzten Nummer mitgeteilt haben, beab sichtigt die Gewerbekammer Zittau Ende August dieses Jahre« hierseldst einen Meister- kursu« adzuhalten Der Unterricht soll 2 Mal wöchentlich in den Räumen der hiesigen Hauptschule erteilt werden. Zur Teilnahme sind sowohl selbständige Handwerker, als auch Handwerktgesellen, die späterhin einmal die Selbständigkeit zu erlangen hoffen, be rechtigt. Der Kursus wird sowohl älteren Meistern, die schon lange im praktischen Leben tätig sind, als auch jungen Handwer kern, denen die immer mehr wachsenden gewerberechtlichen Anforderungen, die jetzt an da» Handwerk gestellt werden, noch nicht so bekannt sind, Gelegenheit bieten, sich mit dem nötigen Rüstzeug auszustatten. Die Kosten für die Teilnahme am Kursus betragen 6 Mark. Anmeldungen sind beim Leiter des Kurses, Herrn Schuldirektor Kälker, Herrn Obermeister Schaffrath und Herrn Obermeister Berger in Großröhrsdorf, sowie beim Buch- druckereibes. A. Schurig in Bretnig zu be wirken. Pulsnitz, 24. Aug. Ein sehr be dauerlicher Unzlücksfall ereignete sich gestern nachmittag in unserm Orte. Al« ein Geschirr, von Lichtenberg kommend, in der Nähe de» hiesigen Markte» anlangte, begegnete demselben ein Automobil. Dadurch scheute da» Pferd Und wollte durchgehen. Um dies zu verhin dern, sprang der 12jährige Sohn de» Be sitzer», welch letzterer ebenfalls mit auf dem «Lagen saß, vom Bock, um dem Pferde ln Zügel zu greifen. In demselben Äugen- vtick sauste aber auch schon da» Automobil vorüber und überfuhr den armen Jungen derart, daß er schwer verletzt liegen Rieb. 4)er Name de- Automobilbesitzer» wurde so fort sestgestellt und der überfahrene Knabe, nachdem ihm ein Notverband angelegt worden war, mit dem Zuge noch Dresden überführt Käme n z. Ein berüchtigter Einbrecher, der auch seiner Zeit unsere Stad: in Aus regung versetzte, ist durch seine am Montag vom Landgericht Dre«den crsolgle Ve. urteilung auf längere Zeit unschädlich gemacht worden Wie noch erinnerlich sein wird, verübte bei später in Reichenbach i. V. sestgenommene, aus Rosenthal bei Breslau gebürtige Bau arbeiter Hermann Stender in der Nacht zum 14. April 1904 im Haufeschen Restauration» grundstücke in der Bautznerstraße hie: einen raffinieiten Einbruch, wobei ihm nicht weniger al» 560 Mark bare» Geld in die Hände fielen. Vorher halte der Verbrecher in Bautzen, Königsbrück (Hotel zum Anker und im Rat» keller) und Meißen Einbruchsdiebstähle au» geführt. Der erst 25jährige Angeklagte, wel cher Anfang 1904 au» der Strafanstalt zu Prag, wo er 2 Jahre schweren Kerker» ver büßen sollte, ausqebrochen war, wurde zu nächst vom Krieg-gericht zu Chemnitz zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt, welche Strafe noch nicht vollstreckt ist Das am Montag gefällte Urteil lautete auf 7 Jahre 4 Monate Zuchthaus, 5 Jahre Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Radeberg. Ein bedauerlicher Un- glückssall ereignete sich am Dienstag nach- mittag in einem der neuen Häuser auf der Pirnaischen Straße. In einem unbewachten Augenblicke erkletterte ein 3jährige» Mädchen da» Fensterbrett, verlor da» Gleichgewicht und iürzle au» dem offenen Fenster 3 Stock hoch ln den Hof hinab, wo es mit zerschmettertem Schädel tot liegen blieb. Neukirch bei Bischofswerda. Im Gast hof zum Hosgericht geriet Sonntag nacht, al« sie Tanzmusik eben beendet war, infolge Kurz- chluffe« die Umhüllung des Kronleuchter» in Brand. Da« Feuer verbreitete sich mit ra- ptder Schnelligkeit, doch gelang e« schließlich, msselbe zu löschen. Wäre das Feuer etwa» rüher entstanden, so dürfte in dem au» An aß de» Schützenfeste» besonder» dichtgesüllten Saale eine größere Panik wohl unvermeidlich gewesen sein. — Ein so günstige« Gurkenjahr wie 1905 ist lange nicht daqewesen. In der Naum burger Gegend, durch welche ganz Mittel deutschlsnd mit Gurken versorgt wird, ist da» Schock im Einkauf schon von 10 Pfg. an zu haben. D r e « d e n , 23. August. Beschlagnahmt wurde heute in der Geschäftsstelle der „Ar beiterzeitung" eine daselbst hergestellte Nummer de« „Meißner Volk-freund" auf Antrag der Firma Biesold u. Locke in Meißen. E» ist die« innerhalb kurzer Zeit die 3 Beschlagnahme. — Der hiesige Maschinensabrikant Rost hat sich infolge geistiger Störung erschossen. — Gegen den Gewehr- und Munitionshändler Han« M.yer, welcher kürzlich beim Scheiben schießen im Walde bei Krakau den Fabrikbe sitzer Schucharv erschoß, ist nun doch noch ds Verfahren eingeleitet worden. Gestern fanden in Krakau Vernehmungen statt. — Au» Oschatz wirb zu dem blutigen Familienorama noch berichtet: Frau Rauschen bach hat in einem hinterlassenen Briefe ihrem Maune gestanden, daß sie mit dem im gleichen Hause tätigen Kellner Bergmann ein uner- taubte» Verhältni» unterhalten habe. Sie hätten beschlossen, gemeinsam in den Tod zu gehen und die Kinder vorher zu töten, da Frau R, die recht zärtlich zu diesen gewesen sein soll, sie nicht zurücklaffen wollte. Die treulose Frau bat ihren Mann in dem Briefe um ein gemeinsame» Grab, und der Mann, der sie trotz ihrer Untreue noch liebt, war be reit, ihren Wunsch zu erfüllen. Die Geist lichkeit hrer hat sich jedoch geweigert, den Toten ein gemeinsames Grab zuzugestehen und hat auch nur für da» Begräbnis der Kinder ihre Mitwirkung rugesagt. Dec Mann, der den Toten verzieh, ist darüber sehr erregt. Die Tat selbst ist wohl schon seit einigen Tagen geplant. Frau R. hat sich mit den Kindern am Tage vorher photographieren lassen. Die eine der beiden Ausnahmen zeigt die etwa 25jähriqe Frau mit so glücklichem Gesicht, daß der Beschauer schwer versteht, wie schon damals der Gedanke an die grausige Tat vorhanden sein konnte. Sie hat dann eine zweite Aufnahme verlangt, die sie ernster, mit melancholischem Ausdruck zeigt Die Kinder sind auf beiden Bildern allerliebst, ime sie sich an die Mutter schwiegen, und die ganze Gruppe, Frau R war eine recht hüb sche Frau, bietet ein Bild glücklichen Familien leben». Der Mann wird al» solid, arbeit sam und als zärtlicher Gatte geschildert. Der Kellner Bergmann galt als ein stiller, schüch terner Mensch, dein niemand eine rohe, blutige Tat zutraule. — Ertappte Schmuggler. Einen guten Fang machten am Mittwoch abend in Mol bau österreichische Zollbeamte im Verein mit zwei Gendarmen. Im Lause de» Tage» war ein Telegramm 00» Ruhrort bei der Zoll verwaltung eingegangen, daß ein Ehepaar die Grenze passieren würde, welches erschwindelte und zollpflichtige Sachen mit sich führen sollte Mit dem Zuge abend 9 Uhr trafen denn auch, von Bienenmühle kommend, die bereits Ge meldeten ein. Die Frau »ar dem Anscheine nach in gesegneten Umständen. J.i der Zoll revisionshalle ereilte sie ihr Geschick; im Be griff, ihre geringen Habseligkeiten auf den ReoisionStisch zu legen, erhielten beide die Einladung, den Beamten in die Kanzlei de, Zollverwaltung zu folgen. Mit welchen Ge fühlen sie es taten, sah man ihnen an. Hier entrollte sich nun ein interessante» Bild. Auf die Aufforderung der Beamten, alle ihre Sachen voczuzeigen, erwie» sich die Beschaffenheit der Frau al« künstlich hergestellt; sie trug unter ihrem Kleid zusammengelegte Seide und Kleiderstoffe, auf der Brust ein paar wert volle Uhren, Ringe und andere Schmuck sachen. Auch der Mann hatte verschiedene» abgelegt, was er verborgen gehabt hatte. Der Schreibtisch glich dem Ladentisch eines Waren hauses. Nachdem das saubere Ehepaar sich genügend legitimiert und einen Betrag von 400 Mark in Gold hinterlegt hatte, wurde e« freigelaffen. Die Waren wurden mit Be schlag belegt, bis die weitere Untersuchung ergeben hat, welche Sachen gestohlen, er schwindelt, bezw. rechtrmäßig erworben sind; letztere erhalten sie dann, nach einer Ent richtung de» sechsfachen Zolle», ausgehänrngt. Nachdem das Schmugglerpaar im Gasthau« .Fischerhau»" übernachtet hatte, reist« e» am Donnerstag morgen seiner Heimat Raudnitz in Böhmen zu. — In Mülsen-St. Jakob sind an Pilz vergiftung zwei Schwestern erkrankt. Eine ist inzwischen gestorben. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonntag 10. p. Trin.: Erntedankfest. */,9 Uhr Gottesdienst. Nachm. 1 Uhr: Kinder gottesdienst Kollekte für die Lutherstiftung. Es wird gebeten, den Erntedanksestschmuck für die Kirche Sonnabend» in der Kirche ab geben zu wollen.