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„Sie entschuldigen — aber es widerspricht meinen Geschäfts- Gepflogenheiten, die Namen meiner Kommittenten zu nennen. Manche der Herrschaften wünschen das nicht." „Sehr — sehr richtig," bemerkte Bernd, sich verneigend, und fühlte sich höchlichst befriedigt. Der Mann imponierte ihm und erweckte sein Vertrauen. Er war schon halb entschlossen, der Firma Sternthal sein Vermögen anzuvertrauen. „Wie gesagt," nahm er feine Erklärung wieder aus, „ich habe mein Geld bisher in ganz sicheren Staatspapieren ange legt. Aber, offen gestanden, der Zinsfuß ist mir denn doch zu niedrig. Ich möchte, wenn es geht, ohne allzuviel zu wagen, meine Einkünfte verdoppeln." „Ein begreiflicher Wunsch," warf der Bankier ein und wäh rend sich das nervöse Zucken in seinem Gesicht stärker bemerk lich machte und ein Zug lauernder Spannung hervor-trat, fügte er hinzu: „Um welchen Betrag handelt es sich, wenn ich fragen darf?" „Uni circa hundertzwanzigtausend Mark." „So — so." Herr Sternthal sagte das in einem Ton und machte eine Miene dazu, als wenn von dem geringfügigsten Be trag die Rüde. „Mit hundertzwcmzigtausend Mark Fonds läßt sich bei einigermaßen glücklichen Operationen leicht ein Zins ertrag von zwanzigtausend Mark erzielen." „Zwanzigtauseud —" Bernd von Groneck fühlte, ivie ihm das Blut in die Schlafe schoß. Es schwirrte unb lauste in sei nem Kopf. Mit der ruhigen Ueberlegung und kühlen Berech nung Ivar es vorbei. Zwanzigtausend! Welch ein Leben ließ sich damit führen! Alle Genüsse, die die Residenz bot, konnte er Dora und sich damit verschaffen. War er das der armen Dora für all das, was sie ausgestanden und gelitten, nicht schuldig? „Ist es Ihnen zu wenig?" unterbrach der Bankier feinen Gedankengang. „Sie wollen Ihr Vermögen verdoppeln, ver dreifachen? Sie wollen Differenzgeschäfte machen? Va bangne spielen?" — „Nein, nein!" rief Bernd erschrocken. „Um Gottes willen! Ich will mein Vermögen um keinen Preis aufs Spiel setzen. Mir stehen keine anderen Mittel zu Gebote," fügte er errötend und den Blick senkend hinzu. „Wenn ich mein bischen Geld verlöre, mir bliebe mit Frau und Kind nichts übrig, als betteln zu gehen." (Fortsetzung folgt.) Zur Belehrung und Unterhaltung Gemeinniihiges. Gebratene Kalbsleber. Nachdem die Leber abgehäutet und von den Sehnen befreit, spicke man die Oberfläche derselben mit feinen Specksäden oder man durchziehe die Leber mit fingerdicken Speckstückeu, die mit Salz, Pfeffer und feingehackter Petersilie gemengt sind, lasse dann in einer Pfanne Butter gelb werden, lege die Leber hinein, bestreue sie mit Salz, lege nach Gefallen Zwiebelscheiben hinzu und brate fie im Ofen unter fleißigem Be gießen eine halbe Stunde lang. Ist die Leber groß, so lasse man sie eine Viertelstunde länger braten, aber nicht zu lange, weil sie sonst hart werden würde. Nach Belieben kann man in der letzten Viertelstunde saure Sahne hinzugießen. Den Satz koche man mit etwas Fleischbrühe von der Pfanne los und mache ihn mit etwas Braunmehl seimig. Knitttermagettbitür 45 Gramm Pomeranzenschaleu, 45 Gramm Zitronenschalen, 30 Gramm Kalmuswurzel, 15 Gramm Wachholder- bceren, 15 Gramm Angelikawurzeln, 15 Gramm Veilchenwurzeln, 15 Gramm Jngwerwurzeln, 15 Gramm Koriandersamen, 15 Gramm Krauseminze, 8 Gramm Cubeben, 8 Gramm englisches Gewürz, 8 Gramm Galgantwurzeln, 8 Gramm Majorankraut, 8 Gramm Rosmariukraut werden mit 4Vs Liter 90"/oigem Spiritus, in welchem man vorher 6 Tropfen Pomeranzenschnlenöl, 6 Tropfen Zitronenöl, 2 Tropfen Kalmusöl und 2 Tropfen Wachholderbeeröl löst, übergossen und nach 14 Tagen 2 Pfund in 4Vs Liter Wasser gekochter Zucker zugefügt. Silber putzen. Man vermischt einen halben Liter lauwarmes Wasser mit einem Eßlöffel voll Salmiakgeist, legt die Silbersachen hinein, läßt sie kurze Zeit darin liegen und trocknet sie mit weichen Tüchern ab. Hierauf putzt man recht gut mittels wollener Lappen oder weichen Leders mit pulverisierter Kreide. Schuhe wasserdicht zn machen. Man erwärme etwas Bienen wachs und Hammelfett, bis es flüssig geworden ist, und reibe es leicht über die Ränder der Sohle, wo die Stiche sind. Das ist ein einfaches und zuverlässiges Mittel für die nasse Jahreszeit. Nachtisch. > Königszug wird das ge zeit schlech ist gäng der was druckt rer teS auch viel cs li ge Heu mor e so ge chcr men te druckt ucu gen den der scheu aiS der fällt schon in in ken Han gnnst zer wie denn zeit Pier nes nnd jo tröst ncS der nicht lro -a dig ist 'st iu Ei jnn gc dul da« nnr 2. Ausgabe. —chel, Sie—, —de, —los, —to, —lack, —mo, —kacs, Li»—. An die Stelle der Striche sind Silbe» zu setze», welche zu sammen ein Sprichwort ergeben und deren jede einzelne, mit der neben dem Striche stehenden Silbe verbunden, ein Wart bildet. Diese neun Wörter bedeuten (in anderer Reihenfolge): eine Stadt in Westfalen und eine andere in Ungarn, einen Baum, einen eßbaren Pilz, eine Blume, eine griechische Insel, einen Erzbischof von Mainz, ein Zeitmaß lind eine Person aus G. Freitags „Ahnen". Lösmm der Aufgaben in voriger Amnmer. 1. Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, Wenn man ihn wohl zu Pflegen wcib. S. Donauwörth. Lustiges. Lu teuer. „Aber, Herr Baron, was fällt Ihnen denn ein, Sie habe» dem Treiber, dem Sie eins auf den Pelz gebrannt habe», fünf Mark gegeben! Kreuzsakra, Sie verderbe» uns ja die ganzen Preise; — fünfzig Pfennig wär schon laug genug gewesen!" Anzüglich. Kommerzienrat (neu geadelt, der einen Fremden in seinem Schlosse herumführt): . . . Diese alte Rüstung stammt von einem meiner Vorfahren!" Graf: „So! Haben die denn mit altem Eisen ge handelt?!" Ein guter Bekannter. Mama, mit Frieda im Konzert, äußert sich zu ihrer Nach barin verwundert darüber, daß sie gar keinen Bekannten entdecken könne — als Frieda, die andächtig zuhört, plötzlich aufspringend, 4- ausruft: „Aber, Mama, da ist ja unser Gerichtsvollzieher!" Ctua mid Letlag: biene tt-eUiner LeUags-idnstall Sing. Mebs, Charlottenburg toi Berlin, Berliner Strotze 40. BcrounvorUich inr die Redaktion der Neue» Berlin« Verlags-Anstalt, «lug. Krebs: C. Schulz, Charlottenburg, wuerlckestr. 3?