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am Sonnabend mittag 12 Uhr von Herrn Kreishauptmann v. Schlieben, dem Ehren, präsidialmitglied des LokalaurschuffeS, eröffnet. Dresden, 20. Äugust. In der Nähe des Gasthofes zum alten Dessauer er eignete sich auf der Kesselsdorferstraße in der Nacht zum Sonntag ein bedauerliche« Unglück mit tödlichem Ausgang Der junge Graf Luckner auf Altsranken, ein lebhafter An- Hänger de« Automobilsport«, fuhr mit seinem von einem Chauffeur gesteuerten Kraftwagen nach Hause. Lor dem erwähnten Lokal lies chm hierbei ein Ziegelkutscher seitwärt» in das Fahrzeug und wurde derart verletzt, daß er nach Verlauf einer halben Stunde starb Der Verunglückte ist Familienvater. Graf Luckner holte einen Arzt und die Polizei selbst herbei und ließ Hilfe leisten und den Tatde stand feststellen, ehe er sich nach Hause begab. Eine Schuld trifft den Chauffeur an dem Unglück nicht. Graf Luckner hatte erst kürz« lich da« Unglück, einen falsch ausweichenden Radfahrer zu verletzen. — 45 Offenbarungsetde — 95 Termine an einem Tage in Dresden! An einem Lor. Mittage der vergangenen Woche waren bei einem Amtsrichter allein 45 Personen zur Ableistung eines Offenbarungseides vorgeladen. Daß trotz der GericytSferien auch die Geschäfte in der Zivilabteilung des Dresdner König! Amtsgerichts gut gehe», zeigte ein Vormittag der letzten Woche, an welchem bei einem Amtsrichter 95 Termine in Zivilklagsachen stattfanden. — Die ersten Zwanzigmai kstücke mit dem Bilde Sr. Majestät de» König» Friedlich August sind in letzter Zeit in Kur» gegeben worden. Das vom Königlichen Münzgravem üardilock geschaffene Profil des Monarchen ist außerordentlich lebenswahr und Wirkung» voll. Die Stücke sind in der Königlichen Münze zu Muldenhütten geprägt und tragen da« Münzzeichen E. Auch die übrigen Mün zen mit dem Bilde des König» Friedrich August beginnen jetzt ihre Wanderung aus den Markt. Zittau. Kvnkur» ist über da» Ver mögen de» Buchhalters Max Neustadt au« Johnsdorf, welcher sich zur Zeit wegen seiner Betrügereien in Untersuchungshaft in Bau tzen befindet, beim hiesigen Amtsgericht eröff net worden. Pirna, 16. August. Pirna« Festtage rücken immer näher, da am 26., 27. und 28. August die 500jährige Zugehörigkeit der Stadt und Landschaft Pirna zum Besitzstände des Hause« Wellin sowie da» damit ver bundene Heimat-fest durch eine Fülle von Veranstaltungen begangen werden sollen. Der Sonnabend, der 26. August, bringt die B» grützung in der „Tanne" mit Aufführung de« von der hiesigen Schriftstellerin Maria Do berenz-Eberlein verfaßten Festspiel», woraus dann am Sonntag, den 27. August, nach vorau»gegangenem Festgottesdienst rc der historische Festzug sowie die Enthüllung des König Albeit Denkmal» statlfindet, wozu Se Majestät König Friedrich August in Pirna eintrifft Der nächstfolgende Montag ist in der Hauptsache Besichtigungen und Ausflügen gewidmet An die alten Pirnaer sowie auch solche, die früher einmal längeren Aufenthalt hier genommen hatten, ergeht die herzlichste Einladung zur Teilnahme an dem Feste. Pirna wird eine Ehre darin suchen, ihnen allen eine gastliche Stätte zu bereiten. — Die Stadtverordneten zu Penig nahmen einen Antrag an aus Abänderung de» Sub missionswesen» und Einführung einer Mittel pretSlinie bei Vergebung von Arbeiten an dortige Gewerbtreibenve, und es soll der Stadtrat dafür sorgen, daß keine städtischen Arbeiten ohne vorherige» Gehör de» BauauS- schusses vergeben werden. Es wurde nament lich auf Uebelstände hingewiesen, die bei Ver gebung von Arbeiten an die Mindestfordernden getreten sind. Oschatz, 19. August. Der rm hiesigen Hotel „BürgerHof" bedienstete Kellner hatte ein Verhältnis mit der Ehefrau Rauschenbach Uiiterhallen. Als heute mittag der Ehemann der R. nach Hause kam, fand er di« Tür seiner Wohnung verschlossen Trotz Klopfens und Rufen« wurde nicht geöffnet, so daß die Tür mit Gewalt geöffnet werden mußte. Ein graust;er Anblick bot sich den Eintreten den. Der Kellner und die Ehefrau Rauschen bach hatten sich gemeinsam an dem Lampen haken erhängt, nachdem sie zwei Kinder durch Erschießen bezw. Erstechen getötet, das dritte aber leb:n»gefährlich verletzt hatten. — Ueber da» spurlose Verschwinden der 12jährigen Ella Müller in Schönheide ist noch folgende» nachzutragen: Der Schön- Heider Staatsforst nördlich von Carolagrün und Albertsderg ist schon wiederholt unter Benutzung von Hunden gründlich durchsucht worden, von der Vermißten hat man aber nicht die geringste Spur gefunden. Auch die zahlreichen Pilz« und Beerensucher, die olle Augenmerk auf den Vorfall gerichtet haben, Haden nichts entdeckt. Man neigt deshalb immer mehr der Meinung zu, daß die kleine Müller doch da» Opfer eine» Verbrechen» geworden und bei dem Baue der durch den Schönheider StaatSsorst nach Rodewisch führenden neuen Wasserleitung mit vergraben worden ist. Eine Wiederaufgrabung der be treffenden Teilstrecke wird daher unumgänglich erforderlich sein. Hinsichllich der Täterschaft eines etwaigen Verbrechen» hat man jetzt auch soviel Anhalt, daß ein Bettler, der am T«ge de» Verschwinden» der kleinen Müller in Schnarrtanne und Schönheide ausgetreten und danach im Walde verschwunden ist, in Frage kommen dürfte. Dieser Bettler ist jetzt auf Grund einer Photographie al» der Fleischergeselle Johann Hermann Müller au» Weißbach bei Wiesenburg festgestellt worden. Müller sollte bekanntlich Ende vorigen Mo nat» im Gasthause zu Beerheide arretiert werden, weil er auch im Verdachte stand, die kleine Simon in Reichenbach ermordet zu haben, er war dabei aus dem Fenster ge sprungen und hatte sich dabei derart verletzt, daß er im Stadtkrankenhause zu Auerbach untergebracht werden mußte. Dort befindet er sich heute noch. Ob sich der gegen ihn bestehende Verdacht bestätigt, muß die weitere Untersuchung ergeben. — Nach Plauen zurückgekehrt ist jetzt die 29jährige Ehefrau de« Expedienten Böhme, welche in sinnlicher Verirrung hinter dem Rücken ihre» Manne» mit einem Maschinen reisenden namens Ludwig Fromm au» Mann heim ein Liebesverhältnis unterhalten hatte. Am 8. August wohnte da« Liebespaar im Gasthofe „Zum Posthorn" in Hof, wo Fromm zunächst die junge Frau zu erschießen ver suchte und sich dann selbst ourch einen Schuß tötete. Frau Böhme war in die Schläfe ge- troffen worden und mußte in Hof im Kranken hause untergebracht werden, au» dem sie nun mehr als geheilt wieder entlassen werden konnte. — Der sächsische GastwirtS-Berband (Leip zig) hat bei der deutschen Mittelstandsver einigung zur Tagesordnung der Frankfurter Generalversammlung beantragt, alle deutschen Landesregierungen zu ersuchen, die Behörden anzuweisen, Warenhäusern keine Schankkon zession mehr zu erteilen, da sonst mit Recht auch für jedes andere G-schäft-lokal die Kon zession für einen Restaurationsbetrieb verlangt werden könnte und die ohnehin bei Waren häusern stets vorhandene große Feuersgefahr durch Schankbetrieb noch erhöht wird. — Die Folgen einer Bierreise! In der Bogislawstraße in Leipzig-Volkmarsdorf wur den einem Handwerker, der eine Bierreise unternommen, eine silberne Taschenuhr, ein Portemonnaie mit der Barschast und die Stiefeletten (!) ocn den Füßen gestohlen. — Eine schreckliche Bluttat wurde in der Nacht zum Donnerstag in Rietschau i. B. verübt. Im Gasthause des Wenzel Mladik gebot dieser einigen jungen Leuten, welche lärmten, Ruhe. Einer der Burschen ver höhnte den Wirt, worüber dieser derart in Zorn geriet, daß er ein auf dem Tische liegendes große» Tranchiermesser ergriff und diese» dem jungen Burschen mit großer Ge walt bis an» Heft in die Brust stieß; der Getroffene war sofort eine Leiche. Der Wirt ergriff die Flucht, worauf die Freunde de« Getöteten da» Gasthau» demolierten. Der Wirt hat sich inzwischen der Behörde gestellt. Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Grtsbeböröe und den Gemeinderat zu Bretnig Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf de« All Rabatt nach Nebereinkunst. 20 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dien«tag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag Uhr einzusend»«. e. Schristleilung Nruck imö Verlag von N. 8chuvig, Bretnig. 15. Jahrgang. Ar. 67. Mittwoch den 23. August MS .ncr - iw ihn I lRoi< n, Pik- -Dame -Dame . Slchl, Öamc>, Kcnv- -icbcu, n noch hn im Hcacn- Karo- Bei den diesjährige» HerbstSbungen werden die Fluren der Amt-Hauptmann- ichaft Kamenz nur während der Divisionsmanöver am 14. und 15. September berührt werden und zwar innerhalb der Punkte: Kirche Bretnig, Rardau-aang Hau-' tvalde, Kessel Berg östlich Hauswalde, «renze der AmtShauptmannschast di- zur Matzenei, Kirche Bretnig. Die Grundstücksbesitzer in den erwähnten Fluren haben, soweit die« überhaupt möglich ist, dafür besorgt zu sein, vaß die Grundstücke bi» zum 14. September d. I. abgeerntet stnd und daß diejenigen Ländereien und jungen Holzpflanzungen, oie noch mit wertvollen Früchten u. s. w. bestanden sind und die al» zu schonende Flächen nicht schon von weitem für Jedermann deutlich erkennbar sind, durch Warnungszeichen (Strohwische, Tafeln u. s. w. aber keine Flaggen) kenntlich gemacht werden. Bei Stoppeln, Kleestoppeln, Kartoffeln, Rüben hat eine derartige Bezeichnung ,u unter bleiben, weil diese ohne weitere» kenntlich sind; die Anbringung von überflüssigen Stroh wischen rc. nur zur Folge hat, daß keiner beachtet wird. Zur Vermeidung von Unglückssällen sinv Steinbrüche, Sand-, Lehm» und Kiesgruben, üef liegende Teiche, morastige und sonst gefährliche Stellen an den Rändern deutlich wahr gnissm )UMI1 s Platz e» der lr, yl- ächeln- im, so- )r von . wenn Vorbei- Stelle Kasino en und Oberst ' Fran indem Saal -chselte nehmbar durch Strohseile und schwarz- Fähnchen abzugrenzen. Pflüge, Egge», Sensen u. s. w. dürfen nicht auf den Feldern liegen gelassen werden. . . Etwaige Wegebefferungen rc. find derart zu beschleunigen, daß die Benutzbarkeit der Straßen für Truppenmärsche nicht beeinträchtigt wird. Da« Ansätzen der Straßenbäume und Adlesen der lose umherliegenden Steine wird wiederum in Erinnerung gebracht. Flurschäden, die durch das zuschauende Publikum verursacht werden, werden von der Militärverwaltung nicht entschädigt. Die Zuschauer haben sich den Anordnungen der Landgendarmerie und Feldgendarmerie patrouillen unweigerlich zu fügen. Diese werden das Publikum so weisen, -aß e» auf ab geernteten Fluren Aufstellung findet und die Uebung genügend beobachten kann, ohne diese zu störe». Zuwiderhandelnde haben ihre Bestrafung und nach Befinden sofortige Festnahme zu gewärtigen. Königliche Amtshauptmannschast Kamen?,«>» O-rtlicke- und Sächsisches Bretnig. Unser Ort feiert am nächsten Sonntag sein diesjährige» Erntedankfest. Bretnig An den Folgen einei Operation verstarb am Montag nachmittag in der Diakonissenaustall in Dresden Herr Fabrikbesitzer Robert Seifert von hier. Der verblichene war ein allgemein beliebter und hochgeachteter Mann, welcher namentlich in hiesiger Gemeinde gern an allem Anteil nahm, was derselben später zum Guten und Segen war. Großröhrsdorf. 6L. Wichtig für Handwerker und Gesellen. Die Gewerve- kammer zu Zittau beabsichtigt in nächster Zeit (letztes Drittel des August bi» Anfang No vemder) in Großröhrsdorf einen Meisterkursus abzuhalten. Dieser Kursus wird sich aus einfache Buchführung, Kalkulieren, gewerb liches Rechnen, gewerblichen Briefverkehr und die Abfassung amtlicher Schreiben usw. er strecken. Er wird auch den Teilnehmern einen Einblick in die Gesetze und Verord nungen geben, die man unter dem Namen „Gewerberecht" zusammenfaflen kann. Der Unterricht soll wöchentlich an 2 Abenden nnt je 2>/z Stunden statlfinden. Die Kammer hofft, oaß der Schulvorstand zu Großröhrsdorf die nötigen Räume zur Verfügung stellen wird. Zur Teilnahme an diesem Kursus, für den von jedem Teilnehmer 6 Mark zu zahlen sind, sind sowohl selbständige Hand werker, wie auch solche Handwerksgesellen, welche späterhin die Meisterprüfung abzu legen hoffen, berechtigt. Anmeldungen wer den sofort erbeten an den Schuldirektor zu Großröhrsdorf. Bei schriftlichen Anmeldungen ist Name, Beruf und Wohnort (bei Gesellen der betreffende Meister) anzugeben. Großröhrsdorf Laut amtshaupt mannschaftlicher Bekanntmachung ist Herr Ge meindevorstand Rentzsch hierselbst al» Standes beamter, Herr Gemeindeamtsregistrator Schöne hier al» 1. und Herr Bandsabrikant Emil Richard Burkhardt hier al» 2. Stellvertreter für den hiesigen StandeSamtSbezirk verpflichtet worden. Kamenz. Beim Spielen mit Streich- Hölzchen zog sich am Sonnabend nachmittag ta» 5jährige Söhnchen des am Tuchmacher- terche wohnhaften Spinnmeisters Friedrich ziemlich schwere Brandwunden zu. In einem unbewachten Augenblick versuchte der kleine Bursche seinem Vater da« Rauchen nachzu machen. Hierbei geriet der Knabe mit einem brennenden Streichholz an seine Kleider, die fviort in Flammen standen. Sein Zustand >st ->emlich hoffnungslos. Bautzen. Die anläßlich des Verbands ages der Freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen im chutzenhaus veranstaltete Ausstellung wurde Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal and Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie ^bstkuungen aus oea «u Abonnementspreis inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Ilnterbaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung-vore« vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in* Hau» 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähr,» «tr