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Allgemeiner Anzeiger : 05.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190508058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19050805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19050805
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-05
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 05.08.1905
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so unglücklich, daß es in wenigen Minuten und Noras Einfluß gepriesen, wenn diese in seinen Lippen berührte, so sühlte sie ordend (Fortsetzung folgt.) Zügen und er suchte so von seiner Gattin fortzu- Elisabeth auf — ein unerkannt, aber nichts tief. Sie fing an zu wunderbare Gedanken, Sie schalt sich zuerst Weh, ein Schmerz, noch desto weniger heiß und grübeln, und es waren die daraus entstanden. rinnen. Elisabeth hatte eine schwere Zeit durchzu- kämpfen. Alles Leid, alle Pein der vergangenen Monate schien ihr so klein im Verhältnis zu dem, was sie setz- seelisch leiden mußte. Dazu kam das Bestreben, sich nichts merken zu lassen, keinem der beiden ihre Qualen zu verraten. waren sie durch das Unglück geläutert worden. Er hatte Nora wiedergesehen, zu voller Schönheit erblüht, er hatte sich mit ihr ver- söhnt, sie stand in seinen Augen vielleicht ge rechtfertigt da, MN verkehrte sie in seinem Hause, er schätzte, verehrte sie, und sie hätten sich vielleicht wiedergefunden, wenn sie, Elisabeth, nicht dazwischen gestanden hätte. sich eine Frau bereit erklärte, das zur An strengung des Wiederaufnahmeverfahrens er forderliche Geld vorzustrecken. Auf die Nach richt, daß der Gouverneur Frist erteilt habe, brach die das Gefängnis umlagernde Menge in Hurrarufe aus. (!!) find die in Betracht kommen den Ortschaften an der Süd grenze von Kamerun genau verzeichnet. Die Faktoreien Ngoko, Nfimu, Bomedali, Moasfi und Matulli waren sämtlich früher in deutschem Besitz und sind später aufge geben worden, da der mangel hafte Grenzschutz sie jeder Willkür preisgab. Von Matulli wurde die Faktorei nach Miffum-Miffum verlegt, wo jetzt der Zusammenstoß statt fand. Ein Angstschrei entrang sich bei diesem Ge danken ihrer Brust: Mein Gort, wohin Haiti sie sich verirrt I Trotz aller entrüsteten Ab wehr kam dieser Gedanke immer verstärkter wieder. Sie suchte jetzt förmlich nach Be weisen für seine Richtigkeit. Wichtig erschien es ihr, daß Herbert selbst den Wunsch nach Versöhnung gehabt, auch wenn er sich anfangs geweigert, hatte er nur gefürchtet, daß seine Liebe zu ihr wieder erwachen würde. Aber das Verlangen, sie wieder zu sehen, war doch stärker gewesen. — Dann wollte er fie allein sprechen — niemand sollte zugegen sein. — Es war klar, er liebte fie noch. Nora war ja auch so viel schöner, edler, besser als fie selber. Mit welchem Eifer widmete er sich Nora, sei es auf den gemeinsamen Ausflügen oder bei den Unterhaltungen zu Haus, wie lebhaft blitzten seine Augen und mit welcher unver hohlenen Freude sah er ihrem Kommen ent gegen I Für fie, Elisabeth, hatte er nur kalte, höfliche Worte, nie einen warmen Blick, und wenn er ihre Hand des Abends flüchtig mit die Minen, die die Russen in die See gelegt hatten, entfernt hatte. Die Russen zogen sich, nachdem fie emen längeren Widerstand bei Alexandrowsk geleistet hatten, nach Norden zurück, und die Japaner rückten am Montag abend in die Stadt ein. Am Dienstag ver trieben die Japaner die Russen aus Nowo- michaelskoe und besetzten Dui, das vollständig unbeschädigt geblieben war. Sie machten dort 200 Gefangene. Diese Gefangenen find frei gelassene Sträflinge. Sie werden von den Japanern gut behandelt. Die Gefängnisse find niedergebrannt worden. Eine große Anzahl der Verbrecher haust in den Wäldern und Bergen. Die Japaner beabsichtigen, diese Leute zu deportieren, sobald fie ihrer habhaft werden. Den heftigsten Widerstand findet die japanische Armee in den dichten Waldungen. Bei Nairins leistete eine 200 Mann starke russische Truppe heroischen Widerstand. Auf der Verfolguvg wurden diesen Detachements zwei Geschütze, acht Munitionswagen und 50 Gefangene abge nommen. Die Russen in Süd-Sachalin er gaben sich, mit Ausnahme von 60 Mann, die in öde Wälder flüchteten und von dort aus kleinere japanische Abteilungen überfallen. An dem See Chibinisa soll eine Abteilung von 200 Mann stehen, die im Besitz von Maschinen gewehren ist. Sie leistet vorläufig noch energischen Widerstand, wird sich jedoch nicht lange mehr halten können. ordentlich. Was wollte fie eigentlich? Hatte fie jemals noch einem warmen Ton, nach einem zärt lichen Blick von ihrem Gatten verlangt? Hatte fie sich jemals bemüht, ihn aus seiner Zurück- Haltung herauszulocken, ihn froh und heiter zu stimmen? Nein, niemals! Und nun kam Nora, und mit ihr schien ein andrer Geist in Landegg eingezogen zu sein. Wie verstand war weit davon entfernt, sich als Unberufene in die Ehe mischen zu wollen oder auch nur eine Andeutung über ihre Beobachtung zu einem der Gatten zu machen. Sie mußten sich allein finden, und fie wollte nur ein Nein wenig Vorsehung dabei spielen. Von nun an beschäftigte fie sich nicht mehr so ausschließlich mit Elisabeth. Sie suchte es vielmehr so einzmichten, daß Herbert bei ihren Besuchen zugegen war. Auch suchte fie das Ehepaar einander näher zu bringen, indem fie zu weiten Spaziergängen oder Fahrten in die Berge, zu Ruderpartien auf dem Landegger See, zu gemeinschaftlichen Ritten aufforderte. Oft lud sie beide auch zu sich nach Stein burg ein. Es kam ihr dabei sehr zu statten, daß die bekannten Familien der Umgegend verreist waren; selbst Boyneburgs waren ausgeflogen. So lebte fie nicht allein unerkannt, nur die Dienerschaft von Landegg wußte, wer fie war und wer fie einst gewesen, sondern fie brauchte keine Einmischung, keine Verleumdungen und Intrigen zu befürchten und das Ehepaar Landegg war fast ausschließlich auf ihre Ge sellschaft angewiesen. Diesen Umstand verstand fie geschickt auszunutzen. Auf Graf Landegg übte dieser Verkehr einen wohltuenden Einfluß aus. Noras Geist und Frische fesselten ihn, rissen ihn heraus aus seinen trüben Gedanken: er wurde lebendig, heiter, launig, und alles Gleichgültige schien Ms seinem Wesen verschwunden zu sein. Elisabeth entging diese Veränderung in ihrem Gatten nicht. Sie hätte sich gefreut Über äie Klutsrenen in ^isknij-^owgoroä hat das russische Polizeidepartement eine schön- färberische Darstellung verbreitet. In dieser amt lichen, von vornherein unglaubwürdig klingenden Publikation hieß es, daß die Handwerker und Arbeiter, über die hetzerische Tätigkeit der demon strierenden Intellektuellen empört, diese ange griffen haben. Ganz anders macht sich die Sache im Beicht von Augenzeugen: Die Handwerker usw. waren natürlich nichts als die Kreaturen der Polizei. So wird der Petersburger,Russk. Slowo' geschrieben: Der 23. Juli wird für immer im Gedächtnisse der Einwohner Nishnij- Nowgorods bleiben. Auf dem Ostroschny-Platze entstand ein wahres Wüten. Man verprügelte alle besser Gekleideten, die etwas intelligenter aussahen. Man prügelte junge Mädchen, Damen, Schüler, Lehrer, alles, was an In telligenten einem in die Hände kam. Ein Haufe von Strolchen stürmte johlend über den Platz und warf sich mit den Rufen: „Da find fie, schlagt fie!" auf die sich zeigenden Intelligenten und schlug fie halbtot. Eine vorübergehende Dame wurde durch zwei Faustschläge ins Ge sicht zu Boden geworfen und dann bis zur Bewußtlosigkeit verprügelt. Zufällig Vorüber gehende bedeckten ihr Gesicht mit den Händen, um die Greuel nicht zu sehen, und eilten da von. Als Ms einem Hause aus Notwehr ein Schuß abgegeben wurde, zerstörten die Strolche das Haus. Ermordet wurde ein gewisser Heintze, ehemaliges Mitglied der Gesellschaft zur Veranstaltung von Schaustellungen im Volkshause. Der Ermordete ist ein junger Mensch. Seinen Leichnam erkannte man kaum, so entstellt war er. Verstümmelte und Ver wundete gibt's an 70 bis 80. Um 10 Uhr abends war alles ruhig. Am nächsten Tage erließ der Gouverneur eine Erklärung, die die Einwohner auffordert, ruhig an ihre gewohnte Tätigkeit zu gehen und gewiß zu sein, daß „alle Maßnahmen zum Schutze der Einwohner ohne Unterschied des Berufs und der Kon fession" getroffen seien. — Aus alledem ersteht man, welchen Wert amtliche russische Darstellungen haben. erstickte. Unvorsichtiges Umgehen mit Feuerwaffen hat über zwei Elsässer Familien unsägliches Leid gebracht. In Ursprung bei Reichenweiler saß die Familie Rustenhofer beim Frühstück, als der 17 jährige Sohn Eugen ein Gewehr lud. Die Waffe entlud sich. Die Schrot ladung drang der Mutter in den HalS. Die Frau war sofort tot. Ein Bruder erhielt schwere Verletzungen am Arme. — In Gunz- Weiler hantierte der neunjährige Sohn deS Wirtes Altenburger mit einem Revolver, der loSging und den 30jährigen Onkel deS Knaben tötete. Vie Eroberung Sachalins. Die ersten Telegramme über die Eroberung von Alexandrowsk durch die Japaner führten zu einigen Mißverständnissen, die dem Umstande zuzuschreiben find, daß sich gegenüber der Insel Sachalin auf dem Feftande ein Ort Alexan drowsk befindet. Man glaubte, daß es dieser Ort sei, den die Japaner besetzten, während in Wirklichkeit die Stadt Mexandrowsk auf der Insel Sachalin genommen worden war. Die Japaner haben damit sämtliche Städte von Bedeutung auf der Insel in Händen. Am Montag vertrieben fie die Russen Ms Alkowa, nachdem Admiral Kataoka, ehe er landen ließ, Die Bitte der Fra« nm ein Rendez- vons. Dieser Tage erschien abends im Wiener Polizeikommissariat Leopoldstadt der aus Deutschland nach Wien zugereiste Kauf mann Johann Heinrich Beerholdt und brachte zur Anzeige, daß er am 18. Juli die ungarische Sängerin Josephine Weiner geehelicht habe. Schon am Tage nach der Hochzeit sei seine Gattin aus der gemeinsamen Wohnung ver schwunden. Er habe nichts von ihr gehört, bis kürzlich ein Brief von ihr eintraf, in dem fie eine Zusammenkunft mit ihm im Volksprater erbat. Herr Beerholdt leistete der Einladung Folge und begab sich in den Volksprater an den Nendezvousplatz. Er wartete und wartete, doch die Frau kam nicht. Als er schließlich des Harrens müde, heimkehrte, wartete seiner eine höchst unangenehme Überraschung. Ec sand die Tür seiner Wohnung aufgesperrt und die Zimmer des größten Teiles seiner Mobilien im Werte von etwa 1000 Kronen entblößt. Von der Hausbesorgerin erfuhr er, daß seine Frau mit einem Möbelwagen vorgefahren war, die Wohnung habe aufsperren und das Mobiliar fortführen lassen. Durch den Brief war also Herr Beerholdt vom Hause geflissentlich weg gelockt worden. Wieder leid geworden. In Gablonz (Böhmen) erdrosselte der Bäckergeselle Benesch im Streit seine Geliebte, eine Näherin, mit einem Taschentuch, schnitt sich dann selbst die Pulsader des linken Armes auf und sprang in einen nahen Teich. Er kletterte aber bald wieder aus dem Wasser und stellte sich der Polizei, die den Mörder verhaftete. Bo« tschechischen Raufbolden ermordet wurde der Fleischergeselle Tammler aus Böhmisch- Aicha, als er von einer Tanzmusik heimkehrte. Acht an der Tat beteiligte Burschen find bereits verhaftet worden. Der Unglückliche war von ihnen in schrecklicher Weise zugerichtet worden. Bei den Nettungsarbeiten des Kirch- draufer Brandes, dem, wie jetzt feststeht, 280 Häuser mit Nebengebäuden sowie die Kühle, Höfliche, schwand aus seinen schnell wie möglich kommen. Da stieg etwas Kuntes Allerlei. Umschwung. Gnädige: „Solch ei'" Un verschämtheit! Sie find ja während meiner Abwesenheit in meiner neuen seidenen Bluse ausgegangen I" — Dienstmädchen: „Ja; ich bin aber Ihrer Bekannten, der Frau Meier begegnet, die hat sich schön gift'!" — Gnädige: „So, so, na ja." (M-gg.g gefährliche Verletzungen davon. Die Flammen schlugen auf den Nachbarort Kolbach über, wo 50 Häuser niederbrannten. Bri einem schweren Gewitter, das über den von 250 000 Personen besuchten Ver gnügungsort Coney Island bei New Jork niedergiug, find sechs Personen vom Blitz er schlagen und mehr als 40 verletzt worden. Dem amerikanische« Fraaenmörder Hoch, der zum Tode verurteilt wurde, weil er mehrere seiner Frauen ermordete, hat der Gou verneur von Illinois noch kurz vor der Hin richtung eine letzte Frist bewilligt. Das Urteil war schon zur Vollstreckung ausqefertigt, als Tum äeutlck-franLÖll scken Im April d. erhielt der Faktoreileiter der deut schen Gesellschaft in Süd-Kamerun in Miffum- Miffum dura; einen französischen Regierungsbeamten den Befehl, die Faktorei bis zum 9. Mai zu räumen, da durch die Grenzaufnahme sestgestelll sei, daß sich dieser Ort auf französischem Gebiet befände. Da er damals ohne jeden Schutz war, mußte sich der Faktoreileiter vorläufig darein ergeben. Später wurde ihm durch einen senegalischen Unteroffizier mitgeteilt, daß ihm schon vom 2. Mai ab der Ein kauf von Lebensmitteln verboten sei; er habe den Befehl, nötigenfalls Gewalt anzuwenben, um die Räumung am 1. Mai zu bewirken. Tatsächlich töricht und suchte fie zu bannen, aber fie ließen ihr keine Ruhe, fie verfolgten fie Änderung standgehalten hätte. Sobald aber Nora fort war, wurde er wieder der Alte, Der heitere Ausdruck Twi leben fall in Kamerun. geschah dies auch; die Angestellten der Gesellschaft wurden außerdem fast täglich von den senegalischen Soldaten angegriffen. Einige Tage nach diesem Vorfall erschien Hauptmann Scheunemann in der Gegend und ergriff wieder Besitz von der Faktorei, wobei es zu einem Gefecht gekommen ist. Die Franzosen find zuerst gegen uns vorgegangen; verschiedene Male find auch Übergriffe durch Flaggen- hiffen und Flaggeneinholen begangen worden. Die französischen Zeitungen, die diese Vorfälle anfangs maßvoll erörterten, bauschen diese nunmehr auf mit dem Bemerken, daß es sich keineswegs um ein einzelnes Vorkommnis handle. Auf unsrer Karte als fürchte fie schon zuviel gesagt zu Aden. Nora ahnte, daß hier etwas vorge- Nen war, hütete sich aber wohl, etwas von 'M Mutmaßungen zu verraten. „Du machst dir unnütze Sorgen, denn du Afft doch sicher deinen Schatz hüten, daß er YHt vor unberufene Augen kommt." ...„Aber wenn es das Verhängnis will? er- Aderte Elisabeth fast heftig, „ein Blatt ist Awt, es kmn in alle Winde fliegen und Mürlich findet es dann jemand, dem man M Inhalt am wenigsten prcisgeben möchte." „ Sie sagte das nicht bitter, aber traurig, U in ihren Augen glänzten Tränen. Nora Me fie schnell auf andre Gedanken zu bringen, * HMe genug. »Wessen Augen konnte Elisabeth fürchten? Aw nur die ihres Gatten, und würde fie sich AM, daß er etwas aus ihrem Tage- mißverstehen könnte, wenn fie ihn nicht Sie liebten sich also beide und nur Stolz Trotz hielten fie zurück, es einander zu „8cn, denn jeder glaubte sich von dem "'Hi wiedergeliebt. Vielleicht hatte schert etwas Ähnliches aus Elisabeths Tage- das ihm ein Zufall in die Hände haben mochte, gelesen; er zog sich A und gekränkt zurück, und Elisabeth war ihm, wie eben ihr jetzt, zu bekennen: y?de die Ansichten von damals nicht denke und fühle anders, ich liebe letzt. h/>as war also wohl die kranke Stelle, und r konnte Nora ihr Werk beginnen. Sie Unter dem Verdacht der Spionage Eide in Osternothafen bei Swinemünde durch die Militärbehörde der Angestellte einer Ber- lmer photographischen Fabrik (Österreicher von Nationalität), der vom Leuchtturm aus photo- graphrsche Aufnahmen des Festungsgeländes machte, verhaftet und dem Amtsgericht über- Miesen. Ins Publikum gestürzt. Der Schleifen- whrer Eclair, der sich am Sonntag mit seinem Teufelsrade im Todesring im Stadtpark von Hannover produzieren wollte, fiel in daS Publikum. Eine Frau Rettoel erlitt einen Schädelbruch und schwere innere Verletzungen. Außerdem find noch drei weitere Personen ver- Blutige Strasienkämpfe. Im Stadt bezirk Hamme bei Bochum kam es nach einer Festlichkeit zu blutigen Kämpfen zwischen vierzig angetrunkenen Leuten und zwei Poli zisten. Die Beamten wurden schwer verletzt; einem wurde die Helmschraube in den Kopf ge trieben, die Wange aufgeschlitzt und die Lunge durch einen Steinwurf verletzt. Vier Beteiligte sind verhaftet worden, weitere Festnahmen stehen bevor. Spät entdeckter Mord? In der Nacht zum 8. Februar d. brannte das dem Wirt Zellner in Witten gehörige Einwohnerhaus vollständig Ms. Nunmehr ist es der Polizei gelungen, den damaligen Mieter und dessen Schwager der Brandstiftung zu überführen. Ersterer gibt denn auch zu, Petroleum in größeren Mengen gekauft und damit sein Mobiliar begossen zu haben. Während er dann auswärts weilte, habe sein Schwager das Feuer angelegt. Das bestreitet der Schwager ganz entschieden und beschuldigt ersteren, vor zwei Jahren auf der Wittener Hütte den Arbeiter Spychalla ermordet zu haben. Tat sächlich wurde vor zwei Jahren der Arbeiter Spychalla dort tot aufgefunden, doch lautete damals das Urteil der Untersuchungskommisfion, baß ein Unglücksfall nicht ausgeschlossen sei. Indessen glaubte die Volksmeinung an einen Mord, der ja, falls sich die Anschuldigungen bewahrheiten sollten, seine Bestätigung ge sunden hätte. Die altübliche Sensfcha« hat jetzt in den weiften nordfriesischen Kögen stattgefunden. Wenn auch bald sämtliches Pflugland in den Kögen verschwunden ist, wird doch die alte, Jahr hunderte zurückreichende Einrichtung des „Semp- «ekens", die zum gegenseitigen Schutz der Land besitzer gegen das Uberhandnehmen des Senf- Mtes geschieht, weiter gepflegt. Jeder Land besitzer ist nämlich verpflichtet, bis zu einem bestimmten Tage seine Grundstücke von dem Jenfunkcaut zu säubern. Danach treten die bensschauer in Tätigkeit. Jeder Koog hat vier Hkenamtlich betraute Senfschauer, die den be issenden Koog absuchen. Für jeden auf Mem Grundstück gefundenen Senfstengel hat der Landbesitzer eine Ordnungsstrafe von dreißig U°nmg zu zahlen. Gezählt werden bis sechzig Beugel, wo alsdann als höchste Buße 18 Mk. Reicht find. Früher wurden bis 100 Stengel ^rählt, und demnach war 10 Taler die höchste Ilrafe. Die Senfschau endigt mit einem schmaus auf Kosten der Kooginteressenten, falls b'e Bussgelder nicht reichen. Kraftmeierei. Ein junger Müller in Midlum, namens Gerlach, wollte, wie aus Eaiden berichtet wird, in jugendlichem llber- Mte in einer Schmiede einen mehrere Zentner Aweren Ambos heben, trotz der Warnung des Schmiedes. Der Ambos fiel dem jungen, Migen Mann auf den Leib, und in kurzer Mt war der Unglückliche verblutet. Giftige Pilze. In Dlugolenka (Kreis Aotoschin) ist die Familie des Tagelöhners Astier nach dem. Genuß giftiger Pilze schwer ^krankt. Von der aus acht Köpfen bestehenden Familie find bereits fünf Personen ge- vorben. Die übrigen drei schweben in Lebens- Sefahr. . Durch eine« eigenartige« Unfall kam Vas etwa dreijährige Kind eines Besitzers im Mise Schwetz (Westpr.) zu Tode. Es kaute vn einer Mohnübe, dabei kam ein Stück der Gericktskalle. Berlin. Mit einem eigenartigen Revifions- grunde hatte sich das Reichsmilitärgericht in Berlin zu beschäftigen. In der Strafsache gegen einen Husarengefreiten wegen Diebstahls hatte das Ober- kriegSgericht zu Frankfurt a. M. bei der Begründung des Urteils ausgeführt, daß „das hartnäckige Leugnen des Angeklagten als strafverschärfend in Betracht gezogen worden sei". Das Reichsmilitär gericht hob das Urteil auf und belehrte daS Ober kriegsgericht dahin, daß der Angeklagte nur für sein Vergehen, nicht aber für sein Leugnen zu bestrafen sei; das Leugnen sei das gute Recht des Ange klagten! In der erneuten Verhandlung wurde zwar auf die frühere Strafe erkannt, aber auf das Leugnen nahm man nicht mehr Bezug. Esse«, Wegen doppelter Ausübung des Wahl rechts bei den Reichstagswahlen im Jahre 1903 wurde von der Strafkammer der Tischler August Kuhlmann, der in Dortmund und in Lütgendortmund seine Stimme abgegeben hatte, zu einer Woche Ge fängnis verurteilt. Rübe dem Kinde in die Luftröhre, und zwar* Synagoge zum Opfer gefallen find, verbrannten l 6 Personen. Drei Personen trugen lebens- fie, die Wolken von Herberts Stirn zu seinen Lippen berührte, so fühlte fie ordent- bannen, ihn zu fesseln und sich ihm anznpassen.^ lich die Kälte dieses Kusses durch ihre Adern Freilich, einst hallen fie sich nicht verstanden, fie hatten sich scheiden lassen müssen. Nun
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