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Maknwort. IkZorisetzung.) Wenn Leutnant von Groneck auch nicht mit Dora sprechen konnte, wie einst, so sah er sie doch, so war er doch in einem Raum Zewen sind vorangeschritten, Die sich ganz der Tat geweiht: Laßt wie sie von Euren Tritten Spuren in dein Sand der Zeit! Spuren, die vielleicht ein andrer, Der de» steilen Pfad beginnt, Liu verirrter, müder Wandrer . Schaut und neuen Mut gewinnt I Longfellow. r mit ihr, so gelang es ihm doch hie und da, einen Blick von ihr zu erhaschen. Wenn er nur gewußt hätte, wie sie es ertrug — ob sie auch so schwer wie er unter dem plötzlichen Abbruch ihres Verkehrs litt! Die Abende, da sie nicht spielte, waren seine schlimm sten. Dann trieb ihn die in ihm siedende Unruhe vor ihr Haus, und in dem Schutze der Dunkelheit wandelte er ganze Viertelstunden lang vor ihrem Fenster auf und ab. Seine Augen starrten sehnsüchtig empor, und seine erhitzte Phantasie malte ihm ein trau liches, anheimelndes Bild, das ihn mit wehmütigen: Ent zücken erfüllte. Er sah, wie sie ihm den dampfenden Tee in die Tasse goß, wie sie ihm auf seine Bitte den Trank süßte mit zwei Stücken Zucker, die sie mit ihren schlanken Fingern ergriff und in seine Tasse ver senkte. Er sah, wie sie ibn: das Teegebäck präsentierte und selbst ihre weißen, schim mernden Zähne in das knuspe rige Gebäck grub. Er hörte, wie sie dann in ihrer lebhaf ten, fesselnden Art zu erzäh len begann, von ihrer sorg losen, sonnigen Kindheit auf dem väterlichen Gute, von den Hu; neuem Leit. E. I. Bocks beginnt die künstlerischen Gaben dieser Nummer mit seinem stimmungsvollen Genrebild: „I nderFr ü h l: ng s- sonn e". In einem losen Spitzengewand steht eine hübsche junge Frau am Fenster. Draußen geht Lenzesahnen durch die Natur. Die junge Frau blickt von ihrer Lektüre nicht auf. Fast ist es, als vermittle das schlanke Goldschnittbändchen der Lesenden die gleiche sonnige Stimmung wie der durchs Fenster hereinlachende Tag. Und wundern sollte es einen nicht, wenn das Bälldchen Gedichte enthielte. — Der Schneidermeister Bruno Stephan in Berlin hat die Theaterstücke „Die Brüder vom Steinhof" und »Hans in der Falle" verfaßt, die eine sehr beifällige Aufnahme fanden. Der Dichter betreibt sein prosaisches Schneider- f üktingskonn«. Nach dein Gemälde von L. H. Locks, Handwerk trotz seiner dichte rischen Erfolge ruhig weiter.— Originelle Kostüme aus Amerika und Asien ver anschaulichen unsere nächsten Bilder, bei denen besonders das Festtagsgewand der Meri- kanerin mit seinem krönen- ähnlichen Kopfputz besonders ouffällt, wahrend das Birma- Nische Frauenkostüm mehr durch Stoffmangel auffallt. — Schließlich bringen wir noch das Bild, des russischen Generals Dragomirow-, der jetzt als der einflußreichste militärische Ratgeber des Za ren bezeichnet wird. Dieser alte Haudegen, er hat bereits das 74. Lebensjahr erreicht, ist nicht allein durch sein Alter, sondern mehr noch durch die Folgen seiner Verwundungen an persönlichen: Mitwirken auf dem Kriegsschauplatz ver hindert. Er ist im Heere sehr beliebt, da er aber im außer dienstlichen Auftreten häufig gegen die Formen verstößt und besonders gern über an dere angesehene Persönlichkei ten schimpft, so hat er den Einfluß, zu dem ihn seine dienstliche Tätigkeit berechti gen würde, nicht immer qe- babt. Jetzt soll dieser Einfluß Mieder „gestiegen" sein. Die Schauspielerin. -l— Roman von Arthur Zapp. ^Nachdrn'ck verboten.) M "/" ! ff / u l ' .L 28