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HvfgebLunil. Nach den, Gemälde von H. Sperling. ju bat stai Zu vor ibn Do rüc ent Wi sin bin fass imi geb De der> lich, bei unk sie dar eii O al Bi ern den ihr mi- ihn „w sich ges sin wi wi stel nie rar Lie aü wo sei! Di En Br me hü erc led kei Fa voi wi sch^ Fr Kc sei di- tröj mei ja nm zu schc Mi^ auf grü Das 8runn«nckenkrn»l für Peter Henlein, den Erfinder der Easckenukr. umgekehrt. Eine Ahnung von dem, was kommen wüxde, legte sich beklemmend auf seine Seele. Sein Herz schlug zum Zer springens wie er den Klingelgriff an der Korridortür ergriff. Diesmal war es ein weibliches Wesen, die Zofe der Frau Ritt meisterin, welche in der Türspalte erschien, und noche ehe Leut nant von Groneck ein Wort geäußert, mit einem dreisten, neu gierigen Mick auf Dora und mit einer fast triumphierend klin genden Stimme erklärte: „BeLaure, die Herrschaften sind nickt zu Hause." Bernd von Groneck erbleichte, seine Finger ballten sich zur Faust, er öffnete den Mund, als wolle er etwas erwidern, aber es lvar nur ein unartikulierter Laut, der zwifchen den zuckenden Lippen hervorkam. Dora machte ein ungläubig verwundertes Gesicht, dann heftete sie einen fragenden Blick auf Bernd. Die ser aber ergriff stumm ihre Hand, zog ihren Arm unter den seinigen und verließ mit ihr das Haus. Draußen befahl er dem Kutscher, nach der Felsen'schen Wohnung zurückzufahreu. „Aber was — was um Gotteswillen hat bas zu bedeuten?" stammelte Dora, ganz verstört, als sie iin Wagen Platz ge nommen. Der Leutnant winkte ab. „Zu Hause," flüsterte er und versank in ein stummes Brüten. Als sie in der Wohnung angelangt waren, hing sich Dora an Bernd's Arm, und das verschüchterte Gösicht, von dem in zwischen 'die Röte freudiger Spannung völlig verschwunden, zu ihm erhebend, stieß sie in atemloser Aufregung hervor: „Sage mir, Bernd, ich bitte Dich: warum haben sie sich vor uns ver leugnen lassen, warum wollte mau uns nicht empfangen?" Der junge Offizier strich der Geängstigten liebkosend über .Haar und Wangen und sagte abwehrend: „Ah, es ist nicht der Rede wert. Berunruhige Dich deshalb nicht!" Aber sie ließ sich nicht so leicht beruhigen, sondern beharrte auf ihrer Bitte. „Nein, nein! fage mir alles, bitte, bitte! Auch bei dem Oberst schon war's ein Verleugnen, nichts anderes. Das sehe ich jetzt men willst, als sie im Grunde ist. Es handelt sich einfach um ein altes, albernes Vorurteil. Daß Du keine Reichtümer be sitzt, daß Du nur einfach eine geborene Felfen bist, ist zwar ein Fehler in ihren Augen, aber noch kein Verbrechen. Was sie Dir aber als unverschuldbare Sünde anrechnen, über die sich ihre aristokratische Seele nicht hinwegsetzen kann, ist der Umstand, daß Du Dich als ein wackeres, mutiges Mädchen erwiesen hast. Wenn Du, als Dein armer Papa gestorben, die Güte besser situierter Verwandten in Anspruch genommen und bei ihnen ein Unterschlupf gesucht, bann hättest Du in den Augen meiner gestrengen Kameraden die Ebenbürtigkeit nicht völlig eilige- büßt; da Du aber tapfer und felbftbewnßt Dein Geschick in Deine Hände genommen, da Du Dich und Deine Mutter, an statt andern zur Last zu- liegen, durch Arbeit, durch plebejische Arbeit selbst durch das Leben zu bringen beflissen, da Du Dein ganz unaristökratisches Talent nutzbar gemacht, so —" Ein Aufschrei unterbrach den Sprechenden. „Ah, nun verstehe ich, nun begreife ich alles," rief Dora mit auflodernder Leidenschaftlichkeit, „es ist die Schauspielerin, die Komödiantin, die sie von ihrer Schwelle weisen, mit der sie keine Gemeinschaft haben wollen, von der sie fürchten, daß ihre Berührung schändet, entehrt! Spukt es denn noch immer das alte, wahnwitzige Vorurteil? Sind wir denn noch immer un ehrlich Wolk?!" Bernd von Groneck sah mit einem Gemisch von Verlegen heit und Bewunderung auf die hoch aufgerichtet Dastehende, aus — ganz klar seh' ichs. Es war eine beleidigende Absicht, und die Feindseligkeit richtet sich gegen mich." Und als Bernd von Groneck in peinlichster Stimmung stumm sein verdüstertes Gesicht abwandte, von dem längst die Maske der Unbesorgtheit gefallen, rief sie klagend: „Was habe ich den stolzen Herrschaften getan?'- Warum nehmen sie sich nicht einmal die Mühe, mich kennen zu lernen, ehe sie mich ver dammen?"' - Bernd von Groneck überlegte noch einen kurzen Moment, dann entschloß er sich zu sprechen. Er konnte sich nach hem, waS ihni und Dora heute widerfahren, nicht verhehlen, daß ihnen ein harter gesellschaftlicher Krieg bevorstand, und wollte er sich in einen solchen einlassen, so war es vor allem nötig, Dora volle Aufklärung zu geben. Er nahm ihre Hände in die seinen und. nachdem er tief Atem geholt, begann er: „Ich will Dir alles sagen, alles erklären, aber Du mußt mir zuvor versprechen, daß Du Dich nicht auffegen, daß Du die Sache nicht tragischer neh-