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Allgemeiner Anzeiger : 15.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190507158
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19050715
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- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-15
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 15.07.1905
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26) Nun unruhen Häuser ein. wieder her. und warfen die Fenster mehrerer Truppen stellten jedoch die Ruhe politische Kunäfchau. Der russisch-japanisch« Krieg. * Die Russen aufSachalin find zu wenig zahlreich, um den eindringenden Japanern Widerstand entgegensetzen zu können. Der tat sächliche Besitz der Insel ist für die Japaner der den Friedensverhandlungen sehr wertvoll. die Antwerpener 300 Millionen-Vorlage den Antrag stellen, nur 183 Millionen für den Ausbau des Antw erp ener H afens zu bewilligen, dagegen die in Höhe von 108 Millionen beanspruchten Festungskredite ablehnen und ihrerseits beantragen, den be stehenden Festungsgürtel zu schleifen und Ant werpen zu einem Freihafen zu erklären unter dem besonderen Schutze Deutsch lands, Frankreichs und Englands. Der Antrag wird allerdings sowohl von der Regierung als auch von den Liberalen be kämpft, da er mit den Verträgen über die belgische Neutralität unvereinbar ist und die Zustimmung der Großmächte nicht finden würde. Spanien. * König Alfons von Spanien wird in der zweiten Hälfte des Monats Oktober die geplante Reise an die Höfe in Berlin und Wien mtreten und den ganzen Monat über im Auslande verweilen. Hoffentlich bleibt dieser Ausflug von solchen Widerwärtigkeiten verschont, wie der erste nach Paris und London fie auf weist: Attentat — Verliebtheit — Korb! Balkanstaate«. *Ein Gerücht will wissen, daß Fürst Ferdinand sich am 2. August zum König von Bulgarien proklamieren werde. Amerika. * Unredlichkeiten hat ein Angestellter im nordamerikanischen Ackerbauministerium begangen, indem er den Maklern von dem vom Statistischen Bureau monatlich veröffentlichten Baumwollbericht vorher Mitteilung machte. Der Skandal soll angeblich weite Kreise ziehen. *Der Ausflug deutscher Reichstags abgeordneter nach Westafrika wird in der Weise veranstaltet, daß den Teilnehmern etwa fünf bis sechs Tage in Lome, wo fie die Betriebseröffnung der Bahnstrecke Lome— Anecho mitmachen, und ungefähr ebensoviel Zeit sür Kamerun bleibt. Der Aufenthalt der Reisenden in Togo und Kamerun fällt gerade in die kleine Regenzeit. * In Lübeck hat die neue Bürgerschafts- kommisfion ihre Beratungen über die Ver fassungsreform beendet und den Bericht er stattet. Danach hat die Kommission die Senats vorlage bedeutend verschärft und das Wahl recht weiter erheblich eingeschränkt. Frankrerch. *Der deutsch-französische Notenaustausch in )er Marokko-Angelegenheit ist am Montag in beiden Ländern veröffentlicht und von Rouvier in der französischen Kammer mit Erklärungen versehen worden. England. * Die Leitung der englischen Arbeiterpartei >at Bebel (Deutschland) und Jaurös Frankreich) eingeladen, in London ihre Vorträge über die Friedensidee zu halten. Belgien. *Die kriegerischen Ereignisse und die poli tischen Verwickelungen des letzten Jahres haben auch im friedlichen Belgien die „Notwendig keit" wachgemfen, das last schutzlose Land wenigstens einigermaßen in Verteidigung s- zustand zu bringen. Allein die Fordemngen an die belgische Kammer begegnen noch starken Widerständen. Man versichert mit Bestimmtheit, ;aß die Parlamentarier der klerikalen Partei die Heeresausgaben nicht erhöhen wollen. Sie werden während der Debatte über Wü «e aw Eine prinLenreise äurck die Mongolei. Ein Freund der ,Köln. Ztg/ aus Kiachta sendet dem rheinischen Blatt über die Reise des Prinzen Friedrich Leopold durch die Mongolei folgende Schilderung, die er den Erzählungen eines Mitgliedes der Expedition entnommen hat: Niemand in Europa wird sich auch nur an nähernd die Schwierigkeiten vorstellen können, die die Durchführung der Reise des Prinzen und seines Gefolges verursacht hat. Es handelt sich um die Zurücklegung einer Strecke von rund 1700 Kilometern von Peking bis Kiachta, von der mindestens ein Drittel vollkommene Sandwüste ist. Die Fortbewegungsmittel sür Menschen und Gepäck bilden in erster Linie der mongolische Pony als Reit- oder Zugtier vor dem schwerfälligen chinesischen Reisekarren und das Kamel, das ebenfalls zu beiden Zwecken gebraucht wird. Zunächst galt es, eine Menge Gepäck, dessen Fortschaffung auf dem Schiff oder der Eisenbahn keinerlei Schwierigkeiten verursacht hätte, so der eigentlichen Expedition vorauszusenden, daß es spätestens gleichzeitig mit den Reisenden in Kiachta, d. h. an der russischen Grenze, eintraf. Zu diesem Zwecke wurde das große Gepäck auf 36 Kamele ver laden, die mit achttägigem Vorsprung von Peking aus aufbrachen. In sechs Tagen legten fie die etwa 200 Kilometer lange Ent fernung bis Kalgan zurück. Von da an be ginnt die mongolische Poststraße, die die Wüste Gobi quer durchschneidet und von Kalgan bis Kiachta etwa 1500 Kilometer mißt. An ihr liegen 60 Poststationen in Zwischenräumen von 30 bis 50 Kilometern. Diese Stationen bilden die Oasen in dem weiten Steppen- und Wüsten land, die einzige Unterbrechung auf der sonst ganz öden Straße, auf der man höchstens alle )tei Tage einem Zug von Kamelen oder einem reisenden chinesischen Beamten begegnet. An jeder der 60 Stationen hatte die chinesische Regierung durch vorausgesandte Boten die not wendige Anzahl von Kamelen bereitstellen lassen, sodaß das Gepäck stets nur umgeladen und danach unverzüglich, auch nachts, weiter befördert werden konnte. Es waren sonach von Peking bis Kalgan rund 2200 Kamele zur raschen Fortschaffung des Gepäcks nötig; auf diese Weise legte es den Weg von Kalgan bis Kiachta in 18 Tagen zurück. Prinz Friedrich Leopold selbst verließ Peking am 30. Mai. Bis Kalgan hatten sowohl der frauen. Roman von E. Borchart. lFortsttzuug.) ist der letzte Ton verhallt und Mr Zu de« russische« Wirre«. * Wunderbar ist es nicht, daß m Petersburg die tollsten Gerüchte entstehen: Verschwörung der Großfürsten zur Entthronung des Zaren rc. Jedenfalls wäre dem Zaren eine feste Hand gegenüber seiner näheren Verwandt schaft dringend zu wünschen. Diese Leute ver zögern auch die Reformen; denn beim Zaren hat derjenige immer recht, der mit ihm abends zuletzt spricht. Das ist seit Sergius' Ermor dung fast immer der Großfürst Wladimir! * Sobald der russische Admiral das Rebellen schiff wieder übernommen hatte, fand an Bord des „Potemkin" eine religiöse Feier statt. Ein russischer Priester der ortho dox-griechischen Kirche, in seinen vollen kirch lichen Gewändern gekleidet, ging über das ganze Schiff und sprengte heiliges Wasser auf alle Schiffsteile, Geschütze, Maschinen, sowie ans die Fahne. *Die rumänische Regierung teilt offiziell mit, daß fie unter keinen Umständen die Matrosen des „Potemkin", die sich ergeben haben, der russischen Regierung aus- liefern würde. In Constanza finden Geld sammlungen zugunsten der Meuterer statt. Es heißt, die Mehrzahl derselben werde nach Amerika auswandern. "Wie sich die Dinge im Innern Rußlands immer mehr zuspitzen, ist an vielen Anzeichen zu sehen. Besondere Befürchtungen erregt der ge plante allgemeineSemstwokongreß, der nach der Abficht der revolutionären Kreise zu einer großen Mobilmachung gegen das Zarentum benutzt werden soll. Man rechnet damit, wenigstens einen Teil des Offizierkorps und der Truppen zu gewinnen. * Die Schreckensmeldungen aus dem „heiligen Rußland", wie es sich selbst hochtrabend nennt, wollen kein Ende nehmen. Wieder ist ein hoch- gestellter Beamter einem Attentat zum Opfer gefallen: der Stadthauptmann von Moskau, Schuwalow, wurde bei einem Empfange von Bittstellern von einem derselben durch drei Revolverschüffe getötet; der Mör der wurde verhaftet. "Der meuterische Geist ergreift immer mehr auch Truppenteile der russischen Landarmee. Besonders schlimm steht es in den Garnisonen des Kaukasusgebietes, das ohnehin von der revolutionären Bewegung in die bedrohlichste Gärung versetzt ist. In Eli- säwjetpol (Kaukasus) weigerte fich das dort stationierte Alischanskische Regiment drei Tage hindurch, die gebotene Kost zu genießen. Als dis Mannschaften zur Verantwortung gezogen wurden, erfolgte keine Entschuldigung; fie nahmen vielmehr eine drohendeHaltung an. Am Sonntag desertierten von dem Regi ment 2 Unteroffiziere und 14 Gemeine unter Mitnahme ihrer Gewehre und von 600 Patronen. In Batum herrscht vollste Revolution. In der Garnison von Kronstadt ist große Erregung; es werden ernste Ausschreitungen er wartet. (Auch in unmittelbarer Nähe der Haupt stadt ist man des Militärs nicht sicher.) *Jn Kowno (Nordwest-Rußland) ver ursachten etwa 400 Personen Straßen- Gesandte in Peking, Freiherr Mumm vo« Schwarzenstein, als daS Waiwupu die sorg« fältigsten Vorbereitungen zur Erreichung einer gewissen Bequemlichkeit getroffen. Die Reise ging vollständig zu Pferde von statten und ver lief, abgesehen von einem zweitägigen furcht baren Staubsturm, den die Reisenden zu übep stehen hatten, verhältnismäßig angenehm. Bei Kalgan aber begannen die größeren Schwierig keiten. Auf den Stationen der Poststraße ist es auch der chinesischen Regierung unmöglich, eine größere Anzahl von Reitern als etwa hundert aufzubringen. Nun werden die chinesi schen Reisekarren von 4 bis 6 Reitern ge zogen, denen aber noch eine etwa gleich starke Ablösung, die mit jenen alle Viertel stunden wechselt, folgen muß. Die größte Anzahl beförderbarer Wagen war also zwölf. Das Gefolge des Prinzen jedoch setzte fich zu sammen aus zwei Adjutanten, einem Arzt, zwei Feldjägern,demDolmetscherderPekingerGesandt- schäft von Borch, dem die Anordnung der Expedition oblag, neuen Dienern und Bursche«. Dazu mußte für alle Teilneher der gesamte Mundvorrat für etwa 17 Tage mitgenommen werden, denn auf den Stationen ist im aller- günstigsten Falle ein Hammel zu haben, der von einem Mongolen in nicht sehr appetitlicher Weise vor den Augen der Reisenden geschlachtet wird und dann zur Bedienung daliegt. Da die Wagen nur für je eine Person Platz ge währen, blieb nichts andres übrig, als die ganze Expedition in zwei Teile zu teile«, die in einem Abstand von drei Tage« reisten. Trotzdem find auf der ganze« Strecke etwa 6000 Pferde und etwa die Hälfte Reiter für die Beförderung der Reisenden in Bewegung gesetzt worden, und zwar zwei mal innerhalb vier Tagen. So brach Prinz Friedrich Leopold mit seinem Adjutanten v. Hof mann, dem Stabsarzt Kettner und dem Dol metscher v. Borch nebst zwei Dienem am 6. Mai von Kalgan auf. Und nun begann die 17tägige martervolle Fahrt bis Kiachta. Eine größere Matter als die tagelange Fahrt in einem chinesischen Reisekarren, der im Galopp oder Trab über Stock und Stein täglich 10 bis 12 Stunden mit seinem unglücklichen, hilflosen Opfer darin gezogen wird, konnte fich selbst die Phantasie mittelalterlicher Inquisitoren nicht ausdenten. Man denke fich eine große Holz kiste mit einem kleinen Guckloch darin auf eine Holzachse mit zwei mächtigen Holzrädern fest gebunden, setze fich in die Holzkifte und lasse fie an zwei Stricken über holpriges Pflaster, Felsstücke, schiefe Abhänge, harte Grashöcker oder Maulwurfshaufen im Galopp ohne jede Schonung des Materials oder des Insassen hinwegziehen, und man wird fich eine kleine Vorstellung von den Qualen machen können, die der Prinz ebenso wie die Herren des Ge folges 17 Tage lang über fich ergehen lassen mußten. Es gehört ein äußerst fester, aus dauernder Körper dazu, dies zu ertragen. Gliederschmerzen, Herzstiche und starker Blut andrang nach dem Kopf bleiben auch bei dem stärksten Mann nicht aus. Und doch ist dieser furchtbare Karren bisher das einzig mögliche Fahrzeug, das die wochenlange, sausende Fahrt in der Regel heil übersteht. Kein europäischer Wagen hat bisher dem auch nur wenige Tage standgehalten. In Urga, dem Mekka der Mongolen, dem jetzigen Sitz des Dalai-Lama, wurde ein Tag Ruhepause gemacht und dafür die etwa 300 Kilometer lange Strecke von Urga bis Kiachta in der kurzen Zeit von drei Tage« zurückgelegt. Hier in Kiachta, wo die Reisenden von ihren Mühsalen erlöst wurden, hatten die Spitzen der russischen und chinesischen Behörden und der Bürgerschaft einen festlichen Empfang veranstaltet. Der Prinz wurde begeistert aus genommen und entzückte jedermann durch seine Liebenswürdigkeit und gute Laune, der die iberstandenen Mühsale keinen Abbruch getan hatten. Alle Teilnehmer der Expedition, wie auch der Prinz selbst, waren des Lobes voll über die vorzügliche Aufnahme und die treff liche Fürsorge, die sie bei allen chinesischen und mongolischen Behörden auf dem ganzen Wege gefunden hatten. Ohne deren Unterstützung wäre die Expedition wohl unausführbar gewesen. Ihrer Stimme lauschen durfte, find alle bösen Ahnungen in mir geschmolzen wie Schnee a« der Sonne. Gräfin Landegg, Sie retteten meine verirrte Seele, ich darf wieder befreit ausatmen, und das danke ich Ihnen. Ihr reines, frauenhaft edles Bild wird mich be- - gleiten, Ihre Stimme wird mir ertönen, wenn mich je wieder der alte Haß überkommen wollte, Sie haben einen neuen Menschen aus mir gemacht, dem das Leben nicht mehr so trostlos und öde erscheint. Können Sie ein schöneres Bewußtsein in fich tragen, als das, einer Seele Frieden und Ruhe geschenkt z« haben ?" Elisabeth kann nicht antworten; ihr ist es ganz traumhaft zumute. Sie weiß nicht, was Ottingen meint, und versteht nicht, wovon er spricht. Nur eins fühlt sie: warmes Mit empfinden mit dem körperlichen und seelische« Leid des Mannes, der ihr nicht mehr fremd erscheint, für den fie fast schwesterliche Zu neigung in diesem Augenblick empfindet. „Wer hat Sie gelehrt, also zu fingen? fragt Ottingen nach einer Pause. „Ich sagte Ihnen schon einmal, daß eS eine gefeierte und berühmte Künstlerin war: Leonore Stein," antwortet fie jetzt. „Leonore Stein?" „Sie kennen sie?" „Und ob ich sie kenne! Das heißt, nur O Ruhm drang bis zu mir. Sie muß eine vo« den wenigen sein, zu der die wahrhaft göttlich* Kunst fich herabgelassen hat." , „Das ist fie," sagt Elisabeth, und in ihr^ Augen leuchtet es auf, daß es ihr einmal Bi flut L ganger ab flai In zw Berlin Reisest see) d ungehe schwur Stettil wenige die au Ei Berlin Haus das d Quadr höchste Preis, gebäud Quadr genom Haus I luten! zahlt i Bi Auf di geriet in der Brand einer < bestani die Urs < I» herrlich das H Hund er (an de Gi aus d> „Boru Ein ! 39 Be sperrt, erschau «an n Wißten die Ex sein. Uli Bestvei Teil 1 wieder dort § süchtig Er am D Ander, starker Dampf ! De artigen Mnlli Nähe kleine Alerte Nhein. eine B denn , ausznfi Tertge Passag - Di Herde. Töttinj gefüllte Herdes ' bas br Äau. daß au , Eii Stande Friseur Die B über ih dorr de antwor „Nun, warum?" „Well — weil — nun, weil ich hoffte, Sie hier zu finden, Sie endlich einmal wiederzu sehen und zu sprechen. Ich ertrug es nicht länger, ich ..." Er hält plötzlich inne und tritt einen Schritt zurück. Elisabeth hat ihn so groß und verständnis los angesehen, so voll herber Hoheit und Un nahbarkeit, daß er fich erschüttert abwendet und beide Hände vor sein Geficht schlägt. „O, mein Gott, ich vermag es nicht! Sie darf nicht mitleiden unter meinem Haß und meiner Rache l" — „stöhnte er — „ich darf ihren Frieden nicht stören! — Elisabeth fieht ihn noch immer erstaunt an und weiß nicht, was fie von seinem merk würdig befremdenden Gebaren denken soll. Da hat er fich auch schon gefaßt. Sein Geficht ist bleich, aber seine Augen blicken fie ruhig und leidenschaftslos an: „Ich wollte Ihnen . . . Lebewohl sagen," preßte er mühsam hervor. „So wollen Sie jetzt schon abreisen?" fragt fie verwundert. „Sie hatten doch die Absicht, länger zu bleiben?" „Ja, aber ich habe fie nicht mehr," gibt er dumpf zur Antwort. „Was sagt Gräfin Edith zu diesem schnellen Entschloß?" „Ich habe ihn ihr bis jetzt noch nicht mit- geteilt. — Gräfin, wollen Sie mir eine Bitte erfüllen, eine letzte Bille, ehe ich scheide?" „Wenn ich kann und darf, gewiß; aber ich weiß, Sie werden mich um nichts bitten, was ich nicht erfüllen könnte." „Das verdiene ich nicht," murmelt er halb laut und unverständlich vor fich hin und setzt dann laut hinzu: „Sie haben mich vorhin fingen hören nun lassen Sie mich auch Ihre Stimme hören." „Gewiß, gern, heut' sollen Sie fie hören," erwidert fie schnell, „ich bin es Ihnen gewisser maßen schuldig. So hören Sie." Sie kämpst ein aufsteigendes banges Gefühl tapfer nieder und setzt ein, leise, erst schüchtern, fast zitternd, dann wie fich losringend von irdischer Hülle, fich fortreitzen lassend zu lichten Höhen. Sie singt, wie fie fast noch nie ge sungen hat; es ist, als ob ihre Stimme Flügel bekommen hätte, so leicht, rein und voll fließen die Töne von ihren Lippen. Elisabeth weiß es, daß fie heute ihr Bestes gegeben hat, aber eine solche Wirkung hat fie doch nicht erwartet, als fie, innehaltend, zu Ottingen hinüberblickt und in seinen Augen Tränen schimmern sieht. Stumm ergreift er ihre Hand, preßt diese an seine Brust und bemüht fich, seiner Erregung Herr zu werden. Erst nach Minuten gelingt es ihm. „Gräfin Landegg, Sie opferten viel sür Ihren Gatten. Mögen Sie in seiner Liebe reiche Entschädigung, in Ihrer Ehe das tausendfach wiederfinden, was Sie dafür aufgaben." Er merkt es nicht, wie Elisabeth bei diesen Worten leicht zusammenzuckt und erblaßt und fährt fort: „Ich habe mich seit Jahren nur mit Rachegedanlen getragen, ich Hatzte den jenigen, der mich meines Lebensglückes be raubte, furchtbar wollte ich mich an ihm rächen. Seitdem ich Sie kennen gelernt, nachdem ich *Die verwitwete Gräfin Karoline zur Lippe-Biesterfeld ist in Detmold am Montag abend kurz vor 9 Uhr im Alter von 61 Jahren verschieden. * Der amtlichen Mitteilung von der deutsch-französischen Einigung über Marokko ist jetzt die Veröffentlichung der hierüber vollzogenen Dokumente gefolgt. Die Einigung, die in diesen Dokumenten nieder gelegt ist, bildet den erfreulichen Abschluß einer Auseinandersetzung, die in mehr als einem Augenblicke mit einer kritischen, ja kriegerischen Zuspitzung gedroht hatte. *Wie ein Berliner Blatt hört, trägt fich der preußische Kriegsminister v. Einem mit Rücktrittsgedanken. Der Grund hier für ist nicht in politischen Dingen, sondern in einem Magenleiden zu suchen, das den Minister seit längerer Zeit plagt und ihn veranlaßt hat, die Heilquellen Kisfingens aufzusuchen. Deutschland. * König Oskar von Schweden und der Kronprinz werden am Donnerstag mit Sonderzug nach Gefle reisen und an Bord der Königsjacht „Drott" auf den Gefle-Fjord hinausfahren, um mit Kaiser Wilhelm zusammenzutreffen, der auf der „Hohenzollern" in den dortigen Gewässern er wartet wird. wie ein Nachklang kommt es von den Bergen herüber. Da hält es Elisabeth nicht länger, fie tritt hinter dem schützenden Gebüsch hervor und fieht Klaus Ottingen an den Stamm einer Buche gelehnt. „Herr Ottingen!" ruft fie, noch ganz hin gerissen und begeistert von dem Gesänge. Da wendet er fich jäh ihr zu, und wie Triumph blitzt es in seinen schönen Augen. „Gräfin Landegg " Er streckt ihr beide Hände entgegen. Eli sabeths Gedanken find nur bei dem soeben ver nommenen Gesänge, und in ihrer Begeisterung fühlt fie noch ihmmer die herrlichen Klänge durch ihre Seele ziehen. „Ich habe Sie fingen hören, ich habe Sie belauscht, und nun kann ich es nicht mehr be greifen, daß Sie fich verschließen vor der Wett, daß Sie es niemand gönnen, Ihrer Stimme zu lauschen," sagte fie ganz erregt. „Hahaha!" Er lachte auf. „Niemand gönnte ich es, sagen Sie? Habe ich nicht eben für Sie gesungen, für Sie ganz allein?" „Für mich?" fragte sie erstaunt. „Sie wußten doch nicht, daß ich im Park sein würde?" „Ich wußte es nicht, nein, aber ich ahste snd hoffte es. Gräfin, Sie fragen mich nicht einmal, wie ich hierher in den Landegger Park, Ihr Eigentum, gekommen bin und warum?" Hauptmann Pichler s. Wiederum ist ein hoffnungsvoller Offizier den Geschaffen der Hottentotten zum Opfer gefallen. Hauptmann Pichler, der zuletzt die 5. Batterie des 3. württembergischen Feldartillerie-Regiments Nr. 49 kommandierte und erst vor kurzer Zeit in Südwest- afrika eingetroffen war, ist in einem der letzten Ge fechte gefallen. gönnt i verehrt, es tut lu erzä See zu Ä da Nora < dazu, i «eele friedigt jenem Hre L Hr un) Es ist sie spft geistert, Qtling, esstert ANwor erwähn gebroch K Atü Neränd Vicht n gekehrt Eli ivas g an? Meis, VH vo, Aureiß die bis
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